Eine kleine Anleitung und eine erste Richtung?

  • Hallo liebe Buddhaland-Community,


    Mein Name ist Julian und ich bin neu im Forum. Ich freue mich sehr die Community kennenzulernen und bin gespannt auf die vielen Beiträge die ich hier lesen kann und auf die Menschen, von denen ich lernen kann. :)


    Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau wohin mit mir und habe mich dazu entschlossen jetzt kurzerhand diesen Thread zu erstellen, in der Hoffnung dass ich vielleicht ein paar hilfreiche Kommentare dazu bekomme.


    Der Buddhismus faszinierte mich schon immer ein wenig, allerdings war er mir immer auch fremd und ich hatte, als römisch katholisch getaufter Junge, niemals einen richtigen Bezug dazu, da ich privat niemanden kenne, der sich mit Buddhismus beschäftigt oder ihn praktiziert.

    Ich schaue mir aufklärende Videos an, die den Buddhismus thematisieren und habe auch schon erste Versuche getätigt zu meditieren und mich ein wenig (noch nicht sehr tiefreichend) belesen. Ich würde mich gern intensiver mit dem Buddhismus beschäftigen und ihn praktizieren lernen. Deshalb meldete ich mich in diesem Forum an und hoffe hier vielleicht den einen oder anderen Tipp zu bekommen.

    Meine Familie ist zwar recht liberal aber dennoch häufig in der Kirche, in die ich aber seit meinem 14 Lebensjahr nur noch an Weihnachten und Ostern gehe (eher weil es eine Tradition der Familie ist und ich weiß, dass es meiner Mutter wichtig ist, gehe ich mit, damit wir als Familie gemeinsam hingehen, und ich nicht allein zuhause bleibe). Ich konnte mit der Kirche nie viel anfangen. Warum weiß ich nicht. Immer wenn mich jemand fragt ob ich Christ bin oder an etwas glaube, behaupte ich, ich sei konfessionslos, da ich mich einfach der Gemeinschaft nicht zugehörig und auch immer ein wenig fehl am Platz fühle, wenn die anderen beten. Das bedeutet allerdings nicht, dass ich nicht spirituell bin.

    Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ich richtig meditiere, habe ich das Gefühl, dass es mich beruhigt und dass ich insgesamt ausgeglichener bin. Deshalb würde ich gern damit weiter machen und insgesamt wagen einen weiteren Schritt zum Buddhismus zu machen, denn ich glaube, dass dies vielleicht mein Weg sein könnte.


    Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir dabei durch ein paar Empfehlungen helfen könntet. Wie habt ihr begonnen? Worauf sollte man achten? Was ist wichtig? Gibt es bestimmte Dinge die man vermeiden sollte? So viele Fragen :erleichtert:


    Ich wünsche euch einen schönen Abend.


    Julian.

    :buddha:

    ཨོཾ་མ་ཎི་པདྨེ་ཧཱུྃ

    _()_


  • Nyinje ☼

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo Julian

    Zunächst einmal ein herzliches Willkommen hier bei uns!


    Was hälst du davon, gerade am Anfang deines Weges mal etwas über den Buddhismus zu lesen?

    Es gibt im Buddhismus mehrere verschiedene Richtungen, die bei bestimmten Themen durchaus auch unterschiedliche Ansichten vertreten. Aber eine Grundlage ist in allen Richtungen gleich und das sind "Die Vier Edlen Wahrheiten", die sind sozusagen der Kern von Buddhas Lehre. Ich finde sie sehr gut im Buch "Das Herz von Buddhas Lehre" erklärt, es ist von Thich Nhat Hanh, Herder Verlag.


    Hilfe und gute Erklärungen zur Meditation findest du im Buch "Meditation für Anfänger" von Jack Kornfield. Es ist ein kleines Buch mit CD, auf denen 6 angeleitete Meditationen sind.


    Und hier im Anfängerthread haben die Moderatoren eine wirklich gute Einführung in die richtige Körperhaltungen bei der Meditation angedockt.

    Tipps zur richtigen Haltung beim Meditieren (Video)

    Bevor du dir irgendwelche Kissen kaufst, probiere erstmal einige Zeit aus, mit welcher Meditationshaltung du am besten klar kommst, danach richtet sich dann die Art des Kissens. Am Anfang reicht wirklich eine Decke und ein zusammengerolltes dickeres Handtuch oder auch ein Stuhl.


