Gefühle und die Problematik des absichtslosen Strebens

  • Zitat

    Zusammenpassen muss die Aussage dass es nichts zu erreichen gibt, und die praktischen Handlungen. Wenn es nichts zu erreichen gibt, wieso steht man morgens auf und vollbringt all die unzähligen täglichen Handlungen? Einmal hast du geschrieben, es gibt nichts zu tun, als auf den Tod zu warten. Wieso tust du dann so vieles um ihn zu vermeiden? Passt das zusammen? Wenn nichts und niemand etwas tut, wieso findet es dann statt?


    Indem man es einfach geschehen lässt. Es muss keinen Grund dafür geben irgendetwas bestimmtes zu tun, aber man hat die Wahl es geschehen zu lassen oder eben nicht.

    "Zufriedenheit bedeutet, aufzuhören nach ihr zu jagen" "Alles was sich Beobachten lässt, bist nicht du"

  • Doris, wie kann es sein ? dass , wenn wir beide zitieren der zitierte nicht angezeigt wird ? bei anderen aber schon....ist bisschen eine quelle für missverständnisse...

  • Levy:

    Doris, wie kann es sein ? dass , wenn wir beide zitieren der zitierte nicht angezeigt wird ? bei anderen aber schon....ist bisschen eine quelle für missverständnisse...


    Jetzt habe ich die Zitierfunktion verwendet. Da erscheint Dein Name.
    Normalerweise kopiere ich Textteile und versehe sie mit "Quote". Dann erscheint kein Name.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:
    Levy:

    Doris, wie kann es sein ? dass , wenn wir beide zitieren der zitierte nicht angezeigt wird ? bei anderen aber schon....ist bisschen eine quelle für missverständnisse...


    Jetzt habe ich die Zitierfunktion verwendet. Da erscheint Dein Name.
    Normalerweise kopiere ich Textteile und versehe sie mit "Quote". Dann erscheint kein Name.



    okey , danke für die info... :)

  • ekkhi:

    Loslassen heißt, es so sein lassen, wie es ist, ohne sich gedanklich und gefühlsmäßig sich weiter darin zu verheddern, meiner Meinung nach.


    Hi ekkhi


    Das wird oft so gesehen, dass loslassen gleich seinlassen ist, aber nicht immer ist das der Fall.


    Es gibt einige Dinge, die man durch seinlassen und ertragen (passiv) loslässt.


    zB unangenehmes Wetter, unangenehme Worte und Empfindungen, Mückenstiche, Finanzamt usw.


    Und es gibt einige Dinge, die man durch erkennen, zurückhalten, nutzen, meiden, entfernen und ent-wickeln (aktiv) loslässt.


    zB die fünf Hindernisse, die sechs Sinneseingänge, die vier Grundbedürfnisse, 'schlechte Gesellschaft', unzuträgliche Zustände und die sieben Erleuchtungsfaktoren.


    (siehe Sabbasava Sutta)


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

    2 Mal editiert, zuletzt von nibbuti ()

  • Doris Rasevic-Benz:
    Zitat

    Man sollte sich solche Vorstellungen machen, weil etwas in der Art jederzeit eintreten kann. Wenn man darüber bewusst ist, dass angenehme Empfindungen mit Sicherheit von unangenehmen abgelöst werden, dann löst man sich vom Hängen am Angenehmen, und das ist die Veränderung, die Befreiung.


    Das ist in meinen Augen magisches Denken und Vermeidungsstrategie. "Bloß nicht zu früh freuen!". Auf diese Art verweilt man nicht im Augenblick, sondern ist schon wieder in einer Zukunft, die es gar nicht gibt. Wenn ich atme, dann atme ich, wenn ich lache dann lache ich …


    Das ist aber buddhistisches Denken und nicht Magie bitteschön. Die Bewusstwerdung dass alles Leid enthält - die vier edlen Wahrheiten, und die praktischen Übungen des satipatthana, Körperbetrachtung, Leichenbetrachtung usw. Das Loslassen des Begehrens ist das Wesentliche im Buddhismus.

