Seht ihr den Buddha eigentlich auf die folgende Art oder seht ihr ihn einfach nur als eine weitere kluge Gestalt in der Geschichte?
Ich finde das ist eine wichtige Frage, weil die Antwort einem maßgeblich beim beschreiten des 8fachen Pfades helfen kann.
QuoteDisplay MoreA.I.22. Das eine Wesen
Ein Wesen gibt es, ihr Mönche, das, in der Welt erscheinend, vielem Volke zum Segen ersteht, vielen zum Wohl, aus Mitleid für die Welt, zum Heile, Segen und Wohl für Himmelswesen und Menschen. Welches eine Wesen? Der Vollendete, Heilige, Vollkommen Erwachte.
Ein Wesen gibt es, ihr Mönche, das selten in der Welt geboren wird. Welches eine Wesen? Der Vollendete, Heilige, Vollkommen Erwachte.
Ein Wesen gibt es, ihr Mönche, das, in der Welt erscheinend, als ein wundersamer Mensch ersteht. Welches eine Wesen? Der Vollendete, Heilige, Vollkommen Erwachte.
Eines Wesens Hinscheiden, ihr Mönche, erfüllt vieles Volk mit Trauer. Welches einen Wesens Hinscheiden? Des Vollendeten, Heiligen, Vollkommen Erwachten.
Ein Wesen gibt es, ihr Mönche, das, in der Welt erscheinend, ohne einen Zweiten ersteht, ohne Gefährten, ohne einen, der ihm ähnlich wäre, ohne seinesgleichen, ohne Nebenbuhler, ohne einen Ebenbürtigen, ganz unvergleichbar. Welches eine Wesen? Der Vollendete, Heilige, Vollkommen Erwachte.
Beim Erscheinen eines Wesens, ihr Mönche, offenbart sich das große Auge [der Welt], offenbart sich große Helle, großes Licht; offenbaren sich die sechs unübertrefflichen Güter, (*1) werden die vier analytischen Wissen verwirklicht, die mannigfachen und verschiedenartigen Elemente werden verstanden, die Frucht von Wissen und Erlösung wird verwirklicht; verwirklicht werden die Frucht des Stromeintritts, der Einmalwiederkehr, der Nichtwiederkehr und der Heiligkeit. Beim Erscheinen welches einen Wesens? Beim Erscheinen des Vollendeten, Heiligen, Vollkommen Erwachten.
(*1) Die sechs unübertrefllichen Güter (anuttariya) sind:
der Anblick des Buddha
der Klang seiner belehrenden Worte,
der Gewinn des Vertrauens zu ihm,
die von ihm verkündete dreifache Schulung (in Sittlichkeit, Sammlung und Weisheit),
der ihm erwiesene Dienst,
die erinnernde Betrachtung über den Buddha. Näheres s. A.VI.30.
Die vier Analytischen Wissen (patisambhidā): vom wahren Wesen, vom Gesetz, von der Sprache, von der Schlagfertigkeit. -
Die mannigfachen und verschiedenartigen Elemente (dhātu) sind die 18 Elemente, welche die Grundbedingungen für alle geistigen Vorgänge bilden, nämlich: die 5 Sinnesorgane, deren 5 Objekte und die entsprechenden 5 Bewußtseinsarten; ferner das Geistelement, das Geistobjekt und das Geistbewußtseins-Element; s. Wtb: dhātu, VisM XV.2 ff. -
Die Frucht des Stromeintritts usw.: die vier Heiligkeitsstufen; s. Wtb: ariyapuggala.
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QuoteDisplay MoreA.V.2 Die fünf Schulungskräfte II
Fünf Schulungskräfte gibt es, ihr Mönche. Welche fünf?
Die Kraft des Vertrauens,
die Kraft des Schamgefühls,
die Kraft der sittlichen Scheu,
die Kraft des Willens,
die Kraft der Weisheit.
