Warum gibt es Mahayana ?


  • Naja es hat Spaltungen gegeben. Nun kann man der Ansicht sein dass eines richtig und das andere falsch ist. Vielleicht sind es aber auch nur verschiedene Zugänge und Schwerpunkte, ich kann das gar nicht beurteilen wenn das alles von einer Verwirklichung stammt die ich nicht habe.

  • mukti:

    Naja es hat Spaltungen gegeben. Nun kann man der Ansicht sein dass eines richtig und das andere falsch ist. Vielleicht sind es aber auch nur verschiedene Zugänge und Schwerpunkte, ich kann das gar nicht beurteilen wenn das alles von einer Verwirklichung stammt die ich nicht habe.


    Das sagt allerdings auch nichts.

  • mukti:
    accinca:


    Das sagt allerdings auch nichts.


    Was meinst du damit ?


    Das sollte nur heißen, wenn du garnichts gesagt
    hättest, wäre es im Ergebnis auch das Gleiche gewesen.
    So windelweich wie deine Rede war.

  • Das heißt auf gut Deutsch, du aber kannst das beurteilen. Auf welcher Basis?

  • bel:

    Das heißt auf gut Deutsch, du aber kannst das beurteilen. Auf welcher Basis?


    Es gibt durchaus Leute die auf der Basis der Lehre oder auf
    Basis von Bücher oder Freunden oder ihrem Verständnis usw.
    einen Standpunkt vertreten und vielleicht glauben etwas
    beurteilen zu können - oder eben nicht.

  • accinca:
    mukti:


    Was meinst du damit ?


    Das sollte nur heißen, wenn du garnichts gesagt
    hättest, wäre es im Ergebnis auch das Gleiche gewesen.
    So windelweich wie deine Rede war.


    Bin halt kein heiliger Krieger.

  • mukti:

    Bin halt kein heiliger Krieger.


    Aber nur wer sich selbst besiegt ist der wahre Krieger.

  • Hallo Cravin
    Stell dir einen Berg vor. Es gibt einen Weg auf diesen Berg den nennt man Theravada-Weg. Die Bergspitze symbolisiert Nibbana. Jemand hatte die Idee, dass er einen besseren Weg auf den Berg findet. So sind all die verschiedenen Lehren entstanden. Jeder Weg, ob mahayan oder wie auch immer, wichtig ist das du zur Bergspitze kommst. Ob Buddha, Dhamma, Theravada, Mahayan usw. alles sind nur Haltestangen auf dem Weg zum Nibbana. Wenn du Nibbana erreicht hast, hast du alles transzendiert und übrig bleiben lediglich Dhamma (Dinge). Buddha ruhte leer in der Leerheit.

  • Karma Pema:

    nur mal so zur Überlegung...


    Bevor es das Mahayana gab, gab es keine Mahayana Praktizierenden.
    Also muss das Mahayana von Theravada Lehrern geschaffen worden sein.
    Glaub ihr also diese erzählen uns etwas falsches ?


    Jeder kann sich mal irren :-).


    Schöne Grüße

  • Karma Pema:

    nur mal so zur Überlegung...
    Bevor es das Mahayana gab, gab es keine Mahayana Praktizierenden.


    Wieso, das hängt doch nicht vom Namen ab.


    Karma Pema:

    Also muss das Mahayana von Theravada Lehrern geschaffen worden sein.


    Prämisse falsch, Folgerung kann also nicht richtig sein.

  • Was Amida-Buddhismus angeht auch. Die Aufteilung in Zen, Theravada, Vajrayana und Mahayana ist eh recht seltsam. Und viele Richtungen fehlen komplett.

  • Zurück zur Ausgangsfrage.

    Cravin:

    ich wollte fragen warum es denn Mahayana gibt, wenn denn Theravada auf Buddha Gautama (Gotama) zurück zu führen ist. Sollte man denn dann nicht gleich bei Theravada bleiben ?


    Sollte, sollte.
    Warum sollte es kein Mahayana geben?

  • Sorry, das war natürlich ein etwas sinnloser Einwurf.
    Ich denke, das ist normal, dass sich ständig was Neues entwickelt. Bei einem Baum ist es genau so: kaum hat ein Ast eine bestimmte Stärke erreicht, sprießt ein neuer Ast daraus hervor.
    Mir persönlich ist Zen besser zugänglich als Theravada, auch wenn mir einige Lehren aus dem Theravada sehr helfen.


