• Die Idee im Zen ist doch diese, die Anhaftung anhaftungslos loszuwerden *schmunzel* vielleicht ist dieser Vergleich, weil es gerade um Musik geht hilfreich. *schmunzel*


    Zitat

    Vielleicht kann man es mit den "Rolling Stones" erklären. Da ist das Bild "Rolling Stones", dass es ja nicht wirklich gibt und da sind die fünf (schlagt mich jetzt nicht, wenn die Rolling Stones mehr oder weniger Leute waren, aber fünf ist eine gute Zahl *schmunzel*). Der Leadsäger ist materielle Qualität (rupa), der Bassist Gefühle (vedana), der erste Gitarrist Erinnerungen (sanna), der zweite Gitarrist Willen (sankhara) und an den Base Bewußtsein (vinnanna). Zusammen halten sie an "Rolling Stones" fest, sie bilden "Rolling Stones". Jetzt kommt Rolling Stones darauf, das es immer wieder eckt und irgendwie läuft es nie wirklich erfüllend. Einmal gibts Probleme mit dem Leadsänger, dann wieder mit dem Bassisten... das alles wirkt sich immer auf alle aus und nie passt es. Zu beginn, werden da die einzelnen Bandmitglieder gewechselt und geformt. Den einen raus geschmissen, kommt wieder einer dazu. Da wird immer wieder ein leidhaftes "Rolling Stones" daraus wie immer man es auch versucht. Selbst wenn sie den Namen ändern, ist das Festhalten noch nicht weg. Erst wenn die Idee, dass Image gänzlich durchschaut ist löst sich "Rolling Stones" , oder besser das Leiden für immer auf.


    "Rolling Stones" wird erst leidvoll oder ist deshalb leidvoll, wenn man es ablehnt oder daran hält (tanha). Da ist "Rolling Stones" als Ansammlung - die Band. Da ist "Rolling Stones" als der Motor - das Image. Und da ist "Rolling Stones" in jedem Moment so wie es gerade wirklich ist.


    Und hier noch einmal: wir halten an "Rolling Stones" meist mehr fest als an seinem körperlichem Vergehen. Das eigentliche Festhalten und Habgier formt dann wieder eine neue Band die dann natürlich anders heißt. *schmunzel*
    Im Ansatz erkannt, denke ich, dass da keine Furcht vor dem körperlichem Vergehen ist. Vielleicht ist da mehr eine Furcht des noch nicht gänzlichen Durchschauens von "Rolling Stones" mehr angebracht, denn dies führt ja zu der Fortsetzung des Leidens. Das nennt man dann vielleicht manchmal Furcht vor leidvoller Wiedergeburt


    Die Sache ist halt, das es das Namenlose ohne Namen nicht gibt und die Idee daher selten greift. *schmunzel* Man muß Zen halt einfach von Anfang an durchschauen.
    Das an anderer Stelle gepostete passt hier vielleicht auch gut dazu und beschreibt vielleicht die Idee: Erben im Dhamma - (Dhammadāyāda Sutta)


    Von Beginn an Furchtlosigkeit *schmunzel*

  • Aiko:

    In der Musik gibt es nicht nur Remix - sondern aus den Traditionen entstehen ganz neue Stile - z.B. der Jazz. Das hat dann schon was mit Freiheit einerseits zu tun, aber auch mit Vermögen, diese Freiheit zu verwirklichen.


    Das ist genau was ich meine.
    Remix ist für mich eine bereits gespielte Musik auf dem Tonträger so zu mischen, dass etwas scheinbar neues herauskommt. Da muss der "Mixer" nicht mal ein Instrument spielen können.


    Jazz hingegen ist selber spielen, Improvisation. Da muss man das Instrument schon recht gut spielen und "die Musik" gut kennen. Und hier gebe ich eben auch Hanzze recht, der uns unermütlich auffordert zu üben, damit wir eben unser Instrument besser beherrschen. Wenn wir dann einmal gut genug sind sprudelt der Jazz von ganz alleine heraus.
    Wenn man Blockflöte lernt darf man natürlich von Rachmaninov träumen, aber immer im Bewusstsein, dass der Weg bis man "ihn" selber spielt noch weit ist.


