• Trotzdem ist in so manchem Nachkommen, der in Frieden und Wohlstand aufgewachsen ist, plötzlich ein Drang nach Erkenntnis und Befreiung aufgestiegen und mitunter sogar zu seinem Lebensmittelpunkt geworden. Was ist die Ursache einer solchen nicht geerbten Veranlagung, eine Neigung die oft nur durch eine zufällige Begegnung oder ein Buch geweckt wurde?

    Hallo Mukti,

    ich habe die Erfahrung gemacht und daraus meine Erkenntnis bezogen, dass es gerade der Frieden und der Wohlstand sind, der den Drang nach Erkenntnis und Befreiung aufsteigen lässt. Denn wenn ich "alles hatte", was bleibt dann noch? Erst dann kann ich sehen, wie wenig ich brauche. Das ist natürlich nicht grundsätzlich so, aber für mich eine Beobachtung. Auch der Buddha hatte mehr als alles und so tauchte die Frage auf: Wozu, warum, wohin, woher ...?


    Wenn es also nicht grundsätzlich so ist, bleibt ja nur noch die Einsicht, dass dies karmisch bedingt ist. Denn auch "bessere Leben" sind ja Karma.

    Die Annahme dass solche Interessen und Bemühungen aus vergangenen Leben fortwirken, scheint mir da nicht zu abwegig. Wieviele Leben und Tode es noch braucht bis zum Erwachen weiß ich nicht, aber dass ich diese Spur der Befreiung jemals verlieren könnte, kann ich mir nicht vorstellen. Denn was könnte wichtiger, richtiger und sinnvoller sein?

    Und dem stimme ich auch zu.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Hallo Mukti,

    ich habe die Erfahrung gemacht und daraus meine Erkenntnis bezogen, dass es gerade der Frieden und der Wohlstand sind, der den Drang nach Erkenntnis und Befreiung aufsteigen lässt. Denn wenn ich "alles hatte", was bleibt dann noch? Erst dann kann ich sehen, wie wenig ich brauche. Das ist natürlich nicht grundsätzlich so, aber für mich eine Beobachtung. Auch der Buddha hatte mehr als alles und so tauchte die Frage auf: Wozu, warum, wohin, woher ...?

    Jedenfalls habe ich mich immer gewundert dass man nach großer Leiderfahrung so tut als wäre jetzt alles vorbei, nach dem Motto "das Leben geht weiter". Klar geht es weiter, aber wieso kommt es dabei so selten zu dem Versuch dukkha zu erkennen, das sich gerade so deutlich gezeigt hat?

    Mein Anstoß zur Wahrheitssuche war neben Interesse und Neigung nicht zuletzt auch Leiderfahrung, da wurde mir erst so richtig klar dass es im Grunde nichts gibt dass vor Schaden und Tod schützen kann, außer die Befreiung.

  • Genau diese Befreiung tatsächlich zu erfahren lieber mukti bleibt jedoch offen

    wenn


    1.nicht Alles bis tief mit Wurzel

    2.überhaupt nicht vertieft erkannt oder

    3. intellektuell versucht wird Gefühle des spirituellen Herzens in sich zu läutern...

    Das wohl das Hauptproblem dabei....So ist eine gefühlte annehmliche Welt ja auch schon ganz toll für Viele...eine Weile._()_

  • Meine Aussage bezog sich darauf, dass wir nicht wissen, was nach dem Tod passiert.

    Ich weiss nicht, ob du mit absoluter Gewissheit sagen kannst, was danach passiert.

    denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht, drum besser wär's, dass nichts entstünde.


    (Goethes Faust)

  • Tja das ist mindestens eine Lebensaufgabe. Obwohl das Angenehme immer wieder verschwindet und Unangenehmem Platz macht, ergreift man es dennoch um es festzuhalten so lange es geht. Wenn es unangenehm wird leidet man darunter und möchte es loswerden. Ohne zu erkennen dass es zwei Seiten derselben Sache sind, so wie eine Münze die man wegen ihrer schönen, verlockenden Seite annimmt und dabei die hässliche Seite in Kauf nehmen muss.

  • Ok. Danke für die Antwort.


    Erde, Wasser, Feuer, Wind, Sanna, Gebilde, Gefühle, Bewußtsein... Ich sehe da keinen Tod.

    Natürlich wird dieser Körper mal verwesen, oder eingeäschert.

    Aber an eine Existenz nach, oder vor dem Tod glaube ich nicht mehr.


    Aber andere Schulen und Religionen sehen das anders, dass ist mir schon klar.

