Rechte Anstrengung (sammā-vāyāma)

  • Ja, ich glaub es geht halt um eine zügige Sammlungsfähigkeit dabei. Es geht mehr darum eine besonnene Sichtweise zu erhalten oder Ruhe und Klarheit-wie du sagst.
    Aber wie schon gesagt mit dem Blockieren betrifft das Gedanken und Vorstellungen ( Erwägungen) das sind subtilere schleierartige Geschichten, die Gefahr der Verdrängung ist nicht so hoch, man hält sie sozusagen hartnäckig "in der Schwebe" bis sie sich verdünnisieren. Gefühle würde ich nicht antasten, die gehen immer mit Energie einher, da sollte man nix blockieren, geschweige niederringen. Naja, mittlerer Weg und so. Allet nich so einfach. ;)
    Zen trennt nicht so arg mit heilsam und unheilsam ( wie Mahayana sowieso nicht ), weil das auf dauernde Unterscheidung und Kontrolle rausgeht, daher auch die grause Stirn bei Karma Pema :) , aber wär ein anderes Thema.


    Schönen Tag allen
    Blue_

  • blue_aprico:

    Gefühle würde ich nicht antasten, die gehen immer mit Energie einher, da sollte man nix blockieren, geschweige niederringen. Naja, mittlerer Weg und so. Allet nich so einfach. ;)


    Interessanter Punkt das mit den Gefühlen. Die werden durch Erkenntnis transzendiert:



    http://www.palikanon.com/samyutta/sam36.html#s36_3


    Da steht noch einiges mehr über Gefühle.

  • Interessante Antworten
    vieles aus der Sicht eines erwachten Menschen, eben des Buddhas.
    Nur iinwieweit sind wir denn schon wach?


    mukti:Oder auch wenn der Geist gerade nicht klar und ruhig genug ist, unheilsame Gedanken beim Aufsteigen gleich in der Anfangsphase wegdrücken. Wenn man das eine Zeitlang macht entsteht bald mehr Klarheit und Zufriedenheit, und die Fähigkeit der Kontemplation und Meditation kehrt wieder zurück.
    Ja, wenn du das schaffst, entsteht sowas wie Erfahrung und dann wird es zu einer Art "Automatismus". Wie das Atmen.
    Wegdrücken dann jedoch in dem Sinne, dass es ad acta geschafft wird.
    Wenn das Geist-Bewusstsein (oder meinst du GEIST?) ruhig ist, dann ist Ruhe und die Winde wehen nicht. Kein eigendünkel, kein Hass .. etc .. eben die 10 Winde im Zen. (wennich mich nicht täusche).
    Wenn der Geist (citta) kar ist, dann kann auch nichts das Wässerchen trüben. Ob in der Medi oder sonstwo.
    Nur ......... fährt dir Jemand übers Maul und du findest es nun absolut nicht passend (Rechte Ansicht), was dann ?
    Unterdrücken wäre Unsinn, weil es nur weggeschoben wurd. Du kannst hingehen und es als banal und nicht wirklich wichtig erachten. Du kannst auch drüber lachen und so die Gewichtigkeit herausnehmen. Du kannst auch beiseite treten und ein Mantra murmeln .. etc ..
    Blue schrieb irgendwie, es in der Schwebe zu halten. Und es verdünnisiert sich .
    Ein Ärgernis am Morgen sollte am Abend nicht mehr gegenwärtig sein.
    Das Ärgernis einfach dessen Gang machen lassen. Es einfach machen lassen, was es macht. Es piesackt. Fatal ist es, wenn es die Laune verdirbt.
    Ich persönlich bin ja garnicht das Ärgernis. Es hat mich jedoch im Griff, wenn ich den Griff zulasse.
    Fluchen und Schreien und gegen Wände treten soll ja auch helfen. Oder im Wald die armen Bäume anschreien oder einfach schreien. Sich Luft schaffen. Ein Ventil öffnen.
    Wenn das Alles nicht geht, mag es ja klappen, wenn es in der Schwebe gehalten wird. Ohne einzugreifen, sondern dem Tagewerk oder was auch immer, einfach nachgehen.
    Es ist nicht so einfach. Vor mich hingeflucht und gemeckert habe ich, jedoch mittlerweile ist das Ärgernis nicht mehr wirklich da. Ich weiss noch davon und latent meldet es sich noch, dennoch es kann mich mal am Allerwertesten sozusagen.
    Die Trübnis ist davon und es gibt die nächsten Momente, die entstehen werden. Eben andere.
    _
    Nicht vergessen, alle Menschen sind unterschiedlich gestrickt und für jeden Menschen gibt es deshalb auch wohl verschiedene Herangehensweisen mit jedweden Dingen.
    _

