Wie wird man Buddhist?

  • Ich möchte Buddhist werden, weiß allerdings nicht wann man sich Buddhist nennt. Ab wann ist man Buddhist und wie kann ich das werden?


    Ich versuche mich immer zu verbessern und bin gerade dabei, meine Phobie gegen Insekten loszuwerden und sie nicht bewusst töten. Wenn ich wütend bin, werde ich versuchen es nicht an anderen rauszulassen. Ich habe außerdem noch nie gestohlen, zumindest kann ich mich nicht dran erinnern und vielleicht mal als Kind paar kleine Sachen, allerdings hab ich schon öfter gelogen. Ansonsten bin ich auch Vegetarier und versuche mit meiner Lebensweise kein Lebewesen zu schaden.


    Ich danke schon mal im voraus.

  • Nyinje ☼

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Gegenfrage: Warum ist es wichtig für dich dir ein Etikett zuzulegen? Wenn die Lehren Buddhas dir das geben was du brauchst, dann kannst du ja auch danach Leben ohne dich selbst in eine religiöse Schublade zu stecken. Eigentlich sind so Bezeichnungen wie Buddhist, Christ, Atheist usw. ja auch nur dafür da dass mein Gegenüber weiss wo er oder sie dran ist, ohne dass ich mein Weltbild groß erklären muss. Viel zu oft dient es aber Meinung nach dazu sich von anderen abzugrenzen und ein Wir-gegen-die-Gefühl zu schaffen.

    Wenn es dir darum geht Teil einer Gemeinschaft zu sein wäre es vielleicht sinnvoll Mal einen buddhistischen Tempel in deiner Nähe zu besuchen

    Wenn du ein Problem lösen kannst, was macht es dann für einen Sinn sich Sorgen zu machen? Und wenn du ein Problem nicht lösen kannst, was macht es dann für einen Sinn sich auch noch Sorgen zu machen?

    -Shantideva

  • Ich möchte Buddhist werden, weiß allerdings nicht wann man sich Buddhist nennt. Ab wann ist man Buddhist und wie kann ich das werden?

    Auf diese Frage gibt es viele Antworten, lieber Mike.


    Von "warum das Etikett", so wie Dennies geschrieben hat, über formelle Wege (die hier sicher noch genannt werden). Bis hin zu meiner Richtung, Vipassana. Ich folge dem Buddha (= der Lehre des Buddhas) seit ein paar Jahren, aber die meisten Vippies nennen sich nicht Buddhisten, weil die religiösen Aspekte im Hintergrund stehen.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Lernen, Üben, Üben , Üben .....

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Hallo MyNameIsMike,

    ich stimme "meinen Vorgängern" zu.


    Grundsätzlich empfehle ich, Dir überhaupt erstmal die verschiedenen Richtungen anzuschauen. Ich habe verschiedene Richtungen "ausprobiert", 1992 beim tibetischen Buddhismus Zuflucht genommen und mich dann auch als Buddhistin gefühlt. Inzwischen jedoch brauche ich dieses Etikett nicht. Meine Freundinnen und Verwandte wissen, dass ich die buddhistische Lehre - soweit mir möglich - "befolge". Manchmal zitiere ich den Buddha, ansonsten übe ich mich in Geistesschulung.


    Zu Beginn ist es gut, sich einer Gruppe anzuschließen. Wie willst Du sonst herausfinden, wo Haken und Ösen bei Dir versteckt sind? Aber auch hier im Forum ist das möglich.

    Es gibt gute Literatur, schau mal unter der Rubrik hier im Forum.


    Viel Erfolg und nicht zuviel Ehrgeiz - immer mit der Ruhe

    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Gegenfrage: Warum ist es wichtig für dich dir ein Etikett zuzulegen?

    Nein, mir ist es nicht wichtig. Ich dachte nur das man erst buddhistisch sein darf, wenn man die Grundvoraussetzungen geschafft hat, wenn es welche gibt.