    Gruss Bakram


  • Ich ersehe daraus, dass du kein Instrument spielst.
    Da gibt es keinen Weg zu Rachmaninov, um mal dein Beispiel zu nehmen, außer das Spielen von Rachmaninov selbst und zwar so, wie das grade geht. Und in ständiger Wiederholung - das ist nicht Üben, sondern Praxis - solange bis Rachmaninov dich spielt. Die meisten hören aber lange vorher auf.
    Hier irrt eben Hanzze - es geht nicht um Beherrschung - sondern um Freiheit. Die Praxis befreit.


    Auf ein berühmtes Zitat angewandt - erst wendest du das Sutra und dann wendet das Sutra dich.


    _()_

  • Ich hab dir ja schon öfter erzählt wo es hinführt wenn man falsche Ansichten auch noch lehrt *schmunzel*


  • Du führst auch Selbstgespräche?


  • Aiko:


    Ich ersehe daraus, dass du kein Instrument spielst.
    Da gibt es keinen Weg zu Rachmaninov, um mal dein Beispiel zu nehmen, außer das Spielen von Rachmaninov selbst und zwar so, wie das grade geht. Und in ständiger Wiederholung - das ist nicht Üben, sondern Praxis - solange bis Rachmaninov dich spielt. Die meisten hören aber lange vorher auf.
    Hier irrt eben Hanzze - es geht nicht um Beherrschung - sondern um Freiheit. Die Praxis befreit.


    Auf ein berühmtes Zitat angewandt - erst wendest du das Sutra und dann wendet das Sutra dich.


    Da hast Du insofern recht als dass ich tatsächlich lange vorher, nämlich bei der Blockflöte aufhörte. Etwa bei "O du fröhliche", nie wäre es mir in den Sinn gekommen "Rachmaninow" zu spielen (ich weiss schon, dass man Rachmaninow mit der Blockflöte nicht spielen kann, ist ja auch im übertragenen Sinn gemeint) da ich ja allein schon die nötige Technik nicht beherrschte und zu faul war weiter zu üben.


    Deshalb meine ich ja auch man soll zuerst die Technik, das einfache ein mal eins üben/praktizieren um virtuos zu werden.


    Auf die Lebensanschauung, speziell wenn diese buddhistisch sein soll, bezogen, heisst dies sein eigenes Selbst, welches das Instrument ist, zu erkennen, zu beherrschen. Dafür muss man sich aber mehr mit sich selbst und weniger mit Anderen befassen. Das Sutra wird nämlich einzig und allein in sich selber gefunden. Kein Lehrer, kein Meister und kein Gott kann dir diese Arbeit abnehmen.


    Es ist eben schon so wie beim Instrument. Selber spielen und Itunes-hören sind zwei verschiedene paar Schuhe.


    Gruss Bakram

  • Aiko:

    Du führst auch Selbstgespräche?


    Ich wäre der einzige wenn ich es nicht täte. Oder mit wem redest du? *schmunzel*

  • Samyutta Nikaya 47.19


    Die rechte Vorgehensweise dabei, sprach der Erhabene, ist folgende: "Wie Medakathalikā, die Gehilfin, dem Meister gesagt hat: 'Ich werde auf mich achten', so sind die Pfeiler der Achtsamkeit (satipatthāna), ihr Mönche, zu pflegen: 'Auf den anderen werde ich achten, so sind die Pfeiler der Achtsamkeit zu pflegen. Auf sich selber achtend, ihr Mönche, achtet man auf die anderen. Auf die anderen achtend, achtet man auf sich selber.


    Und wie, ihr Mönche, achtet man, auf sich selber achtend, auf den anderen? Durch Pflege, durch Entfaltung, durch häufiges Tun. So, ihr Mönche, achtet man, auf sich selber achtend, auf den anderen. Und wie, ihr Mönche, achtet man, auf den anderen achtend, auf sich selber? Durch Geduld, durch Gewaltlosigkeit, durch Liebe, durch Teilnahme. So, ihr Mönche, achtet man, auf den anderen achtend, auf sich selber.


    'Ich werde auf mich achten', so sind, ihr Mönche, die Pfeiler der Achtsamkeit zu pflegen. 'Ich werde auf die andern achten', so sind die Pfeiler der Achtsamkeit zu pflegen. Auf sich selber achtend, achtet man auf die anderen, ihr Mönche, auf die anderen achtend, achtet man auf sich selber".

  • Yep! Und was meist du hat er damit noch angesprochen? Tugend? *schmunzel*


    Im Mahayana pflegt man vermehrt eine Praxis die auf andere auch gleichzeitig wirkt. "Inwiefern aber, o Herr, wandelt ein Laienjünger zum eigenen Heil, doch nicht zum Heile anderer?" ...oder verwechsle ich gerade die Traditionen? *schmunzel*


    PS: Der Übersetzer des Suttas von dir hat wohl metta als Liebe (Gier) übersetzt. Nur das da nicht noch eine Verwechslung in der Verwechslung der Verwechslung entsteht.

