Zitate aus dem Palikanon

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    Guten Morgen.

    Da ich zur Zeit oft und der Reihe nach im Palikanon lese, habe ich mir Zitate und Stellen, die mir besonders gefallen, herausgeschrieben. Vielleicht nützt es dem einen oder anderen. Ich würde diese Sammlung dann auch hier fortsetzen. Es ist natürlich eine von meinem Empfinden gefärbte Sammlung, aber das ist ja klar.


    Samyutta-Nikaya 2.8. Tayana Sutta (Samyutta Nikaya 2.01-10)


    Zitat

    Schneide kraftvoll ab den Strom, 
weise zurück die sinnlichen Lüste, o Brāhmana! 
Hat der Weise die sinnlichen Lüste nicht aufgegeben, 
so erreicht er die Einheit nicht.

    Wenn man tut, was zu tun ist, muß man es recht kraftvoll ausführen: 
Ist der Bettelgänger schlaff, so bedeckt er sich nur noch mehr mit Staub. 
Was schlecht getan ist, wäre besser ungetan; 
quälende Reue schafft später, was schlecht getan ist

    Was gut getan ist, ist besser, wenn es getan ist, 
weil man es, wenn es getan ist, nicht bereut. 
Wie ein Kusagrashalm, unrichtig angefaßt, in die Hand schneidet, 
So führt der Samanaberuf, schlecht ausgeübt, in die Hölle. 
Alles schlaffe Tun, und Gelübde, wenn es nicht rein gehalten wird, 
Und heiliger Wandel, unzuverlässig geführt: das bringt nimmer reiche Frucht.

    Lernet, ihr Bhikkhus, die Strophen des Tāyana! Eignet euch, ihr Bhikkhus, die Strophen des Tāyana an! Wertvoll sind, ihr Bhikkhus, die Strophen des Tāyana; sie führen ein in den heiligen Wandel.



    S.2.17. Subrahman - 7. Subrahma Sutta (Samyutta Nikaya 2.11-20)

    Zitat

    Stets voll Angst ist dies unser Denken, 
stets voll Aufregung dieser unser Geist 
Über künftige Ereignisse und über solche, die sich schon zugetragen. 
Wann er ohne Angst ist, das verkünde mir auf meine Frage!"

    2. (Der Erhabene:) 
"Nur durch Kasteiung (zur Erlangung) der Merkmale der Erleuchtung, 
nur durch Beherrschung der Sinne, 
Nur durch Hingabe von allem sehe ich Heil für die Lebewesen.


    S.3.8. Mallikā - 8. Mallikā Sutta (Samyutta Nikaya 3.01-10)

    Zitat

    Alle Weltgegenden im Geiste durchwandernd

    Findet man doch nirgends etwas, was lieber wäre als das eigene Selbst.

    So lieb ist den anderen, jedem sein eigenes Selbst.

    Darum soll, wer das eigene Selbst lieb hat, den andern nicht verletzen.


    Verrückt, oder? Wie nah das der christlichen Botschaft der Nächstenliebe ist.



    S.3.12. Die fünf Könige - 2. Pañcarāja Sutta (Samyutta Nikaya 3.11-20)

    Zitat

    Wie die rote Lotosblume, die süß duftende,

    Am Morgen aufblüht, ohne ihren Duft verloren zu haben:

    So sieh den Angīrasa (Name für den Buddha), wie er leuchtet,

    Wie er strahlt der Sonne gleich im Luftraum.



    S.3.13. Große Schüssel Reis - 3. Doṇapāka Sutta (Samyutta Nikaya 3.11-20)

    Zitat

    Für einen Menschen, der immer besonnen ist,

    Der Maß zu halten weiß bei eingenommener Mahlzeit,

    Für den gibt es nur geringe Schmerzen,

    Langsam altert er, seine Lebenskraft bewahrend.



    S.3.14. Krieg - 4. Paṭhamasaṅgāma Sutta (Samyutta Nikaya 3.11-20)

    Zitat

    Sieg erzeugt Feindschaft, leidvoll liegt darnieder der Besiegte.

    Der Friedliche ruht glücklich, nachdem er Sieg und Niederlage aufgegeben.

  • void

    Hat das Thema freigeschaltet.
    • Offizieller Beitrag

    S.3.25. Gleichnis vom Berg - 5. Pabbatūpama Sutta (Samyutta Nikaya 3.21-25)

    Zitat

    Wie wenn mächtige Felsen, Berge, die zum Himmel reichen,

    Von allen Seiten heranrollten, die vier Himmelsgegenden zermalmend,

    So wälzen Alter und Tod sich heran an die Lebewesen,

    Edelleute, Brāhmanen, Vessas, Suddas, Candālas und Pukkusas.

    Nichts meidet er; alles zerstampft er.


    Nicht ist da ein Gelände für Elefanten, nicht für Wagen, nicht für Fußvolk;

    Und auch nicht durch Kampf mit Zaubersprüchen oder durch Geld
    kann man Herr darüber werden.


    Darum soll ein kluger Mann, der sein eignes Bestes im Auge hat,

    An Buddha, die Lehre und die Gemeinde fest im Glauben beharren.

