• Kannst du konkreter werden? Es geht hier um Tod und damit logischerweise auch um neuerliches Werden.

    Ist das nicht schon eine Interpretation von Tod? Dieses neuerliche Werden? Schafft das nicht neue Interpretationen, von etwas das über den Tod hinaus geht von dem, Tod, wir wirklich alle nichts wissen?


    Ich habe das nicht in den Lehrreden gelesen, dass gerade eben das Begehren und das Gefühl im Moment des Sterbens eine nochmal besonders wichtige Bedeutung hätte. Macht für mich Sinn, so wie ich bedingtes Entstehen verstehe.

    Der Augenblick des Sterbens sicher, der Tod nicht. Der Tod erscheint durch das bedingte Entstehen des Sterbens. Ob er eine Bedeutung für den Verstorbenen hat wissen wir nicht. Das der Tod des Verstorbenen für uns eine Bedeutung hat wissen wir sicher.

  • ...muss jetzt ins Bett den kleinen Tod erleben.

    Den kleinen Tod im buddhistischen oder im französischen Sinne? ;) (Oh Gott, ich glaub nicht, dass ich das jetzt gefragt habe, aber ich wollte nicht widerstehen, die Vorlage war zu gut...).


    ÜBRIGENS sollte es einen dicken Warnhinweis geben, wenn "jemand" seinen Namen ändert. Mein Gehirn ist nicht mehr so flexibel... :)


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Wir wissen nicht, welche Wirkungen unsere Dharmapraxis hat? Warum praktizieren wir dann trotzdem den Dharma?

    Hallo Helmut,

    ich praktiziere nicht, weil ich befürchte, dass es weiter geht oder eben nicht. Ich praktiziere, weil ich die Wirkungen der Praxis jetzt und manchmal sogar sofort zu spüren bekomme, weil mir klar ist - auch ohne Buddhismus, dass das, was ich in der Vergangenheit "tat" heute meine Gegenwart ist, genau so wie das, was ich heute "tue", morgen meine Gegenwart ist. Nur deshalb praktiziere ich nach dem Motto "Ihr werdet ernten, was Ihr säet".


    Und auch darum:

    Darum praktiziere ich den Dharma, nicht weil ich von einem Ergebnis überzeugt bin sondern weil ich keinen Augenblick Gleichgültig sein will.

    Ich brauche weder eine Rübe vor der Nase noch eine Höllendrohung, um zu denken und zu tun, was heilsam ist.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ein Gedankenspiel:


    Es gibt Tage, da bewerte ich mein Leben als gut, weil es mir gut geht.

    Es gibt Tage, da bewerte ich mein Leben als schlecht, weil es mir schlecht geht.


    Wenn es mir schlecht geht, bereue ich, dass ich nichts anders gemacht habe.

    Wenn es mir gut geht, habe ich das Gefühl, dass alle Entscheidungen die richtigen waren.


    Es geht immer ums loslassen. Wenn das Sterben an der Reihe ist, dann sollte das Leben losgelassen werden. Der einzig heilsame Gedanke im Moment des Sterbens ist der des Nicht-Anhaftens.

  • Es geht immer ums loslassen. Wenn das Sterben an der Reihe ist, dann sollte das Leben losgelassen werden. Der einzig heilsame Gedanke im Moment des Sterbens ist der des Nicht-Anhaftens.

    :lol: einfach geschrieben, aber schwer umzusetzen, liebe Katrin.


    Abwarten, wenn "er" vor der Tür steht.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Im übrigen, viele Menschen können noch nicht mal richtig leben, wie sollen sie da richtig sterben?

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Es geht immer ums loslassen. Wenn das Sterben an der Reihe ist, dann sollte das Leben losgelassen werden. Der einzig heilsame Gedanke im Moment des Sterbens ist der des Nicht-Anhaftens.

    :lol: einfach geschrieben, aber schwer umzusetzen.


    Abwarten, wenn "er" vor der Tür steht.

    _()_

    Je nachdem. Wenn mich jetzt der Schlag trifft, dann ging das loslassen von ganz allein. Wenn ich jetzt eine Krebsdiagnose bekomme und jahrelang dahinsieche sieht das wieder anders aus.