  • Du hast nur die Hälfte zitiert:


    Und wie, ihr Mönche, achtet man, auf sich selber achtend, auf den anderen? Durch Pflege, durch Entfaltung, durch häufiges Tun. So, ihr Mönche, achtet man, auf sich selber achtend, auf den anderen. Und wie, ihr Mönche, achtet man, auf den anderen achtend, auf sich selber? Durch Geduld, durch Gewaltlosigkeit, durch Liebe, durch Teilnahme.
    So, ihr Mönche, achtet man, auf den anderen achtend, auf sich selber.


    Um auf meinen Einwand zurückzukommen: Mit nicht mit Anderen befassen meinte ich Erwägungen über Saulus/Paulus, Shinran etc. anzustellen. Sich damit Abzulenken vom Weg. Achtsam sein im hier und jetzt.


    Aber immerhin sind wir dadurch wieder näher zu Buddha gerückt.

  • Im Link oben hast du das selbe für Laien, was vielleicht hier angebrachter ist. *schmunzel*

  • Bakram:


    Um auf meinen Einwand zurückzukommen: Mit nicht mit Anderen befassen meinte ich Erwägungen über Saulus/Paulus, Shinran etc. anzustellen. Sich damit Abzulenken vom Weg. Achtsam sein im hier und jetzt.


    Bedeutet Achtsamkeit etwa Kontrolle? Ich bin mir sicher, für viele ist das so. Darum spricht man auch gerne von einem hier und jetzt. Aber dieses hier und jetzt klingt eher wie der krampfhafte Versuch, etwas zum Zwecke der Kontrolle, auf einen Punkt einzwängen zu müssen. Dann kann man natürlich leicht behaupten, man sei achtsam. Doch diese Art von Achtsamkeit, ist einfach nur konstruiert, lebensfeindlich, und wird auf Dauer so nicht funktionieren. Da ist es heilsamer, so wie es gerade geht- Achtsam zu sein. Man sollte sich also nicht überschätzen, wenn sich das Selbst an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen will. Sonst wird das schnell zu einem zwanghaften Tick, der alles stutzt, was ihm in den Weg kommt. Achtsamkeit ist toll, aber bitte, Contenance. Die eigenen Grenzen sehen. Schon mal ganz sanft, sich auf das Hören einrichten. Schritt für Schritt beiseite treten. Bis zum Hören, wie es sich selber spielt, ist alles irgendwie nur ein Irgendwie. In der besten Art und Weise.

  • thigle:
    Wie willst du auch in einem anderen Tempo agieren als in deinem. Wenn du nicht achtsam bist kannst du nicht achtsam sein ;).
    Und am Anfang ist sie sicher "konstruiert". Weil wir es nicht gewohnt sind, ständig achtsam zu sein. Deshalb hilft auch meditation so gut. Denn Meditation hilft den geist zur Ruhe zu bringen und verstärkt die konzentrationsfähigkeit. Und mit ruhigem Geist und guter Konzentration fällt es schon viel leichter die Achtsamkeit länger beizubehalten. Und irgendwann, wenn man sich gut bemüht und ausdauernd ist, wird die Achtsamkeit so gut wie immer vorhanden sein und ist dann nicht mehr konstruiert.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Aiko:

    und so setzt man sich und praktiziert Zazen, was auch als Sterben bezeichnet wird.


    Und das ist keine heroische Metapher. Bin wieder zuhause. Hier begann es. Hier wird es enden. Endlich ist Ruhe. Keine Erleuchtung mehr. Was für eine Befreiung :D .

  • thigle:
    Aiko:

    und so setzt man sich und praktiziert Zazen, was auch als Sterben bezeichnet wird.


    Und das ist keine heroische Metapher. Bin wieder zuhause. Hier begann es. Hier wird es enden. Endlich ist Ruhe. Keine Erleuchtung mehr. Was für eine Befreiung :D .


    Ja - mir ist das heute im Zazen aufgegangen - es ist Sterben und du beendest, wenn du dich setzt dein (bisheriges) Leben und fängst ganz neu an, wenn du aufstehst. Wie ich es bei Lassalle entdeckt hatte und mich dieses Satz zum Zazen gebracht hat "Erleuchtung ist erst der Anfang" - aber Erleuchtung interessiert mich nicht mehr - Anfang fand ich und finde ich schon immer viel aufregender.