    Ansonsten lies hier erstmal das eine oder andere im Forum. Wenn du nicht viel verstehst, mach' dir nichts draus, das ist uns fast allen so ergangen, das kommt nach und nach.

    Außerdem wirst du bald merken, dass wie in jedem Forum auch hier einige Besserwisser, Angeber und Schriftgelehrten unterwegs sind... - wir üben alle noch :grinsen: Nimm einfach das, was dir gut tut und lass den Rest stehen.


    _()_ User19823

  • HalliHallo Julian aus dem schönen Hamburger Norden:sunny:_()_

  • Herzlich Willkommen Julian, und ja, ich kann mich User19823 anschließen.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Lieber JulianBo,



    herzlich willkommen!


    Sei glücklich und freue dich, dass du in Kontakt mit der Lehre Buddhas gekommen bist, denn viele Menschen sind nicht in so einer glücklichen Lage. Ich freue mich mit dir, lieber JulianBo!


    Lass uns an die zahllosen menschlichen Wesen denken, die z.T. unter sehr großen Mühen und mit großer Opferbereitschaft den Schatz der Lehre Buddhas erhalten und über Jahrtausende bis in die Gegenwart überliefert haben, zum Wohle anderer, zu unserem Wohle.

    In großer Dankbarkeit und in Liebe sollten wir ihnen verbunden sein und ihr Werk weiterführen.


    Beginne deinen Weg also am besten mit der höchsten Übung, der Übung die Wohlergehen und Freude bringt und die die Basis aller nachhaltigen Erlangungen auf dem Weg des Buddhas ist, ohne die alles scheitern muss und ohne die die lieben Wesen der Vergangenheit uns niemals die Lehre des Buddha zu unserem Wohle erhalten und überliefert hätten:

    Übe dich in den vier Unermesslichen - zu deinem Wohle und zum Wohle aller anderen Wesen.


    Alles Gute!


    :rose:_()_

    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

  • Hallo

    Da man nicht weiß, wo Du lebst einfach mein Tip ins Blaue.

    Forsche nach, wo es in Deiner Gegend buddhistische Gemeinschaften gibt.

    Schau sie Dir ALLE an, rede mit den dort Praktizierenden und erst dann entscheide, was zu Dir passt.


    Wenn auch lesen bildet noch ein Rat: Halte Dich fern von allen spirituell oder esoterisch angehauchten Machwerken.

    Lies als Erstes die kalamasutra, um Lügen und Möchtegern - Meister zu erkennen. Behalte Deinen Verstand.


    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Kommentare :)


    Ich habe nicht nach so kurzer Zeit schon so viel Rückmeldung erwartet, das freut mich.


    Ich lebe derzeitig noch in Berlin, ziehe aber innerhalb der kommenden Monate (spätestens bis Oktober) nach Kiel. Dort habe ich vor nach buddhistischen Gemeinschaften zu suchen und mich gegebenenfalls einer "anzuschließen" bzw. daran teilzunehmen.


    Danke für die Buchempfehlungen. Aktuell habe ich mir für den Anfang ein Buch gekauft und eine kleine Buddhastatue, die ich mir auf den Schreibtisch gestellt habe. Sowas hilft mir daran zu denken die Meditation in meinen täglichen Alltag einzubauen. So habe ich es vor einem halben Jahr auch mit einem Wörterbuch gemacht, und lerne seitdem jeden Tag niederländisch. Eine visuelle Motivation/Erinnerung ist für mich erfahrungsgemäß eine gute Methode um Gewohnheiten zu erlangen oder abzulegen (Nichtraucher seit etwa 3 Wochen durch visuelle Erinnerung).

    Ich bezweifel, dass mein Buch mir tiefgreifendes Wissen über den Buddhismus vermitteln kann, aber sicherlich ist es ein Anfang.


    Es heißt "Buddhismus für Anfänger - Ein Leben im Einklang, Glück und in Achtsamkeit" von Constantin Pfeiffer.


    Ich werde allerdings zügig auf eure Buchempfehlungen eingehen. Mich würde auch interessieren ob ihr irgendwie "konvertiert" seid? Vermutlich ist das gar nicht notwendig und das muss ich auch vorerst überhaupt nicht. Allerdings würde ich gern aus der Kirche austreten und vielleicht irgendwann, wenn ich mir wirklich sicher bin Zuflucht in einem Tempel suchen, aber eins nach dem anderen. Ich möchte nichts überstürzen und schon gar nicht möchte ich hier irgendwas halbes machen was ich mir nicht wirklich gut überlegt habe. Deshalb beginne ich zunächst damit zu lesen, zu meditieren, und die vier edlen Wahrheiten zu verinnerlichen.


