Müdigkeit

  • Auch das hat Buddha am eigenen Leib ausprobiert, ein Zuviel oder Zuwenig egal von was dient nicht dazu das Leid zu mindern,
    das gilt sowohl für Substanzen die auf den körperlichen Stoffwechsel wirken als auch auf Gedanken die den Geist beeinflussen.
    So hat er den Mittelweg entdeckt auf dem er zur Erleuchtung kam.
    Müdigkeit ist meist ein Zuwenig an Schlaf, jedoch auch ein Zuviel kann Müdigkeit erzeugen oder es ist ein Zuviel an Ablenkungen,
    so dass Entspannung und Ruhe nicht erlebt werden können.
    Manchmal hilft es den stressigen Vollzeitjob gegen eine Halbtagsstelle zu tauschen mit natürlich weniger Geld aber viel mehr
    Zeit um für eine spirituelle Lebensqualität zu sorgen. Wer in der Woche abends meditieren kann ohne dabei einzuschlafen
    hat so viel Wohlbefinden und angenehme Wachheit herreicht, dass es nicht mehr nötig ist sich etwas zu kaufen um zufrieden zu sein.
    So beeinflusst nicht nur Zucker und Kaffee, alles beeinflusst, sogar ein Schluck Wasser wenn ich dabei denke es macht mich müde
    und lege mich aufs Sofa. Oder ich trinke etwas Wasser und denke wie frisch und spritzig, bin agil, habe gute Laune und gehe raus
    um andere Menschen zu treffen mit denen ich die gute Laune teile. Ich kann bei diesen Gedanken auch etwas Kaffee trinken oder ein
    kleines Stück Würfelzucker lutschen, es ist der selbe Effekt.

  • Monday:

    Müdigkeit, sofern sie ein Gemütszustand ist, der nicht aufgrund von normalen Schlafmangel entsteht, gehört zu den fünf Hemmungen - nivarana. Die hat ein Erleuchteter alle überwunden.
    Wie geht ein nicht Erleuchteter damit um? Er rafft sich auf und macht einen Spaziergang an der frischen Luft. Er treibt Sport. Er träumt seinen Schreibtisch auf oder macht leichte Haushaltsarbeiten. Mit der Zeit überwindet er so diesen Zustand.
    Falls du Englisch kannst, findest du hier auch Übungen zu den Hindernissen:
    http://www.insightmeditationce…five-hindrances-handouts/


    Ich verwende Ginseng, mache ansonsten leichtes Qi Gong, gehe an die frische Luft oder tue Dinge, die meine Konzetration auf kleine Details fokusieren (Malerei Handarbeit etc.)

  • Sherab Yönten:
    mukti:

    Sollte aber, während du so verweilst, deine Müdigkeit nicht schwinden, so magst du, Mogallāna, deinen Geist auf die Vorstellung des Lichtes heften, die Tagesvorstellung festhalten: wie bei Tage so bei Nacht, wie des Nachts so bei Tage. So magst du mit einem wachen, ungetrübten Geiste, einem von Helle erfüllten Bewußtseinszustand die Vorstellung des Lichtes entfalten. Dann mag es sein, daß, wenn du derart verweilst, deine Müdigkeit schwindet


    Interessant ! Das ist ja nichts anderes als eine Visualisierung, die der Buddha da empfohlen hat. Und so etwas lese ich im Palikanon. Ich bin überrascht ! Vielen Dank, mukti ! :)


    Gerne, fällt mir auch gerade auf dass das eine interessante Möglichkeit ist, muss ich dann mal ausprobieren.

  • Hallo SY,


    ich habe mir früher auch viele Gedanken um (meine) Müdigkeit gemacht.
    Das ist aber überhaupt nicht nötig.
    Denn wenn Du untersuchst, was Deine Müdigkeit ausmacht, woraus sie besteht, aus welchen Elementen sie sich zusammensetzt undsoweiter, so findest Du schließlich nichts. Stört sie Dich wirklich so sehr, wenn doch am Ende der Erforschung nichts zu finden ist?
    Lies einmal das Herzsutra.
    Leere ist Form, und Form ist Leere. Es gibt keinen Unterschied zwischen Form und Leere.
    Leere ist Müdigkeit, und Müdigkeit ist Leere. Es gibt keinen Unterschied zwischen Müdigkeit und Leere.


    Müdigkeit ist etwas ganz Natürliches. Sie gehört zum Leben dazu wie alles andere auch. Und wie alles, so kann man auch die Müdigkeit als "Geschicktes Mittel" (zur Meditation) einsetzen.
    Ich gehe mal davon aus, dass Du einen persönlichen Lehrer hast, und wenn nicht, dann macht es auch nichts, dann stelle Dir einfach einen persönlichen Lehrer vor. Stelle Dir abends, wenn Du zu Bett gegangen bist, einfach vor, dass Dein Lehrer ganz nah bei Dir ist, indem Du Deinen Kopf auf seinen Schoß legst. Vielleicht legt er dabei noch seine Hand liebevoll auf Deinen Kopf und begleitet Dich so in den Schlaf hinein. Vielleicht singt er dabei ein Mantra für Dich, oder er sagt: mach dir keine Gedanken, ich bin immer da.
    In diesem tiefen Frieden kannst Du einschlafen und Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen, dass Dein Lehrer verschwindet, so bald Du das Wachbewusstsein verlierst. Er ist immer für Dich da.


