Dogmen im Buddhismus

  • Jikjisa:

    accinca:

    Zitat

    Es gibt eben in keiner anderen
    Lehre die vier Heilswahrheiten bzw. keinen überweltlichen rechten Pfad.


    Das stimmt nicht. Zumindest können die mystischen Strömungen auch zum Pfadeintritt hinführen.
    Da BIN ICH GANZ SICHER !!!*schmunzel*


    Den Eindruck machen sie aber ganz und gar nicht und das
    ist nicht nur "SICHER" sondern auch offensichtlich.

  • Dieser Satz : "Da bin ich ganz sicher" - ist ein Joke auf "Dogma".
    Ansonsten weiß ich gar nicht von wem Du da redest, gütiger Acincca ( dessen Nikname ich stets falsch schreibe )

  • Jikjisa:

    Dieser Satz : "Da bin ich ganz sicher" - ist ein Joke auf "Dogma".
    Ansonsten weiß ich gar nicht von wem Du da redest, gütiger Acincca ( dessen
    Nikname ich stets falsch schreibe )


    Ich rede von überhaupt niemanden.

  • Ach so.
    Du hast einen gewissen Eindruck von mystischen Strömungen gewonnen.

  • Wovor hast Du Angst stiller_raum?


    Selber die Lehre überprüfen ist das beste Mittel gegen die Angst.
    Spekulationen sind papañca und somit verlorene Zeit, die wir alle nicht haben.


    Skeptischer Zweifel ist ein Hemmnis um sich offen
    und ohne "Vor-Urteile" auf den Dhamma, die Lehre einzulassen.


    Nur wer die Wahrheit selber erkennt, ist dann frei von Zweifel.


    Meine Frage: "Ist "Wahrheit" ein Dogma?"


    Übrigens, man muss ja nicht überall mit machen, wenn man "dem Braten nicht traut". ;)
    Auch da hilft "nur beobachten" (Satipatthāna/der direkte Weg)


    stiller_raum:


    Aber solch ein Dogma würde ja alle anderen Releigionen und spiritiuellen Lehren abwerten. Dies kenne ich eigentlich nur von fundamentalisten.


    Alle Religionen, Thesen, Lehren haben Grundlagen/Fundamente auf denen sie aufbauen.


    Der Buddha dhamma basiert auf "Ursache bedingtes Entstehen" (paticcasamuppāda) und auf den drei Daseinsmerkmale anicca, dukkha, anattā


    Ob die "vier Edlen Wahrheiten"**



    "Deine" "Wahrheiten" sind, kannst Du nur selber mittels des "Edlen Achtfachen Pfades" überprüfen.
    Aber es gibt da kein "Du musst" Alles ist Dir überlassen.


    Was andere sagen, kannst Du nur glauben oder nicht glauben. Glauben ist aber Nicht-Wissen.


    Liebe Grüße
    Kusala


    ** Die erste Wahrheit, die Wahrheit vom Leiden, von der Unzulänglichkeit lehrt, dass alles Dasein unbefriedigend und dem Leiden unterworfen ist. Dies ist zu durchschauen. (Dukkha Sacca)
    Die zweite Wahrheit ist die Wahrheit von der Ursache des Leidens: Die Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung. Sie sind zu überwinden. (Samudāya Sacca)
    Die dritte Wahrheit ist die Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden. Dies ist zu verwirklichen. (Nirodha Sacca)
    Die vierte Wahrheit gibt an, wie man die endgültige Leidenserlöschung erreichen kann. Hierbei handelt es sich um den edlen Achtfachen Pfad. Er ist zu gehen. (Magga Sacca)

  • Geronimo:


    Aber Geronimo hat´s garnicht geschrieben :D Die Anhaftung muss auch gelöst werden.


    8) In der Tat. Bitte entschuldige den Fehler beim Zitieren... (und das beim ersten Post hier... :shock: )

    Wenn du das Nirvana vor dir hast, so kehre um und gehe in die andere Richtung.

