Wiedergeburt ist? Umfrage und Diskussion

  • bel:

    Und worin bestünde dann die Verbindung?


    Das kann ich jetzt nicht so aus dem Ärmel schütteln, aber etwas Persönliches wandert da nicht, ich sehe keine Unvereinbarkeit mit anatta. Es ist sowas wie Ursache und Wirkung.


    Dazueditiert: Etwas ist verursacht durch etwas anderes, ohne dass das Vorige in dem Folgenden anders weiterbestehen würde als durch die Auswirkung.

  • mukti:
    bel:

    Und worin bestünde dann die Verbindung?


    Das kann ich jetzt nicht so aus dem Ärmel schütteln, aber etwas Persönliches wandert da nicht, ich sehe keine Unvereinbarkeit mit anatta. Es ist sowas wie Ursache und Wirkung.


    Na ja, solange man nicht sagen kann, worin die Verbindung besteht, ist es ja sowohl sinnlos daran auch nur einen Gedanken zu verschwenden, wie auch läßlich, quasi vorsorglich von diesem großen Unbekannten ein anatta zu behaupten.

  • bel:


    Na ja, solange man nicht sagen kann, worin die Verbindung besteht, ist es ja sowohl sinnlos daran auch nur einen Gedanken zu verschwenden, wie auch läßlich, quasi vorsorglich von diesem großen Unbekannten ein anatta zu behaupten.


    Siehe was ich nachträglich editiert habe.

  • bel:

    Dadurch wirds auch nicht besser ;)


    Muss auch nichts verbessert werden. Es ging ja jetzt nur darum ob eine spezifische Individualität von einem Leben zum anderen wandert, tut sie nicht. Die anatta-Lehre gilt hier also auch.

  • @ Bel:


    Allet soll verbunden sein, ausgerechnet "Das was auch immer" nicht . Und in M 38 steht nur es ist nicht dasselbe Bewusstsein das erfährt, nicht, dass es kein Bewusstsein wäre. Und Wandern ist ein konventioneller Begriff, nimmt man die Zeit,-und Raumspanne raus, passt es auch wieder mit "unmittelbar". Nur dieses Unmittelbar kann einem Bewusstsein halt lang oder gar nicht vorkommen-Geistgeburt. Schon unter Drogeneinfluss kennt man ja diese Erfahrung eines anderen Zeit,-und Raumempfindens. In diesem Unmittelbar : Gerade Jetzt , sind auch noch die vorherigen Existenzen präsent, genauso wie schon die Tendenz der nächsten Existenzen, die drei Leben wirken Jetzt Karma-Vipaka, deswegen ist das Wesen nicht dasselbe und auch kein anderes, und selbstverständlich kann "der Beobachter" dann Erinnerungen wahrnehmen. Nicht es erinnert sich, sondern es schaut Gewesenes und Werdendes, wie es jedes `Entstehen und Vergehen betrachten kann, so weit es das Gesetz zulässt.


    Zitat

    Wenn sich dem Heiligen der Dinge Bild
    In der Versenkung, wie sie sind, enthüllt,
    Dann schaut er, während alle Zweifel schwinden,
    Wie Ursache und Wirkung sich verbinden.


    glaube Udhana

    4 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()


  • Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Jedenfalls ist es in der indischen Philosophie eine allgemein bekannte Aussage, dass die Auswirkungen des kamma unentwirrbar kompliziert sind, weshalb man in Verwirrung gerät wenn man darüber nachdenkt. Über das Prinzip nachzudenken, ob kamma überhaupt in verschiedenen Daseinsbereichen eine Auswirkung hat, das hat der Buddha nicht grundsätzlich verneint soweit ich das sehe, hat er doch oft selber ausführlich erklärt, welche Taten nach der Auflösung des Körpers zu welchem Dasein führen und wie das Ganze mit nibbana beendet werden kann.

  • welche Taten führen vor der Auflösung des Körpers zu welchem Dasein?


    was ist mit großzügigem Geben (z.B. spenden für Bedürftige)? kommt die „Belohnung“ hier erst nach dem Tod?


    was ist mit dem Edlen Achtfachen Pfad?


    wirkt der Edle Achtfache Pfad erst bei Auflösung des Körpers?