    Suche nicht nach der Wahrheit; höre nur auf, an Meinungen festzuhalten.


    Meister Seng Ts'an

  • Yo :)


    Sehe nur nicht wo der Anhang von MN 20 (als Zusammenfassung) mit MN 36 iwie in Verbindung stehen würde. ;)


    Ist aber auch alles nicht so wichtig, dass man da jetzt drüber diskutieren müsste und ich kenne ja den `Kanjur`( tibt. Kanon ) nicht. Das wäre mir dann auch zuville.

  • @ Mukti:

    Zitat

    Interessanter Punkt das mit den Gefühlen.


    "Interessanter" Punkt auch mit der rechten Ansicht usw. , ansonsten wird das ja eh nix, ein Paradebeispiel haben wir ja nun. Natürlich kann man das auch nicht trennen die Empfindungen und Erwägungen und mit Theorie ist da eh nix; mit nur Theorie kommt man ja heftigst durcheinander und die Ein,-und Ausflüsse sind kaum zu stoppen, geschweige "niederzuringen" :P

  • Namaste


    in MN 20 erzählt Buddha davon wie er versucht hat die Erleuchtung zu erlangen.
    in MN 36 erzählt Buddha wieder davon wie er versucht hat die Erleuchtung zu erlangen und ergänzt hier, das diese Versuche nicht ausreichten um dies zu erreichen.


    Die Anmerkung von Zumwinkel zu MN 20 lautet :
    Die Methode, störende Gedanken nicht weiter zu beachten und zum primären Meditationsobjekt zurückzukehren, ist eine sehr weit verbreitete Vorgehensweise, bei vielen Meditierenden die einzige. Dabei wird die Chance der Weisheitsentfaltung, die die ersten zwei geschilderten Techniken bieten, außer Acht gelassen.


    demnach ist MN 20 das, was Buddha vor MN 36 sagt. Er lässt uns erst glauben diese Versuche führten zum Ziel, damit wir es versuchen und sagt dann später, ja aber er habe damit nicht die letztliche Erleuchtung erlangt.


    Das ist doch eine ganz wichtige Aussage. Wenn nicht gar DIE Aussage.
    Es ist toll das diese Stelle hier zur Sprache kommt !



    Gute Wünsche,
    Karma Pema

  • Danke für den Hinweis Karma Pema. Ich habe beide nochmals durchgelesen, kann aber die Unterscheidung, die Du machst, nicht auffinden.
    Im Anhang von M 36 heißt es u.a.


    Zitat

    ... Dass der Bodhisatta asketische Praktiken auf sich nahm, zeigt, dass er zu diesem Zeitpunkt zwar sehr achtsam war, aber noch nicht die Vervollkommnung der Weisheit (paññāpārami) oder überweltliche Richtige Ansicht erlangt hatte. Anhänger des Mahāyāna oder pietistische Kreise bei den Theravādabuddhisten mögen einwenden, dass die sechs Jahre Askese des Bodhisatta nur eine Art Show waren, um späteren Generationen die Fruchtlosigkeit derartiger Bemühungen zu zeigen. Erstere Interpretation ist aber keineswegs blasphemisch, sondern in Einklang mit dem Dhamma. Außerdem hat sie einen Wert für die Praxis, weil gezeigt wird, dass Achtsamkeit für sich allein noch nicht automatisch Weisheit bedeutet.