  • BangoSkank:
    Zitat

    Zusammenpassen muss die Aussage dass es nichts zu erreichen gibt, und die praktischen Handlungen. Wenn es nichts zu erreichen gibt, wieso steht man morgens auf und vollbringt all die unzähligen täglichen Handlungen? Einmal hast du geschrieben, es gibt nichts zu tun, als auf den Tod zu warten. Wieso tust du dann so vieles um ihn zu vermeiden? Passt das zusammen? Wenn nichts und niemand etwas tut, wieso findet es dann statt?


    Indem man es einfach geschehen lässt. Es muss keinen Grund dafür geben irgendetwas bestimmtes zu tun, aber man hat die Wahl es geschehen zu lassen oder eben nicht.


    Wenn man wählt etwas geschehen zu lassen oder nicht, dann gibt es einen Grund dafür etwas bestimmtes zu tun, das ist nur Wortspielerei.

  • nibbuti:
    ekkhi:

    Loslassen heißt, es so sein lassen, wie es ist, ohne sich gedanklich und gefühlsmäßig sich weiter darin zu verheddern, meiner Meinung nach.


    ...
    Und es gibt einige Dinge, die man durch erkennen, zurückhalten, nutzen, meiden, entfernen und ent-wickeln (aktiv) überwindet.
    ...
    :)


    Guter Hinweis.
    _()_ ekkhi

  • mukti:
    BangoSkank:

    Indem man es einfach geschehen lässt. Es muss keinen Grund dafür geben irgendetwas bestimmtes zu tun, aber man hat die Wahl es geschehen zu lassen oder eben nicht.


    Wenn man wählt etwas geschehen zu lassen oder nicht, dann gibt es einen Grund dafür etwas bestimmtes zu tun, das ist nur Wortspielerei.



    ...der rhytmus des Tao ? oder die universelle intelligenz ?

  • Zitat

    Das Loslassen des Begehrens ist das Wesentliche im Buddhismus.


    Du kannst noch so oft sagen: "Ich lasse los." Sobald Du das sagst, denkst, Dir vornimmst, bist Du davon gefangen.
    Es ist künstlich. Das mag einige Zeit ganz nützlich sein, aber es ist nicht wirklich Loslassen. Es ist nur eine Suggestion.
    Wirkliches Loslassen ist "frei sein von". Dann ist da nicht einmal ein Gedanke.
    So meine Erfahrung.


    Der Buddhadharma ist voll von Hilfsmitteln, dazu gehört auch die Leichenbetrachtung. Das ist nur ein Hilfsmittel, nichts weiter.


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Genau Levy, das Nicht-Tun im Tun.


    Das Wollen entsteht in der ersten Phase, irgendwann wird es über Bord geworfen, da es ein subtiler Stolperstein ist bzw. die Hintertür für´s Ego. Erst wenn Leerheit im Spiel ist, wird Dukha keine Rolle mehr spielen.

    "Zufriedenheit bedeutet, aufzuhören nach ihr zu jagen" "Alles was sich Beobachten lässt, bist nicht du"

  • Levy:
    mukti:

    Wenn man wählt etwas geschehen zu lassen oder nicht, dann gibt es einen Grund dafür etwas bestimmtes zu tun


    ...der rhytmus des Tao ? oder die universelle intelligenz ?


    Da gibt es halt einige Konzepte dazu...


  • "Loslassen" zu denken, zu sagen oder sich vorzunehmen genügt eben nicht, man muss die Mittel dazu praktisch anwenden, dann findet es allmählich statt. Im Augenblick wo es stattfindet ist das Streben zu Ende, für eine bestimmte Sache die man losgelassen hat, oder für alles ganz am Ende des Weges.

  • Zitat

    dann findet es allmählich statt.


    Das können wir auch schneller haben.


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Durch die direkte Einsicht in die Natur des Geistes.
    Weitere Übung ist jedoch nicht ausgeschlossen.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Indem du den Impuls/ das Gefühl des Schaffen-Wollens als das siehst was es ist. Es kommt und geht, du kannst es beobachten also kannst du es nicht sein. Durch die Identifikation mit diesem Gefühl ensteht Dukha. Unterdrücke diesen Impuls nicht, seh ihn einfach als das an was er ist. Eine reine Naturerscheinung, sie hat nichts mit dir zu tun.

