Liebe

  • Nerd:

    Gibt es in Buddhismus das Ideal der "sich selbst aufgebenden" Liebe? Die Liebe, die sich opfert für andere? :?


    Ja, besonders deutlich im Mahayana Buddhismus wo sogar auf das höchste Ziel Nirwana verzichtet wird um allen Wesen zu helfen.


    Wobei damit die Nicht-Wiedergeburt gemeint ist.
    Aber auch im Theravada wird ja das "Selbst" aufgegeben bei rechter Ansicht und Wohlwollen entwickelt für die Wesen und dem Heilsamen in der Gesinnung, das ist die Essenz der Weisheit;


    Allein die gesamte Tugend macht nur im Miteinander Sinn, die gesamte Sittlichkeit bezieht sich auf die Wesen, aus Wohlwollen will man kein Wesen mehr töden oder Schaden, nicht nehmen etc....


    Denn überall wo ich sein will, nehme ich anderen etwas weg.


    Das Ziel ist Selbstloses Wohlwollen. Das ist die Gemütserlösung, Ich-Dünkel vernichtung, die Befreiung des Herz-Geistes, der unbegrenzt ist.

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Nerd:
    Geronimo:

    Trauer hat immer etwas mit "Ich" und "Du" zu tun. Besteht diese Trennung, besteht auch (die Möglichkeit zur) Trauer. Ist diese Trennung aufgehoben, ist auch die Ursache von Trauer aufgehoben.
    .


    Ich dachte immer, wie in der Tiefenpsychologie bei Fromm, daß Trauer nur eine Formation der Wut ist. Se ist die ohnmächtige, passive Form, die nicht durch Trennung, sondern durch Verlust im Sinne von Machtverlust entseht....... (Haben und Sein)


    Ich meinte damit eine (bewusste/unbewusste) gedankliche Trennung von "Ich" und "die Welt". Empfindet man sich nicht mehr als getrennt von seiner Umwelt (da reicht dann der bloße Gedanke jedoch nicht), dann gibt es da weder Gewinn noch Verlust.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Mabuttar:
    Nerd:

    Gibt es in Buddhismus das Ideal der "sich selbst aufgebenden" Liebe? Die Liebe, die sich opfert für andere? :?


    Ja, besonders deutlich im Mahayana Buddhismus wo sogar auf das höchste Ziel Nirwana verzichtet wird um allen Wesen zu helfen.


    Für die ganz absurden.

  • Wobei wohl eher ein Parinibbana gemeint ist. Das vollständige Verschwinden des heilsam gewirkten Buddhas ist nicht zu wünschen obwohl es geschieht.


    Stimmt Accinca es ist absurd, das Nibbana zu verwirklichen schadet niemand und dieses Ziel kann auch verwirklicht werden ohne das man verschwindet, siehe Gautama.


    Weil Nirwana und Samsara veräußerlicht wurden als das Bedingte und das Unbedingte, deswegen kam so etwas zustande wie N. = S. vom anderen Thema.


    Dabei ist Leidfreiheit nicht! der Leidenskreislauf.


    Vielleicht entstand das, als die Anhänger Samsara und Nirwana als Objekte begriffen und darüber Ansichten entwickelten.


    Wenn durch Begehren Wesen wiedergeboren werden, dann eigentlich auch durch Wohlwollen/Liebe ?
    Aber das Wesen müsste dann wieder Form ergreifen.....


    Würde es dann Leiden? Könnte ein Buddha wiedergeboren werden ohne Begehren (= ohne Leiden zu erzeugen)
    Gibt es etwas das wichtiger ist als Leidfreiheit ?

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Mabuttar:


    Weil Nirwana und Samsara veräußerlicht wurden als das Bedingte und das Unbedingte, deswegen kam so etwas zustande wie N. = S. vom anderen Thema.Dabei ist Leidfreiheit nicht! der Leidenskreislauf.