    Ich bin außerdem der Ansicht, dass ohne Erfahrung auf diesem Gebiet - störende Gedanken niederzuringen - keine Einsicht in diese Texte möglich ist und nur zu Rechthaberei führen kann. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass ich noch vor wenigen Jahren glaubte, ich hätte gar keine störenden (gefährlichen unheilsamen) Gedanken. Die Wahrnehmung dazu musste erst noch geschärft werden. Unter anderem habe ich meiner Tochter und anderen "Ungläubigen" :lol:8) hier viel zu verdanken, die mir mein wahres Gesicht vor Augen führen konnten. Erst da begann eigentlich die wirkliche Arbeit und das Niederringen, die ich bis heute - bei vorheriger entsprechender Trägheit und Schlamperei - immer mal wieder anwenden muss, auch wenn sie jetzt recht schnell Wirkung zeigt. Aber durch Stress und Leid um mich herum und mit mir muss ich sehr achtsam derartig entstehende Gedanken am Eingang hindern. Das ist für mich keine Askese, sondern der einzige Weg.


    Es mag anderen Menschen anders gehen. Es sind ja nicht alle vital, zornig, aufbrausend, impulsiv ... ;)


    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Karma Pema:


    demnach ist MN 20 das, was Buddha vor MN 36 sagt. Er lässt uns erst glauben diese Versuche führten zum Ziel, damit wir es versuchen und sagt dann später, ja aber er habe damit nicht die letztliche Erleuchtung erlangt.


    Was ist denn die letztendliche Erleuchtung? Wir befinden uns doch auf dem Weg und haben diese auch noch nicht erlangt. Du schreibst weiter oben von Befreiung, aber noch nicht Erleuchtung. Befreiung ist doch bereits eine so große Plattform. Ich sehe keinen Grund, diesen Weg Schritt für Schritt immer neu fokussiert weiterzugehen, ohne mich unter Druck setzen zu müssen: Das ist aber noch nicht ... usw.


    Auch Dir gute Wünsche :D , liebe Karma Pema
    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Monikadie4.:
    Karma Pema:


    demnach ist MN 20 das, was Buddha vor MN 36 sagt. Er lässt uns erst glauben diese Versuche führten zum Ziel, damit wir es versuchen und sagt dann später, ja aber er habe damit nicht die letztliche Erleuchtung erlangt.


    Was ist denn die letztendliche Erleuchtung? Wir befinden uns doch auf dem Weg und haben diese auch noch nicht erlangt. Du schreibst weiter oben von Befreiung, aber noch nicht Erleuchtung. Befreiung ist doch bereits eine so große Plattform. Ich sehe keinen Grund, diesen Weg Schritt für Schritt immer neu fokussiert weiterzugehen, ohne mich unter Druck setzen zu müssen: Das ist aber noch nicht ... usw.


    Auch Dir gute Wünsche :D , liebe Karma Pema
    _()_ Monika

    Hallo Monika.
    Ich hab das Pferd mal von hinten aufgezäumt und bin mit der Frage beschäftigt wann ich überhaupt ein ICH brauche, anstatt dauernd im Kreis zu rennen ob ich ein ICH habe/bin. Dabei habe ich eine Wesenheit entdeckt die ich mal den "Wissenden" nennen will. Das ist nun ein ICH das sich hervorragend verstecken kann und zu erheblichen Schwierigkeiten führt.
    Bisheriges Ergebnis: Ich brauche ein ICH um Gier, Hass, Verblendung zu leben. ICH ist aktiv wenn ich etwas haben will, etwas nicht will, eine Vorstellung als wahr durchsetzen will. Ganz wichtig wird es bei der Bildung von gedanklichen Systemen die keine beweisbare Grundlage in der Materie haben. Das ist Anstrengend aber nicht so anstrengend wie die Suche nach einem ICH. 8) bleiben
    liebe Grüße von
    Helmut