    "Zufriedenheit bedeutet, aufzuhören nach ihr zu jagen" "Alles was sich Beobachten lässt, bist nicht du"

    Einmal editiert, zuletzt von BangoSkank ()

  • Doris Rasevic-Benz:

    Durch die direkte Einsicht in die Natur des Geistes.
    Weitere Übung ist jedoch nicht ausgeschlossen.


    Könntest du mal bitte kurz beschreiben was die Natur des Geistes ist?

  • BangoSkank:

    Indem du den Impuls/ das Gefühl des Schaffen-Wollens als das siehst was es ist. Es kommt und geht, du kannst es beobachten also kannst du es nicht sein. Durch die Identifikation mit diesem Gefühl ensteht Dukha. Unterdrücke diesen Impuls nicht, sie ihn einfach als das an was er ist. Eine reine Naturerscheinung, sie hat nichts mit dir zu tun.


    Ja, das ist eine hervorragende Übung.

  • Zitat

    Könntest du mal bitte kurz beschreiben was die Natur des Geistes ist?


    Wie soll mir das möglich sein, lieber mukti? :shock:

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:
    Zitat

    Könntest du mal bitte kurz beschreiben was die Natur des Geistes ist?


    Wie soll mir das möglich sein, lieber mukti? :shock:


    Ich weiß nicht warum es nicht möglich sein sollte werte Doris, und so bleibt deine Aussage dass direkte Einsicht in die Natur des Geistes zu schneller Loslösung führt, halt für mich etwas Unbestimmtes, mit dem ich nicht viel anfangen kann.

  • Lieber Mukti,


    um wieder Wortmissverständnisse zu vermeiden, hier ein Bild:


    Die Natur des Geistes ist wie ein klarer wolkenloser Himmel. Die Wolken, das sind Gedanken, Egoismen, Unwissenheitsschleier und andere "Verunreinigungen".
    Die Natur des Geistes ist das, was übrigbleibt, wenn alles wegfällt. ;)


    "Buddhanatur" darf man ja nicht sagen, sonst sind einige Leute gleich wieder auf den Barrikaden. Damit wäre aber ( wenn ich das Wort benutzen würde,) kein persönlicher innewohnender Eigenbuddha gemeint, wie es oft fälschlich verstanden wird, sondern einfach der letztendliche, klare und völlig freie Zustand des Geistes (wie der Zustand eines Buddhas), der sich somit über jegliche Getrenntheit oder vermeintliche Eigenständigkeit erhebt... Da, also, wo ein ICH unnötig bzw nicht möglich ist.
    Kann man vielleicht auch "Dharma" nennen, wenn man damit nicht die Bücher meint.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • mukti:
    Grund:


    Weder geht es darum was fallenzulassen, noch sich loszulösen 8)


    Das meine ich mit "Problematik absichtslosen Strebens". Wenn es nicht um Loslösung geht, worum geht es dann? Du versuchst oft deutlich zu machen, dass es um gar nichts geht, nichts anstreben, nichts ändern, nichts wollen. Mit anderen Worten, du hast keine Motivation für deine Handlungen. Warum handelst du dann?


    Die Frage stellt sich nicht. 8)


    mukti:
    Grund:


    Was muss denn zusammenpassen und warum? Eine konditionierte Vorstellung, die Empfindung enhält, von dir mit einer anderen Vorstellung von dir, dir Empfindung enthält, von denen willst du, dass sie zusammenpassen, ne? Aber wer bringt denn diese Vorstellungen und Empfindungen hervor, an wem liegt es denn?


    Zusammenpassen muss die Aussage dass es nichts zu erreichen gibt, und die praktischen Handlungen. Wenn es nichts zu erreichen gibt, wieso steht man morgens auf und vollbringt all die unzähligen täglichen Handlungen?


    ich stehe morgens auf weil ich aufwache. Wenn ich arbeiten gehe, dann weil ich es so schon seit geraumer Zeit tue.


    mukti:


    Einmal hast du geschrieben, es gibt nichts zu tun, als auf den Tod zu warten. Wieso tust du dann so vieles um ihn zu vermeiden? Passt das zusammen? Wenn nichts und niemand etwas tut, wieso findet es dann statt?