    PS: ich dachte immer, Zen wäre auch Mahayana? wenn das nicht so ist, lasse ich mich gern belehren.

  • Jojo:

    PS: ich dachte immer, Zen wäre auch Mahayana? wenn das nicht so ist, lasse ich mich gern belehren.


    Religionswissenschaftlich iwie schon. Das Selbstverständnis im Zen sieht dann aber schon mal anders aus:


    Plattform-Sutra (Yampolsky):


    Wir kamen in diesem Frühjahr immer wieder auf diesen Begriff "10tausend Übungen" (oder 10tausend Dharmatore (法門) im Bodhisattva Gelöbnis, Shi gu sei gan) und letztlich zu folgendem Schluß: "10tausend" steht für "alle", Dharmator für den einzelnen Augenblick. Praxis und Erwachen in jedem Augenblick.


    Im Lanka (das der Legende nach durch Bodhidharma nach China kam) findet man ja den Begriff "Ekayana" der hier zentypisch ausgelegt wird. Und jetzt wissen wir auch, woran Dogen texthistorisch anknüpft :)

  • Hallo Bel,


    was meint er mit "Stufen/Klassen" in der "der menschliche Geist hat vier Stufen"?



    ich kann nicht nachvollziehen, wie man von "Practicing according to the Dharma" bzw. "Passing through the ten thousand things completely" auf "ich bleib hier bis alle Erwacht sind" kommt.


    Schöne Grüße

  • @ 4 Arten des Geistes ... Wenn ich mal iwann den Origialtext habe, sag ich Bescheid. Es könnte damit gemeint sein, daß es prinzipiell 4 Möglichkeiten gibt, sich dem Dhamma zu nähern.


    Du deiner anderen Frage:
    so wie ich ja schon für "ten thousand practices" angedeutet habe, erschließt sich das 4fache Bodhisattva-Gelöbnis selbst entsprechend der o.g. Möglichkeiten unterschiedlich.
    Man kann eben die "zehntausend Dharmatore" als unterschiedliche Methoden der Praxis sehen, dann steckt bei bei den "Hörern" fest, oder als jeden Augenblick seines Lebens, das wäre dann Zen.
    Analog ist es mit "Die Zahl der Wesen ist unendlich; ich gelobe, sie alle zu erlösen" - entweder man bleibt an den Worten kleben, also "Hörer-Praxis", oder man kommt drauf, was mit "Wesen" und "erlösen" tatsächlich gemeint ist.
    Dann macht das alles Sinn und ist auch realistisch.


    Aber - "it is nothing that can be discussed ... .So don't ask me." :lol:

  • Namaste!


    Die Unterscheidung in "Theravada", "Mahayana" und "Vajrayana", sowie andere derartige Kategorisierungen, sind doch bloß Mittel, um die Überlegenheit der eigenen Sache, bzw. die Unterlegenheit der "anderen" Sache zu begründen. Aus solcherlei Schubladendenken Authentizität abzuleiten ist aus meiner Sicht Humbug!


    Es geht nicht darum, "den Einen Wahren Dharma" unter den verschiedenen Traditionen und Schulen ausfindig zu machen und diesen dann zu erwählen, zu üben und alle anderen Richtungen zu verwerfen, zu verteufeln und andere davor zu warnen!
    Das ist ebenso ein Quatsch wie religiöse Streitigkeiten, Missionierungseifer und Religionskriege unter den Monotheisten!


    Kôdô Sawaki Rôshi sagte nicht von ungefähr: "Es geht um Dich!".


    Es geht darum, den für sich selbst allein passenden WEG zu finden und ihm zu folgen.
    Das muss dann aber keineswegs der richtige Weg für jedermann sein.
    Vielleicht gibt es so viele verschiedene Wege, wie es Menschen gibt.


    So sagt dann auch Meister Wumen: "Der Große WEG ist ohne Tor; 1000 verschiedene Straßen gibt es."