  • Nur mal wieder allgemein zu "Rechter Anstrengung":


    Tatkraft (virya) ist eine der fünf geistigen Fähigkeiten (bala) und steht damit im Zusammenhang mit Vertrauen, Achtsamkeit, Sammlung und Wissen.
    Wie ja schon gesagt wurde gründet sie besonders auf rechter Ansicht, also die Motivation zur Willensanstrengung kommt vor allem aus Einsicht und Erkenntnis, nicht aus blindem Vertrauen oder Gehorsam. Zur Entfaltung der Erkenntnis ist Achtsamkeit nötig, und so ist Tatkraft auch eine "Vorstufe des Erwachens", die sich durch Satipatthana entfaltet, als eine direkte Folge der Wahrheitsergründung:


  • Ellviral:


    Ich hab das Pferd mal von hinten aufgezäumt und bin mit der Frage beschäftigt wann ich überhaupt ein ICH brauche, anstatt dauernd im Kreis zu rennen ob ich ein ICH habe/bin. Dabei habe ich eine Wesenheit entdeckt die ich mal den "Wissenden" nennen will. Das ist nun ein ICH das sich hervorragend verstecken kann und zu erheblichen Schwierigkeiten führt.
    Bisheriges Ergebnis: Ich brauche ein ICH um Gier, Hass, Verblendung zu leben. ICH ist aktiv wenn ich etwas haben will, etwas nicht will, eine Vorstellung als wahr durchsetzen will. Ganz wichtig wird es bei der Bildung von gedanklichen Systemen die keine beweisbare Grundlage in der Materie haben. Das ist Anstrengend aber nicht so anstrengend wie die Suche nach einem ICH. 8) bleiben


    Da hast DU ganz RECHT, lieber Helmut. Aber das ist nicht das Thema. Jedenfalls nicht, wie ich es verstehe.
    Hier wird diskutiert über bestimmte Textstellen und mögliche Erfahrungen in der Praxis. Wenn es sich nur um mein ICH handelte, das etwas - was auch immer - wollte, so kann ich mich zurückziehen und dem Gedanken folgen: Es gibt kein ICH.
    So ist es möglich, zwischen den "Welten" zu reisen. Ich sehe das aber so wie der Buddha, ich kann mich beteiligen, ich kann aber auch


    Zitat

    45. "Aggivessana, ich erinnere mich daran, das Dhamma vor einer Versammlung von vielen Hunderten gelehrt zu haben. Vielleicht meint jeder: 'Der Mönch Gotama lehrt das Dhamma speziell für mich.' Aber so sollte es nicht aufgefaßt werden; der Tathāgata lehrt andere das Dhamma nur, um sie zu unterrichten. Wenn der Vortrag vorüber ist, Aggivessana, dann festige ich meinen Geist innerlich, bringe ihn zur Ruhe, zur Einheit und sammle ihn auf dem gleichen Zeichen der Konzentration [9] wie vorher, in welchem ich ständig verweile."


    Wieso sollten wir das anders machen als der Buddha? Alles andere empfinde ich als Vergewaltigung, solange es sich nicht von selbst einstellt.
    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • @ Lotusblüte:


    Zitat

    Die Anmerkung von Zumwinkel zu MN 20 lautet :
    Die Methode, störende Gedanken nicht weiter zu beachten und zum primären Meditationsobjekt zurückzukehren, ist eine sehr weit verbreitete Vorgehensweise, bei vielen Meditierenden die einzige. Dabei wird die Chance der Weisheitsentfaltung, die die ersten zwei geschilderten Techniken bieten, außer Acht gelassen.