    Ich vermeide den Tod doch nicht. Ich warte auf ihn und bis er kommt, und ich warte und was passiert, schaue dem Entstehen und Vergehen zu. Du meinst warum ich esse? Weil der Körper danach verlangt. Ich bin doch nicht niemand, aber ich bin auch nicht jemand. "ich bin" wird so gesagt, entsteht abhängig 8)


    mukti:
    Grund:


    Warum sollte man das? Und warum sollte man sich überhaupt derartige Vorstellungen machen? Man kann natürlich, aber was ändert das, außer dass da eine Vorstellung ist wo zuvor keine war? 8)


    Man sollte das weil man sonst nicht wahrhaftig und nicht glaubwürdig ist.


    Mein sprachlicher Ausdruck war noch nie so authentisch, so perfekt. Dabei habe ich die Perfektion nicht angestrebt, sondern sie ergibt sich, wenn ich möglichst fließen lasse, was an Ausdruck abhängig entsteht. Wenn dir das unglaubwürdig erscheint, nun denn, dann sei es so. Ich mache mir nicht absichtsvoll Vorstellungen von dem was ich mir vorstellen kann, was eintreten könnte und wenn es gewohnheitsmäßig geschieht, dann schau ich es an und ich erkenne es wieder und mit dem Wiedererkennen, löst es sich auf .... und ich halt es nicht fest.


    mukti:


    Wenn es nichts zu verändern gibt, dann kann in keiner Situation ein Wunsch nach Veränderung entstehen.


    Falsch. Obgleich es nichts zu verändern gibt, kann durchaus der Wunsch nach Veränderung auftreten. Warum? Aus Gewohnheit. Hier entscheidet es sich dann, ob Wissen da ist, dass es nichts zu verändern gibt, oder ob es nur Wunschdenken oder Intellektualisieren ist.


    mukti:


    Man sollte sich solche Vorstellungen machen, weil etwas in der Art jederzeit eintreten kann. Wenn man darüber bewusst ist, dass angenehme Empfindungen mit Sicherheit von unangenehmen abgelöst werden, dann löst man sich vom Hängen am Angenehmen, und das ist die Veränderung, die Befreiung.


    Angenehm, unangenehm ... es macht keinen Unterschied. Du bist ein Tüftler, ein Strategie-Ausdenker, ein "Verkopfter" ... 8)
    Du hast die Tücke des Bewußtseins noch nicht gesehen ... aber vielleicht sind die Prozesse bei dir einfach "anders", keine Ahnung ... ich biete dir nur Worte an, mach damit was du willst. Wenn ich schreibe "du bist" und "du hast" dann musst du dich davon nicht bedrängt fühlen. Ich weiß dass ich nichts von dir wissen kann. Meine Formulierungen sind halt so ... ist auch immer interessant wie man darauf reagiert, wenn man so etwas liest ;)

  • mukti:
    Doris Rasevic-Benz:

    Wie soll mir das möglich sein, lieber mukti? :shock:


    Ich weiß nicht warum es nicht möglich sein sollte werte Doris, und so bleibt deine Aussage dass direkte Einsicht in die Natur des Geistes zu schneller Loslösung führt, halt für mich etwas Unbestimmtes, mit dem ich nicht viel anfangen kann.


    :lol:


    "Natur des Geistes" ist idR nur plakatives Daherreden von Tibetern, vergiss es. Ich geb dir den Begriff "nichts", damit kannste ebenso viel anfangen und musst nicht fragen, was "die Natur von nichts" ist. Aber wohlgemerkt: Ich rede nicht von "Dem Nichts", sondern einfach nur von nichts 8)

  • Zitat

    "Natur des Geistes" ist idR nur plakatives Daherreden von Tibetern,


    Papapapapapa … :D

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.