Unterschied mit und ohne Enthaltsamkeit?
- Sanshin
- Unerledigt
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Hallo Doris,
Doris Rasevic-Benz:Da ist keine Aufforderung Unreinheit zu kultivieren. Das würde sämtlichen Aussagen des Buddhas widersprechen, da Reinheit und Unreinheit
...
Ekel zu erzeugen wäre das Hinzufügen eines weiteren Konstruktes und vieler damit verbundenen Probleme. ...
Dein Lehrer lehrt Übungen - vielleicht sogar bestimmte Übungen zu einem bestimmten Zweck. Und diese burmesischen Lehrer geben den jungschen Bhikkhus halt die Betrachtung der Unreinheit des Körpers zum schnelleren Überwinden ihrer Lüsternheit. Vielleicht funktioniert's ja.Herzliche Grüße
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Andreas:
Die Frage ist doch genau andersherum: führt Enthaltsamkeit (notwendig) zur Befreiung?
Nein, natürlich nicht.Dann könnte man den achtfachen Pfad ja auf richtige Absicht reduzieren:
Zitat"Und was, Freunde, ist Richtige Absicht? Absicht der Entsagung, Absicht des Nicht-Übelwollens und Absicht der Nicht-Grausamkeit - dies wird Richtige Absicht genannt."
(Majjhima Nikāya 141: Die Darlegung der Wahrheiten - Saccavibhaṅga Sutta)
Viele Grüße
Elliot -
Zitat
Keine andere Gestalt, ihr Mönche, kenne ich, die den Geist des Mannes so fesselt, wie die Gestalt des Weibes. Die Gestalt des Weibes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Mannes.
Mann, hatte der ein Brett vorm Kopp! Über zehn Prozent der Männer werden keineswegs von der Gestalt der Frau gefesselt.
(Und ich ahne: Über 50 Prozent der Ehemänner nicht mehr von der ihrer eigenen.)Die Autoren des Palikanon widersprechen sich da übrigens selbst, sonst hätten sie an anderer Stelle nicht die Eunuchen und Zwitter explizit hervorheben müssen. Die wussten sehr wohl, dass auch von denen eine Fesselung ausgehen kann.
Ich habe mir heute übrigens nochmal einen Transsexuellen gegönnt. Von was wurde ich da nun gefesselt - dem Mann oder der Frau?
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Ich war eher von ihrer/seiner Begierde gefesselt.
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diamant:
Mann, hatte der ein Brett vorm Kopp!Ich habe mir heute übrigens nochmal einen Transsexuellen gegönnt.
ZitatEin nicht unterrichteter Weltling, der die Edlen nicht beachtet und in ihrem Dhamma nicht bewandert und geschult ist, der aufrechte Menschen nicht beachtet und in ihrem Dhamma nicht bewandert und geschult ist..
Er nimmt Wesen als Wesen wahr. Nachdem er Wesen als Wesen wahrgenommen hat, stellt er sich Wesen vor, er macht sich Vorstellungen in Wesen, er macht sich Vorstellungen von Wesen ausgehend, er stellt sich vor 'Wesen sind mein', er ergötzt sich an Wesen. Warum ist das so? Weil er es nicht vollständig durchschaut hat, sage ich.
M 1
diamant:Über zehn Prozent der Männer werden keineswegs von der Gestalt der Frau gefesselt.
(Und ich ahne: Über 50 Prozent der Ehemänner nicht mehr von der ihrer eigenen.)Die Autoren des Palikanon widersprechen sich da übrigens selbst, sonst hätten sie an anderer Stelle nicht die Eunuchen und Zwitter explizit hervorheben müssen. Die wussten sehr wohl, dass auch von denen eine Fesselung ausgehen kann.
Ich habe mir heute übrigens nochmal einen Transsexuellen gegönnt. Von was wurde ich da nun gefesselt - dem Mann oder der Frau?
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Hallo keks,
keks:Ich mag Horror und Splatterfilme, keiner davon schaffte bisher irgendein Verlangen jeglicher Art bei mir auszulöschen und da waren ettliche dabei die jenseits von gut und böse waren
Ebenso dürfte das sexuelle Verlangen von Pathologen auf null zugehen, ist aber nicht der Fall. Und dann gibts noch die Menschen die auf Unreinheiten stehen, die freuen sich dann sogar. Ende vom Lied - solche Vorschläge müssen individuell gemacht werden, sonst funktionierts nicht da es nicht auf jeden einzelnen übertragbar ist. Da hockt man dann in einer Gruppe mit 50 Mönchen, Meisterlein sagt :macht mal und ich grinse mir einen weils mir nichts ausmacht. Das ist wohl auch der Grund weshalb Gruppentherapien oft nichts taugen.