    Zumwinkel - Mettiko Bikkhu - kritisiert die Aussage Buddha s nicht, er kommentiert sie nur und merkt an, dass diese Art der Aufmerksamkeit auf die Erwägungen bei vielen Meditierenden die einzige sei. Der Hinweis darauf, dass die "ersten zwei" Empfehlungen "Techniken" seien und automatisch eine Chance auf Weisheitsentfaltung generieren ist auch ein Hinweis darauf dass er diese bevorzugt, und das macht seine Anmaßung in meinen Augen nicht besser, da eben Buddha je nach Umstand die eine UND andere Weise im Umgang mit Erwägungen empfiehlt und keine bevorzugt "anpreist" bzw. eine andere durch die Blume für nicht-zielführend erklärt. Das tut er eben nicht.


    Mir scheint, du liest u.a. aus diesem Kommentar dass Buddha uns zu etwas überflüssigem verführen möchte. Das ist schade, denn ein Buddha und auch ein Bodhisattva handelt nicht mit Vorsatz und Raffinesse, sondern immer mit "offener Hand" - ohne Verbergen und Verbiegen.


    Kommentare sollte man immer mit Bedacht aufnehmen, auch da stellt sich die Frage: wann und von wem. Und wenn einem das zu mühselig ist zu filtern - zu recht- dann kann man ruhig Buddhas Rat folgen und selber seine Worte praktisch überprüfen. Da brauchen wir keine Bikkhu und Kommentare für.


    Zitat

    in MN 20 erzählt Buddha davon wie er versucht hat die Erleuchtung zu erlangen.


    Er spricht wie üblich von Entsagung rsp. Läuterung, von Shamatha(-vipassyana).
    Entsagung ist das Kernholz des Dhamma und bedarf halt der Anstrengung.


    Zitat

    in MN 36 erzählt Buddha wieder davon wie er versucht hat die Erleuchtung zu erlangen und ergänzt hier, das diese Versuche nicht ausreichten um dies zu erreichen.


    Es geht wieder nur um Entsagung; hier versuchte er es nur zuallererst nach seinem Auszug in die Hauslosigkeit auf die herkömmliche traditionelle Art mit der Kasteiung von Körper und Gemüt ( Seele genannt ). Das hat er eben verworfen und ging einen eigenen Weg; nur deswegen gibt es den Buddhismus. Die Yogi wollten dem nach auch erstmal gar nichts wissen von Buddha, für sie war er sozusagen ein "verweichlichter Abtrünniger".


    Dhamma erreichte auch nur die diejenigen "mit wenig Staub auf den Augen" - und das ist bis heute so,
    und früher wie heute machen Leute ein Geschäft und Statusding daraus in dem sie glauben machen können nur sie wüssten bescheid und es gäbe gewisse Normen zu erfüllen um an dieses Wissen, diese Wahrheit zu kommen.


    "Störende" Gedanken/Denken heißt es nur deswegen weil sie das urspr. "reine Sicht - ein Geist- Bewusstsein" verzerren, ergo "stören", trüben, so wie ein wind, der einen see aufwühlt, so dass man den Grund nicht sehen kann. Die Tibeter sagen "Störgefühle", sie sehen also das Gefühlige im Vordergrund der "Störung". Aber das ist recht nebensächlich.


    _()_ Blue_

  • Hallo,


    ich verstehe MN36 und MN20 so:


    In MN36 spricht der Buddha über seine Bemühungen, Erleuchtung zu erlangen: (a) eine bestimmte Meditation und dann (b) Selbstkasteiung mit Nahrungsverzicht und Meditation des Atemanhaltens plus das Herz mit dem Gemüt niederwerfen. Er erkennt dann, dass diese Methoden für sich nicht der Weg zur Erleuchtung sind. Aber nur weil die Methode des 'das Herz mit dem Gemüt niederwerfen' nicht direkt zur Erleuchtung führt, ist sie nicht gleich unheilsam und ganz ohne Nutzen.