    Da kommt es schon ganz abwegig vor wenn Nibbana als abhängig von Samsaro
    beschrieben wird als seine Bedingung sogar. Da kommt es schon recht komisch
    vor, wenn in der Lehre die Bedingung für Samsaro immer wieder und wieder
    genannt wird (nämlich Begehren und Nichtwissen) und dann kommt jemand
    daher und behauptet der Buddha hätte gelehrt Nibbana sei die Ursache von
    Samsaro weil sie eins seien oder Umgekehrt. Schlimmer geht es eigentlich nimmer.

  • Noch ein kurzes Zitat zum Stichwort Liebe:


    "Liebe, allg. dasjenige Hinstreben zu einem anderen, das in seiner geistigen (vergeistigten) Form im Unterschied zum triebhaft-sinnlichen auch in der Absicht auf das Gute für den anderen und in der Hinstrebung zu ihm den anderen zugleich sein lassen will. ..."


    Aus "Philosophisches Wörterbuch" (Alois Halder)


    Vielleicht wie bei einem alten Ehepaar das über die Fehler des jeweils anderen hinwegsieht.
    Ich liebe dich so wie Du bist...


    L.G. gbg

  • accinca:

    Da kommt es schon ganz abwegig vor wenn Nibbana als abhängig von Samsaro
    beschrieben wird als seine Bedingung sogar.


    dann erklär doch bitte wie es aus deiner, tschuldigung, aus sicht des PK ist....
    wie soll es nirvana ohne samsara geben?
    gibt es tag ohne nacht, süd ohnen nord, ost oder west?

  • Kleine Ergänzung:


    Vielleicht ist ja das Nirwana (oder der Himmel) kein Verschmelzen sondern jeweils Hinstrebungen zu den anderen wo man die anderen zugleich sein lassen will.


    L.G. gbg

  • accinca:
    Mabuttar:


    Ja, besonders deutlich im Mahayana Buddhismus wo sogar auf das höchste Ziel Nirwana verzichtet wird um allen Wesen zu helfen.


    Für die ganz absurden.


    Stimmt, warum sollte auch jemand auf das eigene, kleine Leiderlöschen verzichten, während um ihn herum alle im Schlamm versinken. Ihr Problem!! .... :badgrin:


    Mitgefühl, Accinca, Mitgefühl....

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • für mich ist nirwana die bezeichnug eines zustandes genau wie samsara auch, eine medaille mit zwei seiten......
    nirwana ist weder himmel noch ist es irgendwo ausserhalb zu erreichen.
    täglich erleben wir wenn wir achtsam praktizieren "nirvana zustände" die, von den sich in überzahl befindenden "samsara zuständen" überlagert werden.


  • Zitat

    Schlimmer geht es eigentlich nimmer.


    selbiges dachte ich als ich deinen beitrag gelesen habe :grinsen:

  • Da liebt er sein Kind seine Frau, sein Haus, sein Land. Und weil er sie liebt, tötet er. Er tötet für sein Kind, seine Frau, sein Haus und sein Land. Er nennt es Liebe, wenn er sein Kind wichtiger empfindet als irgend ein Kind in dieser Welt, er nennt es Liebe wenn er seine Frau wichtiger nimmt als irgend einen anderen Menschen auf dieser Welt. Er nennt es Liebe wenn er sein Haus hütet und sich um anderen Lebensraum nicht schert. Er nennt es liebe wenn er für sein Land steht.


    Aus seiner Liebe heraus, nimmt er anderen weg, stetig nährt er was ihm lieb ist, alles andere ist ihm egal. Wenn da andere zu wenig haben, dass ist ihm egal. Das was seines ist, dass was er liebt, das beschütz er hegt er, dafür tötet er was ihn nicht lieb ist.


    Er tötet das nicht liebe um es seinen lieben zu geben, er stiehlt von den nicht lieben um es den lieben zu geben, er lügt und spricht davon das er alle liebt. Er liebt nur sich selbst. Selbst wenn seine Lieben sterben, nennt er es Trauer wenn er weint. Er kennt es nicht dieses zerstörerische Selbstmitleid. Auch merkt er nicht, dass er das was ihn lieb ist eigentlich nur ißt, er verschlingt es Tag und Nacht. Er nennt es liebe wenn er sie ißt.