    Ich lese mir jetzt in Ruhe nochmal die letzten Seiten durch, vielleicht habe ich was überlesen..


    Alles Gute!

  • Wenn da jedoch keiner mehr ist.....der diese Sch...-Münze haben will...werden sich andere darum bemühen....:lol:_()_

  • Wenn da jedoch keiner mehr ist.....der diese Sch...-Münze haben will...werden sich andere darum bemühen....:lol:_()_

    Ja, die Erben zum Beispiel.

    Sprach mehr vom ICHego als Illusion ..😂Darum werden sich dann Andere bemühen..


    Erbe anzuführen ist aber auch nicht schlecht😜🙏

    Einmal editiert, zuletzt von Xyz ()

  • Es ist gewiss, dass wir sterben werden. Ist es deshalb angemessen, sich vor dem Tod zu fürchten?


    Gruß helmut

    Der Tod ist ein weiteres Phänomen in der unendlichen Vielfallt der Phänomene . Allerdings ein sehr wichtiges Phänomen welches wir ,die wir in der dualistischen Welt gefangen sind, als Tod bezeichnen. Immerhin bestimmt diese Phase die weiteren Phänomene. Deshalb ist es angemessen den Tod zu fürchten und aus selbigem Grund zu Lebzeiten solange zu suchen , bis wir Gewissheit haben was im Prozess des sterbens passiert. Bis wir mit Gewissheit feststellen , der Tod existiert nicht , bzw nur in unseren Benennungen. Deshalb ist es gut sich davor zu fürchten.

  • Vor dem Tod fürchten sich nur Besitzende, weil er ihnen klar macht das sie nichts nicht mal ihren Körper mitnehmen können. Denn Der Lebende, der einen Verstorbenen beerdigt, weiß das dass nur ein namenloser Leichnam ist. Nichts von der Person ist noch da, nur eine Leiche.

  • ich habe vor einige Tagen diese Zeilen gelesen, die Quelle weiß ich nicht mehr, mir gefällt der kurze Dialog:

    "Eines Tages fragte ein Schüler seinen Meister: "Was passiert, wenn wir sterben?" Der Meister antwortete: "Woher soll ich das wissen?" "Du bist doch ein Zen-Meister!" sagte der Schüler. Und der meister antwortete: "Ja, aber kein toter."


    Noch eins das mir gefällt

    "Einst saß ein alter, weiser Mann unter einem Baum und sah den Tod des Weges kommen. Der Weise fragte ihn: „Wohin gehst Du?“ Der Tod antwortete ihm: „Ich gehe in die Stadt und werde dort hundert Menschen töten.“ Auf seiner Rückreise kam der Tod wieder bei dem Weisen vorbei. Der Weise sprach zu ihm: „Du sagtest mir, Du wolltest hundert Menschen töten. Reisende haben mir allerdings berichtet, dass zehntausend gestorben seien.“ Der Tod erwiderte: „Ich tötete nur hundert. Die übrigen hat ihre eigene Angst umgebracht.“

  • Ich denke oft an den Tod und stelle mir vor wie das dann so sein könnte bei mir. Klar habe ich Angst . Wir alle sind Besitzende. Der der es in der Dualistischen Welt nicht mehr ist , ist befreit vom ich . Doch ich bin auch hoffend, erwartend, und vertrauend auf den Augenblick . Vertrauend in der Hoffnung die Einsichten und das Verständnis meiner jahrelangen Studien mögen in dem Augenblick Früchte tragen. Ich hoffe ich kann mich dem was da kommt hingeben und zum Zeitpunkt genug Sicht haben um mich nicht mehr in leidbringende Phänomene zu verstricken. Ich habe, dies ist schon über 20ig Jahre her, eine schwere Krankheit überstanden . Ich weiß noch ,das ich nicht mehr Herr meiner Sinne gewesen bin . Ich bin um Nachts auf Toilette zu gehen auf allen Vieren dorthin gegrochen. Habe mich aber wieder erholt. Ich habe Jahre danach immer noch Angst bekommen , in Erinnerung an diese Krankheit, wenn ich mal Kopfschmerzen hatte. Ich möchte damit nur sagen. Im Augenblick des Todes, sind wir sicher nicht mehr Herr der Lage irgendwelche tiefgründigen Analysen zu denken zu erörtern. Da ist nur noch ein Gefühl der Ohnmacht. Delirium sozusagen. Das alles ist sicher kein Spaziergang. Wir können uns heute noch einreden , wir sind doch klug und ich weiß doch um die Vorgänge. Im Augenblick ist ev. nur entscheident welcher rudimentäre Geisteszustand vorherrschend ist. Es ist keine Lösung sich nicht vordem Tod zu fürchten . Großer Respekt ist wohl eher angebracht.