  • Losang Lamo:
    stiller_raum:

    Mich würde mal interessieren was ihr generell von einem buddhistischen Lehrer haltet, der den Buddhismus als einzige Möglichkeit zur Erleuchtung sieht.


    Da sehe ich drei Möglichkeiten:
    a) Dieser Lehrer ist dogmatisch und Führer einer Sekte.
    b) Ich hab ihn falsch verstanden.
    c) Er kann sich nicht gut ausdrücken, so dass man ihn falsch versteht.


    Also b kann ich schon mal außschließen. Ich habe ja mehrmals nachgefragt und sogar eine Antwort per E-Mail bekommen in der er es nochma wiederholt hat. Also kann ich auch c) auschließen.
    Bleibt also nur noch a wobei ich nicht glaube dass dies seine Motivation ist.

  • accinca:
    Geronimo:

    Ist ein Dogma nicht etwas starres, festes, und das Leben und der Dharma etwas fließendes?


    Ich wüßte jetzt nicht warum die Lehre des Buddha von den
    vier Heilswahrheiten, etwas "fließendes" sein sollte. Solange
    es Lebewesen gibt wird sich das auch nicht ändern. selbst
    wenn sie diesen nicht (mehr) bekannt sein sollte.


    Fließend im Sinne von frei. Wer den Geist anhält wird die Lehre nicht verstehen können.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • stiller_raum:


    Mich würde mal interessieren was ihr generell von einem buddhistischen Lehrer haltet, der den Buddhismus als einzige Möglichkeit zur Erleuchtung sieht.


    Aus buddhistischer Sicht macht diese Aussage einigen Sinn. Aber ich würde sie niemandem als Antwort geben der nicht vollkommen genau weiß wie das zu verstehen ist.


    "Buddhismus" ist im Grunde genommen ja nur eine Bezeichnung für eine bestimmte Praxis, die im Prinzip von jedem ausgeführt werden, auch wenn er oder sie noch nie
    vom Buddha gehört hat. Die rechte Ansicht jedoch, die am Anfang des 8fachen Pfads steht, die besagt das alles vergänglich ist, und das nichts vergängliches je dauerhaft befriedigen
    kann, die ist ganz ausdrücklich von Nöten um dem Buddha wirklich folgen zu können. Und dann gibt es da noch 7 weitere Pfadglieder die gleichermaßen unentbehrlich sind.


    Wer das alles ent- und aufdeckt hat ohne je vom Buddha oder seiner Lehre gehört zu haben, der kann den Weg zweifelsfrei bis zum Ende gehen. Wenn jedoch etwas davon fehlt, oder die Ansicht eine andere ist, der wird sicher überall hinkommen, nur nicht zu dem was der Buddha als "letztes Ziel" bezeichnet hat.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)


  • Den Wahrheiten, die man für sich erkennt, kann man nicht mehr den Rücken kehren. Für mich ist der Buddhismus das wertvollste was ich in meinem Leben kennengelernt habe und ich übe mich demütig darin
    den Weg zu gehen da ich ihn für wahr erkannt habe. Die Frage ist eher mit wem man den Weg geht, welche Lehrer einem dabei helfen können nicht unnötige Umwege zu gehen. Daz gehört für mich auch ein gewisser Respekt im Umgang mit anderen Lehren von denen auch gerade die Buddhisten im Westen noch viel lernen können. Das bedeutet für mich nicht, dass alle Religionen das gleiche Lehren. Nein da gibt es schon große Unterschiede und viele religiöse Menschen haben aus meiner Sicht das eigentliche Ziel gar nicht wirklich erkannt. Aber jeder der sich aufrichtrig mit Buddhismus beschäftigt wird auch erkennen, dass viele nicht Buddhisten schon viel weiter auf dem Pfad sind und das das Ziel Befreiun, Erlösunf oder Erleuchtung nicht etwas ist, das nur den Buddhisten vorbehalten bleibt. Wenn dieser Lehrer dies nicht erkennt haftet er aus meiner Sicht dogmatisch an einem Weltbild, bei dem die fleißigen Buddhisten die Gewinner sind und alle anderen anscheinend unwissende die verloren sind. Solche Allmachtsphantasien findet man ja ansonsten nur bei Fundamentalisten. Die Arbeiten mit Schuldgefühlen und Ängsten um Anhänger zu gewinnen und um davon leben zu können.