    Eine weitere Frage hätte ich noch: Wie seid ihr auf den Buddhismus gekommen und was hat euch letztendlich "zum Buddhisten" gemacht? Habt ihr einfach angefangen ihn zu praktizieren? Wurdet ihr vielleicht sogar hineingeboren? Oder genügt es bereits Teil einer meditierenden buddhistischen Gruppe zu sein?


    Gern würde ich auch mehr über die verschiedenen Formen des Buddhismus erfahren. Denn aktuell weiß ich nur dass es mehrere Varianten gibt. Wie stark diese sich voneinander unterscheiden, weiß ich nicht. Ich schnappe nur die Worte "Diamantwegbuddhismus" oder "Zenbuddhismus", "Großer Weg" und "Dharma" auf...


    Ich wünsche einen angenehmen Tag. :D

    :buddha:

    ཨོཾ་མ་ཎི་པདྨེ་ཧཱུྃ

    _()_


  • Es gibt nur ein Dharma also nur eine Wahrheit und Lehre. Doch es gibt die verschiedensten "Richtungen" zu dieser Wahrheit.

    Deswegen empfahl ich Dir Alles zu testen, um das für Dich passende zu finden.


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  • Lieber JulianBo ,


    ich fand Buddhismus lange Zeit sehr verwirrend. Und als ich ihn nicht mehr verwirrend fand, war ich tatsächlich sehr verwirrt.


    Das ist wie eine große Schachtel, die einen Riesenknäuel vieler verschiedenartiger miteinander verschwurbelter ewig langer Wollfäden enthält und an einer Seite der Schachtel lukt an einer Öffnung das Ende eines einzigen Fadens raus. Du fängst an dran zu ziehen und immer mehr mit dem Faden verschwurbelte weitere Fäden tauchen an der Schachtelöffnung auf und jeder der Fäden für sich nimmt kein Ende, sondern fördert noch weitere andere Fäden zutage.


    Am besten man versteht besser früher als später: Jetzt konzentriere ich mich nur auf diesen einen Faden und ignoriere alle anderen und erst, wenn ich diesen Faden völlig verstanden habe, er mir aber nicht zusagt, erst dann wende ich mich einem anderen Faden zu und konzentriere mich dann aber ausschließlich auf ihn.


    Oder so ähnlich ...


    Traditionen sind für manche wichtig, für manche auch nicht.


    _()_

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  • Das ist eine sehr schöne Umschreibung. Das kann ich gewissermaßen nachvollziehen. Ich schaue in das Forum hier und bin völlig überwältigt von den ganzen Threads, den ganzen Richtungen die es gibt und Diskussionen. Da fällt es einem schwer einen guten Start zu finden und sich zu orientieren. Deshalb suche ich ja auch mithilfe dieses Threads eine Art "Starthilfe". Ich sehe sozusagen die ganzen Fäden, weiß aber nicht welchen Faden ich als erstes greifen sollte um daran zu ziehen... Ich würde mir ein "Dieser Faden ist gelb. Er besteht aus Wolle und fühlt sich daher weich aber leicht kratzig an. Dieser Faden ist rot. Er besteht aus Seide und fühlt sich daher glatt aber auch rutschig an, er ist nicht leicht zu halten oder zu ziehen..." wünschen.


    Ob mir Traditionen (im Zusammenhang mit Buddhismus) wichtig sind, kann ich natürlich nicht sagen, weil ich nicht weiß was genau traditionell ist und was nicht.

    Vielleicht gibt es ja für die unterschiedlichen Wege Empfehlungen? Die müssen ja jeweils eine andere Art Fokus haben und sich somit unterschiedlich stark mit verschiedenen Dingen beschäftigen und unterschiedliche Aspekte priorisieren. Vielleicht kann ich daran ableiten welchen Faden ich zuerst betrachten sollte...?

    :buddha:

    ཨོཾ་མ་ཎི་པདྨེ་ཧཱུྃ

    _()_


  • Lieber JulianBo,


    vielleicht kannst du es dir auch 'einfach' machen: du schaust, was dieser bunten Vielfalt hier im Forum bei dir besonderes Interesse hervorruft.