ich wollte gerade zu den einzelnen Punkten Antworten, da dachte ich mir: ist das Satire?Herzliche Grüße
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Das erste, sprite, was mir der Transsexuelle (oder: sie) erzählte, war
- wie man sich manchmal wundert, dass man so mir nichts, dir nichts, zum Beichtvater auserkoren wird -
dass sie einem Russen eine Million Baht (ca. 25.000 Euro) aus dem nicht verschlossenen Safe klaute und abhaute, als er unter der Dusche war. Sie zeigte mir anhand eines Bücherstapels, wie viel Geld außerdem noch im Safe war. Ich dachte natürlich, dass sei heute passiert. Aber es lag schon lange zurück. Sie ging dann erst mal eine Weile aufs Land. Ist das nicht witzig? Sie könnte sich wirklich einen Diamanten gönnen.Zuerst legte ich meine Hände um ihren Hals und sagte mit Akzent: "Ich weiß. Ich bin auch Russe. Jetzt bist du dran."
Sie machte kurz geschockt riesige Augen. Ich lachte.Dann meinte ich: "In meinem Kühlschrank stehen 50 Bio-Joghurt. Nimm dir ein paar."
Um im Thread zu bleiben: Ein bisschen mehr Enthaltsamkeit, und "sie" wäre ein besserer Mensch und ich um eine gute Story ärmer. Das Leben hat einfach die besseren Geschichten als der Palikanon. Man sollte aus dem Leben lernen, und erst dann schauen, ob in den Büchern sonst noch was Brauchbares steht.
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Mara:
Ein bisschen mehr Enthaltsamkeit, und "sie" wäre ein besserer Mensch und ich um eine gute Story ärmer. Das Leben hat einfach die besseren Geschichten als der Palikanon.
der User 'diamant' nimmt wohl an er wäre der einzige im gesamten Universum der etwas erlebt hat, nur weil er sich im hohen Alter noch die Hörner abstoßen muss
klar kann man Geschichten besser an einer Bar, im Bordell oder im Zusammenhang mit Kriminalität oder anderen verruchten Dingen sammeln
Angulimala der Massenmörder hätte sicher auch eine Menge zu erzählen, z.B. wie er an seine Fingerkette kam, wäre er nicht bedauerlicherweise damit beschäftigt gewesen die Fesseln abzustreifen & Nirvana zu erlangen
nibbuti hat letztes Wochenende unter freiem Sternenhimmel die Nacht verbracht während eine Menge wilder Tiere sich herumscharrten, und einen bilderbuchhaften Sonnenaufgang erlebt, aber ist das eine Geschichte wert? wohl kaum.
Grüße -
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Andreas:
Was ist es nur, das Menschen dazu treibt, es sich immer schwerer zu machen, als nötig?
Buddhismus ist einfach zu einfach, das muss man sich doch irgendwie verkomplizieren können.Diese treffende Aussage nehme ich zum Anlass, um mich endgültig aus diesem Forum zu verabschieden. Egal ob himmelwesen, siddhi oder Enthaltsamkeit (letzteres, um Ablenkung auf dem Kissen zu vermeiden...was ein absurdes Missverständnis. Es geht nicht darum, alle Ablenkung zu eliminieren, sondern mit den Ablenkung ohne Anhaftung zu leben)...das alles ist für mich nicht das Kernholz, nicht die Essenz der Lehre. Es geht ums loslassen. Mich interessiert der ganze esoterische Rahmen nicht. Loslassen, Verzicht heißt nicht Askese! Das erkannte schon Buddha. Man kann Verzicht üben und dabei in einem Schloss wohnen. Vielen geht es hier stets darum, etwas zu erreichen und ideale einzuhalten. Ich wünsche diesen Usern von Herzen, bald davon abzukommen und diesen leidvollen Dualismus endlich zu überwinden.
So long,
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mf:
Zitatsondern mit den Ablenkung ohne Anhaftung zu leben
bist du abgelenkt haftest du ja schon an, deswegen übt man ja `vergegenwärtigung`- und das is "loslassen"; "non-dualität" im aufmerken führt die aufmerksamkeit wieder zurück. es ist daher nicht dualistisch wert zu legen auf den aspekt von entsagung ( man sagt auch: entreizung oder läuterung ) -körperlich & geistig. das ist eine wichtige bedingung für stabilität der übung. eliminieren kann man eh nix. deswegen muss man da jetzt kein drama draus machen, wenn hier welche für dich so "stoisch, kühl oder "lebensfremd" rüber kommen sollten. du könntest es auch ( freundlich ) als "ernsthaftigkeit" verstehen. mit rechter ansicht - glauben, bejahung des dharma, sieht man nur einen einzigen weg, keinen zweiten, keinen alternativen...
dualistisch ist für mich was anderes: gut und böse. dualismus ist bewertung. tatsächlich kann jede erfahrung nützlich sein, moment für moment, aber deswegen muss man keiner besonderen und neuen hinter her jagen, nach ablenkung und zerstreuung suchen ( und die gefahr dabei verleugnen ),
genau so wenig, wie das alltägliche leben zu profanisieren. das wäre dann DUALISTISCH.grüße
blue_