    Wer da frommen Wandel führt mit körperlichem Tun,

    mit Worten und Gedanken,

    Den preist man hier schon, und nach dem Abscheiden

    genießt er Freuden im Himmel.


    Ich finde dieses Bild der von allen Seiten heranrollenden Berge, die zum Himmel reichen, sehr kraftvoll, um das Nahen von Alter und Tod zu beschreiben.


    S.4.5. Die Schlinge (2) - 5. Dutiyamārapāsa Sutta (Samyutta Nikaya 4.01-10)

    Zitat

    [Der Erhabene: ]Ich bin erlöst von allen Schlingen, was es an himmlischen und was es an irdischen (Schlingen) gibt, und auch ihr, ihr Bhikkhus, seid erlöst von allen Schlingen, was es an himmlischen und was es an irdischen (Schlingen) gibt. Führet euren Wandel aus, zu vieler Leute Heil, zu vieler Leute Glück, zu der Welt Erbarmen, zu Segen, Heil und Glück von Göttern und Menschen. Geht nicht zu zweien auf gleichem Weg; prediget, ihr Bhikkhus, die wahre Lehre, die am Anfang schön ist, die in der Mitte schön ist, die am Ende schön ist, inhaltsreich und formvollendet. Offenbart den ganz vollkommenen, durchaus lauteren heiligen Wandel. Es gibt Wesen von wenig verunreinigter Art. Dadurch, daß sie die Wahrheit nicht hören, leiden sie Schaden. Sie werden Kenner der Wahrheit werden.

    • Offizieller Beitrag

    S.4.1. Kasteiung und rituelles Tun - 1. Tapokamma Sutta (Samyutta Nikaya 4.01-10)


    Als der Buddha aufhört, sich um der Befreiung willen an Körper und Geist zu quälen durch sehr strenge Askese, die ihn fast an den Rand des Todes gebracht hätte, kommt Mara zu ihm und stellt fest:


    Zitat

    "Verlassend das Werk der Kasteiung,

    durch das die jungen Brahmanen geläutert werden,

    Hält der Unreine sich für rein, der den Pfad der Läuterung verfehlt hat."


    Aber der Erhabene wußte, daß es Māra, der Böse, sei, und er erwiderte Māra, dem Bösen, mit den Strophen:


    Als ich erkannt hatte, daß alle die endlose Kasteiung nutzlos sei,

    Daß sie keinerlei Nutzen bringe, wie Steuer und Ruder auf trockenem Land,

    Da bin ich sittliche Zucht, geistige Sammlung und Erkenntnis,

    den zur Erleuchtung führenden Pfad, übend

    Zur höchsten Reinheit gelangt.

    Du bist geschlagen, Todbringer!"



    S.4.8. Freude - 8. Nandati Sutta(Samyutta Nikaya 4.01-10)


    Zitat

    Mara, der Versucher:

    "Es hat Freude an den Söhnen, wer Söhne hat,

    der Kuhhirte hat ebenso Freude an den Kühen;

    Durch die Lebensgüter kommt des Menschen Freude;

    keine Freude hat ja, wer ohne Lebensgüter ist."


    Der Erhabene:

    "Es hat Kummer durch die Söhne, wer Söhne hat;

    der Kuhhirte hat ebenso Kummer durch die Kühe,

    Durch die Lebensgüter kommt des Menschen Kummer;

    keinen Kummer hat ja, wer ohne Lebensgüter ist".

    • Offizieller Beitrag

    S.4.16. Die Almosenschale - 6. Patta Sutta (Samyutta Nikaya 4.11-20)

    Zitat

    Form, Empfindung, Wahrnehmung, Bewußtsein und was da Gestaltung hat,

    Das bin nicht ich, noch gehört das mir. Auf diese Weise wird man frei davon.


    (Hervorhebung von mir)


    S.4.17. Bereich - 7. Chaphassāyatana Sutta (Samyutta Nikaya 4.11-20)

    Zitat

    Formen, Töne, Geschmäcke, Gerüche, Tastgefühle und die Dinge alle,

    Sie sind ein schlimmes Lockmittel für die Welt, in sie ist die Welt verstrickt.

    Darüber hinweg gekommen ist der begonnene Schüler des Erleuchteten,

    Weggekommen über den Bereich des Todes strahlt er wie die Sonne.

    • Offizieller Beitrag

    Hier ein schönes Zitat bezüglich des Verweilens in der Gegenwart. Spannend finde ich, wie hier die sinnlichen Genüsse als "zeitlich" bezeichnet werden, im Gegensatz zur Gegenwärtigkeit der Lehre. Der Intuition folgend würde man sagen, ein sinnlicher Genuss findet im Hier und Jetzt statt, und die buddistische Lehre ist auf eine zukünftige Befreiung gerichtet. Hier wird das Gegenteil beschrieben:


    S.4.21. Sehr viele - 1. Sambahula Sutta (http://www.palikanon.com/samyutta/sam04_25.html)


    Zitat

    [Mara in Gestalt eines Brāhmanen zu jungen Mönchen, Schülern des Buddha]:
    Als Knaben habt ihr von der Welt euch abgekehrt, jung, schwarzhaarig, mit glücklicher Jugend begabt, in frühem Alter, ohne euch ergötzt zu haben an den sinnlichen Genüssen. Genießen sollt ihr die menschlichen Freuden, damit ihr nicht das Gegenwärtige aufgebt und künftigen Zeiten nachlauft.'