    Ich habe eine Weile in der Gerontopsychiatrie gearbeitet. Mit Demenz vergisst man jede Praxis...

  • Im übrigen, viele Menschen können noch nicht mal richtig leben, wie sollen sie da richtig sterben?

    Ich glaube ich weiß über "richtig Leben" genausowenig wie über "richtig sterben". Ich, Katrin, habe ja schließlich noch nie gelebt, das ist jetzt mein erstes :?

  • Da fällt mir nur ein: Hätte ich bloß nichts geschrieben. Manchmal hab ich noch Glück das ich bevor ich absende lösche.

    Entschuldigung.

  • Ich glaube ich weiß über "richtig Leben" genausowenig wie über "richtig sterben". Ich, Katrin, habe ja schließlich noch nie gelebt, das ist jetzt mein erstes :?

    Ok...Doch Ist es denn für Dich kein Unterschied ob Du heute Nachmittag mit dieser Dhammapraxis ( bisher gelernt) sterben wirst?...🤔🙏

  • Es geht immer ums loslassen. Wenn das Sterben an der Reihe ist, dann sollte das Leben losgelassen werden. Der einzig heilsame Gedanke im Moment des Sterbens ist der des Nicht-Anhaftens.

    ...Abwarten, wenn "er" vor der Tür steht.

    _()_

    Ein paar Gründe kenne ich....🤔

    Was könnten Deiner Meinung nach mögliche Gründe sein?🙏

  • Lieber Noreply

    jeder Augenblick möge ‚ gleich gültig‘ werden, schreibst Du oben....


    Sind es nicht die persönlichen Bewertungsunterschiede von Tod/Leben die erst eine Gleichheit ‚gültig formen‘ würden?🤔🙏

  • Ich glaube ich weiß über "richtig Leben" genausowenig wie über "richtig sterben". Ich, Katrin, habe ja schließlich noch nie gelebt, das ist jetzt mein erstes :?

    Ok...Doch Ist es denn für Dich kein Unterschied ob Du heute Nachmittag mit dieser Dhammapraxis ( bisher gelernt) sterben wirst?...🤔🙏

    Das weiß ich leider nicht...

    Ich weiß nur das, was ich gerade wahrnehme.

    Klar kann ich mir Vorstellungen davon machen, wie es sich für mich anfühlen würde, oder was ich denken würde wenn ich heute sterben müsste.

    Das würde dann aber für mich nur etwas darüber aussagen, wie ich jetzt gerade diesen Moment, also den Moment indem ich mir diese Vorstellung mache, bewerte, denn ein anderer Zeitpunkt steht mir nicht zur Verfügung.

    Ich hoffe, ich kann verständlich machen wie ich das meine :grinsen:

  • Ja hab Dank liebe Katrin. 🍀

    Verstehe Dich denke ich ganz nachvollziehbar...(hoffe ich)


    Aufgrund von der Übung des Dhamma in Bezug auf Veränderung von Khanda spricht der Buddha und auch meine bescheidene Erfahrung durch das üben bisher, von großer Wichtigkeit, also für unsere Ausrichtung, Sicht von Richtig/ Nicht so richtig, bis leidvoll für Belastung etc.


    So sagt er im Gleichnis der Kuhherde das wir unsere Khanda so üben können das diese im Augenblick des Todes für alles Weiteres mitentscheiden.

    (Zweifel daran habe ich persönlich keine. Würde aber welche verstehen)


    Wenn Du also in diesem Moment jetzt die ‚richtigen Khanda’ wie zb Liebe,Licht usw in Dir überwiegend schon als Basis verspürst würde da nicht mit einer höheren Wahrscheinlichkeit leichtere Umstände, richtige, zutreffen können als vorher im Erleben und ohne die positiven Ergebnisse des Dhamma bisher, weil wir ja den Moment nicht kennen?:?🙏


  • Wenn Du also in diesem Moment jetzt die ‚richtigen Khanda’ wie zb Liebe,Licht usw in Dir überwiegend schon als Basis verspürst würde da nicht mit einer höheren Wahrscheinlichkeit leichtere Umstände, richtige, zutreffen können als vorher im Erleben und ohne die positiven Ergebnisse des Dhamma bisher, weil wir ja den Moment nicht kennen? :? 🙏

    Ich versuche so oft es geht die Daseinsmerkmale der Khandha zu erkennen (Achtsamkeit), das führt dann als Nebeneffekt zu Gleichmut. Wenn ich darüber nachzudenken was in ungewisser Zukunft sein wird, führt das meiner Erfahrung nach eher zu dukkha. Es gibt für mein Empfinden keine "richtigen khandha" sondern nur heilsames Handeln, das heißt für mich, dass man sich der Vergänglichkeit der khandha bewusst ist.