    Was ich bin ist gut den das ist mir lieb, was du bist bist du und das geht mich nichts an. Ohhh ob diese Liebe jemals vergehen kann.


    Würde er nur einmal die Leichenfelder sehen, die seinen Weg der Liebe säumen, würde er anfangen achtsam zu sein und einen Schluß machen dem Träumen. *schmunzel* In diesem Leben wird das aber wohl nichts mehr, dafür ist er viel zu verliebt. Ach wie schön, dass ich eine so schöne Aufgabe habe. Ich töte für das was mir Lieb ohne nur ein bisschen Hass. *schmunzel*

  • Ich finde es bedauerlich, Hanzze, dass du mit dem Wort "Liebe" offensichtlich nur Anhaftung, Gier, Identifikation, Diskriminierung und Ego-Aufblähung verbindest...


    LG
    Onda

  • Das mag sein wenn man nicht sehr viel seiner Gefühle versteht. Was mich manchmal noch traurig macht, ist das so viele Menschen das Wort Liebe benutzen um unaufhaltsam zu stehlen, zu töten, zu lügen, sich zu vergehen und sich baden im Liebesrauch.


    Wach auf! Und sieh dir an was du tust. Für wenn und mit welchem Ziel?
    *schmunzel*


    Warum liebst du das eine und hasst das andere? Warum ist dir der eine etwas wert und der andere nicht. Was ist der unterschied zwischen deinem Kind und eine Gelse die du erschlägst, ausser das die Gelse nicht dein Kind ist?

  • Onda:
    TMingyur:

    ....weil sich Gleichmut im Sinne von Unparteilichkeit einfach nicht einstellen will und die eigenen Kinder so zum erweiterten "ich" werden.
    Grüße
    TM


    ... es gibt durchaus eine positive Variante dieses "erweiterten Ich". Dann bläht sich das Ego dann nicht weiter auf, ...


    "Liebende Mütter" sind mir schon öfter in Gestalt wilder Furien begegnet. Wie bei den Tieren ... wenn's um die eigene Brut geht, dann faucht das Muttertier (mindestens). So schön kann gleichmütige Mutterliebe sein ...


    Oder die, die immer gleich "Töten" fordern bei z.B. Kinderschändern oder Kindsmördern ... als ob Töten im Falle von Schädigern von Kindern keinerlei Hinterfragung bedürfe.


    Grüße
    TM

  • Nerd:

    Gibt es in Buddhismus das Ideal der "sich selbst aufgebenden" Liebe? Die Liebe, die sich opfert für andere? :?


    Mabuttar:

    Ja, besonders deutlich im Mahayana Buddhismus wo sogar auf das höchste Ziel Nirwana verzichtet wird um allen Wesen zu helfen.


    accinca:


    Für die ganz absurden.


    Simo:


    Stimmt, warum sollte auch jemand auf das eigene, kleine Leiderlöschen verzichten, während um ihn herum alle im Schlamm versinken. Ihr Problem!! .... :badgrin:


    Weil er selber im Schlamm steckt und am versinken ist.


    Im Flugzeug gibts denn sinnvollen Hinweis im Falle eines Druckabfalles zuerst selbst die Sauerstoff-Maske aufzusetzen bevor man anderen behilflich ist.


    Simo:


    Mitgefühl, Accinca, Mitgefühl....


    Weisheit Simo, Weisheit.



    Das Problem mancher "Mahayanisten"** mag sein, dass sie ein bischen sentimentales Mitgefühl mit Weisheit verwechseln.


    **"Mahayanismus" zur Kennzeichnung einer Gesinnungsethik mit kategorischem Imperativ.



    Grüße
    TM

  • Onda:
    Hanzze:


    Wach auf!


    Wie bei den Zeugen Jehovas...
    Religiöse Eiferer jedweder Couleur sind schwer zu ertragen....


