Karma als Belohnungs- und Bestrafungssystem

  • Elliot


    meine Seite hat weniger Probleme damit.


    Buddhismus heißt es weil der erste Buddha dies angestoßen hat.


    Es gibt aber auch immer andere Lehrer deren Aussagen man etwas abgewinnen kann.
    Natürlich in unserem Steckenpferd sind das in erstem die aus der Linie Buddha stammen.


    Aber auch andere halte ich für interessant.


    Augen und Ohren offenhalten :D


  • Der Unterschied bei Himmel und Hölle ist, dass man nichts mit gutem Karma wieder "aufwiegen" kann. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist jede böse Tat im Christentum unausweichlich ein Ticket in die Hölle, im Buddhismus entscheidet aber wie sehr man die guten Taten auf die schlechten einwirken lassen kann.

    Für die, die wagen zu hoffen, gibt es auch Hoffnung.

  • berbahagia13:


    Der Unterschied bei Himmel und Hölle ist, dass man nichts mit gutem Karma wieder "aufwiegen" kann. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist jede böse Tat im Christentum unausweichlich ein Ticket in die Hölle, im Buddhismus entscheidet aber wie sehr man die guten Taten auf die schlechten einwirken lassen kann.


    Nicht nur das. Das entscheidende ist wohl, dass es da keinen Schöpfergott gibt der über Dich entscheidet.
    Alles Deine eigene Verantwortung. Die Suppe die Du Dir einbrockst, wirst Du auch alleine auslöffeln. Besser ist, man kocht eine bekömmliche (heilsame) Suppe. :D


    ()

  • Woher weiß das Karma was gut für mich ist oder sein soll ?


    Gesundheit, Genuss, Erfolg, Ruhe, Alleinsein, bestimmte Fähigkeiten usw. Da gibt es viele verschiedene Werte, dich auch teilweise unvereinbar sind.


    Also bleibt die Frage, was ist gut für mich ? Und woher weiß das Karma davon ?


    Kann auch sein, dass ich viel Dana geb und mich das Karma dann verarmen lässt, damit ich endlich ein Bedürfnisloser Asket werde :lol:


    Aber vielleicht stürzt mich das auch ins Unglück.

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Vielleicht .... aber ...... aber ... oder doch nicht ... usw.


    Das ist es ja was auf dem Edlen Achtfachen Pfad nachprüfbar ist, was heilsam/gesund machend ist. Was auf Dauer frei von Dukkha werden lässt. Das was auf Dauer auch tragfähig ist, selbst im größten Kummer. Egal welche Karmawirkung da gerade reif geworden ist (vipāka).


    Wie die karmischen Wechsel-Wirkungen, aus welchen Leben auch immer zusammenspielen ist für uns nicht überschaubar.
    Wir können nur mit dem umgehen lernen was jetzt ist und die Saat für die Zukunft legen.
    Vergangenes ist vergangen und kann nicht mehr geändert werden.


    ()

  • Stimm ich dir größtenteils zu Sukha, aber eine Frage hätt ich dann noch :D



    Was ist/wird jemals frei von Dukha ?

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Ich denke Karma ist erst dann interessant wenn man gedanklich überwiegend in der Zunkunft wohnt.


    Anstatt darüber nachzudenken welche schöne Verdienste man sich denn noch an die Wand pinnen kann oder vor was man sich nicht alles in Acht nehmen sollte, wär´s vielleicht sinnvoller mehr in der Gegenwart präsent zu sein und sich seiner zahlreichen Identifikationen bewusst zu sein. Wäre vielleicht sinnvoller.

    "Zufriedenheit bedeutet, aufzuhören nach ihr zu jagen" "Alles was sich Beobachten lässt, bist nicht du"

  • Karma erklärt auch die Unterschiede des Schicksals von Geburt an. Warum kommt einer als Krüppel im Elensviertel auf die Welt und ein anderer als gesundes Kind einer reichen Famlie? Warum macht einer den Lottozwölfer und ein anderer arbeitet hart 12 Stunden täglich und kann gerade überleben? Zufall, der unerforschliche Ratschluss Gottes oder Karma?