    Deswegen kann z.B. Freude karmisch heilsam oder karmisch unheilsam sein, ja nachdem ob sie in Gier wurzelt, also mit einer Ansicht verbunden ist oder nicht.


    Aber das ist eben Zen-Praxis, die ich so gelernt habe. Vielleicht kann ich da deswegen auch nicht so differenziert etwas zu sagen, etwa zum Beispiel mit der Kuhherde :)

  • Es geht immer ums loslassen. Wenn das Sterben an der Reihe ist, dann sollte das Leben losgelassen werden. Der einzig heilsame Gedanke im Moment des Sterbens ist der des Nicht-Anhaftens.

    ...Abwarten, wenn "er" vor der Tür steht.

    _()_

    Ein paar Gründe kenne ich....🤔

    Was könnten Deiner Meinung nach mögliche Gründe sein?🙏

    Moin liebe Susann,

    natürlich ist der einzig heilsame Gedanke im Moment des Sterbens der des Nicht-Anhaftens bzw. Loslassens.

    Ich glaube sogar, dass ich nach dem ersten Schock - wenn mir noch Zeit bleibt - die heilsame Methode des endgültigen Loslassens und Zulassens möglich sein wird.


    Jedoch meinte ich mit meiner - vielleicht nicht ganz passenden Antwort -, den Schockmoment selbst. Dieses Gefühl ist einzigartig und trifft jede Zelle, trotz Vorbereitung.


    Aber erst danach setzt möglicherweise die Gedankenwelt ein, auf die wir uns ja vorbereiten.

    Ich wünsche Allen, dass die Kraft ausreicht, nicht in Reue, unerfüllte Sehnsüchte, grundsätzlich unerledigte Geschäfte oder Angst zu verfallen.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Da fällt mir nur ein: Hätte ich bloß nichts geschrieben. Manchmal hab ich noch Glück das ich bevor ich absende lösche.

    Entschuldigung.

    Guten Morgen lieber Ellviral,

    das verstehe ich nicht. Mir hat der Beitrag gefallen.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Lieber Noreply

    jeder Augenblick möge ‚ gleich gültig‘ werden, schreibst Du oben....


    Sind es nicht die persönlichen Bewertungsunterschiede von Tod/Leben die erst eine Gleichheit ‚gültig formen‘ würden?🤔🙏


    Zitat

    Aber hilfreicher ist die Hoffnung das es ein weiterleben, als was auch immer, gibt als die Gleichgültigkeit in diesem Leben das es sowieso nichts mehr nach dem Tod gibt. Darum praktiziere ich den Dharma, nicht weil ich von einem Ergebnis überzeugt bin sondern weil ich keinen Augenblick Gleichgültig sein will.


    Ich hab nicht gleich gültig geschrieben. Denn das ist meine Übung seit sehr vielen Jahren: das jeder Augenblick gleich gültig ist, also keine Besonderheit verdient. Dabei darf ich aber nie gleichgültig werden.Gleich gültig sein heißt also genau das , dass persönliche Bewertungsunterschiede erkannt und vermindert werden. Gleichgültig verhindert die Verminderung.

  • _()_

    Ich sehe das so: sterben werde ich irgend wann. Ich kann mich nicht vorbereiten da ich nie weis wan wo und wie es pasiert. Ich kann aber mein leben genisen lernen, ob mir nun scheisse oder gold bis zum hallse steht. Aber ich weis das ich mein leben fiel besser geniesen kann wen ich es möglichst im moment lebe und nicht 90% meiner verbleibenden zeit damit zubringe über dinge nach zu denken welche ich nie wissen kann. Da ich aber wiederkommen möchte wen das möglich ist, hoffe ich das ich diese forum und meinen eigenen post wieder finde um eventuel neu daraus zu lernen das jeder augenblick zu kostbar ist um ihn mit unnützen gedanken zu verbringen_()_:grinsen:

  • Freiheit von Glück und Unglück.

