Umgang mit körperlichem Schmerz

  • Liebe Mitleser,


    in seinem Buch: "Der Geist überwindet den Tod" schreibt Pönlop Rinpoche auf Seite 312:

    "Wie sicher sind Sie, dass Sie fähig sind, direkt in die Natur Ihres Geistes zu schauen, wenn Sie sehr starke Schmerzen haben? Das ist die große Frage. Wenn wir wirklich unbewegt auf den Schmerz schauen können, wenn wir mit ihm umgehen und ihn transzendieren können - ohne auszuflippen und ohne nach Schmerzmitteln zu suchen - , dann können wir in diesem Augenblick große Verwirklichung erreichen. Meistens greifen wir jedoch nach Paracetamol, sobald wir Schmerzen haben, sogar dann, wenn es nur leichte Kopfschmerzen sind."


    Wie also geht Ihr mit Schmerzen um im Zusammenhang damit, was Pönlop Rinpoche hier schreibt?


    Bin gespannt auf Eure Antworten.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Hallo Amdap,

    ich übe mich tatsächlich darin, in den Schmerz hineinzugehen. Diese Erfahrung hatte ich bereits vor fast 50 Jahren bei der Entbindung meiner Tochter. Ich war so aufgeregt und freudig, dass die Schwestern bei der Geburt hinzugerufen wurden, um zuzuschauen. Der Arzt, der mich später nähen musste, sagte: "Sie sind also die Frau, die bei der Entbindung lacht".


    Tatsächlich muss ich zugeben, dass mir die Haare zu Berge standen, so groß war der Schmerz. Aber ich war total positiv. Diese Erfahrung hat mich geprägt. Damals hatte ich noch keine Ahnung von Buddhismus. Aber ich wusste, dass alles aus dem Geist kommt.


    Heute beobachte ich den Schmerz. Es fühlt sich, wenn ich achtsam bin, nicht mehr an wie "das ist mein Schmerz", sondern da ist Schmerz. Während ich ihn "anschaue" verliert er seine Macht. Manchmal verschwindet er, manchmal nehme ich auch ein Schmerzmittel, z.B. Voltaren für die Knie. Aber generell erlebe ich durchaus, dass mit noch mehr Übung da kein Schmerz mehr in der Form zu spüren ist, wie es üblich ist.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ich bin eigentlich auf Schmerzmittel angewiesen.

    Täglich 3 Tabletten und einmal pro Woche eine Infusion.

    Aber manchmal vergehen 3 Wochen bis ich Schmerzmittel zu mir nehme.

    Ich möchte mich nicht an das Zeug gewöhnen, und wenn ich aufs helle Licht zugehe, möchte ich nicht mit stärkeren Schmerzmittel zugedröhnt sein.

    In meiner Zeit in Thailand sind wir durch die Schmerzen gesessen.

    Man musste eine Lösung im Geist suchen.

    Der normale Schmerz kann überwunden werden, indem man ihn akzeptiert und loslässt.

    Geübte meditierende können sich in Bereiche zurückziehen, wo der Geist nicht von Gefühlen, Glück und Unglück gestört werden kann.


    Mögen wir alle Frieden finden!

  • _()_


    Ich Lese gerade ein Buch Fon ahjan Brahm, da hab ich heute gelesen das Meditation Schmerzen lindern oder verschwinden lassen kann wen sie den richtig geübt wird. Jedoch würden fiele den Fehler machen und sich hinsetzen mit dem Gedanken den Schmerz los zu werden was natürlich nicht funktioniert da das ja Ablehnung ist und somit auch dukka:grinsen:

    .

    Heute Morgen hatte ich das komischerweise noch nicht gelesen, aber ich erwachte mit Migräne :(. An normalen Arbeitstagen nehme ich dagegen eine Tablette und gehe dann arbeiten. Da ich aber die nächsten 2 Woche. Ferien habe und quasi für mich einen Weihnachts rettet daraus machen ;) wollte ich vorerst auf das Schmerzmittel verzichten:nosee:. Ich ging also etwas meditieren und mit dem Hund Gassi. Der Schmerz war da und würde aber entgegen der Erfahrung die ich sonst so machte, nicht schlimmer. Der Schmerz war nach ca 2h komplet weg nur die Müdigkeit blib:erleichtert:. Ob dies ein allgemein gültiges Phänomen ist weiß ich nicht fileicht häte ich einfach nur einmal glück_()_

  • Wie also geht Ihr mit Schmerzen um im Zusammenhang damit, was Pönlop Rinpoche hier schreibt?