    Wiedergeburt und Karma von vorne herein abzulehnen ohne sich eingehend mit der Thematik zu befassen, würde bedeuten: Ich weiß nicht viel darüber, aber das gibt es nicht. Warum das Ganze auf den Aspekt von Belohnung und Bestrafung reduzieren, für mich gibt es jedenfalls mehr wissenschaftliche, philosophische und metaphysische Gründe die für Karma sprechen, als dagegen.

  • mukti:

    Karma erklärt auch die Unterschiede des Schicksals von Geburt an. Warum kommt einer als Krüppel im Elensviertel auf die Welt und ein anderer als gesundes Kind einer reichen Famlie? Warum macht einer den Lottozwölfer und ein anderer arbeitet hart 12 Stunden täglich und kann gerade überleben? Zufall, der unerforschliche Ratschluss Gottes oder Karma?


    Wiedergeburt und Karma von vorne herein abzulehnen ohne sich eingehend mit der Thematik zu befassen, würde bedeuten: Ich weiß nicht viel darüber, aber das gibt es nicht. Warum das Ganze auf den Aspekt von Belohnung und Bestrafung reduzieren, für mich gibt es jedenfalls mehr wissenschaftliche, philosophische und metaphysische Gründe die für Karma sprechen, als dagegen.


    Wenn jemand aber in seinem Leben durch Schicksal schwer geschlagen wird und dieser denkt so, dann wird er sich irgendwo selbst die Schuld geben.


    Das dies zu noch größeren Krisen führt ist doch wohl klar.
    So ein schädliches Denken kann man nicht unterstützen.Und arme kranke Kinder sind nicht selbst schuld an ihrem Elend.Nur das ihnen andere nicht genug helfen.Das ist der Grund warum es ihnen schlecht geht.

  • ChangPuerk:


    Wenn jemand aber in seinem Leben durch Schicksal schwer geschlagen wird und dieser denkt so, dann wird er sich irgendwo selbst die Schuld geben.


    Das dies zu noch größeren Krisen führt ist doch wohl klar.
    So ein schädliches Denken kann man nicht unterstützen.Und arme kranke Kinder sind nicht selbst schuld an ihrem Elend.Nur das ihnen andere nicht genug helfen.Das ist der Grund warum es ihnen schlecht geht.


    Wer das so sieht, mag das nicht unterstützen. Man kann es aber auch ganz anders sehen, und für mich ist es Selbstverantwortung, die Schuld, bzw. Ursache meines Schicksals, alleine bei mir selber zu sehen. Nichts und Niemand anderes ist dafür verantwortlich, damit besteht kein Grund für Hass, Rache, hadern mit einer ungerechten Welt, verzweifeln an einem angeblich guten Gott, usw. "Eigner und Erben der Taten sind die Wesen".
    Übrigens kann niemand einem Kind oder sonst jemand helfen, wenn es das Schicksal nicht zulässt. Das bedeutet nicht dass man es nicht versuchen solte.

  • Mabuttar:


    Was ist/wird jemals frei von Dukha ?


    Was wird frei von Dukkha. Das ist die richtige Frage.
    Grob würde ich sagen z.B. die "gefühlte" Konditionierung Sukha bzw. Mabuttar usw.


    Dies geschieht sobald die letzten Fesseln fallen, die da sind:


    Begehren nach Feinkörperlichem Dasein (rūpa-rāga),
    Begehren nach Unkörperlichem Dasein (arūpa-rāga),
    (Ich) -Dünkel (māna),
    Aufgeregtheit (uddhacca),
    Unwissenheit (avijjā)


    Solange "Körper" (rupa) (ob grob oder fein) und "Geist" (nama) zusammentreffen, besteht das Gesetz von Ursache bedingte Entstehung (paticcasamuppāda). Das kann man auch nicht wegreden, indem man immer wiederholt "Alles ist leer".
    Das ist zwar die letztendliche Wahrheit. Aber dies ist erst für einen selber wahr, wenn man Nibbana "geblickt" hat.


    Bis dahin nur Spekulation und Geschwätz und es greifen die karmischen Gesetzmäßigkeiten, auch über dieses Leben hinaus.
    Ursache bedingte Entstehung .... ohne Anfang und Ende.
    Erst das endgültige Nibbana macht dem ein Ende.