    Wenn's was ist, was sich in den Traditionsunterforen findet ('Buddhistische Schulen/Linien') , dann ist es ja 'einfach', weil du dich dann in die entsprechende Tradition einlesen kannst.


    Sind's einzelne Schlagwörter oder Aussagen, die dein Interesse besonders wecken, dann kannst du ja nachfragen, woher die kommen und dann dort anfangen zu 'bohren' ...


    Nur mal so als Idee ...


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  • Hallo und herzlich willkommen auch von mir :rose:

    Du hast hier bereits wertvolle Tipps bekommen. Ich würde dir empfehlen erst einmal diese Bücher zu lesen und danach weiter zu suchen. Es gibt endlos viel Literatur über den Buddhismus und man verzettelt sich wie du merkst nur all zu leicht. Du findest hier auch bei jeder Richtung Literatur-Tipps und Verlinkungen (z.b zum Palikanon).

    Aber ich denke wie User19823, dass du dich vor allem erst einmal mit den vier edlen Wahrheiten vertraut machen solltest.

  • Hallo Julian,

    hier kannst Du vielleicht schon fündig werden


    Die Deutsche Buddhistische Union e.V. - Buddhistische Religionsgemeinschaft versteht sich als traditionsübergreifender Dachverband von Buddhisten in Deutschland. Die DBU wurde 1955 als „Deutsche Buddhistische Gesellschaft“ mit seinerzeit 43 Mitgliedern gegründet und besteht derzeit aus 63 Mitgliedsgemeinschaften.Wikipedia


    außerdem kann ich Dir das Buch empfehlen: Ein Buddha auf dem Bücherschrank von Ludwig Schafft.


    Alles Gute

    Monika _()_

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    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Und ich empfehle😉🕯 Dir natürlich als Mitglied im Buddha Haus e.V.den You-Tube Kanal meiner Verbundenheit von der

    ehr.Ayya Khema

    Buddha-Haus Tube Medianleitung

    Nun hast Du die große Freie Auswahl zum stöbern, kennenlernen und SELBST prüfen♥️🙏

    Einmal editiert, zuletzt von Xyz ()

  • Wow, vielen lieben Dank für diese Vorschläge und den Input! _()_


    Ich werde mich hineinlesen und mich dabei vorerst auf die Dinge konzentrieren die mich am meisten interessieren oder ansprechen, wie die vier edlen Wahrheiten und dem achtfachen Pfad. Über die einzelnen Strömungsrichtungen des Buddhismus informiere ich mich auch, allerdings denke ich, dass es sinnvoll ist erstmal die "Basics" zu verstehen. Sicherlich gibt es in Kiel die eine oder andere Gemeinschaft die ich besuchen kann und wo ich dann mitmachen kann. Spontan denke ich dass Mahayana und Vajrayana recht ansprechend sind, aber das nur aus dem (noch unwissenden) Bauchgefühl heraus... Bin sehr gespannt. ^^


    Nun habe ich ja erstmal Alerhand zu lesen und zu entdecken. Habt ihr sonst noch Anfängertipps für das Meditieren selbst?


    Ich habe für den Anfang seit ein paar Tagen jeden Tag versucht 10 Minuten zu meditieren (dabei sitze ich auf einer Decke im Schneidersitz, da ich weder den Lotus-, noch den halben Lotussitz beherrsche. Ich dehne mich und mache Übungen um diesen zu lernen, will aber natürlich nichts überstürzen und mich auch nicht verletzen.). Dabei schließe ich meine Augen und versuche auf meine Atmung zu achten. Ich versuche mich gedanklich auf gar nichts außer diese Atmung zu konzentrieren. Wenn ich merke dass ich in Gedanken verfalle, versuche ich ihn ausklingen zu lassen und mich wieder auf die Atmung zu konzentrieren. Manchmal ist die Sitzposition auf Dauer etwas unangenehm und ich muss sie korrigieren, ansonsten habe ich aber schon das Gefühl, dass durch diese Meditation ein Ruhegefühl aufkommt und man sich am Ende irgendwie "erholt" fühlt. Sehr angenehm. Vergleichbar mit der Entspannung die man morgens nach dem Aufwachen hat, finde ich.