  • Ich praktiziere den Dharma wegen den Effekten in diesem Leben Helmut , nicht nur wegen dem Tod.

    Seit Jahrtausenden konfrontiert sich der Mensch mit dem Tod und trotzdem kennt keiner die Antwort. Wieso sollte genau der Buddhismus die Antwort darauf haben? Dabei sind sich ja die Schulen schon innerhalb des Buddhismus nicht einig über den genauen Ausgang... (:


    Grüße

    :buddha: Es geht immer darum, sich in die Unannehmlichkeiten des Lebens hineinzulehnen und sich diese ganz genau anzuschauen. :buddha:

  • Darum geht es doch überhaupt nicht PhenDe. Uns ist doch klar, dass es kein Wissen über den genauen Ausgang jedes einzelnen gibt.

    Und wenn Du alles gelesen hättest, wäre Dir auch aufgefallen, dass einige schon eine gewisse Ahnung von dem Moment haben.

    _()_

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  • Doch ich bin auch hoffend, erwartend, und vertrauend auf den Augenblick . Vertrauend in der Hoffnung die Einsichten und das Verständnis meiner jahrelangen Studien mögen in dem Augenblick Früchte tragen. Ich hoffe ich kann mich dem was da kommt hingeben und zum Zeitpunkt genug Sicht haben um mich nicht mehr in leidbringende Phänomene zu verstricken.

    Danke für Deinen guten Beitrag, Netsrot.


    Ich bin nicht nur hoffend, sondern sogar erwartungsvoll, direkt freudig. Und zwar nicht, weil ich glaube, im nächsten Leben noch besser zu leben, oder aber weil ich keine Lust mehr auf Samsara habe, sondern weil ich das täglich erlebe, wenn ich mich zum Schlafen niederlege. Der Tiefschlaf ist weder schmerzhaft noch beängstigend, das sind nur eventuelle Träume davor oder danach. Wenn ich aufwache, freue ich mich, wie gut ich geschlafen habe, und denke "jeder Tag guter Tag". Würde ich nicht aufwachen, würde mir das nicht bewusst werden. Aber das würde mich ja nicht stören, da ich es nicht merken würde.


    Vielleicht ist das eine Illusion, aber warum sollte ich mir um ungelegte Eier Sorgen machen. Es gibt so viele andere Umstände hier auf der Welt, die ich viel, viel schlimmer finde als sterben.

    _()_

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  • Ich möchte hier kein qualifiziertes Statement zum Tod abgeben, das ist mir gar nicht möglich.

    Jedenfalls würde ich in meinem Leben sehr gerne viel weniger unheilsame Handlungen gegenüber allen Lebewesen tun, um so keinem zu schaden. Immer wieder spüre ich sehr stark, dass bereits geringfügige, unheilsame Handlungen, schon wenn ich anderen gegenüber verbal schroff reagiere in mir etwas sehr belastendes auslöst. Daran habe ich sehr lange zu knabbern. Es tut mir ziemlich weh.

    Ich meine, dass ich in dem klaren Wissen, dass mich der Tod schon im nächsten Moment ereilen kann, sehr gut für andere und auch für mich selbst besser auf Heilsames achte.

    Der Tod ist uns allen sehr unbekannt. Es kann kein Trost sein, dass wir alle sterben müssen.

    Aber ich arbeite an mir, indem ich hoffentlich immer mehr für andere nützlich sein kann, ihn nicht schade.

    Möglicherweise kann das im Todesmoment im Rückblick auf das eigene Leben etwas dazu beitragen, dass ich mein Verhalten gegenüber anderen Lebewesen weniger bereuen muss.

    Was an der Schwelle zu meinem Tod tatsächlich passiert, wie es wirklich weiter geht, keine Ahnung.

    Wahrscheinlich müssen wir alle abwarten.

  • Dein Beitrag gefällt mir wirklich sehr gut, lotsawa. Er zeigt, wie reif und fortgeschritten Du bereits bist.

    schon wenn ich anderen gegenüber verbal schroff reagiere in mir etwas sehr belastendes auslöst. Daran habe ich sehr lange zu knabbern. Es tut mir ziemlich weh.