    Wie gesagt, theoretisches darüber reden wird nicht zur Befreiung führen. Auch nicht der Psalm "Es ist alles leer". :D
    (Ob das Praktizierte wirklich trägt, merkt man erst in wirklichen "Kummer"-Situationen)


    Würde es so sein, könnte man das Dasein sofort beenden. Dies hätte aber die Konsequenz, dass es nach dem Gesetz von Ursache bedingte Entstehung keinen Sinn macht, da es ja nahtlos weiter geht mit der selben Brühe.


    ChangPuerk:

    So ein schädliches Denken


    Was jemand bei der Geburt in dieses Leben mitbringt oder wo er geboren wird ist karmisch gewirkt.
    Danach ist nicht alles karmisch gewirkt was einem im Leben wiederfährt.
    Karmische Wirkungen entstehen durch Gedanken, Worte und Taten. Daneben spielen Ernährung, Umwelteinflüße usw. mit eine Rolle wie das Leben abläuft.
    Karmisch gewirkt sind zum Beispiel auch die Menschen auf die wir treffen. Es gibt keine Zufälle.


    Neues Karma (heilsam oder unheilsam) wird gewirkt je nachdem wie man mit dem (jetzt) vorhandenen umgeht.
    Sei es indem man z.B. auf jemanden herabblickt der mit einer Behinderung zur Welt kam (kommt öfters in Asien vor) oder indem man die eigene Behinderung für unheilsame Zwecke benutzt (z.B. emotionale Erpressung). Beides wäre unheilsam und würde kein gute vipaka zur Folge haben.


    ()

  • Sukha, alles was du geschrieben hast sehe ich genauso. Nur das hier vielleicht nicht so ganz:


    Sukha:


    Danach ist nicht alles karmisch gewirkt was einem im Leben wiederfährt.
    Karmische Wirkungen entstehen durch Gedanken, Worte und Taten. Daneben spielen Ernährung, Umwelteinflüße usw. mit eine Rolle wie das Leben abläuft.


    Ernährung ist eine Tat, die Möglichkeit der Ernährung hängt vom Karma ab, von den Schicksalhaften Umständen. Mit den Umwelteinflüssen ist es ebenso, mir scheint dass alles karmisch gewirkt ist, dass Körper, Geist und Welt die Folge vorangegangener Taten sind, und die Taten die weiteren Umstände des Lebens bewirken.

  • Sukha:


    Karmische Wirkungen entstehen durch Gedanken, Worte und Taten.


    Durch Gedanken, Worte und Taten entstehen karmische "Ursachen"


    hedin

  • hedin:
    Sukha:


    Karmische Wirkungen entstehen durch Gedanken, Worte und Taten.


    Durch Gedanken, Worte und Taten entstehen karmische "Ursachen"


    hedin



    Sie sind Ursache für Karmabildung bzw. bei "Neutralem" (Gedanken usw.) gibt es auch keine Karmabildung. Die Auswirkung/Ernte (vipaka) folgt dann irgendwann (auch gemischt mit anderen karmischen Wirkungen durch andere gedankliche usw. Ursachen ... deswegen für uns kaum zu überblicken) und wie man dann damit umgeht hat dann wieder Karmabildung zur Folge.


    mukti:

    Ernährung ist eine Tat, die Möglichkeit der Ernährung hängt vom Karma ab, von den Schicksalhaften Umständen. Mit den Umwelteinflüssen ist es ebenso, mir scheint dass alles karmisch gewirkt ist, dass Körper, Geist und Welt die Folge vorangegangener Taten sind, und die Taten die weiteren Umstände des Lebens bewirken.


    Gibt es ne Lehrrede drüber. Suche ich aber jetzt nicht mehr raus. Muss ins Bettchen


    Guts Nächtle :)

  • hedin:
    Sukha:


    Karmische Wirkungen entstehen durch Gedanken, Worte und Taten.


    Durch Gedanken, Worte und Taten entstehen karmische "Ursachen"


    hedin


    Gedanken, Worte und Taten sind selbst Gewohnheiten und bewirken durch ihre gewohnheitsmäßige Wiederholung ("Kultivierung") ihre eigene Wiedergeburt.


    Gewohnheiten lassen sich auch abgewöhnen. Das Abgewöhnen ist ungewöhnlich. Das Dahintreiben im Strom der Gewohnheiten und das Rationalisieren und Begründen und Rechtfertigen von Gewohnheiten und das Festhalten an Gewohnheiten sind sehr gewöhnlich.