    Wer will schon aufwachen, erwachen? *schmunzel* ohne Eifer ist in der Tat nichts zu erlangen. Eifer - Absicht, sollte jedoch die richtige sein, sonst hilft auch Eifer nichts. Daher ist es wichtig stets an seiner richtigen Ansicht zu arbeiten.
    Vielleicht magst du ja einmal beginnen dich mit dem Dharma auseinander zu setzen anstatt irgend ein Unkraut hochzuziehen. Die Lehre Buddhas hat nicht das Ziel Liebe zu mehren weil das nur Hass bringt. Dazu gibt es hunderte andere Lehren, die sich mit besseren Zuständen beschäftigen aber es gibt nur wenig Lehrer, die Frieden stiften. *schmunzel* aber wer will den schon...

  • TMingyur:
    Simo:


    Stimmt, warum sollte auch jemand auf das eigene, kleine Leiderlöschen verzichten, während um ihn herum alle im Schlamm versinken. Ihr Problem!! .... :badgrin:


    Weil er selber im Schlamm steckt und am versinken ist.


    Im Flugzeug gibts denn sinnvollen Hinweis im Falle eines Druckabfalles zuerst selbst die Sauerstoff-Maske aufzusetzen bevor man anderen behilflich ist.



    Zitat

    16. "Cunda, daß jemand, der selbst im Schlamm versinkt, einen anderen, der im Schlamm versinkt, herausziehen sollte, ist unmöglich; daß jemand, der nicht selbst im Schlamm versinkt, einen anderen, der im Schlamm versinkt, herausziehen sollte, ist möglich. Daß jemand, der selbst unbezähmt, ungezügelt ist und nicht in Nibbāna erloschen ist, einen anderen bezähmen, zügeln, zum Erlöschen in Nibbāna führen sollte, ist unmöglich; daß jemand, der selbst bezähmt, gezügelt ist und in Nibbāna erloschen ist, einen anderen bezähmen, zügeln, zum Erlöschen in Nibbāna führen sollte, ist möglich.


    http://palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m008z.html

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • TMingyur:

    Das Problem mancher "Mahayanisten"** mag sein, dass sie ein bischen sentimentales Mitgefühl mit Weisheit verwechseln.


    Sie glauben es sei egoistisch das Leiden so einfach zu beenden
    solange Andere daran festhalten sollten auch sie daran festhalten.
    Wert leidet auch schon gerne ganz alleine. Andererseits heißt
    es schon im Dhammapada des Buddha:


    "Das eigne Heil gieb nimmer auf
    Um fremden, noch so großen Heils;
    Hast du das eigne Heil erkannt,
    Gedenke eifrig deiner selbst."


    Eben weil das Anstreben des eigene Heils ja gerade
    auch das Beste für alle ist. Würde keiner das eigne
    Heil anstreben und erlangen gäbe es auch gar keine
    Befreiung. Ein Motiv für die Lehre gäbe es nicht, denn
    das Motiv und Ziel der Lehre und dem Wandel nach der Lehre
    ist ja die Leidbefreiung.
    Mit anderen Worten ohne Leidbefreiung gibt es auch keinen Buddhismus.
    Und ohne Anstreben zur Leidbefreiung keine Leidbefreiung.

  • Jetzt werde ich aber verwirrt ok, ich fasse es jetzt mal für mich zusammen, wenn ich den Theravada Weg voll beschreiten wollte:


    Bei richtiger Ansicht versuche ich meinen Ich-Dünkel loszuwerden, um dann Mein Heil zu erlangen.


    Dabei ziehe ich in die Hauslosigkeit, beteilige mich als Mönch auch nicht an der Versorgung/Wirtschaft der Gesellschaft, sondern vertraue auf Almosen, die mir andere geben weil sie auch ihr eigenes Heil damit fördern wollen.
    Als Gegenleistung hm? Töte ich keine Tiere ?


    Würde nun jeder Mensch dieser Lehre folgen, würden alle verhungern, da kein Geber mehr da ist.
    Aber ich bekomme ja meine Gaben als Mönch weil....


    Wegen meinem guten Karma? Also müsste mein gutes Karma dafür sorgen, dass andere Menschen NICHT in die Hauslosigkeit ziehen, damit nicht den Weg zum Arahant gehen, um zu arbeiten und mir dann Gaben zu entrichten.


    Erhalte ich keine Gaben, verhunger ich halt, aber das passiert mir nicht, weil durch meine Sittlichkeit andere für mich arbeiten ...