  • Als Westler oder als Außenstehender kann man sich selber ausdenken, was man alles unter "Buddhist sein" verstehen will und ab wann man Buddhist ist usw. .. da ist der Fantasie keine Grenzen gesetzt. ;)


    Im Palikanon aber ist es so geschildert, dass jemand nach einer Belehrung des Buddha ganz bewusst "Zuflucht" (vor den Leiden Samsaras) zum Buddha, der Lehre und der Jüngerschaft nimmt. Auch im tibetischen Buddhismus ist "Buddhist sein" so definiert: man nimmt bei einem Lama (stellvertretend für den Buddha) Zuflucht zu den Drei Juwelen, zu Buddha, Dharma und Sangha, d.h. man sieht den Buddha als höchsten Lehrer an, den Dharma als Wahrheit, und Sangha als geistige, unterstützende Gemeinschaft.


    Das Wort "Etikett" allein deutet schon auf eine Ablehnung dieses Prozesses hin. Das ist ja ok. Dann ist man halt am Buddhismus nur interessiert.


    Zitat

    "Vortrefflich, o Gotamo, vortrefflich, o Gotamo! Gleichwie etwa, o Gotamo, als ob einer Umgestürztes aufstellte, oder Verdecktes enthüllte, oder Verirrten den Weg wiese, oder in die Finsternis ein Licht hielte, 'Wer Augen hat wird die Dinge sehn': ebenso auch hat Herr Gotamo die Lehre auf mannigfaltige Weise dargelegt. Und so nehmen wir bei Herrn Gotamo Zuflucht, bei der Lehre und bei der Jüngerschaft: als Anhänger möge uns Herr Gotamo betrachten, von heute an zeitlebens getreu."

    Majjhima Nikaya 41-42

    :rainbow:

  • Was mir gerade einfällt: Ich nehme Zuflucht zu einem Menschen. Zu einer Menschengruppe und zu einer Lehre eines Menschen. Alles ist menschlich und nicht göttlich, außer ich denk mir heute ich nehme Zuflucht zu Buddha als geistiges Wesen, anstatt zu dem Buddha zu dem auch die Menschen damals Zuflucht genommen haben.

  • Hallo Mike,


    meine Vorschreiber haben dir sehr gute Ratschläge gegeben.


    Ich bin wahrscheinlich viel älter als Du, aber stehe in dieser Beziehung auch am Anfang. Raten möchte ich Dir auf alle Fälle, hier in diesem Forum weiter zu lesen. Mir persönlich hilft es sehr. Es kommen viele Begrifflichkeiten, Hinweise, die mir gar nichts sagen, dann beginne ich zu googeln, nicht alles, aber immer etwas. Auch die Links, auf die manchmal verwiesen wird, sind sehr hilfreich. Wie gesagt, alles auf einmal, das wäre viel zu viel, aber Stück für Stück sich das Wissen anzueignen und danach zu überlegen, welche Richtung man gehen möchte.


    Es ist ein langer Weg, aber für mich merke ich, dass er sich lohnt, die ersten Felsbrocken habe ich zur Seite geräumt und gehe jetzt zur Belohnung nur auf Kieselsteinen, aber ich weiß, dass ich den nächsten Fels erklimmen muss, um den Pfad zu folgen.


    Viel Glück!!!!

    _()_

    Falls Du glaubst, dass Du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist.

    Dalai Lama

  • Du hast ja schon hilfreiche Antworten bekommen.

    Hier ist meine Erfahrung / Meinung dazu :


    Wie wird man Buddhist?


    Bei mir war es so, dass ich glücklich sein wollte. Es war ein Mangel in meinem Leben, den mein christlicher Glaube damals nicht befriedigen konnte.

    Warum war der buddhistische Mönch, den ich in China getroffen habe, viel glücklicher als ich, obwohl er materiell gesehen, viel weniger hatte als ich?


    Da war Leiden in meinem Leben, ein Mangel den mein konsumrausch, meine seichten Beziehungen nicht befriedigen konnten.


    Da war also Leiden, und scheinbar ein Weg raus aus dem Leiden.

    Die Mönche hatten anscheinend einen Weg zum Glück gefunden.

    Von Buddha wusste ich gar nicht so viel. Als ich meinen ersten Lehrer in Thailand getroffen hatte, wusste ich was ich wollte.


    Ich hatte Vertrauen in den Lehrer, und zunehmend vertrauen in die Lehre von der Leere.

    Bis dahin war der Buddha immer noch, nur eine Statue, vor der ich mich aus Respekt verbeugt hatte .