    Ihr Nutzen besteht nach MN20 darin, störende Gedanken zu stillen. Und auch hier wird sie als eine von mehreren Methoden beschrieben, die an letzter Stelle kommt falls die Gedanken so hartnäckig sind, dass die anderen nicht funktionieren. Die Stillung von (störenden) Gedanken ist aber lediglich ein Unterziel, um die Erleuchtung zu erlangen. Es ist demnach eine heilsame Methode, die indirekt - und mittels Einbettung in weitere Praktiken - beim Fortschreiten auf dem Achtpfad helfen kann. Nicht aber führt sie selbst und alleine praktiziert zum gewünschten Ziel.


    Gruß
    Florian

  • @ BG:

    Zitat

    Methode des 'das Herz mit dem Gemüt niederwerfen'


    ? ? ? :|



    Viele Grüße
    gestern bin ich kurz auf deinen blog "gestoßen" ( Mettiko)
    hab aber nur paar Zeilen von gelesen - aber : die fand ich Echt- gut


    Blue_()

  • Namaste Buddhaghosa


    das ist sehr schön was du schreibst in meinen Augen. Das sehe ich genauso. Den Geist von allen "Störgefühlen" zu befreien nennt sich Befreiung.
    ( Ich glaube es wird auch namentlich genannt )
    Diese Befreiung ist wie eine Vorstufe zu sehen auf die wir aufbauen können, ist aber nicht die eigentliche Erleuchtung.
    Doch ich glaube zu erkennen, das manche hier diese Befreiung für die Erleuchtung halten und das war der Grund, weshalb ich davon überhaupt erst angefangen habe. Aber nun... :) ist mir wieder alles im Lot :)



    Gute Wünsche,
    Karma Pema

  • "Niederringen" kann ja wohl keine "Stillung" sein. Es ist ein Notbehelf, der aber für einen `Weisen`keine Schwächen hat,
    er stellt die Auflösung dieser Formationen nur ein wenig zurück.
    MN 20 hat für mich nach wie vor nichts mit MN 36 zu tun.
    Völlig unverständlich ist mir warum Freiheit von "Störgefühlen/gedanken" keine Erleuchtung impliziert.
    Was wird denn da als Erleuchtung angenommen - oder sich vorgestellt ?


    Wie auch immer. Wenn eine Tantrikerin sich in Zen und Theravada verirrt kann das nur zu Missverständnissen führen und ( Ab-und Zu -) Neigungen verfestigen, es sei denn dass Tantra wirklich schon Tantra ( Transformation ) ist - dann nicht. Ein Tantriker versteht den Kanon sofort und unmissverständlich und bejaht ihn kompromisslos.

  • Hallo,


    blue_aprico:

    Völlig unverständlich ist mir warum Freiheit von "Störgefühlen/gedanken" keine Erleuchtung impliziert.


    es gibt temporäre und permanente Freiheit. Zum Beispiel wer in jhana verweilt, der ist temporär frei aber nicht zwingend auch permanent, wenn er nicht gleichzeitig auch ein Heiliger ist. In MN20 geht es (auch) darum, dass man keine unheilsamen Geistesfaktoren duldet, weil dies dunkles Karma ist. Also weg damit, irgendwie mit einer der 5 Methoden. Und ja, die fünfte ist eher ein Notbehelf.


    Gruß
    Florian

  • Hi Flo
    -hab hier gerade auch einen Flo zu besuch, einen 11 jährigen - :)


    Zitat

    es gibt temporäre und permanente Freiheit. Zum Beispiel wer in jhana verweilt, der ist temporär frei aber nicht zwingend auch permanent,


    Na aba, ob Karma Pema das wohl gemeint hat ?
    Die Notwendigkeit von "Anstrengung" rsp. Entsagung ( MN 20 ) wird durchaus auch geleugnet
    von einer gewissen Sichtweise her.


    Liebe Grüße
    Nancy


    PS: Von "Weg-Machen " kann keine Rede sein. Insofern hat MN 20 nicht wirklich was mit MN 36 ( Kasteiung) zu tun, diese Verbindung wurde aus Gründen der Sichtweise so zurecht gelegt.