    Auf dieses Wort hin, Herr, sprachen wir zu dem Brāhmanen also: 'Nicht geben wir doch, o Brāhmane, Gegenwärtiges auf und laufen künftiger Zeit nach; künftige Zeit vielmehr, o Brāhmane, geben wir auf und laufen Gegenwärtigem nach. Zeitlich sind, o Brāhmane, die sinnlichen Genüsse nach dem Wort des Erhabenen, leidvoll, voll Verzweiflung, das Schädliche an ihnen ist überwiegend. Im gegenwärtigen Dasein schon wirkend ist diese unsere Lehre, an keine Zeit gebunden, zu ihrer Betrachtung einladend, zum Ziele führend, aus eigener Kraft zu verstehen von den Einsichtigen.

    • Offizieller Beitrag

    Können Frauen das Nirvana erreichen? Hier die Antwort und zugleich ein guter Kommentar zur Gleichberechtigung:

    S.5.2. Somā - 2. Somā Sutta (Samyutta Nikaya 5)

    Die Nonne Somā hat sich in die Abgeschiedenheit begeben und übt sich in der Versenkung. Da kommt Mara, der Versucher, und sagt zu ihr:


    Zitat

    Die da von den Weisen erreicht werden kann, die schwer zu erlangende Stätte,

    Sie kann nimmer von einem Weib mit seinem Zweifingerverstand erreicht werden.


    Sie antwortet:

    Zitat

    Was sollte das Weibsein bedeuten, wenn das Denken gut gesammelt ist,

    Wenn das Wissen vorhanden ist bei einem, der die höchste Wahrheit schaut?

    Wer daran denkt: bin ich eine Frau oder bin ich ein Mann,

    Oder bin ich überhaupt etwas? - zu dem darf Māra sprechen.


    Teilweise sehr düster und bildgewaltig:

    S.5.7. Upacālā - 7. Upacālā Sutta (Samyutta Nikaya 5)


    Feuer und Rauch sind die Symbole für die drei Geistesgifte, denen die ganze Welt anheimgefallen ist, symbolisiert durch Mara.

    Zitat

    Die ganze Welt ist in Feuer, die ganze Welt ist in Rauch gehüllt.

    In Flammen steht die ganze Welt, die ganze Welt ist erschüttert.

    Was unerschüttert ist und unbewegt, nicht besucht vom gemeinen Volk,

    Wo es keinen Zugang gibt für Māra: daran erfreut sich mein Herz.


    Auch recht pessimistisch folgender Dialog:

    S.5.10. Vajirā - 10. Vajirā Sutta (Samyutta Nikaya 5)


    Mara fragt:

    Zitat

    Von wem ist denn dieses Lebewesen [1] gemacht?

    Wo ist der Verfertiger des Lebewesens?

    Wie ist das Lebewesen entstanden, wie wird das Lebewesen aufgehoben?


    Die Nonne Vajirā antwortet:

    Zitat

    Warum hängst du so am Wort "Lebewesen"? Das ist nur deine Irrlehre, Māra.

    Wo da nur eine Anhäufung von bloßen Gestaltungen ist, da nimmt man kein Lebewesen wahr.

    Denn wie bei Ansammlung der Bestandteile das Wort "Wagen" entsteht,

    So entsteht, wenn die Lebensbestandteile vorhanden sind, der Ausdruck "Lebewesen".

    Aber nur das Leiden entsteht da, Leiden ist vorhanden und vergeht.

    Nichts außer dem Leiden entsteht, nichts andres als das Leiden wird aufgehoben.

  • Die letzte Aussage der Nonne find ich spannend. Danke dafür. Witzig ja auch: Wenn man den Körper ansieht, sind da bloß Moleküle, die chemisch wechselwirken. Da ist kein Leben per se. Letztlich sind Lebewesen tatsächlich nur Molekülhaufen, die wiederum aus leblosen Atomen bestehen. Man findet nicht nur kein ICH in sich selbst, sondern auch kein Leben in den Lebewesen.

  • Digha Nikāya - Die Längere Sammlung

    Mahā Vagga - Großes Buch

    Zweiter Teil - Neunte Rede


    22. Mahāsatipatthāna Sutta, Die Grundlagen der Achtsamkeit

    Zitat

    Sei es, ihr Mönche, um den halben Monat wer auch immer, ihr Mönche, diese vier Grundlagen der Achtsamkeit sieben Tage also behaupten kann, dem mag eins von beiden zur Reife gedeihen:

    • Gewissheit bei Lebzeiten
    • oder, ist ein Rest Hangen da, Nichtwiederkehr (*128).


    Finde ich aus 2 Gründen eindrucksvoll. Einmal, weil es so einfach klingt - was sind schon 7 Tage. Und doch so schwer - das muss man mal 7 Atemzüge lang schaffen! Und zweitens, weil es die ungeheure Bedeutung der Achtsamkeit zeigt, also den Tuns. Außerdem motivierend. Sieben Tage. Schaff ich mit links. NOT. :D

    • Offizieller Beitrag

    S.6.10. Kokālika (2) - 10. Kokālika Sutta (Samyutta Nikaya 6.06-10)


    Zitat

    Ist ein Mensch geboren, so entsteht ihm im Mund eine Axt,

    Mit der er, wenn er üble Worte spricht, sich selber schlägt.