Was aber, ihr Mönche, ist die Kraft des Vertrauens? Da besitzt der edle Jünger Vertrauen. Er glaubt an die Erleuchtung des Vollendeten, so nämlich: 'Dieser Erhabene, wahrlich, ist ein Heiliger, vollkommen Erleuchteter, der im Wissen und Wandel Bewährte, der Gesegnete, der Kenner der Welt, der unübertreffliche Lenker führungsbedürftiger Menschen, der Meister der Götter und Menschen, der Erleuchtete, der Erhabene.' Das, ihr Mönche, nennt man die Kraft des Vertrauens.
Was aber ist die Kraft des Schamgefühls? Da besitzt der edle Jünger Schamgefühl. Er schämt sich eines schlechten Wandels in Werken, Worten und Gedanken, schämt sich der Ausübung böser, unheilsamer Taten. Das, ihr Mönche, nennt man die Kraft des Schamgefühls.
Was aber ist die Kraft sittlicher Scheu? Da besitzt der edle Jünger sittliche Scheu. Er scheut sich vor einem schlechten Wandel in Werken, Worten und Gedanken, scheut sich vor der Ausübung böser, unheilsamer Taten. Das, ihr Mönche, nennt man die Kraft der sittlichen Scheu.
Was aber ist die Kraft des Willens? Da setzt der edle Jünger seinen Willen daran, die unheilsamen Dinge zu überwinden, die heilsamen Dinge aber zu gewinnen, er ist standhaft, von gestählter Kraft, nicht pflichtvergessen bei den heilsamen Dingen. Das, ihr Mönche, nennt man die Kraft des Willens.
Was aber ist die Kraft der Weisheit? Da eignet dem edlen Jünger Weisheit. Ausgerüstet ist er mit jener Weisheit, die das Entstehen und Vergehen begreift, der edlen, durchdringenden, zu völliger Leidensvernichtung führenden. Das, ihr Mönche, nennt man die Kraft der Weisheit.
Diese fünf Schulungskräfte gibt es, ihr Mönche.
So habt ihr denn, o Mönche, danach zu streben: 'Ausgerüstet wollen wir sein mit
der Kraft des Vertrauens als einer Schulungskraft,
der Kraft des Schamgefühls als einer Schulungskraft,
der Kraft der sittlichen Scheu als einer Schulungskraft,
der Kraft des Willens als einer Schulungskraft,
der Kraft der Weisheit als einer Schulungskraft!'
Das, ihr Mönche, sei euer Streben!
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QuoteDisplay More"Wenn auch, ihr Mönche, ein König als Kaiser über die vier Kontinente die Herrschermacht ausgeübt hat und beim Zerfall des Körpers nach dem Tode auf gute Fährte gelangte, in himmlische Welt, in die Gemeinschaft der Götter der Dreiunddreißig, und dort, im seligen Haine von Scharen von Nymphen umgeben, mit den himmlischen fünf Wunschgemäßen begabt und versehen wäre, so wäre er mit jenen Dingen doch der Hölle nicht völlig entgangen, wäre dem Tierschoß nicht völlig entgangen, wäre dem Gespensterreich nicht völlig entgangen, wäre dem Abweg, der Leidensfährte, dem Verderben nicht völlig entgangen.
Wenn auch einer, ihr Mönche, als edler Jünger sich von Bettelbrocken nährt und in Lumpen gekleidet ist, so besäße er doch vier Eigenschaften: Er wäre der Hölle völlig entgangen, wäre dem Tierschoß völlig entgangen, wäre dem Gespensterreich völlig entgangen, wäre dem Abweg, der Leidensfährte, dem Verderben völlig entgangen. Welche vier Eigenschaften besäße er?
1. Da ist, ihr Mönche, der edle Jünger, dem Erwachten mit unbeirrbarer Klarheit nachgefolgt: Das ist der Erhabene, Heilige, Vollkommen Erwachte, der Wissens- und Wandel-Bewährte, der Willkommene, der Welt Kenner, der unvergleichliche Leiter der anleitungsbedürftigen Menschen, der Meister der Götter und Menschen, der Erwachte, der Erhabene'.