  • Namaste


    Karma Pema sagt das Buddha von der "Befreiung" spricht.
    Die Befreiung an sich wird im Buddhismus deffiniert als die Befreiung von der Ich Illusion und von Störgefühlen. Da dies nicht das Übel an der Wurzel ausreißt wird dieser Zustand sicherlich temporärer Natur sein. Daher besteht ein permanenter Kampf, der in jeder Situation neu gekämpft werden muss.
    Ohne die Einsicht in Weisheit reicht diese Fähigkeit, dieses Wissen nicht aus, um Erleuchtung zu erlangen.
    Daher benötigen wir auf dieser Basis analytische Meditation, ausgehend von der Befreiung, um festzustellen wie die endgültige Erleuchtung geartet ist.
    Erst bei vollständiger Durchdringung kann man dann von "Befreiung aus dem Daseinskreislauf" sprechen.



    Gute Wünsche,
    Karma Pema

  • MN 20


    Zitat

    Dieser Bhikkhu wird dann ein Meister der Gedankengänge genannt. Welchen Gedanken er auch immer denken will, den wird er denken, und welchen Gedanken er auch immer nicht denken will, den wird er nicht denken. Er hat Begehren abgeschnitten, die Fesseln abgeworfen, und mit der vollständigen Durchdringung des (Ich-)Dünkels hat er Dukkha ein Ende bereitet [8]."


    Aus Maus :D

  • keks:

    Damit wären wir am Anfang weil dat kann ich och. :roll:


    Träum weiter :)

  • Um Dukkha zu beenden muss das ganze Programm vollständig geübt werden, wie es beispielsweise in A.III.74 zusammengefasst ist:



  • Ich versuchs noch mal...- keine Ahnung warum mich deine Äußerungen nicht los lassen wollen-
    Du meinst ?: Die vom Ich ( Persönlichkeitsansicht ) befreite Weisheit ( Prajna ) verwirklichen und die avijja Verblendung durchschneiden und tanha ausreissen ? - Bla.
    Nur verstehe ich nicht wieso Buddha wenn er hier von `Anstrengung`in MN 20 spricht dies ein "Nebenweg" für dich ist, denn für mich spricht er hier "einfach nur" von Satipattanha und Shamatha(- vipassana ), wie üblich -
    und eigentlich sind "Störgefühle" oder "unwissende Erwägungen" nicht "weg" mit einem ersten Erwecken, da der "blinde Wille" noch vorhanden ist : " Blinder Wille wirkt unablässig; wir geloben ihn zu überwinden". Dieses BS Gelöbnis. Also wieso keine `Anstrengung`???
    Eins sollte man vielleicht verstehen: Buddha war ein Sambuddha, er spricht von "dieser Seite" aus meistens zu Ariya " -mit wenig Staub auf den Augen" ( Dharmauge gemeint )-, d.h. seine "Empfehlung" geht "zügig durch" unbeachtet iwelcher "Stufen" ( auch BS oder "Heiligenstufen" ), sie hat faktisch keinen "Stopp" und wenn da denn steht "Leidensfreiheit" meint das " Befreiung vom Daseinskreislauf";
    Erleuchtung oder Befreiung da iwie gradual zu trennen ist recht sinnfrei, weil das immer beides ist - wenn sowieso überhaupt- nämlich: plötzlich und allmählich. Auch bei "buddha" und "bodhisattva" braucht man keinen `Unterschied`machen.
    Deswegen interessiert mich nur, ob ich Rinzai antworten kann: "Was ist der wahre Mensch ohne Rang und Namen ? Sag schon, schnell!", in echt jetzt, trotz diesem ganzen bedeutungslosen Geschreibe, weil ohne diese Antwort kann man eh einpacken egal "wo man so steht" - diesen Ausdruck find ich immer noch einen Grinser wert; frau hat ja sonst nix zu lachen :) - hat mir dir aber jetzt nix zu tun- is nur ne Assoziation.


    Cü-wohin auch immer
    Blue_()_