    Ich mache es seit Jahrzehnten, wie von Pönlop Rinpoche beschrieben:

    ... unbewegt auf den Schmerz schauen können, wenn wir mit ihm umgehen und ihn transzendieren können - ohne auszuflippen und ohne nach Schmerzmitteln zu suchen ...

    Fakten: Ṃ. Bechterew seit 1977, Defekte der Schulter-, Hüft- und Kniegelenke-Gelenke durch rezidivierende Schübe (keine weitere OP möglich), drei OP der Wirbelsäule mit Verplattungen, ... ich lernte, bei auftretenden Schüben in die Meditation einzutaucheṇ. Ich nehme keine Medikamente. LG mkha'

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    Das tut beim lesen ja bereits weh:eek:

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  • Bei Schmerzen versuche ich mich nicht mit dem Gefühl zu identifizieren, es als ein Phänomen zu beobachten sozusagen aus einer Distanz, wie von außen. Das funktioniert nicht perfekt, aber es hilft auch bei länger anhaltenden und starken Schmerzen nicht durchzudrehen.

  • Von meinen Lehrern (Theravada,)

    lernte ich den Schmerz anzunehmen wie dieser jetzt im Moment erlebt wird und in dieser Emotion, ausgelöst durch eine körperliche Empfindung so lange zu verweilen bis sich ein fließen im Raum ergibt und den Widerstand als eigentliche Diskrepanz verkleinert.


    Tabletten versuche so weit es meinem Körper möglich ist zu vermeiden.


    Bei meinen letzten Autounfall mit angebrochenem Brustkorb, inneren Blutergüssen und Ausdehnungen auf das Herz hat es mir schon sehr weit geholfen.


    Alles Liebe im verweilen❤️🙏

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    Der Schmerz war nach ca 2h komplet weg nur die Müdigkeit blib:erleichtert:. Ob dies ein allgemein gültiges Phänomen ist weiß ich nicht fileicht häte ich einfach nur einmal glück_()_

    Den Kraftverlust zur Müdigkeit kenne ich auch sehr gut lieber Sili


    So stellte ich fest das ein ‚verweilen‘ erst einmal sehr viel Kraft fordert, ermüdet bis dadurch dann eine

    neue’ innere Basis erreicht werden könnte von der aus ein Umgang mit körperlichen und auch emotionalem Schmerz eines Tages leichter fällt und Kraft geben kann.

    Selbst im Alter...☀️🙏

  • Seit 2014 habe ich chronisch Probleme mit dem Piriformis Muskel. Dieser machte sich bereits nach 5 Minuten Sitzen bemerkbar. Weder bin ich in der Lage, in die Natur des Geistes zu schauen noch flippe ich aus. Schmerzmittel brauche ich auch nicht. Trotzdem ist da Ablenkung vom Meditationsobjekt, die Konzentration lässt nach. Ich werde unruhiger in der Sitzposition. Dies erkenne ich und versuche, es nicht zu bewerten.


    Seit März mache ich reregelmäßig Online Sport. Diese Übungen haben den Piriformis Muskel sehr gut getan. In der Meditation spüre ich zwar immer noch den Muskel aber er lenkt nicht mehr so ab wie vor ein paar Monaten. Faszienmassage hat auch geholfen :)

  • Ich habe das Buch und mache es so wie Dzogchen Ponlop Rinpoche sagt. Ich habe Migräne-Anfälle. Manchmal nehme ich eine Paracetamol, aber das hilft nur ein Bisschen. Bei Migräne nehmen andere stärkere Schmerzmittel.


    Ich könnte Migränemittel nehmen, da ich nicht in Gefahr bin, jede Woche einen Anfall zu bekommen. Es wäre von der Dosis her nicht so schlimm. Aber man kann ja woanders widergeboren werden wo man keine Schmerzmittel hat.

    Auch beschreibt es Dzogchen Ponlop Rinpoche die Übung ja als Vorbereitung auf die nach-Todes-Bardos. Deswegen übe ich lieber.


    Migräne ist eine heftige Sache und daher ist diese Situation die beste Gelegenheit zu üben, die ich habe. Aber es ist schwer. Also die Stunden wo ich in die Ablehnung des Schmerzes reinfalle sind echt hart. Ich kann mich dann meist trotzdem nicht entscheiden ein Schmerzmittel zu nehmen, schon gar nicht gehe ich zum Arzt und hole mir Triptane. Daher leide ich dann einfach.

    Einmal editiert, zuletzt von Adrenaline ()

  • Ich hatte, eigentlich lange nicht mehr, auch Migräne.

    Wenn mir einer erzählt das er die mit buddhistischen Techniken, oder anderen, Schmerz zu ignorieren, weiß nicht wovon er spricht. Auch habe ich Fibromyalgie Schmerzen gegen die hilft kaum was. Wie geh ich damit um? Ich nehm das gerade passende Schmerzmittel. Ich bin nämlich nicht verpflichtet unter Schmerzen zu leiden. Den Glauben überlasse ich anderen.