  • Ich habe keine Angst sondern versuche offene und Achtsam zu gleich zu bleiben. Auf dem Weg der Vertiefung begegnet man sicherlich Ängsten die Tief in uns sind aber erst durch das Betrachten,erst dadurch das wir Licht ins Dunkle bringen können wir ja die Angst auflösen. Ich bin der Überzeugung, dass Menschen, die eine gewisse spirituelle Reife erlangt haben, es nicht mehr nötig haben andere Wege abzuwerten. Sicherlich muss sich jede Religion auch kritisch mit der eigenen Geschichte auseinandersetzen. Aber zumindest bei den meisten Christen sehe ich diese Selbstreflektion. Auch im Buddhismus ist ja nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Auch da gibt es Skandale und dogmatische Sekten. Also alles selbsr prüfen.


  • Vielleicht mal zu dem Punkt der Vergänglichkeit. Alle Dinge die entstanden sind, sind auch der Vergänglichkeit unterworfen. Aber damit wir diese Vergänglichkeit erkennen können muss es "etwas" geben was nicht vergänglich ist. Dies nennt man im Buddhismus die Buddhanatur die in allen Wesen vorhanden ist. Andere Religionen haben daszu die Vorstellung eines Gottes. Und was genau so ein Gott dann sein soll und wo er überall zu finden ist dasrüber lässt sich natürlich streiten. Da das Bewußstsein selbst ja aber keine Form hat und somit auch keine Meßbaren eigenschaften fällt es ja eben so schwer es zu erkennen. Dieser Weg der Erkenntnis ist ja nicht nur im Buddhismus vorhanden sondern vor allem auch in den mystischen Zweigen der Religionen wie bei den Gnostikern, Sufis oder eben Zen oder Dzogchen. Diese Erkenntnis immer und überall zu "halten" ist Erleuchtung. Und wir bekommen eben meist nur ganz kurze Einblicke in die wahre Natur der Dinge. Zu behaupten der Buddhismus sei der einzige Weg halte ich nicht nur für überheblich sondern einfach auch als sachlich falsch in dem Sinne, dass dies Buddha selbst nie behauptet hat.


  • Das ist aber nur ein Teilaspekt. Der viel wichtigere, meiner Meinung nach, ist:


    Zitat

    Ohne drei Dinge überwunden zu haben, ihr Mönche, ist man außerstande das Leiden zu überwinden. Welche drei? Zuneigung, Abneigung und Unwissenheit. Ohne die Zuneigung überwunden zu haben, ohne die Abneigung überwunden zu haben, ohne die Unwissenheit überwunden zu haben, ohne diese drei Dinge überwunden zu haben, ihr Mönche, ist man nicht imstande, Geburt, Alter und Tod zu überwinden.


    http://www.palikanon.com/angutt/a10_071_080.html



    http://www.palikanon.com/diverses/fragen/widergeburt.htm

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Hallo,


    du meidest es, direkt auf meine Fragen zu antworten, oder? Egal, ich probiere es mal weiter.


    stiller_raum:


    Den Wahrheiten, die man für sich erkennt, kann man nicht mehr den Rücken kehren.


    Ist das eine deiner Dogmen?


    stiller_raum:


    Für mich ist der Buddhismus das wertvollste was ich in meinem Leben kennengelernt habe und ich übe mich demütig darin den Weg zu gehen da ich ihn für wahr erkannt habe.


    Wie lange beschäftigst du dich denn schon mit dem Buddhismus? Und warst du vorher gläubiger Christ?


    stiller_raum:


    Solche Allmachtsphantasien findet man ja ansonsten nur bei Fundamentalisten. Die Arbeiten mit Schuldgefühlen und Ängsten um Anhänger zu gewinnen und um davon leben zu können.