2. Er ist der Lehre mit unbeirrbarer Klarheit nachgefolgt: 'Wohl dargelegt ist vom Erhabenen die Lehre, die ersichtliche, zeitlose, einladende, hinführende, dem Verständigen von selbst verständlich'.
3. Er ist der Jüngerschaft mit unbeirrbarer Klarheit nachgefolgt: 'Gut geht beim Erhabenen die Jüngergemeinde vor; ehrlich geht beim Erhabenen die Jüngergemeinde vor; methodisch geht beim Erhabenen die Jüngergemeinde vor; richtig geht beim Erhabenen die Jüngergemeinde vor, nämlich die vier Paare von Menschen nach acht Arten von Personen. Das ist des Erhabenen Jüngergemeinde, die Opfer, Spende und Gabe, ehrfurchtsvollen Gruß verdient, bestes Feld für Verdienst in der Welt'.
4. Er ist den Tugenden, die den Edlen lieb sind, nachgefolgt: den unzerstückelten, unbeschnittenen, ungemusterten, ungesprenkelten, aus freien Stücken, von Verständigen gepriesen, den unüberschätzten, die zur Einigung führen.
Diesen vier Eigenschaften ist er nachgefolgt.
Man kann, ihr Mönche, die vier Kontinente erlangen, und man kann diese vier Eigenschaften erlangen. Die Erlangung der vier Kontinente ist nicht ein Sechzehntel der Erlangung der vier Eigenschaften wert".
http://www.palikanon.com/samyutta/sam55.html#s55_1
Quote"Als ich, o Herr, den Erhabenen zum ersten Male von ferne erblickte, da fühlte schon beim bloßen Anblick mein Herz Vertrauen zum Erhabenen. Dies, o Herr, ist die erste außerordentliche, wunderbare Eigenschaft, die bei mir anzutreffen ist.
Vertrauenden Herzens, o Herr, wartete ich dem Erhabenen auf. Und der Erhabene gab mir eine stufenweise Belehrung über die Freigebigkeit, die Sittlichkeit, die Himmelswelten. und er beleuchtete das Elend, die Hinfälligkeit und Unreinheit der Sinnenlüste und den Segen der Entsagung. Als dann der Erhabene merkte, daß mein Geist reif war, geschmeidig, ohne innere Hemmungen, in gehobener Stimmung und voller Vertrauen, da wies er die den Erleuchteten eigene Lehrverkündung: vom Leiden, von der Entstehung des Leidens, von der Aufhebung des Leidens und vom Pfad. Und gleichwie ein sauberes, fleckenloses Gewand sofort Farbe annimmt, ebenso ging mir, während ich noch auf meinem Platze saß, das ungetrübte, fleckenlose Auge für die Lehre auf: 'Was immer entsteht, muß vergehen.' Und die Lehre schauend, die Lehre verwirklichend, die Lehre kennend, die Lehre durchdringend, zweifelentronnen, vom Schwanken befreit, von Sicherheit erfüllt, durch keinen anderen beeinflußt (im Vertrauen) zur Weisung des Meisters nahm ich auf der Stelle meine Zuflucht zum Erleuchteten, zur Lehre und zur Mönchsgemeinde, und ich nahm die Sittenregeln auf mich, mit der Keuschheit als fünftem. Dies, o Herr, ist die zweite außerordentliche, wunderbare Eigenschaft, die bei mir anzutreffen ist.
http://www.palikanon.com/angutt/a08_021-030.html
QuoteDisplay More»Durch Gehen kann man nie gelangen
bis an das Ende dieser Welt;
doch ohne dies erreicht zu haben,
wird man vom Leiden nimmer frei.
Daher ein weiser Weltenkenner,
der, heilig, hin zum Ende kam,
der, still geworden, um das Weltenende weiß,
verlangt nicht mehr nach dieser Welt und jener.«