    Wer den lobt, der Tadel verdient

    Und den, der Lob verdient, tadelt,

    Der sammelt Verlust an mit seinem Munde,

    Und durch diesen Verlust findet er kein Glück.

    • Offizieller Beitrag

    S.7.1. Dhanañjānī - 1. Dhanañjānī Sutta (Samyutta Nikaya 7)


    Zitat

    Was muß man abschneiden, um glücklich zu leben?

    Was muß man abschneiden, um keinen Kummer zu leiden?

    Was ist das einzige, dessen Vernichtung du billigst, o Gotama?


    (Der Erhabene:)

    Den Zorn muß man abschneiden, um glücklich zu leben;

    den Zorn muß man abschneiden, um keinen Kummer zu leiden.

    Die Vernichtung des Zornes, dessen Wurzel Gift

    und dessen Gipfel süß ist, o Brahmane,

    Preisen die Edlen; denn hat man ihn abgeschnitten,

    leidet man keinen Kummer mehr.



    Eine Basis des gewaltlosen Widerstandes:


    S.7.2. Schmähung - 2. Akkosa Sutta (Samyutta Nikaya 7)


    Zitat

    Es ist für einen (der zornig ist) nur noch schlimmer, wenn man dem Erzürnten wieder zürnt;

    Wer aber dem Erzürnten nicht wieder zürnt, der siegt im Kampfe,

    wo schwer der Sieg zu erringen.


    Für beider Segen, für den eigenen, wie für den des anderen wirkt

    Wer, wenn er den andern erzürnt sieht, besonnen in Ruhe verharrt.

    Ihn, der beiden Heilung bringt , sich selber und dem andern,

    Halten für einen Toren nur die Leute, die unkundig sind der wahren Lehre.


    Hervorhebung von mir.

    • Offizieller Beitrag

    S.7.9. Sundarika - 9. Sundarika Sutta (Samyutta Nikaya 7)


    Zitat

    Frage nicht nach der Abkunft, nach dem Wandel mußt du fragen:
    Aus (irgend welchem) Brennholz entsteht das Feuer.
    Ein standhafter Weiser, auch wenn er aus niedriger Familie stammt,
    Ist edel, durch Gewissenhaftigkeit bewehrt.

    • Offizieller Beitrag

    Das hier ist auch sehr schön:


    S.7.11. Die Aussaat - 1. Kasibhāradvāja Sutta (Untitled Document)


    Buddha geht zum Almosengang in ein Dorf. Ein Brahmane sagt ihm: Pflüge und sähe, dann kannst Du auch essen.Also mit anderen Worten: Geh doch mal arbeiten, dann hast Du auch was zu essen!

    Buddha antwortet: Ich pflüge und sähe, und dann esse ich.
    Der Brahmane sieht freilich nichts davon, und dann entspinnt sich folgender Dialog:


    Zitat

    "Du behauptest ein Säemann zu sein, aber ich sehe deine Außsaat nicht.

    Als Säemann befragt sage uns, wie wir deine Aussaat erkennen können."


    (Der Erhabene:)

    "Glaube ist das Saatkorn, Askese der Regen, Erkenntnis ist mir Joch und Pflug,

    Gewissenhaftigkeit ist die Deichsel, das Denken das Joch, Besonnenheit ist mir Pflugschar und Treibstock.

    Mit beherrschtem Leib, mit beherrschten Worten, gebändigt mit der (Aufnahme der) Speise in den Bauch

    Ernte ich Wahrheit, selige Ruhe ist mein Ausspann.

    Energie ist mein Lastochse , der mich zum inneren Frieden trägt.

    Er geht, ohne sich umzuwenden, dorthin wo man angelangt frei von Kummer ist.

    So ist diese Saat gesät, sie hat das Nichtsterben zur Frucht.

    Wenn man diese Saat gesät hat, wird man von allem Leiden erlöst."

    • Offizieller Beitrag

    S.8.5. Wohlgesprochen (Samyutta Nikaya 8)


    Buddha lehrt in diesem Sutra die vier Eigenschaften, die Gesprochenes heilsam und nützlich, wohlgesprochen machen:


    Zitat

    Wohl gesprochenes: das nennen die Guten das höchste;

    Was der Lehre gemäß ist spreche er, nicht was wider die Lehre ist: das ist das zweite;

    Liebes spreche er, nicht Unliebes: das ist das dritte;

    Wahres spreche er, nicht Falsches, das ist das vierte.


    Der Mönch und Brahmanensohn Vangīsa ist von diesen Worten begeistert und erweitert sie:


    Zitat

    Das Wort soll man sprechen, durch das man sich selbst nicht peinigt

    Und andere nicht verletzt: das fürwahr ist ein wohl gesprochenes Wort.


    Ein liebes Wort nur soll man sprechen, ein Wort, an dem man sich freut,

    Indem man, ohne ihre Fehler vorzubringen, den anderen Liebes sagt.


    Wahrheit ist ein ambrosisches Wort: das ist ewiges Gesetz:

    In der Wahrheit, im Heil, in der rechten Lehre sind die Guten, sagt man, fest begründet.