    _()_

  • thigle schrieb vom absoluten Vetrauen, dass nicht von einem selbst gemacht sei, und pali schoss den Vogel mit einem
    Tenbreulzitat ab> Aber im innersten ist Zazen fundamental ein Akt des Glaubens, durch den ganzen Körper vollzogen und durch den ganzen Körper erfahren


    Man muss nur eine Weile zuschauen, und die werte Zengemeinde bestaetigt durch ihr Sprachgeschwurbel meine Kritik an der zugrunde liegenden Verwirrung. Permanent werden etablierte Begriffe umdefiniert und damit wertlos gemacht. Vertrauen ohne personale Bindung gibt es nicht. Moege man ein anderes Wort erfinden.


    Und wer nicht versteht, dass Zen das Gegenteil von Glauben ist, der hat sich eben mit seinem Anhaften an Zazen selbst eine Falle gestellt. Hier sieht man, warum in Deutschland kaum noch authentisches Chan mehr uebertragen wird. (Za)Zen ist ein Akt des Nichtglaubens.

  • Ist er das? Heisst es nicht in einem der wichtigsten Texte des Chan, dem Hsin Hsin Ming (Maezumi übersetzt dies "Die durch Worte ausgedrückte Tatsache, daß der Wesensgrund der Existenz und der gesamten Welt nichts anderes ist als der Glaubens-Geist):
    "Glaubens-Geist sind nicht zwei
    Nichtdualer Glaubensgeist" ?


    Auch in einem der wichtigsten Texte des Mahayana, dem Nirvana-Sutra heißt es: "Großer Glaube ist nichts anderes als Buddha-Natur"
    Ein anderer Text heisst Mahayana Shraddhopada Shastra, Vertrauens/Glaubenserweckung.
    Ein anderes Buch von Daehaeng Kunsunim heisst: "Vertrau und lass alles los".


    Ich hab eher den Eindruck, das Anvertrauen/Glauben im Westen nicht inn ist, und deshalb als Wort gemieden wird (mal vom Shin abgesehn), so wie der Teufel das Weihwasser meidet. Aber ich hab den Eindruck, das es sehr wohl um das Anvertrauen ans Sitzen geht. (Aber vielleicht ist das auch nur mein Shin-Blick darauf).

  • Zen kennt drei Aspekte - Großer Glaube, Großer Zweifel und Großer Entschluss - und es wäre fatal, wenn Glaube oder Vertrauen hier missverstanden wird, als ungeprüfter und unbezweifelter Glaube an etwas - wie z.B. an das Sitzen. Dieses Sich Anvertrauen ist zu Recht hier im Westen "verpönt" - denn es wurde ja auch immer missbraucht.
    Und auch im Osten wurde und wird es missbraucht.
    Worum es geht ist dieses Spannungsverhältnis zwischen Glaube und Zweifel und das "Töten" dieser Spannung im Entschluss. Das ist etwas vollkommen anderes, als zu vertrauen, dass durch das Polieren des Ziegels ein Spiegel gemacht werden kann. Buddha-Natur ist Leere und Großer Glaube ebenso. Großer Zweifel und Großer Entschluss ist auch Leere. Buddha-Natur ist Form und Großer Glaube ebenso .....


    _()_

  • Aiko:

    Zen kennt drei Aspekte - Großer Glaube, Großer Zweifel und Großer Entschluss - und es wäre fatal, wenn Glaube oder Vertrauen hier missverstanden wird, als ungeprüfter und unbezweifelter Glaube an etwas - wie z.B. an das Sitzen. Dieses Sich Anvertrauen ist zu Recht hier im Westen "verpönt" - denn es wurde ja auch immer missbraucht.
    Und auch im Osten wurde und wird es missbraucht.
    Worum es geht ist dieses Spannungsverhältnis zwischen Glaube und Zweifel und das "Töten" dieser Spannung im Entschluss. Das ist etwas vollkommen anderes, als zu vertrauen, dass durch das Polieren des Ziegels ein Spiegel gemacht werden kann. Buddha-Natur ist Leere und Großer Glaube ebenso. Großer Zweifel und Großer Entschluss ist auch Leere. Buddha-Natur ist Form und Großer Glaube ebenso .....