    Liebe Grüße und vielen Dank an euch alle ^^

    :buddha:

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  • Aber ich würde es schon gern eines Tages können und wenn es mich motiviert mich zu dehnen und etwas gelenkiger zu werden, dann schadet das mir langfristig ja auch nicht und nützt im besten Fall sogar was :)

    :buddha:

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  • Man sollte das aber auch nicht zu pedantisch betreiben. Sicher bin ich dafür, sich körperlich zu üben. Dehnung, Yoga, Tai Chi, Feldenkrais oder ähnliches halte ich schon für gut. Ich habe nur den Eindruck, daß Leute, die ne zeitlang exzessiv im Lotussitz gesessen haben, daß nach ihrer ersten Miniskus-OP dann leichter angegangen sind, es weniger wichtig genommen haben, und es ihnen gut getan hat.

    Zur Frage der Richtungen: Ich empfehle immer wieder seine Blick zu weiten. Auch sich mit den Richtungen zu beschäftigen, die im Westen nicht so hip sind. Reinen Land-Buddhismus und Lotus-Buddhismus (von Tendai bis Nichiren) z.B. Auch empfehle ich immer wieder auch einen Blick auf den Kegon-Buddhismus zu werfen, weil er aus meiner Sicht das aus meiner Sicht oft zu anthroprozenthrische Weltbild des Buddhismus ein wenig hilft aufzuweichen. Ich denke schon, daß es wichtig ist, von verschiedenen Ansätzen berühren zu lassen. Aber sicher hat das auch Gefahren. Man schaut dann irgendwann auch außerhalb des Buddhismus.

  • Wenn's was ist, was sich in den Traditionsunterforen findet ('Buddhistische Schulen/Linien') , dann ist es ja 'einfach', weil du dich dann in die entsprechende Tradition einlesen kannst.


    Sind's einzelne Schlagwörter oder Aussagen, die dein Interesse besonders wecken, dann kannst du ja nachfragen, woher die kommen und dann dort anfangen zu 'bohren' ...

    da wäre ich vorsichtig. Dazu müsste man erstmal lernen zwischen Sprachgewandtheit und Substanz zu differenzieren. Das geht nur, wenn man sich zuvor bei seriösen Quellen kundig gemacht hat. Als Anfänger wäre ich lieber vorsichtig, was hier im Forum geschrieben wird. Es haben ja sogar alte Hasen Probleme, den Braten zu riechen, wenn gekonnt Müll verzapft wird.

  • Man sollte das aber auch nicht zu pedantisch betreiben. Sicher bin ich dafür, sich körperlich zu üben. Dehnung, Yoga, Tai Chi, Feldenkrais oder ähnliches halte ich schon für gut. Ich habe nur den Eindruck, daß Leute, die ne zeitlang exzessiv im Lotussitz gesessen haben, daß nach ihrer ersten Miniskus-OP dann leichter angegangen sind, es weniger wichtig genommen haben, und es ihnen gut getan hat.

    Zur Frage der Richtungen: Ich empfehle immer wieder seine Blick zu weiten. Auch sich mit den Richtungen zu beschäftigen, die im Westen nicht so hip sind. Reinen Land-Buddhismus und Lotus-Buddhismus (von Tendai bis Nichiren) z.B. Auch empfehle ich immer wieder auch einen Blick auf den Kegon-Buddhismus zu werfen, weil er aus meiner Sicht das aus meiner Sicht oft zu anthroprozenthrische Weltbild des Buddhismus ein wenig hilft aufzuweichen. Ich denke schon, daß es wichtig ist, von verschiedenen Ansätzen berühren zu lassen. Aber sicher hat das auch Gefahren. Man schaut dann irgendwann auch außerhalb des Buddhismus.

    Sicherlich sollte man nicht übertreiben. Das letzte was ich möchte ist eine Miniskus-OP oder überhaupt Schmerzen in den Knien. Ich bin allgemein sehr ungelenkig. Bis ich irgendwann mal den Lotussitz beherrschen könnte muss ich vorher sowieso zwangsläufig in anderen Positionen meditieren :) Schneidersitz tuts auch (und auch der ist für mich nicht ganz einfach).


