Gleichmut / Gleichgültigkeit

  • medicaro
    Mann greifst Du hoch ...


    Ich kann "allgemeinen" Gleichmut haben und doch können bestimmte Dinge mir auch gleichgültig sein.
    In dem Sinne wie Du sagst.
    Doch gleich "die Welt" ???

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Lucy:
    Lucy:

    Gleichmut als eine der vier unermesslichen bedeutet, nichts abzulehnen, nichts anzuziehen. Alles so akzeptieren, wie es erscheint und damit zu sein.


    Gleichgültig ist das nicht. Man übt mit der Situation umzugehen, genau so, wie sie ist - nichts weg haben wollen, nichts anders wünschen, kein hätte, sollte, würde...

    Wozu bin dich dann das was ich bin? Wenn Du dein Handeln jetzt wirklich mal beobachtest dann muss Dir auffallen das das was Du geschrieben hast nicht deiner ganz menschlichen Wirklichkeit entspricht. Tun was zu tun ist ist nicht davon befreit in Konflikte mit anderen zu kommen selbst wenn es nur Menschen gibt die tun was zu tun ist wird ein Haus gebaut genau aus den Konfrontationen.

  • Selbst im Streitgespräch, gerade dann, sollte man gleichmütig sein.


    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Sherab Yönten:
    jianwang:

    Deswegen dieser Thread - wie klarmachen, das es KEINE Gleichgültigkeit ist.


    _()_


    Wem gegenüber willst Du was "klarmachen"?
    Und warum?


    Ich finde das sehr wesentlich. So wie ich die Praxis verstehe, soll ich achtsam sein, was in mir vorgeht. Wenn mir vorgeworfen wird, ich sei gleichgültig, fände ich es schön, eine Richtlinie zu haben, um mir selbst klarzuwerden. So wie die Richtlinie "nicht stehlen heißt, nicht Gegebenes nicht nehmen". Das ist alltagstauglich. Aber Gleichgültigkeit von Gleichmut zu unterscheiden finde ich sehr schwer. Ayya Khema meinte ja, es sei von außen gar nicht zu unterscheiden. Aber oft bin ich mir auch selbst nicht sicher, ob ich da jetzt einfach in mir ruhe oder gleichgültig bin. Wesentlich ist es, weil ich ersteres ja fördern und letzteres ja durch Mitgefühl ersetzen möchte.

  • Cfant:

    Ich finde das sehr wesentlich. So wie ich die Praxis verstehe, soll ich achtsam sein, was in mir vorgeht. Wenn mir vorgeworfen wird, ich sei gleichgültig, fände ich es schön, eine Richtlinie zu haben, um mir selbst klarzuwerden. So wie die Richtlinie "nicht stehlen heißt, nicht Gegebenes nicht nehmen". Das ist alltagstauglich. Aber Gleichgültigkeit von Gleichmut zu unterscheiden finde ich sehr schwer. Ayya Khema meinte ja, es sei von außen gar nicht zu unterscheiden. Aber oft bin ich mir auch selbst nicht sicher, ob ich da jetzt einfach in mir ruhe oder gleichgültig bin. Wesentlich ist es, weil ich ersteres ja fördern und letzteres ja durch Mitgefühl ersetzen möchte.


    Der Unterschied liegt für mich in der Achtsamkeit. Gleichmut bedeutet dann, dass man achtsam das Wahrgenommene als wahrgenommenes registriert und es gleichzeitig bewusst sein lässt.
    Gleichgültigkeit beruht hingegen auf ignoranz..man bekommt nichts mit und dementsprechend ist es egal.