    Das geht mir ganz genau so. Dennoch muss auch das "lange daran knabbern" losgelassen werden, denn auch das ist Anhaftung. Es bedeutet - zumindest für mich - letztendlich, dass ich ein zu hohes Maß an mich selbst ansetze und damit dem Dünkel verhaftet bin. Gleichmut - egal in welcher Situation - ist für mich der "mittlere Weg".

    _()_

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  • Das geht mir ganz genau so. Dennoch muss auch das "lange daran knabbern" losgelassen werden, denn auch das ist Anhaftung. Es bedeutet - zumindest für mich - letztendlich, dass ich ein zu hohes Maß an mich selbst ansetze und damit dem Dünkel verhaftet bin. Gleichmut - egal in welcher Situation - ist für mich der "mittlere Weg".

    Das "lange daran knabbern" ist ja eine Aversion gegenüber dem Fehlhalten, gegenüber dem unheilsamen handeln, weil ich es nicht möchte anderen zu schaden. Es ist ebenso Leiden, wie die Gier nach etwas, das ich unbedingt haben möchte oder behalten möchte, bspw. das heilsame handeln. Dennoch bleibt im Ergebnis, dass der achtfache Pfad hier als Weg zu gehen ist, ohne Begierde danach entwickeln, sondern ihn zu gehen aus Mitgefühl und Gleichmut.

  • Aus den Dokus hier im Bl....

    Die letzte Prüfung:taube::kerze:

    Der Körper, die Wahrnehmung, die Gefühle, die Geistgestalltungen, das Bewusstsein gehören nicht uns, in Wahrheit gibt es kein Ich.Kann es sein das der Gedanke das uns das alles nicht gehört zu der Illusion führt da mir nichts gehört und ich darum auch keine Angst vor dem Tod haben muss weil ich ja sowieso nichts mitnehmen kann weil mir nichts gehört.

    Wer ist das denn nun der der kein Ich,Selbst ist keinen Besitz hat und ....

    Mit gehört nichts nicht mal mein Ich,Selbst, hinter dem Tod ist nichts dahinter nicht mal Nichts.


    Folge des Sitzen und betrachten des Videos.

  • Ist kein ich da , gibt es niemand der den Tod erlebt. Im Grunde gibt es Tod nicht, sondern nur den ständige Wechsel der Phänomene. Ich ist nur eine Idee die sich in vielen vielen Existenzen in das Bewußtsein eingegraben hat. Sinn der Praxis ist es diese Idee aus dem Hirn zu vertreiben. Ist das erledigt, ist der Tod kein Problem mehr egal ob wir wissen wie dieser abläuft. Und jetzt kann ich mir überlegen wie sehr ich diese Idee ( Idee vom Ich ) noch mit mir herumtrage. Alles hängt davon ab.

  • Es Ist die reine Gier.

    Die, die Sein will......


    Hier, Dort, Da, So undundund...


    Und selbst im Himmel der 33, auch unter dem Namen Begierdehimmel der Devas bekannt, keine Vollkommenheit zu erwarten hat steht in den Sutta.


    So bleibt es ein Pfad zu unserer inneren Heilung, zum praktizieren des Heilsamen im Innen und Aussen auf dem Weg zur Erleuchtung des reinen Bewusstsein welches mit dem Universellen Bewusstsein schon jetzt verbunden ist und dann bleiben wird.❤️... 🙏

    3 Mal editiert, zuletzt von Xyz ()

  • Hallo lotsawa , leider geht es nicht ohne. Je nachdem, in welcher Lebenssituation man sich befindet, fügt man mehr oder weniger Schaden anderen Lebewesen zu. Menschen fügen sich schaden zu.

    Dabei ging es mir auch oft so, das ich, nachdem ich mit Worten verletzt hatte, mich schlecht gemacht habe deswegen. Der Buddhismus hat mir geholfen, dieses Schlecht machen zu unterbinden, denn das ist die Ursache für weitere verletzende Worte.

    Auch die Kontemplation über den Tod ist für mich immer wieder hilfreich. So ist es eben, und letztendlich wird sich alles auflösen.

    Grüße Lukas

    :buddha: Es geht immer darum, sich in die Unannehmlichkeiten des Lebens hineinzulehnen und sich diese ganz genau anzuschauen. :buddha:


  • Der Tod ist eine biologische Gerechtigkeit, ein unausweichliches Naturgesetz, dem niemand entrinnen kann.


    Der Tod ist schon ok…

    …Sterben jedoch, das demTod vorausgeht und dem Geist schlagartig oder langsam die Zusammenarbeit mit dem Körper verweigert, will man lieber nicht.


    Ist die Daseinsgier zwiegespalten?