    :?:

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.


  • Who feeds a hungry animal feeds his own soul - Charlie Chaplin

  • nibbuti:

    welche Taten führen vor der Auflösung des Körpers zu welchem Dasein?


    was ist mit großzügigem Geben (z.B. spenden für Bedürftige)? kommt die „Belohnung“ hier erst nach dem Tod?



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot


  • Also hier eine genauere Darlegung:




    Und noch eine kleine Auswahl, du kannst bestimmt selber noch weitere Lehrreden finden die deine Fragen beantworten.


    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m130z.html
    http://www.palikanon.com/majjhima/m130n.htm
    http://www.palikanon.com/angutt/a03_052-061.html
    http://www.palikanon.com/angutt/a10_021_030.html
    http://www.palikanon.com/angutt/a07_051-057.html#a_vii52
    http://www.palikanon.com/samyutta/sam24.html#r242

  • nibbuti:

    was ist mit dem Edlen Achtfachen Pfad?


    wirkt der Edle Achtfache Pfad erst bei Auflösung des Körpers?


    Nicht unbedingt:



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot


  • Danke Elliot



    (der obige Link funktioniert hier nicht)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Namaste


    Wiedergeburt erklärt sich durch Logik und Weisheit.


    Alles Bedingte ist der Leerheit, der Vergänglichkeit, dem Entstehen und Vergehen zugeschrieben.
    Auch der Tod ist bedingt.
    Daher wärt er nicht ewig. Unser höchster Bewußtseinszustand wird wieder in Erscheinung treten, da er schon einmal existent war.
    Dann haben wir die erneute Gelegenheit ihn weiter zu entwickeln, weiter und weiter im Daseinskreislauf.


    Buddha war der 4. Buddha von 1000. Unsere Lehrer holen uns dort ab, wo wir uns befinden, daher können wir Buddhas Lehre verstehen,
    denn er hatte noch vieles zu sagen, was wir nicht verstehen würden. Wir stehen erst am Anfang.


    Gute Wünsche

  • Karma Pema:

    Wiedergeburt erklärt sich durch Logik und Weisheit.


    Durchaus :)


    Karma Pema:

    Auch der Tod ist bedingt. Daher wärt er nicht ewig.


    Klar, kann man so sehen, denn es findet ja ständig Geburt statt, nur nicht aus dem Tod heraus. Der Tod als Bedingung für Leben ist nur der große Platzmacher.

    Zitat

    Brennholz wird zu Asche und kehrt nicht als Brennholz zurück. Man sollte dies nicht so betrachten, als ob die Asche nachher, das Brennholz vorher wäre. Verstehe, dass Brennholz die Stelle von Brennholz einnimmt und ein Vorher und Nachher hat. Es gibt dieses Vorher und Nachher, doch der Bereich von Vorher und Nachher ist abgetrennt. Ebenso ist Asche in der Weise von Asche, vorher wie nachher. So wie Brennholz nicht mehr zu Brennholz wird, nachdem es zu Asche verbrannt ist, so wird auch ein Mensch nach seinem Tod nicht mehr lebendig. Doch nach der Buddhalehre sagt man nicht, dass Leben zu Tod wird. ... Dass Tod nicht zu Leben wird, entspricht der Art Buddhas, das Rad der Lehre zu drehen. ....
    Leben ist die Weise einer Zeit, so wie Tod die Weise einer Zeit ist. Es ist so wie mit Winter und Frühling:
    Niemand stellt sich vor, dass der Winter zum Frühling wird, und man sagt auch nicht, dass der Frühling zum Sommer werde.
    Dogen, Genjokoan


    Karma Pema:

    Unser höchster Bewußtseinszustand wird wieder in Erscheinung treten, da er schon einmal existent war.


    Was das jetzt mit Logik zu tun hat, erschließt sich mir nicht.

  • @ Bel:


    Dogen Zenji spricht in deinem Zitat vom Begehren und dem Verlöschen des Ego: Daishi (jap.): 'Großer Tod'; die Vernichtung des Ego; auch Metapher für
    Satori.

  • Nur hatte Dogen nichts mit einem Rinzei-Satori am Hut, Erwachen war für ihn was anderes, wie in den nächsten Abschnitten klar wird.
    Was hier Dogen deutlich macht, ist ein allgemeines Bewegungsgesetz.