  • Wie also geht Ihr mit Schmerzen um

    die Frage ist ja über was für Schmerzen wir hier sprechen. Grundsätzlich sind Schmerzmittel ein wichtiges Hilfsmittel, wenn die Schmerzen unerträglich werden. Niemand soll unnötige Qualen erleiden müssen, nur weil jemand eine religiöse Idee von "heilsamen Schmerzen" propagiert. Die große Gefahr hierbei ist zudem, dass Menschen mit großen Schmerzen das Gefühl bekommen ihr Schmerz sei ja gar nicht so schlimm und sie gingen nur falsch damit um (das wäre grausam). Ich finde dieser Umstand muss ganz klar herausgearbeitet werden. Da ich das Buch nicht gelesen habe, kann ich hier keine Meinung abgeben.


    Bei unvermeidlichen oder moderaten Schmerzen sieht das schon anders aus. Hier kann die innere Einstellung Wunder bewirken. Was man nicht ändern kann, kann man vielleicht akzeptieren. Also sind Akzeptanz und Annahme von Schmerzen Schlüsselfaktoren für Leidminderung, weil fehlende Akzeptanz seinerseits als positive Rückkopplung fungiert und den Schmerz vergrößert. Man kann sich das wie einen Regelkreis vorstellen, bei dem die Regelgröße auf den Eingang des Reglers additiv zurückgeführt wird. Dadurch schwingt sich das System auf und der Schmerz wird immer unerträglicher. Schönes Beispiel: Tropfender Wasserhahn. Erst nervt er nur und am Ende springt jemand aus dem Fenster.


    Eigentlich lassen sich sehr viele Leiderfahrungen auf rückgekoppelte, sich selbst verstärkende Systeme in unserer Psyche zurückführen. Sobald man die rückkoppelnde Verbindung kappt, beruhigt sich das System wieder.

    2 Mal editiert, zuletzt von Erdmaus ()

  • Es geht hier nicht um die Linderung von Schmerzen. Sondern um das Beenden des Leides. Gemäß der dritten der vier edlen Wahrheiten ist das möglich. Und zwar durch den Pfad des Buddha.

    Ich rede jetzt nur davon was ich meine, dass Dzogchen Ponlop Rinpoche meint. Er meint, das Verwirklichen von Anatman. Dann ist keiner mehr da, der Schmerzen hat.


    Der Punkt für mich ist nur der: Ich merk dann so richtig, wo ich stehe. Mir z. B. was drauf einzubilden, wie gebildet ich buddhistisch bin, das nützt dann ja mal gar nichts. Also ich meine, dass ich mir hier einbilde zu durchschauen worum es geht, ist zwar notwendige Grundlage um es zu schaffen. Hilft aber null, wenn dieses Wissen nur im Kopf steckt.

    Mich bringen die Anfälle echt auf den Teppich, wo ich stehe, betreffend Anatman.

  • Wie damit umgehen? Die meisten leichten Schmerzen nehm ich einfach hin, meist gehen sie bei genauer Betrachtung und Analyse wieder weg. Meine Hände und Füße sind meist betroffen, wenn angestrengt. Da hilft der Rat meiner Oma: Weitermachen, wenn du die nicht anstrengst werden sie steif. Wir haben eine Erbschaft: Arthrose. Die begann bei mir schon mit 21 und ich hab sie immer, als Hinweis gesehen meine Gleichgültigkeit gegenüber meinen Körper nicht ernst zu nehmen. Weitermachen bis der Schmerz weg ist. Dafür brauchte ich nie Medikamente. Die Zipperlein erscheinen nur bei zu viel Faulheit.

    Für Schmerzen, die ich kenne und als nicht Organisch einzuordnen sind hab ich von Paracetamol bis Tryptophan und Tramadol alles da. Meist hilft zur Zeit eine halb Paracetamol. Ich weiß nie welches Mitelchen jetzt gerade wirkt. UND jedes Schmerzmittel hat Nachwirkungen, die ich nicht haben möchte.

    Bei mir unbekannten oder aus dem Inneren des Körpers kommenden gibt es immer den Arzt. Hab ich bisher nicht gehabt. Ich bin Schmerzpatient aber eben kerngesund. Schmerzhaft sind bei mir Kopf, Hände Füße.

    Eben alles was immer Bewegung braucht, Karma verursacht, um zu funktionieren.