    Den echten Buddha konnte ich damals noch nicht sehen, verstehen.


    Nach teilweise harten Wochen und Monaten, konnte ich die Ursachen für meine Probleme, für meine Unzufriedenheit erkennen.


    Ich wusste das ich einen Weg in die Freiheit gefunden hatte. Egal was es mich kosten würde, ich würde nicht mehr aufgeben.


    Das Vertrauen wurde immer stärker.

    In der Vipassana-praxis ist ja ein ziemlich detaillierter Weg aufgezeichnet.

    Wenn Du die ersten Stufen in deiner Praxis wieder erkennen kannst, kannst Du Dir ziemlich sicher, dass der Schluß der Praxis auch stimmt und machbar ist, auch wenn Du es Dir jetzt noch nicht vorstellen kannst.


    Wenn Du dann jene Bereiche in der Meditation erreichst, wo Dein bekanntes Universum nicht mehr existiert, wo dein Denken, dein Wissen und deine Erfahrung, durch die Stille, durchs erkennen zum Schweigen gebracht wird, wirst du zum ersten Mal die Welt sehen wie sie wirklich ist.

    Es ist ein sehr destruktiver und teilweise erschreckender Prozess.

    Du wirst dein Vertrauen, deinen Glauben verlieren.

    Die Welt wie du sie kanntest, existiert dann nicht mehr.


    Gleichzeitig steigt aber ein unvorstellbarer Frieden in dir auf.

    Du wirst kein Mitleid mehr haben mit den anderen Wesen, du wirst Mitgefühl haben.

    Du wirst nicht unbedingt glücklicher werden, aber du wirst einen Frieden finden, der das Glück und das Leiden dieser Welt mit Liebe und Mitgefühl, Mitfreude in etwas wandelt, das nicht mehr bedingt ist durch die vergänglichen Erscheinungen dieser Welt.


    Spätestens dann, wirst Du Dich vor lauter Dankbarkeit vor dem Buddha, deinen Lehrern verbeugen.


    Du wirst erkennen wie großzügig diese Wesen waren.



    Mach einen Vipassana-kurs.

    Schau dir zwei oder drei Lehrer an.

    Steck dann dein ganzes Herz in die Praxis.


    Das würde mich sehr glücklich machen. Alles Gute für Dich!

    Einmal editiert, zuletzt von Mar tin ()

  • Guten Tag liebe Gemeinde des Buddhismus,


    ich bin neu hier in der Gruppe da ich gern den Buddhismus erlernen möchte. Online Studium kann ich leider nicht machen da mir die Finanziellen Mittel dafür nicht ausreichen. Buddhismus hat mich schon länger begeistert auch durch Japanische Reportagen ob Eisenbahn Romantik, Terra X usw. Nun weiß ich leider nicht, wie ich es machen kann, soll, muss. Bücher habe ich keine da Bücher für mich extrem teuer sind. Der Gebrauchtwarenladen bei mir im Dorf hat sowas nicht! Mich würde es auch interessieren ob es mir helfen kann in mein durch Leid gesiebtes Leben besser klar zukommen in dem ich Zuflucht zu Buddha nehme.


    Sollte ich einen Altar zuhause besitzen? Buddha Figur ist schon da.

    Wenn man meditiert, ist das besser mit Buddha vor sich oder egal? Meditieren würde ich gerne mit schwachen Licht und Musik.

    Könnt ihr mir vielleicht etwas helfen?


    Liebe Grüße an euch allen und vielen Dank.

  • Hallo und herzlich willkommen Buddhaschickle,

    es gibt viel buddhistische Literatur zum kostenlosen Runterladen.


    Und zur Einführung in die Meditation ist vielleicht dieses Video hilfreich


    Ayya Khema Achtsamkeit auf den Gedankeninhalt


    Und dieser Pdf-Download ist vielleicht auch hilfreich:


    Mediation der Achtsamkeit

    Eine Achtsamkeits-Meditation für Einsteiger.