    _()_


    tja, grosser glaube, zweifel, entschluss und dann wieder von vorne? die version hast du vergessen, immer schön im kreis, sie wird in den überlieferungen eher selten erwähnt.


    lg zenbo

  • rosie:

    thigle schrieb vom absoluten Vetrauen, dass nicht von einem selbst gemacht sei, und pali schoss den Vogel mit einem Tenbreulzitat ab> Aber im innersten ist Zazen fundamental ein Akt des Glaubens, durch den ganzen Körper vollzogen und durch den ganzen Körper erfahren Man muss nur eine Weile zuschauen, und die werte Zengemeinde bestaetigt durch ihr Sprachgeschwurbel meine Kritik an der zugrunde liegenden Verwirrung. Permanent werden etablierte Begriffe umdefiniert und damit wertlos gemacht. Vertrauen ohne personale Bindung gibt es nicht. Moege man ein anderes Wort erfinden. Und wer nicht versteht, dass Zen das Gegenteil von Glauben ist, der hat sich eben mit seinem Anhaften an Zazen selbst eine Falle gestellt. Hier sieht man, warum in Deutschland kaum noch authentisches Chan mehr uebertragen wird. (Za)Zen ist ein Akt des Nichtglaubens.


    Dogen:

    [...] Hier, nimm einen Schritt zurück und spring über das Buddhaland hinweg!
    (Gakudôyôjinshû)

  • Das Vertrauen Frischverliebter ähnelt nicht mal auch nur im geringsten mehr dem Vertrauen der seinerzeitigen Frischverliebten nach zwanzigjährigem zusammen miteinander gehen.
    Zwischen weltlichem und heiligem Vertrauen gibt es einen gewaltigen Unterschied !
    Heiliges Vertrauen ist auch nach zwanzig Jahren gläubig geneigtes Vertrauen, gleichsam einer wunderschönen Blume in ihrem entstehen und vergehen als 'immer' frisch und neu.
    Weltliches Vertrauen erlebt zumeist nicht mal zwanzig Jahre später.
    Heiliges Vertrauen klebt nicht an Worten und Schriften darin besteht sein bereits gewusstes geprüft sein.
    Weltliches Vertrauen jedoch prüft und prüft [Worte und Schriften] und kommt zu keinem Ergebnis.
    Heiliges gläubig geneigtes Vertrauen lässt alle erdenklichen störenden Emotionen zu und erfährt sich selbstbefreit gegenwärtig als 'dharmakaya' 'sambhogakaya' und 'nirmanakaya'
    untrennbar als 'svabhavikakya'.
    Weltliches Vertauen versucht denkende störende Gefühle zu (ver)meiden und produziert 'meist unbemerkt' immer weitere.
    Am Ende dessen hat man dann eventuell das Karma eines Dämon angesammelt.




    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


  • Dorje Sema:

    Das Vertrauen Frischverliebter ähnelt nicht mal auch nur im geringsten mehr dem Vertrauen der seinerzeitigen Frischverliebten nach zwanzigjährigem zusammen miteinander gehen.


    wenn du dich da nur nicht täuscht ;o) .... ich kenne es anders....
    "frischverliebt" über 29jahre, immer von neuem, schritt für schritt, immer eine "neue liebe" und doch immer die selbe angepasst an die sich immer änderneden bedingungen.
    auch ein zeitweilig "verschüttetes" vertrauen ist nicht "verloren" nicht "verschwunden" es liegt ausschließlich bei einem selbst es "auszugraben" "freizulegen".....


    NEIN!!! es ist ein und das selbe wenn es Vertrauen ist, alles andere ist reaction auf bedingungen, erfüllte oder nicht erfüllte ;o)
    Wer keine zweifel kennt weiss um ein vertrauen das keine beweise braucht, wobei es kein wissen im sinne von "ich weiss das ich vertrauen habe", es ist einfach da, unerschütterlich.


    LG _()_


  • ach der alte buddha und ich, wen sollte ich denn sonst jeden tag annörgeln? und wer nörgelt mich an? wir sind ein altes pärchen.


    lg zenbo

  • Zitat

    sumedhâ: wenn du dich da nur nicht täuscht ;o)


    Hierbei kann bloß von Enttäuschung die rede sein.


    Zitat

    sumedhâ: ich kenne es anders....
    "frischverliebt" über 29jahre, immer von neuem, schritt für schritt, immer eine "neue liebe" und doch immer die selbe angepasst an die sich immer änderneden bedingungen.