    Ein paar Gewohnheiten als Beispiele:
    Wollen ist gewöhnlich, Streben ist gewöhnlich, Hoffen ist gewöhnlich, Fürchten ist gewöhnlich, Selbst-bewußt-Sein ist gewöhnlich.



    8)

  • Durch was entstehen Gedanken, Worte und Taten ?
    @sukha ja, Objektiv gibt es nichts was frei von dukkha wird, kein "Was" kann frei werden. Nur Subjektiv gibt es Befreiung und Dukkha.


    Zum Karma, als Kausalität, dass die Dinge/Prozesse auf Dinge / Prozesse wirken in der einfachsten Form und dass diese beeinflussbar sind, da stimme zu.


    Aber viel wichtiger ist die Anwendung. Sollten die Ursachen situationsgerecht erforscht werden oder mit religiösem Aberglauben verallgemeinert werden ?


    Nehmen wir eine behinderte Geburt, z. B. den Contergan Skandal. Er konnte aufgeklärt werden weil nach den Ursachen geforscht werden durfte und diese ausgeschaltet wurden. Ein Karma- Aberglauben hätte eher an die Bevölkerung appelliert die religiöse Ethik weiter zu verfolgen und hätte den Skandal als "halt Schicksal" abtun können ohne dass es eine Abschaffung gebe.


    Soll nun wirklich die Ursache eines früher gelebten Wesens eine Contergan Behinderung verursacht haben, dass jetzt wiedergeboren wurde ? Absurd
    Diese menschliche Gerechtigkeitsfantasie bringt viel Leid.

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Ursache und Wirkung heisst doch hier zumindest, dass die Frauen, die keine Tablette genommen haben, keine Dymelie-Kinder bekommen haben.


    Viel schwieriger ist es doch mit den spontan entstehenden Beeiträchtigungen, für die sich keine so lineare Erklärung finden lässt.

  • Mabuttar:


    Nehmen wir eine behinderte Geburt, z. B. den Contergan Skandal. Er konnte aufgeklärt werden weil nach den Ursachen geforscht werden durfte und diese ausgeschaltet wurden. Ein Karma- Aberglauben hätte eher an die Bevölkerung appelliert die religiöse Ethik weiter zu verfolgen und hätte den Skandal als "halt Schicksal" abtun können ohne dass es eine Abschaffung gebe.


    Dafür werden aber doch weiter behinderte Kinder geboren, wenn auch nicht von Müttern die das Schlafmittel Contergan genommen haben, da es dieses nicht mehr gibt.
    "Geburt" in jeder Form findet immer seinen Weg.


    Zitat

    Diese menschliche Gerechtigkeitsfantasie bringt viel Leid.


    Sehe das ganze doch mal nüchtern ohne zu bewerten. Lies mal bitte meinen vorherigen Beitrag, wo ich auf den Umgang mit solchen Situationen einging. Ursache bedingte Entstehung ist ein absolut emotionsloser "Vorgang".
    ()

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Mabuttar:

    Durch was entstehen Gedanken, Worte und Taten ?


    Durch Reaktion der Elemente in der Sphäre von Wärme und Feuchtigkeit. 8)

  • mukti:
    ChangPuerk:


    Wenn jemand aber in seinem Leben durch Schicksal schwer geschlagen wird und dieser denkt so, dann wird er sich irgendwo selbst die Schuld geben.


    Das dies zu noch größeren Krisen führt ist doch wohl klar.
    So ein schädliches Denken kann man nicht unterstützen.Und arme kranke Kinder sind nicht selbst schuld an ihrem Elend.Nur das ihnen andere nicht genug helfen.Das ist der Grund warum es ihnen schlecht geht.


    Wer das so sieht, mag das nicht unterstützen. Man kann es aber auch ganz anders sehen, und für mich ist es Selbstverantwortung, die Schuld, bzw. Ursache meines Schicksals, alleine bei mir selber zu sehen. Nichts und Niemand anderes ist dafür verantwortlich, damit besteht kein Grund für Hass, Rache, hadern mit einer ungerechten Welt, verzweifeln an einem angeblich guten Gott, usw. "Eigner und Erben der Taten sind die Wesen".
    Übrigens kann niemand einem Kind oder sonst jemand helfen, wenn es das Schicksal nicht zulässt. Das bedeutet nicht dass man es nicht versuchen solte.