    Frieden der aus dem Loslassen entsteht. Wenn wir es jetzt noch nicht wissen, können wir es jetzt rausfinden. Vertrauen und Glauben müssen nicht ein Leben lang zusammen sein. Vertrauen in die Lehre, Vertrauen in die eigene Fähigkeiten.

    Der Buddha lehrte nicht nur für Nonnen, Asketen und Mönche.

    Waren es 7 Jahre, 7 Monate, 7 Tage in denen wir mit rechter Anstrengung, Freiheit erlangen können?

  • Aber wir wissen auch nicht, was passiert passiert, wenn wir dieses Leben zur Dharmapraxis nutzen.

    Wir wissen nicht, welche Wirkungen unsere Dharmapraxis hat? Warum praktizieren wir dann trotzdem den Dharma?


    Gruß Helmut

    Dann würden wir was falsch machen.

    Ich kann die Auswirkungen der Praxis sehr deutlich erkennen.

  • Ich kann die Auswirkungen der Praxis sehr deutlich erkennen.

    Ich auch, und zwar so stark als ob ich mir die Hand am heißen Ofen verbrenne.

    Ich krieg sofort eine geknallt :eek:, wenn ich bewusst unheilsam handle, also z.B. rumschreie und gemein kritisiere, nur weil mir danach ist.

    Und dieser Knall hilft mir beim Auf-Wachen. Aber sowas brauche ich nicht mehr :?, oder? Ich habe den Eindruck beim Rückblick auf mein Leben, dass der Spielraum sehr klein geworden ist - zu meinem eigenen Glück.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Zu unseren letzten Gedanken...-Vom Gleichnis der Kuhherde-:rose:


  • Ja, deshalb gefällt mir auch der Ausdruck "geläutert", denn er bedeutet für mich, dass der Schornstein freigefegt ist von Schlacken.

    Wo nichts mehr ist, kann auch nichts mehr rußen.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Was entstanden ist muss wieder vergehen. Niemand wird das ernsthaft anzweifeln, und doch hält fast jeder an etwas Unbeständigem fest, begehrt und verteidigt es solange es nur geht.

    Vollkommene Einsicht in die Unbeständigkeit wäre das Erwachen, die Befreiung, Nibbana. Je mehr man sich das bewusst macht, desto leichter fällt das Loslassen beim Sterben, wenn man es schon nicht während des Lebens schafft. Vielleicht kann man dann sogar vollständig alles loslassen so dass es kein neuerliches Werden mehr gibt? Jedenfalls wird das Bemühen um Erkenntnis nicht verloren gehen.


    Manche wachsen unter Menschen auf denen Unbeständiges als der Sinn ihres Lebens gilt, und doch genügt ein kleiner Anstoß sich auf die Suche nach der Wahrheit zu machen. Nach dem Krieg mit seinen unfassbaren Leiden hatten die meisten Überlebenden nichts anderes im Sinn als sich ein angenehmes Leben aufzubauen, ein Plätzchen im Vergänglichen. Trotzdem ist in so manchem Nachkommen, der in Frieden und Wohlstand aufgewachsen ist, plötzlich ein Drang nach Erkenntnis und Befreiung aufgestiegen und mitunter sogar zu seinem Lebensmittelpunkt geworden. Was ist die Ursache einer solchen nicht geerbten Veranlagung, eine Neigung die oft nur durch eine zufällige Begegnung oder ein Buch geweckt wurde? Die Annahme dass solche Interessen und Bemühungen aus vergangenen Leben fortwirken, scheint mir da nicht zu abwegig. Wieviele Leben und Tode es noch braucht bis zum Erwachen weiß ich nicht, aber dass ich diese Spur der Befreiung jemals verlieren könnte, kann ich mir nicht vorstellen. Denn was könnte wichtiger, richtiger und sinnvoller sein?