Sollte ein buddhitischer Lehrer seine Videos verkaufen?

  • Elke:

    Ich erhöhe auf 20 Euro. :)


    Wenn das so ist....ich kaufe!!! :lol:

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Interessant finde ich die hier irgendwo geäußerte Idee, Dharmalehrer, die von der Lehre leben, seien "privilegiert".
    Meine bisherigen Lehrer kommen mir gar nicht privilegiert vor, unabhängig von der Art der Bezahlung. Ich will jetzt nicht sagen, dass es ein Scheißjob ist, es ist bestimmt auch interessant, aber es scheint doch zu 90% ein Knochenjob zu sein, oder?

  • Ich wundere mich über die Diskussion. Es gibt Lehrer die das als Ein-Mann-Betrieb betreiben und innerhalb unserer kapitalistischen Gesellschaftsordnung mit Marktwirtschaft alles zum Geschäft machen.
    Natürlich hat das nichts mit Buddhas Lehren zu tun aber wem will man verbieten nach den Gesetzen des BWL zu vermarkten egal was. Buddhismus in Deutschland ist ein riesen Markt an Produkten.
    Allein die Buddhafiguren die alle verkauft werden oder Glücksschals, Räucherstäbchen oder, oder, oder...

  • Jojo:

    Interessant finde ich die hier irgendwo geäußerte Idee, Dharmalehrer, die von der Lehre leben, seien "privilegiert".


    Ich meine schon, dass es eine Auszeichnung ist, wenn einer ein Lehrer des Dharma ist.

    Zitat


    Meine bisherigen Lehrer kommen mir gar nicht privilegiert vor, unabhängig von der Art der Bezahlung.


    Das wirst du vielleicht einmal erkennen, wenn du wirklich den Weg erfahren hast. Es ist eine Auszeichnung mit Menschen zusammen zu praktizieren, die ernsthaft Übende sind. Und die sind selten. Genauso selten wir wirkliche Dharma-Lehrer.

  • Jojo:
    Thursday:

    Und die sind selten.


    Eben.


    Ja. Und?
    Aber sie sind.

  • Dana ist eine der wichtigsten Übungen für Hausleute.


    Kann man doch gerade dabei sehr gut seinen Geiz (Gier), seine Aversion (Hass)
    gegen das „abgeben“, das ganze Kopfkino /“hat er das verdient, der Faulpelz, soll er doch arbeiten gehen. usw. usf.“/ (Verblendung) beobachten.


    Aber auch die Fortschritte, die sich beim üben von "Dana geben" einstellen,
    können beobachtet werden, wie z.B.: Weises Abwägen (kann ich dies noch geben ohne mich zu verschulden usw.)


    Die Freude, die beim anhaftungsfreiem (ohne zu fordern) Geben aufsteigt.
    Mitzuwirken beim Erhalt der Lehre, die einem ja selber gut tut.
    Die Freiheit die sich entwickelt, wenn „Herz“ und Geist sich öffnen.
    Dankbarkeit
    Die Geistesruhe und Freude die entsteht und Fortschritte in der Meditation/Kontemplation garantieren ......


    Für den Dana-Empfänger bedeutet dies: Bescheiden zu werden,
    von dem zu leben was man freiwillig erhält,
    zu lernen mit den 4 Erfordernissen auszukommen,
    Gier nach Luxus und Komfort zu beobachten und loszulassen,
    Hass/Aversion zu beobachten, wenn man abgewiesen wird oder nicht immer alles erhält,
    Ent-Täuschungen zu durchschauen,
    Freiheit vom Weltlichen und somit ein Leben ganz dem Dhamma, der Lehre, der Übung gewidmet
    und damit ein ermutigendes Vorbild zu werden und zu zeigen,
    dass es auch heute noch bis zur endgültigen Befreiung von Gier, Hass und Verblendung gehen kann.


    Wie kann ein „Lehrer?" seinen Schülern“ (und sich selber) diese heilsame und grundlegende Übung vorenthalten?


    Zeigt dies Weisheit, Vertrauen in die Lehre, eigene Durchschauung, eigene gute Übung, eigene Verwirklichung des „Lehrers??


    Es gibt viele (gute) Gründe, warum der Buddha sein ganzes System auf Dana (Geben lernen und annehmen lernen) aufbaute.
    Auch er hätte sich seine Lehre, wie die Brahmanen gut bezahlen lassen können.

  • Bodhi:

    Dana ist eine der wichtigsten Übungen für Hausleute.