    Das sind allerhand Richtungen. Ich komme mir vor als wäre ich in einem Raum voller Türen, wissend dass jede Tür aus dem Haus führt. Einige Türen führen in weiteren Räumen zusammen, einige führen über ganz weite Umwege durch den Keller und auf den Dachboden, ich weiß nur dass jede Tür letztendlich zum Ziel führen kann, ich muss nur natürlich irgendeine Tür öffnen. Ich kann und will nicht einfach nur in dem Raum bleiben und nichts tun. Jetzt betrachte ich alle Türen und schaue welche meine Neugier am ehesten weckt :)

    :buddha:

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  • Ja, ein buddhistischer Wahlomat wär noch ne Marktlücke.
    Andererseits informiert man sich aber auch intensiv, wenn man sich ein Smartphone oder nen Auto kauft. So ungewöhnlich ist das also nicht, sich erst einmal mit der Grundthematik zu beschäftigen.
    Und sich einen allgemeinen Überblick über den Buddhismus zu verschaffen, schadet nicht. Aber meistens wird man etwas wählen, daß vor Ort ansässig ist. Dann würde ich vorher noch auf Infoseiten – Sekten und Buddhismus – Aufklärung und Schutz vorbeischaun. Und mir einige youtube-Videos von den einzelnen Richtungen anschaun.
    Zum anderen ist es auch eine Frage des Stils, den man bevorzugt. Mag man es mehr mit Mantren und Visualisierungen und recht bunt und abwechslungsreich, ist vielleicht eher Vajrayana (egal ob tibetisches oder Shingon) etwas. Mag man mehr nüchternes Achtsamkeits- oder Geistestraining, würde ich mich in Richtung Theravada orientieren. Mag ich es eher schlicht und einfach, und hab auch ein wenig Sitzfleisch, und mag die Stille, dann schau ich mir Zen/Ch'an/Seon an. Hab ich den Eindruck, daß es nicht mein Tun ist, was mich weiterbringt, schau ich mich in Richtung Amida(Reinen-Land)-Buddhismus) um. Mag ich das Lotus-Sutra sehr, dann wär Tendai oder Nichiren-Buddhismus vielleicht was für mich. Aber sicher kann man auch einiges verbinden. Ich erinnere mich im Buddhaforum an jemand, der Zen, Reines-Land- und Nichirenbuddhismus miteinander verflochten hat.

    Zum Sitzen: Es gibt ja zwischen Lotussitz und Schneidersitz noch einiges anderes. Zum einen der burmesischer Sitz, wo man die Füße nicht aufeinander, sondern eher voreinander legt. Eine andere Möglichkeit ist der Knie-Fersen-Sitz, zu dem es auch noch Sitzbänke gibt, die ihn einfacher machen.
    Sechs Sitzhaltungen: Richtig sitzen in der Meditation
    Grundlagen – Teil 1: Körperhaltung Meditation
    (Wobei der Kuhkopfsitz eher im Yoga und das Meditieren im Stehen eher im Daoismus üblich sind).

  • SPK

    Magst Du kurz berichten, welche drei Richtungen das sind und welche Gründe es gibt, dass Du Dich nicht auf eine Richtung festlegen kannst?

  • SPK

    Magst Du kurz berichten, welche drei Richtungen das sind und welche Gründe es gibt, dass Du Dich nicht auf eine Richtung festlegen kannst?

    Theravada, als philosophisches Grundgerüst. Zen, das kam durch Kontakte im Forum und weil ich Dogens Texte mag. Amitabha, einfach weils schön ist und in meinen Augen pragmatisch (jedenfalls wenn man sich mit den Grundlagen schon auskennt und weiss warum man was tut). Über Zen und Amitabha darf man mich aber nichts fragen, ich habe da keine Ahnung von.

    Ähnlich "mache" ich das auch. Theravada als Grundgerüst, Zen, weil mir das nahe ist - Strenge und so, Tibetisch, weil mir die Interpretationen von Pema Chödron sehr gefallen und hilfreich sind.

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    Ayya Khema

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  • Dankeschön für Deine Antwort, SPK


    Die Kombination Theravada und Zen ist -meinem Eindruck nach- häufiger anzutreffen. Also zumindest häufiger als andere Kombinationsmöglichkeiten.


    Nehmen andere das auch so wahr und welche Erklärungen mag es dafür (Theravada und Zen) geben?


    Die Frage ist an alle gerichtet.

  • Monika


    Habe Deine Antwort erst nach dem Verfassen meines Beitrages gelesen.


    Du nennst die „Strenge“ als Gemeinsamkeit zwischen Theravada und Zen. Dieser Gedanke ist bei mir auch zuerst aufgetaucht, ohne dass ich das genauer begründen könnte.


    Dazu erwähnst Du noch persönliches Interesse am tibetischen Buddhismus.

    Kennst Du Dich mit tibetischer Praxis aus, so dass Du dieser weniger „Strenge“ zuschreiben würdest?