    Accinca, was macht da mehr Sinn ? Mahayana oder Mönch werden? Was ist wirklich Heilsam ?


    Ich erinnere daran, nicht nur an das zu Glauben was in den Schriften steht (siehe Kalamar Sutta) und auf eigenes Denken beruhendes Wissen anzuwenden :D

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • es wurden bereits 5 lange seiten über "Liebe" geschrieben, kaum scheint sie irgendwo durch ;):)

  • nibbuti:
    Zitat

    16. "Cunda, daß jemand, der selbst im Schlamm versinkt, einen anderen, der im Schlamm versinkt, herausziehen sollte, ist unmöglich; daß jemand, der nicht selbst im Schlamm versinkt, einen anderen, der im Schlamm versinkt, herausziehen sollte, ist möglich. Daß jemand, der selbst unbezähmt, ungezügelt ist und nicht in Nibbāna erloschen ist, einen anderen bezähmen, zügeln, zum Erlöschen in Nibbāna führen sollte, ist unmöglich; daß jemand, der selbst bezähmt, gezügelt ist und in Nibbāna erloschen ist, einen anderen bezähmen, zügeln, zum Erlöschen in Nibbāna führen sollte, ist möglich.http://palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m008z.html


    Genau so ist es.

  • Zitat

    Eben weil das Anstreben des eigene Heils ja gerade
    auch das Beste für alle ist.


    Der Zustand der Erleuchtung ist offenbar ein sehr exotischer, seltener Zustand, der rein zahlenmäßig verschwindend gering und damit für die Gesamtpopulation der Menschheit unbedeutend ist. Wir haben etwa 7 * 10^9 Menschen auf der Erde. Wenn davon eine Handvoll erleuchtet ist, so bedeutet dies für das Leid der auf der Erde lebenden Wesen praktisch gar nichts. Das Leid wird weiterhin unverändert bleiben - mit oder ohne Buddhas.


    Was jedoch bedeutet es für das Leid auf der Erde, wenn einige hundert Millionen Menschen sich für den Rest der Welt einsetzen und versuchen sie ein bischen lebenswerter zu gestalten und die Zeit nicht so sehr ins eigene Heil legen? Unter dem Strich kommt da wohl mehr bei rum, als wenn irgendwo ein paar Erleuchtete herumsitzen und vor sich "hinleuchten" als exotisches, psychologisches Phänomen.


    Ich möchte für kein Konzept Stellung beziehen, aber wenn man das Konzept vom Bodhisattva als sinnlos bezeichnet, so muss man schon argumentieren weshalb dem so ist und warum es das Beste für alle ist, wenn ein paar Buddhas irgendwo entstehen. Davon auszugehen, dass alle Menschen Buddhisten werden und dann die ganze Welt voller Buddhas ist, ist nicht mehr als eine irrige Phantasie. Das müsste jedem klar sein.


    Und wenn man sich die Welt so anschaut, ist das Leid trotz 2500 Jahren Buddhismus um keinen Deut gesunken. Es scheint eher gestiegen zu sein. Es sollte kein Geheimnis sein, dass die Lehre des Buddha das Leid als Solches nicht beendet. Das lehrt uns die Geschichte. Wenn es aber nunmal so ist, dass das Leid immer weiter besteht, warum sollte es nicht der Linderung dienen, wenn Menschen sich für andere einsetzen und dies als hohes Ideal ansehen?


    lg
    maus

  • Mabuttar:


    Accinca, was macht da mehr Sinn ? Mahayana oder Mönch werden? Was ist wirklich Heilsam ?
    Ich erinnere daran, nicht nur an das zu Glauben was in den Schriften steht (siehe Kalamar Sutta)
    und auf eigenes Denken beruhendes Wissen anzuwenden :D


    Es geht nicht nur darum was man will sondern auch darum was man kann.
    Wer glaubt, das sein Leben als ein der Lehre in rechter Weise nachfolgender
    Mönch weniger wert ist, als das Leben eines Großgrundbesitzers oder Politikers usw.
    und sich darum sogen macht, der sollte vielleicht lieber zu hause bleiben.