    © Buddha-Talk

    Meditation der Achtsamkeit.pdf
    Adobe Acrobat Dokument


    Für den Anfang genügt es aber, wenn Du Dich morgens und/oder abends 10 Minuten "in die Stille begibst", das heißt dass Du auf Deinen Atem achtest: ich atme ein, ich atme aus. Dazu genügt die Sitzgelegenheit, die für Dich am bequemsten ist. Es geht auch im Liegen. Und nein :rofl:, Du bist nicht zu alt. Du bist noch sehr jung.:heart:


    Es bedarf keiner weiteren Hilfsmittel, aber es schadet auch nicht, sich einen Buddha hinzustellen, vielleicht eine Kerze anzuzünden. Wenn Dir das dabei hilft, ist es gut. Musik ist auch eine Möglichkeit, aber das ist nicht die übliche Meditation, die der Buddha lehrte.


    Ich wünsche Dir viel Erfolg.

    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

    Einmal editiert, zuletzt von Monika ()

  • Das freut mich sehr. Buddha habe ich da, den ich mir jederzeit hinstellen kann. 2 Köpfe groß und klein und 2 komplette Figuren einer davon etwas größer. Das möchte ich gern ausprobieren. Vielleicht hilfreich gegen Kopfschmerzen die ich durch meine Bandscheibe habe.

  • Vielen Dank für die Antwort. Englisch verstehe ich leider gar nicht. :(

    Kommt vor! :) Dann muss jemand anderes helfen, ich lese und gucke fast nur englische Dhamma-Sachen..


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Alles Gut. Da musst du dich nicht entschuldigen :)

  • _()_


    Falls das Fon mir noch nicht Kamm (bin mir gerade nicht sicher)

    Willkommen hier, Tee?:tee:


    Also wie einige schon erwähnten findest du fiele gratis Online Angebote um zu Lernen.:D die Geschichten Fon Anhang Brahms (hoffe richtig geschrieben:shock:) sind zb auf YouTube auch auf Deutsch zu finden.


    Das mit der Lernschwäche ist eigentlich kein Problem Du hast ja alle Zeit deines Lebens um zu Lernen:grinsen:

    Nimm dir die Zeit die du Brauchst und getrau dich ruhig hier Fragen zu stellen.

    Ich bin mir zu 99 Prozent sicher das sich jemand findet der dir helfen will zu verstehen.


    Was deine Kopfschmerzen angeht so kenne ich ähndliches, sind es Muskuläre Verspannungen die dir Schmerzen bereiten? Wen ja darfst du mir gerne eine privat Nachricht machen ich hab da ein Paar Übungen die mir helfen (fileicht auch dir)


    Fiel Freude beim meditieren

    _()_

  • Da glaube ich, das da nicht viel geht. Denn die Bandscheibe ist kaputt! War auch schon beim CT aber da kann man nur Operativ was machen aber dann bin ich in der Bewegung noch mehr eingeschränkt. Das möchte ich so gut es geht, noch vermeiden. Aber gerne kannst du mir wenn du magst ein paar Übungen an die Hand geben, die vielleicht auch beim Meditieren gut sind. Meditiert habe ich noch nicht. Momentan habe ich mir erstmal nur Videos angeschaut um zu sehen, wie die meditieren. Leider war das aber alles zu schnell so das ich es noch nicht verstanden habe.


    LG.

  • _()_


    Also ich kenne bei mir die Kopfschmerzen als eine Muskuläre Verspannung am Übergang Fon Nacken zum schädel, was ich mir bei Rückenproblemen als Ursache für vorstellen kann. Wenn es bei dir am selben Ort schmerzt sende ich dir gerne die Übungen. Bitte verzeih das ich sie nicht gleich sende aber ich bin gerade zu faul um sie für nix zu suchen:erleichtert:.


    Was das Meditieren angeht das ist so simpel das es schon wieder schwer ist:lol:

    Mach es dir bequem (sitzen, stehen liegen, egal) Dan Beginn dich auf deinen Ahtem zu konzentrieren. Immer wen du deinen Ahtem nicht spürst oder Gedanken an etwas anderes auftauchen, freust du dich das es dir klar wurde und konsentrierst sich wieder auf deine Ahtmung. Das ist alles für den Anfang.

    So hat man es mir Mal beigebracht.

    Die ganzen Ansichten wie das leid überwunden wird usw kannst du dann langsam lernen indem du zb fragen stellst wie du ein spezieles Leiden los wirst oder du liest im Palikanon (eine Art Sammlung der lehrreden Buddhas) Oder in andere literatur nach.

    _()_