    Ist der Buddha für dich ein Fundamentalist und arbeitete er mit Schuldgefühlen und Ängsten? Oder wie interpretierst du das Zitat aus M11? Klingt nämlich schon recht deutlich.


    Schönen Montagabend,
    Florian

  • stiller_raum:

    ....Wenn dieser Lehrer dies nicht erkennt haftet er aus meiner Sicht dogmatisch an einem Weltbild, bei dem die fleißigen Buddhisten die Gewinner sind und alle anderen anscheinend unwissende die verloren sind. Solche Allmachtsphantasien findet man ja ansonsten nur bei Fundamentalisten. Die Arbeiten mit Schuldgefühlen und Ängsten um Anhänger zu gewinnen und um davon leben zu können.


    Wenn das für dich so ist, dann ist das für dich so. Am Besten, du gehst nicht mehr hin.
    Such dir einen Lehrer, der genau mit deiner Denkweise und deinen Vorstellungen übereinstimmt, dann hast du keine Probleme. :doubt:


    Ist es dir wichtig, von uns im Forum bestätigt zu bekommen, dass du richtig liegst? Oder was liegt dir bei diesem Thema so am Herzen?

  • Das ist ja ein richtig blinder Fleck im stillen Raum - wie bei mir... :)


    Also mich würde das ja interessieren, was dahinter ist. Und ich würd mir auch gern bei helfen lassen, es heraus zu finden.
    Aber ich bin eh komisch.

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Raum entsteht erst durch bewegung..... vonwegen stiller Raum :D


    _()_
    .

  • Ai wei - es gibt auch verdammt reglose Bewegung und bewegte Stille. Aber dies ist ein härterer Fall. :D
    Ein Kernbeißer im Weltlichen... haha !


    Stiller Raum:

    Zitat

    Dieser Weg der Erkenntnis ist ja nicht nur im Buddhismus vorhanden sondern vor allem auch in den mystischen Zweigen der Religionen wie bei den Gnostikern, Sufis oder eben Zen oder Dzogchen.


    Bitte ? Seit wann ist Zen und Dzogchen Mystik ?

  • Jikjisa:


    Bitte ? Seit wann ist Zen und Dzogchen Mystik ?


    Sowohl im Zen wie auch in der Mystik geht es um das Namenlose und Formlose.


    "Das Eine ohne ein Zweites" ist der Begriff ohne Gegenbegriff wie auch das Innen ohne das Außen bzw. das Außen ohne das Innen...

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  • Hi Sukha ! ♥ :D --- Hab mir Sorgen um Dich gemacht; aber da ich nicht darf, hab ich wieder aufgehhört damit. ---



    für Dich :)

  • gbg:
    Jikjisa:


    Bitte ? Seit wann ist Zen und Dzogchen Mystik ?


    Sowohl im Zen wie auch in der Mystik geht es um das Namenlose und Formlose.


    In Deinem Kopp, aber sonst nirgends. :)


    Zitat

    "Das Eine ohne ein Zweites"

    --- ai wai --- Ideen gibts.

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  • Jikjisa:
    gbg:

    Sowohl im Zen wie auch in der Mystik geht es um das Namenlose und Formlose.


    Vielleicht in Deinem Kopp, aber sonst nirgends. :)


    Es ist s.o. der Begriff ohne Gegenbegriff, das Schwarz ohne das Weiß bzw. das Weiß ohne das Schwarz das Kontrastlose bzw. das Innen ohne Außen bzw. das Außen ohne Innen. Das Wort das im Anfang war bzw. die Unendlichkeit uswusf.


    Man sollte es paradoxerweise aber nicht benennen!

    Einmal editiert, zuletzt von gbg ()

  • Das ist ja nicht mal Mystik was du da laberst, geschweige denn Zen. Komm mal runter. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Jikjisa:

    Ai wei - es gibt auch verdammt reglose Bewegung und bewegte Stille. Aber dies ist ein härterer Fall. :D
    Ein Kernbeißer im Weltlichen... haha !


    verdammt viel bewegung


    _()_
    .