    Welches friedvolle Wort der Erleuchtete spricht zur Erlangung des Nirvana,

    Zur Beendigung des Leidens, das ist das höchste der Worte.


    Interessant, wie hier immer wieder auch die eigene Person mit einbezogen wird. Interessant auch der Gedanke, dass und wie selbst meine eigenen Worte in Bezug zu anderen mich peinigen oder freuen können. Dieses Kriterium habe ich bisher kaum beachtet.

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    S.10.8. Sudatta (Samyutta Nikaya 10)


    Zitat

    Hundert Elefanten, hundert Rosse, hundert Wagen mit Maultieren bespannt,
    Hundert tausend Mädchen, die ihren Juwelenohrschmuck angelegt haben,
    Sind nicht den sechzehnten Teil eines einzigen Schrittes wert.
    Gehe hin, Hausherr! Gehe hin, Hausherr! Hingehen* ist besser für dich als Umkehren.


    *auf den Buddha zu

    • Offizieller Beitrag

    Schöner Dialog:


    S.10.12. Ālavaka (Samyutta Nikaya 10)

    Zitat

    (Der Yakkha: )

    "Was ist hier des Mannes bester Besitz?

    Was bringt, recht ausgeführt, Glück?

    Was ist wahrlich der süsseste der Genüsse?

    Wie muß man leben, damit man es das beste Leben nenne?"


    (Der Erhabene: )

    "Der Glaube ist hier des Mannes bester Besitz;

    Die gute Lehre bringt, recht ausgeführt, Glück.

    Die Wahrheit wahrlich ist der süsseste der Genüsse;

    In Erkenntnis muß man leben, damit man es das beste Leben nenne."


    (Der Yakkha: )

    "Wie überschreitet man die Flut? Wie überschreitet man den Ozean?

    Wie kommt man hinweg über das Leiden? Wie wird man geläutert?"


    (Der Erhabene: )

    "Durch den Glauben überschreitet man die Flut, durch Unermüdlichkeit den Ozean.

    Durch Energie kommt man hinweg über das Leiden,

    durch Erkenntnis wird man geläutert."


    (Der Yakkha: )

    " Wie erlangt man Erkenntnis? Wie findet man Reichtum?

    Wie erreicht man Ruhm? Wie fesselt man die Freunde an sich?

    Wie leidet man keinen Kummer,

    nachdem man aus dieser Welt in die jenseitige Welt hinüber gegangen?"


    (Der Erhabene: )

    "Wer da glaubt an die gute Lehre der Vollendeten zur Erlangung des Nirvana,

    Der erlangt durch williges Hören Erkenntnis, wenn er unermüdlich ist und einsichtig.


    Wer da tut, was angemessen ist, Pflichten auf sich nimmt,

    der Arbeitsame findet Reichtum;


    Durch Wahrhaftigkeit erreicht man Ruhm;

    wer spendet, der fesselt die Freunde an sich.


    Wer folgende vier Eigenschaften besitzt, wenn er des gläubigen Haus besucht:

    Wahrhaftigkeit, Selbstbeherrschung, Entschlossenheit, Entsagung -

    der leidet keinen Kummer, wenn er hinüber gegangen,

    Wenn er aus dieser Welt in die jenseitige Welt hinüber gegangen,

    leidet er keinen Kummer.

    • Offizieller Beitrag

    SN 11.14. Der Arme (SuttaCentral)


    Zitat

    Wer unerschütterlichen, festbegründeten Glauben an den Tathāgata besitzt,

    Und wer die schöne sittliche Zucht übt,

    die von den Edlen geliebt ist und gepriesen,

    Und wer freudiges Vertrauen zu der Gemeinde hat und die richtige Anschauung,


    Den nennt man nicht arm, nicht vergeblich ist sein Leben:

    Darum soll um Glauben und sittliche Zucht,

    um freudiges Vertrauen und Schauen der Wahrheit

    Der Weise sich bemühen, eingedenk der Lehre des Buddha.

    • Offizieller Beitrag

    Hier ein zusammenfassender Abschnitt eines bemerkenswerten Sutras, das die zwölf Glieder des abhängigen Entstehens um 11 zusätzliche Elemente erweitert, die Dukkha als Ursprung des Heilsweges beschreiben. Es wird deutlich, was für eine wichtige Rolle Freude dabei spielt. Hier ist es sicher sehr gut zur besseren Verständlichkeit des Zitates, das ganze Sutra zu lesen.