    Ja vielleicht ist das ja dein naechstes Leben.Ein verkrüppelltes Kind in einem <>Armutsviertel der Welt.
    Und andere die so denken genauso.
    Ist nur eine Theorie.
    Zu Selbstverantwortlichkeit

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Mukti, ich stimme dir bis hierhin 100% zu, was deine Ansichten zum Karma angeht :)

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Sukha:

    Ursache bedingte Entstehung ist ein absolut emotionsloser "Vorgang".
    ()


    Bedingtes Entstehen ist der Oberbegriff.
    Karma eine Unterform davon.


    Während das Bedingte Entstehen lediglich das Prinzip des Waltens des "Satzes vom Grunde" (Schopenhauer) beschreibt ("Dies ist, weil jenes ist"), ist Karma eine moralische Kategorie. Sie sorgt für ethischen Sinn und ethische Gerechtigkeit. "Du hast dich wie eine Sau in diesem Leben benommen, im nächsten Leben wirst du dafür deine Quittung erhalten." *


    Karma ist ein Konzept, das auch erfunden wurde, um das Gerechtigkeitsbedürfnis von Menschen zu befriedigen.
    Zudem eignet es sich als Argument für die Notwendigkeit sittlichen Verhaltens.


    LG
    Onda


    * Dies vor dem Hintergrund des Faktums, dass haufenweise Menschen zu beobachten sind, die sich wie eine Sau benehmen aber keinesfalls in diesem Leben schon dafür "büßen" müssen.

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

    Einmal editiert, zuletzt von Onda ()

  • Das man einen Vorgang, wie z.B. die Geburt eines Kindes mit einer Behinderung, akzeptiert, heißt doch aber noch lange nicht, das man nicht alles dafür tun möchte und kann, es diesem Kind und vielen anderen so schön wie möglich auf Erden zu machen.


    Wenn da eine atomare Katastrophe geschieht, oder vergiftete Nahrungsmittel oder schädliche Substanzen im Umlauf sind, die neues Leid bewirken, dann sind doch auch das "einfach" nur neue Ursachen, auf die man reagieren kann. Wenn in Folge dessen ein behindertes Kind auf die Welt kommt, dann kann man das nicht mehr verhindern, aber man kann durchaus, in einem gewissen Rahmen, verhindern das diese Umstände neues, zukünftiges Leid schaffen. Und sei es nur für uns selbst.
    Das liegt wirklich in unserer Hand, und hat nichts mit Schicksal oder Gerechtigkeit zu tun. Es ist alles nur Ursache und Wirkung.


    Wenn ein Wesen heute in erbarmungswürdigen Umständen aufwächst, dann muss man da nicht von Schuld oder Unschuld sprechen, da das jeweilge Wesen ja über kein direktes Wissen über die Vergangenheit verfügt. Es ist dann erstmal einfach so wie es ist, und man muss das beste daraus machen. Aber aus einer übergeordneten Sicht, gab es in der Vergangenheit (höchstwahrscheinlich) Situationen, Momente, Gegebenheiten und Entscheidungen, die zu heutigen Situationen, Momenten und Gegebenheiten geführt haben und die wiederum neue Entscheidungen mit sich bringen. Daran ist ja nichts geheimnisvolles, und es ist letztlich auch einfach nur ein unpersönlicher Vorgang, der persönlich wahrgenommen wird.
    In gewisser Weise ist man zwar auch für "seine" vergangenen Entscheidungen verantwortlich, aber rückgängig machen kann man sie ja auch nicht mehr. Allein heute haben wir es wirklich in der Hand, wie sich unser zukünftiges Leben gestalten wird. Und wenn wir uns für einen durch und durch heilsamen Weg entscheiden, dann werden wir auch irgendwann heilsames erfahren :)

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

    Einmal editiert, zuletzt von Geronimo ()

  • Onda:

    Zudem eignet es sich als Argument für die Notwendigkeit sittlichen Verhaltens.



    Und ebenso gut als Argument für Selbstverantwortung - you got the choice.