  • Kaffeebohne
    Es ist zu unterscheiden, sogar recht "einfach".
    Gleichmut ist zu wissen, das da Leiden ist, doch auch zu erkennen, das es a)Zum Leben gehört und b)von mir nicht änderbar ist.
    Wenn ich erst gar nicht versuche, darüber zu fühlen, ist es mir gleichgültig wie der Benzinverbrauch ner Hummel im Rückwärtsflug. 8)


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    Edit :grinsen: zu Sunu

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Naja, ein Beispiel: Meine Frau regt sich fürchterlich auf, weil ein Shirt nicht ordentlich zusammengelegt ist. Ich bekomme sowohl mit, dass das Shirt ein paar Falten hat und auch, dass meine Frau zornig ist. Ich bleibe aber ruhig. Bin ich nun gleichgültig (ihre Deutung :grinsen: ) oder gleichmütig? Ich finde das gar nicht einfach zu sagen. Es ist mir echt wurscht, wenn das Shirt ein paar Falten hat. Gleichgültig? Gleichmütig, weil ich "nicht an einem superglatten Shirt hafte"? Und wenn es mich nicht aus der Ruhe bringt, wenn sie wegen "Kleinigkeiten" sauer wird - bin ich dann ihrem Leiden gegenüber gleichgültig? Oder "weise", weil ich auf ihren Zorn nicht reagiere, sondern ihn nur registriere? :? Echt schwierig, das. Und da solche Sachen ja oft vorkommen, finde ich das für die Praxis sehr wesentlich.


    @jiangwang: ich kann ihren Ärger ja nicht abstellen. Und ich sehe, sie leidet. Da unberührt bleiben ist doch eigentlich Gleichgültigkeit. Oder im Fernsehen wird gezeigt, dass im Sudan Leute sterben. Es berührt mich nicht, ich bleibe ruhig. Das ist gleichgültig. Aber was wäre in dem Fall gleichmütig?

  • Zweiteres - erkenne den Grund und sehe, ob du was ändern kannst.


    _()_


    im Übrigen - schlechtes Beispiel, da Ehefrauen def nicht "erkennbar" sind - Ich bin 39 Jahre verheiratet und sie ist immer wieder neu :clown::grinsen:8)

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Cfant:

    Naja, ein Beispiel: Meine Frau regt sich fürchterlich auf, weil ein Shirt nicht ordentlich zusammengelegt ist. Ich bekomme sowohl mit, dass das Shirt ein paar Falten hat und auch, dass meine Frau zornig ist. Ich bleibe aber ruhig. Bin ich nun gleichgültig (ihre Deutung :grinsen: ) oder gleichmütig? Ich finde das gar nicht einfach zu sagen. Es ist mir echt wurscht, wenn das Shirt ein paar Falten hat. Gleichgültig? Gleichmütig, weil ich "nicht an einem superglatten Shirt hafte"? Und wenn es mich nicht aus der Ruhe bringt, wenn sie wegen "Kleinigkeiten" sauer wird - bin ich dann ihrem Leiden gegenüber gleichgültig? Oder "weise", weil ich auf ihren Zorn nicht reagiere, sondern ihn nur registriere? :? Echt schwierig, das. Und da solche Sachen ja oft vorkommen, finde ich das für die Praxis sehr wesentlich.


    @jiangwang: ich kann ihren Ärger ja nicht abstellen. Und ich sehe, sie leidet. Da unberührt bleiben ist doch eigentlich Gleichgültigkeit. Oder im Fernsehen wird gezeigt, dass im Sudan Leute sterben. Es berührt mich nicht, ich bleibe ruhig. Das ist gleichgültig. Aber was wäre in dem Fall gleichmütig?


    Der Aufreger deiner Frau ist vermutlich Folge deiner Gleichgültigkeit dem TShirt gegenüber ... Sie denkt vlt. : "der knallt sein Shirt einfach gleichgültig in den Schrank und ignoriert dabei meine Bedürfnisse"


    Du könntest natürlich sagen, dass du deine Shirts bewusst nicht ordentlich zusammenlegst, weil du die Zeit sparen möchtest ...aber das weißt tatsächlich nur du, ob es tatsächlich so ist oder wie...
    Wenn es wg. der Zeit ist, dann fehlt dir vielleicht der Gleichmut der Zeit gegenüber...