    Große (Zen-)Meister der Vergangenheit in China und Japan sprachen stets vom "Einen Buddha-Weg", dem "Einen Fahrzeug", und sie nutzten Begriffe wie "Hinayana" hauptsächlich, um schrifthörige Eiferer bloßzustellen, denen es nicht um das eigene Erwachen ging, sondern nur um eine buchstabengetreue Hörigkeit gegenüber Texten und Regeln, die sich auf Zeiten bezogen, die damals bereits 1000 Jahre vergangen waren, und die Länder und Menschen betrafen, die völlig anders lebten als sie selbst (die Inder zu Buddha Shakyamunis Zeiten).


    Die ganzen wertenden und klassifizierenden Unterscheiden sind Mumpitz, und sie führen nur zu Zwietracht.
    Im Sandokai heißt es dann auch:
    "Unter den Menschen gibt es Weise und Narren;
    auf dem WEG gibt es keine Patriarchen des Nordens und des Südens
    ".



    Der Mahayana [den es so als eigenständige Tradition gar nicht gibt, sondern der aus "Zahllosen Schulen" besteht] entstand, weil sich das Dharma-Rad unentwegt weiterdreht, weil es keinen Stillstand kennt.
    Die Schulen des Mahayana sind folglich eine Antwort auf die sich stetig wandelnde Welt - das "Brennende Haus", wie Shinran Shonin dazu im Tannishô sagte.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Shakamuni-Butsu

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Warum gibt es Mahayana? Die Frage ist schon irgendwie komisch gestellt. Ich kann da Benkei nur zustimmen. Es dreht sich nicht nur das Rad des Dharma, es muss sich ja drehen. Eben weil die Menschen nihct dauerhaft sind. Weil es bei den Menschen immer Veränderung geben wird. Weil sie eben nicht starr, unveränderllich über die Äonen hinweg immer 100% Gleich sind. Wer nun darauf beharren will, dass der Dharma immer unveränderlich ist. Nun gut soll er halt glauben das der westliche Mensch der Jetztzeit den Dhamra genau so versteht wie die Bauern das taten als sie Shakyamuni zuhöhrten. Für mich ist das absurd. Alleine die Konzile haben doch gezeigt, dass es eben nicht die "Eine" wahre Auslegung der Reden Buddhas gibt/gab. Sonst wäre man sich ja einig gewesen. Warum also gibt es Theravada? Es ist halt die Schule der damaligen Konzile die auf Grund von unzähligen Faktoren, die wir hier unmöglich alle durchschauen können, immer noch existiert. Wer dem Konzept anhängt, sie existiert immer noch weil sie halt die "wahren Worte" Buddhas aka Palikanon hoch hält, wird vielleicht irgendwann einmal erkennen was dieses Konzept mit ihm anrichtet.


    Es gibt die verschiedenen Buddhismen weil der Mensch in einer sich verändernden Welt lebt, weil der Mensch sich verändert, und weil sich seine Sichtweisen seine Ansatzpunkte verändern, und deswegen sein Zugang zu Buddhismus sich verändert, mit der Zeit entstehen manchmal aus solchen Veränderungen neue Schulen. Vielleicht wird die heutige Zeit in 200 Jahren als die Geburtsstunde des Buddhismus 2.0 bezeichnet.... wer weiss?

  • nyalaana:

    ...Es gibt die verschiedenen Buddhismen weil der Mensch in einer sich verändernden Welt lebt, weil der Mensch sich verändert, und weil sich seine Sichtweisen seine Ansatzpunkte verändern, und deswegen sein Zugang zu Buddhismus sich verändert, mit der Zeit entstehen manchmal aus solchen Veränderungen neue Schulen. Vielleicht wird die heutige Zeit in 200 Jahren als die Geburtsstunde des Buddhismus 2.0 bezeichnet.... wer weiss?


    Wenn nicht schon 1000.21. Das die Überlieferung der Lehre immer mehr zerfällt ist doch
    klar und niemals aufzuhalten. Irgendwann ist "Buddha" und "Dhamma" bei den wenigen die
    es dann noch geben mag, nur noch ein Bedeutungsloser Name.. da war doch mal was oder nicht?
    Ganz "normal"

  • Warum gibt es Mahayana? Gibt es Mahayana?


    Vor allem aber: es gibt ja auch nicht den "Theravada", den "Hinayana" oder die "Lehre Buddhas".