  • bel:

    Nur hatte Dogen nichts mit einem Rinzei-Satori am Hut, Erwachen war für ihn was anderes, wie in den nächsten Abschnitten klar wird.


    Das spielt keine Rolle. Er spricht von Erwachen und Verlöschen. „Leib und Seele fallen ab“ / "Ich habe das Abfallen von Leib und Seele erlebt.“ Sein Meister rief aus: „Ihr habt Leib und Seele fallen lassen; Leib und Seele sind fürwahr abgefallen!“


    In den Traditionen werden, neben Eigenkreationen, bevorzugt immer dieselben Metapher verwendet, die oft auch aus dem Kanon herstammen.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • blue_apricot:

    Er spricht von Erwachen und Verlöschen.


    Das waren für ihn vom gewöhnlichen Auf- und Untergang keine getrennte Dinge, bei ihm stimmen die Metapher.

  • nibbuti:

    (der obige Link funktioniert hier nicht)


    Ja, die Links zu den Textfragmenten scheinen leider immer nur eine bestimmte Zeit zu funktionieren.


    Hier ist die Homepage:


    Zitat

    International Dunhuang Project: Die Seidenstraße online


    Das Internationale Dunhuang Projekt ist ein bahnbrechendes internationales Kooperationsprojekt mit dem Ziel, Informationen und Bilder aller Manuskripte, Gemälde, Textilien und Artefakte aus Dunhuang und anderen Fundstätten an der Seidenstraße frei im Internet verfügbar zu machen und ihre Nutzung durch Bildungs- und Forschungsprogramme zu fördern.


    (http://idp.bbaw.de/)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • bel:
    blue_apricot:

    Er spricht von Erwachen und Verlöschen.


    Das waren für ihn vom gewöhnlichen Auf- und Untergang keine getrennte Dinge...


    Zitier mal was von `mentalen Anwandlungen`oder `gewöhnlichem Auf und Niedergang `, dann sehen wir weiter.

  • Namaste bel


    die buddhistische Lehre erklärt sich selbst, sie ist in sich geschlossen. Um zu verstehen was jemand zum Ausdruck bringen möchte, muss man den Kontext verstehen, die Therminologie. Und man muss verstehen WOLLEN.
    Die Lehre mit einer anderen Logik, als der Logik der Lehre verstehen zu wollen, ist müßig und nicht durchführbar, denn es geht zunächst einmal darum, was Buddha sagen wollte. Erst wenn man WEIß was er gesagt hat, kann man gegenargumentieren.
    Das bedeutet nicht, das man weiß was geschrieben steht, sondern das man weiß was damit gemeint ist.
    Und von "Tod als Platzmacher" ist dort nicht die Rede. Das sagt jemand, der grade mal aus der Laune heraus seinen Geist bemüht.
    Sogar das Tarot gibt da mehr her.


    Dazu muss man die Logik des Buddhismus kennen, die kann man studieren. In einem Curriculum.


    Gute Wünsche

  • Karma Pema:

    Zitat

    Dazu muss man die Logik des Buddhismus kennen, die kann man studieren. In einem Curriculum.


    Also wer jetzt noch gar nicht mit der buddhistischen Philosophie/Weltanschauung klar kommt, dem kann ich auch Byung-Chul Han: Philosophie des Zen-Buddhismus, empfehlen "Der vorliegende Band stellt anschaulich dar, worin die philosophische Kraft des Zen-Buddhismus besteht, und führt zugleich in die Grundzüge fernöstlichen Denkens ein." Ist allerdings ne harte Nuss, braucht man schon ein ausgeprägtes persönliches Interesse am Thema. Ähm, Dharma.
    Hab ich mir vor 20 Jahren mal reingezogen. ich habe damals leider keinen gefunden, der mit mir drüber diskutieren oder sprechen konnte; sie haben mir es zurückgegeben, mit der mutigen Aussage, sei verstünden es nicht, und das waren Leute die oft weit älter waren als ich. Heute habe ich kein Interesse mehr dran, über die buddhistische Philosophie zu sprechen. Da wäre es nett, wenn andere die Aufklärung übernehmen könnten. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()