    Diese Übung wird langfristig bewirken, dass Du in jeder Situation gelassen bleibst, auch wenn im Alltag Müdigkeit aufkommt, denn Dein Lehrer begleitet Dich stets. Nicht nur beim Einschlafen, sondern in jeder Lebenslage, beim Gehen, Stehen undsoweiter.
    Sei also nicht traurig, verzweifelt oder enttäuscht.


    Ich denke, dass Du darüber hinaus auch ein praktisch denkender Mensch bist.
    Und Du möchtest, dass Dein Geist tagsüber klarer und wacher ist.
    Viele körperlichen Zustände kann man beeinflussen. Vielleicht bist Du Vegetarier? Hast Du schon mal überlegt, ob mit der Zeit eine längerfristige Mangelerscheinung aufgetreten ist? - Was das betrifft, da habe ich folgende Selbsterfahrung gemacht: ich hatte den Verdacht, dass ich einen Vitamin-B-Mangel haben könnte, obwohl ich mich meiner Meinung nach gesund ernähre. Trotzdem kann Vegetariern sowas passieren. Vor einem knappen Jahr fing ich an, mit Kapseln von einer Vitamin-B-Kombination zu experimentieren. Jeden Tag eine Kapsel, nicht mehr (sonst kann eine Überdosis negative Folgen haben), und das ganz diszipliniert über lange Zeit, mit viel Geduld. Und ich kann voll bestätigen, dass tatsächlich schon nach etwa drei Wochen eine positive Veränderung eintrat. Die Unterschiede zwischen Müdigkeit und Wachheit wurden viel deutlicher, ich kann viel besser schlafen und mich tagsüber besser konzentrieren. Und ich fühle mich leistungsfähiger.
    Das ist eine große Hilfe und Unterstützung für die spirituelle Praxis.


    Wir sollten nicht vergessen, dass wir einen kostbaren menschlichen Körper haben, der manchmal nach Hilfe ruft, und dann muss man ihm genügen und ihn pflegen, denn Körper und Geist, das gehört zusammen.


    Ich hoffe sehr, dass ich Dir mit meinem Beitrag ein wenig Freude und Mut bringen kann.


    Liebe Grüße, Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Liebe Amdap, herzlichen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag und für Deine Mühe, die Du Dir gemacht hast. Ich bin zwar Vegetarier, aber ich esse dazu auch noch Fisch, so dass ich vermutlich ausreichend Vitamin B konsumiere. Und vielen Dank auch zu dem Hinweis zum Herzutra, das ich regelmäßig rezitiere. Bisher hatte ich jedoch noch nicht die Verbindung, mir die Müdigkeit als leer von inhärenter Existenz "vorzustellen". Von Müdigkeit als "geschicktes Mittel" habe ich auch noch nichts gehört. Vielen Dank auch für diesen Hinweis :)

  • Danke lieber SY, freut mich sehr!


    Mit Rückschluss auf Deinen buddhistischen Namen gehe ich davon aus, dass Du bei einer tantrischen Gemeinschaft Zuflucht genommen hast.


    Da weißt Du, dass man im Tantra sich der ungewöhnlichsten Mittel bedienen kann, wenn es nur dem spirituellen Pfad, bzw. dem Bodhisattva-Pfad dient.
    Jeder Zustand kann ein "Geschicktes Mittel" sein.
    Gleichzeitig ist ab und zu die Rücksprache mit einem Lehrer zu empfehlen, wenn auch nicht zu oft.
    Sondern nur, um sich rückzuversichern, dass man nicht etwa dieses Mittel nur als Rechtfertigung missbraucht, seiner Schwäche nachzugeben.


    Grüble auf jeden Fall nicht zu viel!
    Tiefes Vertrauen in Deinen inneren Lehrer, bzw. Selbstvertrauen, wird Dir den richtigen Weg aufzeigen.
    Wir sind doch erwachsene Leute.


    Alles Liebe, Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Hi,
    das ist ganz einfach. Die gehst einfach früher ins Bett und schläfst auf die buddh. Art, auf der rechten Körperseite. Du denkst während des Einschlafens schon: Unsterblichen Gedeihens.


    sakko

  • Hallo,
    mit Müdigkeit hat das Wort- Erwachen- schon gar nichts zu tun, es bezeichnet den Zustand des 6. Jhanas oder auch Nirvana genannt.
    Versuche vor deiner Meditation früher ins Bett zu gehen und vorher der Medi kannst du ja auch Kafe oder Tee trinken, das hilft auf jeden Fall.
    Eigentlich sollte man nach dem Mittagessen meditieren, aber das geht auch nicht bei mir.


    sakko