    Der Satz impliziert sich und ist zudem in sich selbst ambivalent.
    Schon wieder enttäuscht


    Zitat

    sumedhâ: auch ein zeitweilig "verschüttetes" vertrauen ist nicht "verloren" nicht "verschwunden" es liegt ausschließlich bei einem selbst es "auszugraben" "freizulegen".....


    Vertrauen "hier und jetzt" alles andere ist inhaltslose Sinn entleerende Spekulation.
    Mit so etwas was "auszugraben wäre" gebe ich mich nicht mehr ab !
    Denn bekanntlich stirbt die Hoffnung von gestern und morgen zuletzt, ergo hingebungsvolles gläubiges Vertrauen "hier und jetzt".



    Zitat

    sumedhâ: NEIN!!! es ist ein und das selbe wenn es Vertrauen ist, alles andere ist reaction auf bedingungen, erfüllte oder nicht erfüllte ;o)


    Nur absolute Unabhängigkeit ist frei von Bedingungen → ganz ohne Vertrauen usw. [Samadhi].
    In einer Beziehung ob weltlich oder heilig gibt`s keine Unabhängigkeit.
    Wieder enttäuscht.


    Zitat

    sumedhâ: Wer keine zweifel kennt weiss um ein vertrauen das keine beweise braucht, wobei es kein wissen im sinne von "ich weiss das ich vertrauen habe", es ist einfach da, unerschütterlich.


    Diese Behauptung ist nicht mal eine reductio ad absurdum.
    Diese Enttäuschung wiegt schwer aber verwundert mich nicht mehr, in Anbetracht dessen das ich schrieb:


    Zitat

    Dorje Sema: Weltliches Vertauen versucht denkende störende Gefühle zu (ver)meiden und produziert 'meist unbemerkt' immer weitere.
    Am Ende dessen hat man dann eventuell das Karma eines Dämon angesammelt.


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


  • rosie:

    (Za)Zen ist ein Akt des Nichtglaubens.


    Zuerst ist da völliges Anvertrauen an Zazen. Da will ich mal nichts werden und auch nichts von haben. Irgendwann zazt Zazen, und nicht mehr wirklich ich. Da haben wir dann das ganze Hishiryō-Zeug und so. Im allumfassenden Wirken, irgendwie hier am Ort der Unbewegtheit selbst, bin auch ich enthalten. Aber das ist eine recht kernlose Sache. War es schon immer, aber nun ist es klar. Was geschieht, wenn man die Praxis beendet? Wo ist denn diese Klarheit plötzlich hin? Scheint verschwunden zu sein. Rosie mag dann eventuell einen gekünstelten Akt des Nichtglaubens ausführen, um ihr Zen gekünstelt beizubehalten, obwohl sie doch gelernt haben sollte, dass es von ihr nichts zu erlangen gibt. Ein Anderer geht ganz einfach diversen Alltäglichkeiten nach, und mag es das Zählen heruntergefallener Pflaumen sein. Was in diesem Beispiel wirkt, ist das gestiftete Vertrauen des allumfassenen Wirkens, das nicht von dir gemacht wurde, und ob dieses Vertrauen nun Inhalt deines bedingten Bewusstseins ist oder nicht, tut überhaupt nichts zur Sache. Ob du irgendeiner Buddhanatur gewahr bist oder nicht, tut nichts zur Sache. Du darfst ruhig die Pflaumen zählen, auch ohne dein Hishiryō, dein Satori, deine Buddhanatur, und was es sonst noch alles gibt, das scheinbar dir gehört, und das du unbedingt behalten willst. Den Erleuchtungskrampf wirf zurück. Mit dir hat das alles nur bedingt etwas zu tun. Das vom allumfassenenden Wirken gestiftete Vertrauen ist in Relation zu dir (Bombu der du bist), das nicht von dir Gemachte. Das ist es, was dich befreit. Zum besseren Verständnis kann man hier auch die Trikaya-Lehre heranziehen, was ich mir jedoch erspare. Dorje Sema hat es hier schon angedeutet, Ryonin und Benkai wiederum hier, das Zenki ist sowieso sehr nett, ebenso wie dieser Beitrag. Zazen ist kein Kampf. Zazen ist Erweis, ist Ausdruck. Tag für Tag. Ebenso wie das [url=https://content.wuala.com/contents/noemata/Shin/Dokumente/Nenbutsu,%20Shinjin,%20Tariki.pdf?key=AxGyO0hLBtM3&dl=1]Nembutsu[/url].

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