    23. Voraussetzung - 3. Upanisa Sutta (Samyutta Nikaya 12.21-30)


    Zitat
    • das Nichtwissen zur Voraussetzung die Gestaltungen;
    • die Gestaltungen zur Voraussetzung hat das Bewußtsein;
    • das Bewußtsein zur Voraussetzung haben Name und Form;
    • Name und Form zur Voraussetzung haben die sechs Sinnesbereiche;
    • die sechs Sinnesbereiche zur Voraussetzung hat die Berührung;
    • die Berührung zur Voraussetzung hat die Empfindung;
    • die Empfindung zur Voraussetzung hat der Durst;
    • den Durst zur Voraussetzung hat das Erfassen;
    • das Erfassen zur Voraussetzung hat das Werden;
    • das Werden zur Voraussetzung hat die Geburt;
    • die Geburt zur Voraussetzung hat das Leiden;
    • das Leiden zur Voraussetzung hat der Glaube;
    • den Glauben zur Voraussetzung hat das Wohlgefallen;
    • das Wohlgefallen zur Voraussetzung hat die Freude;
    • die Freude zur Voraussetzung hat der Seelenfriede;
    • den Seelenfrieden zur Voraussetzung hat die Wonne
    • die Wonne zur Voraussetzung hat die geistige Sammlung;
    • die geistige Sammlung zur Voraussetzung hat das Wissen und Schauen der (Dinge in ihrer) Wirklichkeit;
    • das Wissen und Schauen der (Dinge in ihrer) Wirklichkeit zur Voraussetzung hat der Widerwille;
    • den Widerwillen zur Voraussetzung hat das Verschwinden;
    • das Verschwinden zur Voraussetzung hat die Erlösung;
    • die Erlösung zur Voraussetzung hat das Wissen von der Vernichtung (der weltlichen Einflüsse).
  • Die Vernichtung der weltlichen Einflüsse hat als Voraussetzung das ich erkenne das die Weltlichen Einflüsse nicht da sind damit ich sie Wahrnehme, sie eben nicht autonome Dinge sind die wollen das ich sie wahrnehme. Die Voraussetzung der Vernichtung der Weltlichen Einflüsse ist das ich wahrnehmend erlebe, weil ich wahrnehme was ich wahrnehme.

    • Offizieller Beitrag

    Mit Element ist hier Wesensbestandteil, Kraft oder Zustand gemeint (Dhātu). Das "Element Ding" ist also die grundlegende Möglichkeit oder Fähigkeit sich eine Vorstellung von etwas zu machen. Diese Fähigkeit ist eine von insgesamt sechs Wesensbestandteilen: Sehen, Hören, Schmecken, Tasten, Riechen und eben Denken (Das Element Ding). Zum Sehen gehören der Zustand Form und der Zustand oder die Kraft Bewusstsein des Sehens. Auch zu den fünf anderen Sinnen gehören die entsprechenden Zustände oder Kräfte so dass die buddhistische Psychologie insgesamt 18 davon nennt. Das, was man bei uns Persönlichkeit oder Individualität nennt ist , gilt dem Buddhismus nur als Aggregat bestehend aus diesen 18 Zuständen oder Kräften.


    S.14.9. Berührung (1) - 9. Bāhiraphassanānatta Sutta


    Zitat

    Infolge des Elements Ding entsteht Vorstellung der Dinge;

    infolge der Vorstellung der Dinge entsteht Wollen der Dinge;

    infolge des Wollens der Dinge entsteht Berührung mit den Dingen;

    infolge der Berührung mit den Dingen entsteht die durch Berührung mit den Dingen erzeugte Empfindung;

    infolge der durch Berührung mit den Dingen erzeugten Empfindung entsteht Begehren der Dinge;

    infolge des Begehrens der Dinge entsteht heißes Sehnen nach den Dingen;

    infolge des heißen Sehnens nach den Dingen entsteht Aufsuchen der Dinge;

    infolge des Aufsuchens der Dinge entsteht Ergreifen der Dinge.


    Daher also die Empfehlung im ZEN, die Masse der Vorstellungen zu reduzieren.

  • Nicht nur im Zen gibt es diese Empfehlung. In der ersten Lehrrede der Mittleren Sammlung wird erklärt, dass das Bilden von Vorstellungen und das damit zumeist einhergehende begehrliche Anhaften an ihnen das "nicht vollständige Durchschauen" zur Ursache hat.


    Majjhima Nikāya 1


    Der achtsame Umgang mit den Vorstellungen dient nicht nur einer kurzfristigen Beruhigung des Geistes. Es ist ein weiteres Erkennen entwickelbar, unter dem es zB sinnlos erscheint, sich Spekulationen über einem Wandel der Welt oder der Gesellschaft hinzugeben. Unter welchen Umständen sie sich so entwickeln würde, unter welchen anderen so wiederum. Es erscheinen, achtsam mit den Vorstellungen umgehend, oft getätigte und geglaubte Spekulationen wie Vorstellungen aus einem Traum, denen man vernünftigerweise ja nicht mehr nachgehen kann.


    Man muss unter den Vorstellungen trotzdem die richtigeren von den falscheren unterscheiden und damit auch unheilsames Anhaften und heilsames.


    Ein schöner Thread!

    Einmal editiert, zuletzt von Alephant ()

  • Das mit den Vorstellungen und der Unterscheidung Heil förderlich oder Heil nicht förderlich ist nur der Beginn einer Reise. Die eigentliche Reise beginnt beim Erfahren das auch das Vorstellungen sind, das auch Heil werden Vorstellung ist. Bisher hab ich erfahren das es zu einer nur intellektuell ausgedrückten Trennung kommt. Nur weil Worte wirken erscheint die Vorstellung Getrennt, trennend.