    Ja, gut, der/die Samaneri und die Siksamana ist im Übertreten von Hausleut zum Ordinierten.
    Das ist unterstützenswert für Hausleute.
    Nun wissen wir ja, dass außerhalb "Asiens" diese heilsame Gepflogenheit unbekannt ist.



    Grüße
    Blue_

  • Frank1:

    Wenn seine Videos einen Wert haben, warum soll er sie nicht verkaufen. Der Markt wird das schon regulieren.


    Das billigste Angebot kriegt den Zuschlag? Oder der größte Unterhalter?

    Zitat


    Viele Lehrer müssen ihren Unterhalt mit Lehren bestreiten. Da muss man halt auch etwas dafür verlangen. Nicht jeder ist in der Lage alles kostenlos zur Verfügung zu stellen.


    Und wenn's doch nicht mit dem Unterhalt klappt? Dann macht man Zugeständnisse an die Kunden. Oder baut eine Kundenbindung auf - ein Bonusprogramm bzw. ein Ausbildungsprogramm - wir backen uns unsere Dharma-Lehrer selbst. Ein drei-Jahres-Kurs und ein Zertifikat. Kann man dann alles mit Gebühren belegen - und es als Einweihungen bezeichnen :D

  • Für mich sind sowohl das Video, falls es ein Tape ist, als auch das dafür verlangte Geld frei von objektivem Inhalt. Es zählt nicht. Es hat keinen Bestand. Die Lehre, die aufgezeichnet wurde, die hat für mich aber einen wahrhaftigen Wert, wenn sie ordentlich ist, oder?


    Solange ich mir darüber Gedanken mache, ob ich für eine Unterweisung Geld geben soll oder nicht, habe ich in meinem Leben den Wert des Geldes noch nicht abschließend geklärt - und sollte zur Übung zehn gleiche Videos kaufen und darauf vertrauen, dass der Lehrer mit dem Geld Gutes tut. Er wird doch, genauso wie wir, viel Dana geben. Wenn ich ihm nicht mal das zutraue, warum sollte ich dann überhaupt ein Video von ihm anschauen?


    Nö, ich finde zehn Euro für gute Lehre nicht besonders viel. Und für schlechte Lehre auch nicht, weil ich dann das Geld nicht so furchtbar wichtig genommen habe. Und das ist auch eine gute Lehre, die ich noch mehr verinnerlichen muss.


    Herzliche Grüße,


    Engelbert

  • Hallo,


    dann kannste ja auch 'einfach so' spenden, ohne etwas dafuer zu 'bekommen'....
    Warum also eine _zwingende_ Verbindung schaffen, die offensichtlich Potential fuer Zwietracht birgt.
    So ist das mit dem Dana aus meiner Sicht nicht gedacht.


    Gruss

  • Zitat

    Warum also eine _zwingende_ Verbindung schaffen, die offensichtlich Potential fuer Zwietracht birgt.
    So ist das mit dem Dana aus meiner Sicht nicht gedacht.


    Lieber Mirco,


    ich weiß nicht, wie es sich mit dem Dana überhaupt verhält. Als Anfänger habe ich mir dazu noch keinen Kopf gemacht. Aber wenn man mich einfach so fragte, und eine Anfängerantwort haben wollte, dann würde ich derzeit sagen, dass es eine eigene Haltung ist - die, wenn sie ausgereift praktiziert wird, gar nicht mehr mit einem Gegenüber korrespondiert, nichts mehr erwartet und daher auch nicht mehr weh tut und kein Leid verursacht. Aber das ist fürs Poesiealbum... bestenfalls eine Arbeitshypothese. Ich werde das mal mit zu meiner Lehrerin schleppen und schauen, was sie dazu beitragen kann.


    Zur Zwietracht gehört ebenfalls ein Gegenüber, oder? Immer wenn ich merke, dass es sich um duale Systeme handelt, dann regt sich in mir was. Denn das sind die Systeme, auf die ich bislang vertraut habe, bevor ich den Buddhismus kennen lernte. Ich erwarte etwas (Gutes) vom Videomann und wenn ich das nicht bekomme, dann leide ich und bin voller Ärger. Wenn ich bemerke, dass ich ärgerlich bin, dann habe ich etwas für die Meditation. "Ärger ist eine Schatztruhe" hat der Lehrer einer meiner Lehrer gesagt. Da ist viel dran! Man kann am Zustand des Ärgers sehr viel über sich entdecken. Das ist keine Arbeitshypothese. :D


    Das hier ist ein guter Ort für Ideen und Anregungen!


    Herzliche Grüße,


    Engelbert