    Es ist tatsächlich so das wenn der Geist geeinigt ist gibt es dem Gegenüber ein Herz aus Wahrnehmen und Gefühl. Der geeinte Geist scheint einen Raum zu schaffen der vom Herz umschlossen wird. Raum ist aber unendlich. Das Herz will das nicht hinnehmen. Jetzt beginnt die für mich schwierigste Arbeit, das geeinigte Herz davon überzeugen das es gut tut nicht mehr Vorstellend zu sein, das es gut tut nicht zu vergessen wie das geht ,aber im Erkennen bleiben, Es ist wie es ist, damit der Geist sein, es bleibt nicht so, wirken lassen kann. Dass was die Stufen vor Nibbana so unerreichbar scheinen lässt ist das es nicht nur um Geist oder Herz Ein-igung geht, es geht auch um die EIN-Igung von Geist und Herz. Das ist zu erreichen. Das Sein eines fühlenden Wesen das Herzgeist als Einheit wiedergeschaffen hat und sich vollkommen klar bewusst ist das es wirklich so ist: Esistwieesistesbleibtnichtso.

    Wie geht das? Das ist nicht mein, das ist nicht ich, das ist nicht Selbst, Der Herzgeist kennt kein Zuneigen, Abneigen, Glauben und wenn dieses doch erscheint ist man sich klar Bewusst das es vergehen wird, das es nichts ist das der Mühe lohnt. Jedem auch nur winzigstem Glücksgefühl währen des Sein in Samadhi ist mit allem Sein zu Misstrauen bis es sich Wohl sein wird.

    • Offizieller Beitrag

    Mahākassapa, einer der wichtigsten Schüler des Buddha, galt als Vorbild für die Mönchstugenden.


    S.16.1. Zufrieden - 1. Santuṭṭha Sutta


    Zitat

    Zufrieden ist, ihr Bhikkhus, dieser unser Kassapa mit jedem beliebigen Gewand, und er preist die Zufriedenheit mit jedem beliebigen Gewand, und er läßt sich nicht eines Gewandes wegen auf eine unpassende, unziemliche Beschäftigung ein. Hat er kein Gewand erhalten, So empfindet er keinen Mangel; hat er ein Gewand erhalten, so genießt er es ohne Gier, ohne Betörung, ohne Verschuldung, das Schädliche im Auge behaltend, das Entkommen kennend.



    Das Gleiche wird in bezug auf Speise, Liegestätte, Gebrauchsgegenstände und Medizin gesagt. Das lässt sich eigentlich auf das ganze Leben übertragen:


    Zufrieden sein mit dem was kommt, ohne sich korrumpieren zu lassen; genießen, ohne Gier, ohne Betörung, ohne Verschuldung, das Schädliche (also die Gefahr der Anhaftung und Abhängigkeit) im Auge behaltend, und das Entkommen daraus erkennend. Wenn nichts da ist, keinen Mangel empfinden. Ich empfinde diese Seinsmöglichkeit als sehr tröstlich und beruhigend.

    • Offizieller Beitrag

    Vergänglichkeit.


    S.18.01.-10. - 1-10. Cakkhu, Rūpa, Viññāṇa, Samphassa, Vedanā, Saññā, Sañcetanā, Taṇhā, Dhātu, Khandha Sutta


    Zitat

    Ist das Auge - das Ohr - die Nase - die Zunge - der Leib - der Geist unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr."


    "Sind die Formen - die Töne - die Düfte die Säfte - die Berührungen - die Geistobjekte unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr."


    "Ist das Sehbewußtsein - das Hörbewußtsein - das Riechbewußtsein - das Schmeckbewußtsein - das Berührungsbewußtsein - das Denkbewußtsein unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr."


    "Ist der Seheindruck - der Höreindruck - der Riecheindruck - der Schmeckeindruck - der Berührungseindruck - der Denkeindruck unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr."


    "Ist das durch Seheindruck entstandene Gefühl - durch Hör-, Riech-, Schmeck-, Berührungs-, Denkeindruck entstandene Gefühl unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr."


    "Ist die Formwahrnehmung - die Ton-, Duft-, Geschmacks-, Berührungswahrnehmung - die Wahrnehmung von Geistobjekten unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr."


    "Ist der Wille nach Formen - nach Tönen nach Düften - nach Geschmäcken - nach Berührungen nach Geistobjekten unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr."


    "Ist das Begehren nach Formen - nach Tönen - nach Düften - nach Geschmäcken - nach Berührungen nach Geistobjekten unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr."


    "Ist das Erdelement - das Wasserelement das Feuerelement - das Windelement - das Raumelement das Bewußtseinselement unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr."


    "Ist Körperlichkeit - Gefühl - Wahrnehmung - sind die Gestaltungen - ist Bewußtsein unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr. "


    "Was aber vergänglich, ist das leidig oder freudig?" - "Leidig, o Herr." - "Was nun vergänglich, leidig, wandelbar ist, ist es recht, dieses so anzusehen: 'Dies ist mein, das bin ich, das ist mein Selbst'?" - "Gewiß nicht, o Herr. "


    So erkennend, o Rāhula, wendet sich der erfahrene, edle Jünger vom Auge ... vom Bewußtsein ab.

    • Offizieller Beitrag

    Gealter bin ich...


    S.22.1. Nakulapitā - 1. Nakulapitu Sutta


    Zitat

    Seitwärts sitzend sprach der Hausvater Nakulapitā also: "Gealtert bin ich, o Herr, bejahrt und hochbetagt, in vorgerücktem Alter, zu hohen Jahren gelangt. Siech ist der Körper, beständig krank. Nicht immer kann ich, o Herr, den Erhabenen sehen und die Geistesschulung übenden Mönche. Ermahnen möge mich, o Herr, der Erhabene! Belehren möge mich, o Herr, der Erhabene, damit es mir lange Zeit zum Heil und Segen gereiche."


    "So ist es, Hausvater, so ist es, Hausvater! Siech wahrlich, ist dieser Körper, gebrechlich und empfindlich. Wenn einer, o Hausvater, einen solchen Körper herumträgt und ihn auch nur für einen Augenblick als krankheitsfrei ausgibt - was sollte dies anderes sein als Torheit. Daher sollst du dich, Hausvater, darin üben: 'Mag auch der Körper siech sein, der Geist soll mir nicht siech werden!' So, o Hausvater, sollst du dich üben!


    Wie bleibt der Geist eines Menschen vom Siechtum des Körpers unberührt?


    Zitat

    Nicht betrachtet der die Körperlichkeit als das Selbst oder das Selbst als Körperlichkeit besitzend oder die Körperlichkeit als im Selbst oder das Selbst als in der Körperlichkeit. Nicht verharrt er in der vorgefaßten Meinung: 'Ich bin die Körperlichkeit! Mein ist die Körperlichkeit!' Ihm, der nicht in der vorgefaßten Meinung verharrt, 'Ich bin die Körperlichkeit! Mein ist die Körperlichkeit!', dem wandelt sich nun, verändert sich diese Körperlichkeit. Nicht entstehen ihm aber durch Wandel und Veränderung dieser Körperlichkeit Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung.


    19.-22. Nicht betrachtet er das Gefühl - die Wahrnehmung - die Gestaltungen - das Bewußtsein als das Selbst oder das Selbst als (Gefühl ...) Bewußtsein besitzend oder das Bewußtsein als im Selbst oder das Selbst als im Bewußtsein. Nicht verharrt er in der vorgefaßten Meinung: 'Ich bin das Bewußtsein! Mein ist das Bewußtsein!' Ihm, der nicht in der vorgefaßten Meinung verharrt, 'Ich bin das Bewußtsein! Mein ist das Bewußtsein!', wandelt sich nun, verändert sich dieses Bewußtsein. Nicht entstehen ihm aber durch Wandel und Veränderung dieses Bewußtseins Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung.


    23. So, o Hausvater, ist wohl der Körper siech, nicht aber der Geist

    • Offizieller Beitrag

    Wie gerät der Geist in Ängstlichkeit, Niedergeschlagenheit und Besorgnis?



    S.22.7. Fürchten durch Anhangen I - 7. Upādāparitassanā Sutta


    Zitat

    Es ist da, ihr Mönche, ein unerfahrener Weltmensch, [...] der betrachtet die Körperlichkeit als das Selbst oder das Selbst als Körperlichkeit besitzend oder die Körperlichkeit als im Selbst oder das Selbst als in der Körperlichkeit. Ihm wandelt sich nun, verändert sich diese Körperlichkeit. Infolge der Wandlung und Veränderung der Körperlichkeit kreist ihm das Bewusstsein um diese Wandlung der Körperlichkeit herum. Und Furcht, aus dem Kreisen um die Körperlichkeits-Wandlung entstanden, sowie die daraus hervorgegangenen (unheilsamen) Zustände halten seinen Geist gefesselt. Gefesselten Geistes ist er voller Ängstlichkeit, Niedergeschlagenheit und Besorgnis, und infolge seines Anhangens gerät er in Furcht.


    Der betrachtet Gefühl – Wahrnehmung – Gestaltungen – Bewusstsein als das Selbst [...] Und Furcht, aus dem Kreisen um die [Gefühls – Wahrnehmungs – Gestaltungs] Bewusstseins-Wandlung entstanden, sowie die daraus hervorgegangenen Zustände halten seinen Geist gefesselt. Gefesselten Geistes ist er voller Ängstlichkeit, Niedergeschlagenheit und Besorgnis, und infolge seines Anhangens gerät er in Furcht.


    Die Befreiung des Geistes von Ängstlichkeit, Niedergeschlagenheit und Besorgnis findet durch folgenden Perspektivwechsel statt:


    Zitat

    Nicht betrachtet der die Körperlichkeit als das Selbst oder das Selbst als Körperlichkeit besitzend oder die Körperlichkeit als im Selbst oder das Selbst als in der Körperlichkeit. Ihm wandelt sich nun, verändert sich diese Körperlichkeit.

    Doch nicht kreist ihm infolge der Wandlung und Veränderung der Körperlichkeit das Bewusstsein um diese Wandlung der Körperlichkeit herum. Und weder Furcht, entstanden aus dem Kreisen um die Körperlichkeitswandlung, noch daraus hervorgehende (unheilsame) Zustände halten seinen Geist gefesselt. Ungefesselten Geistes hat er keine Ängstlichkeit, keine Niedergeschlagenheit, keine Besorgnis, und wegen seines Nicht-Anhangens gerät er nicht in Furcht.


    Das gleiche wieder bezüglich der anderen khandha