  • also dagegen, dass ich komplett ausfalle während Migräne kann ich gar nichts tun. Ich schlafe die meiste Zeit. Ich finde das schon angenehm in so einen gemütlichen Schlummer zu fallen, ohne Schmerzmittel. Schwer genug, dahin zu kommen. Den Anspruch, fit zu sein, habe ich nicht. Unmöglich wär das.

  • diese unendliche Müdigkeit nach dem Auflösen des Schmerzes in der Meditation, (manchmal verbunden mit der Erkenntnis, dass jedes Kleidungsstück nass geschwitzt ist), ist bis heute immer noch mein Begleiter ...

    der Körper ist ja krank, manchmal schwer krank. Egal ob man das persönlich nimmt, oder nicht. Daher kann der auch dann nix.

  • Eigentlich kann ich zu jeder Antwort JA sagen. Was ich dennoch hinzufügen möchte ist, dass erwiesenermaßen immer wiederkehrende Schmerzen zu chronischen Schmerzen werden, wenn sie nicht medikamentös behandelt werden. Es bildet sich nämlich eine "Spur" im Gehirn, die auch dann Schmerzen meldet, wenn es gar keinen Grund mehr dafür gibt.

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    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • also dagegen, dass ich komplett ausfalle während Migräne kann ich gar nichts tun. Ich schlafe die meiste Zeit. Ich finde das schon angenehm in so einen gemütlichen Schlummer zu fallen, ohne Schmerzmittel. Schwer genug, dahin zu kommen. Den Anspruch, fit zu sein, habe ich nicht. Unmöglich wär das.

    Das kann ich so bestätigen. Nur 24 h ohne Schmerzen vor sich hindämmern ist schon ein großer Erfolg. Die Schmerzen sind ja ein Symptom. Dahinter passiert physiologisch noch viel mehr.


    Wo mir Achtsamkeit wirklich weiter hilft: Meine Frühsymptome für Migräne zu erkennen (bei mir leichte Sehstörungen, extremet Frust (den ich sonst so intensiv kaum kenne) und leichter Durchfall). Wenn ich "schnell" genug bin, helfen ganz einfache Schmerzmittel sehr zuverlässig. Aber ich muss die nehmen, lange bevor die Schmerzen kommen.


    Zur Aufmunterung: Eine fortgeschrittene Selbstmordmethode? Zu jemanden mit einem Migräneanfall sagen: "Oh, das kenn ich, gestern hatte ich auch ein wenig Kopfschmerzen!". :)

  • _()_

    So fiel was der Afderin meinem Kopf antworten möchte .:grinsen:


    Aber Mal sehen auf was ichmich beschränken kann.


    Als erstes sei Mal gesagt das jeder ein subjektives Schmerzempfinden hat.

    Als zweites sei gesagt das die Entspannung der Muskulatur und der Ahtem wen er den richtig geht Schmerzen lindern kann. (Meiner Schwester würde in der Krebstherapie beigebracht bei schlimmen Schmerzen zu Ahtmen.

    Als drittes sollte niemand auf die bescherte Idee kommen, den Schmerz weg Meditieren zu wollen oder gar einfach aus zu sitzen wenn Schmerzmittel helfen könnten. Buddha lernte den mittleren weg nicht den Weg des "da musst du durch". Was für mich gilt oder für weiße alte Meditierende das gilt nicht für jeden. Es würde subjektiv gefragt wie man mit Schmerzen umgeht. Ich hab meinen Teil gesagt und was ich in einem Buch eines Berühmten Mönches gelesen habe, aber auch der Mönch hat zu Schmerzmittel Geräten wen es zu sehr schmezt. Des weiteren hätte ich Glück das die Migräne erst am aufkommen wahr, währe sie voll da gewesen hätte ich mich mit dem Schmerzmittel abgeschossen und hätte geschlafen bis zum Ende des Schmerzes.


    Bei wiederkehrenden oder chronischen Schmerzen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Meditation ist bestenfalls als erste Hilfe in Momenten bis das Mittel wirkt oder bis ein Arzt anwesend ist zu empfehlen. Wen in dieser ersten Zeit die Meditation nichts hilft und die schmerzen immer schlimmer werden soll sich niemand Durchquellen das bringt nix. Es nützt auch nix den Schmerz weg Meditieren zu wollen da das mit Ablehnung verbunden ist. Den Schmerz als meditations Objekt sorgt dafür daß der kleine Trampelpfad der Fon Schmerz genutzt wird, zu einer Autobahn ausgebaut werden kann.

    Wer in der Praxis nicht die nötige Erfahrung hat (oder einfach nur Glück so wie ich) der solte wohl besser nicht zu fiel riskieren._()_

  • so lange man noch Ja sagen kann


    und komplexe Problematiken einfach akzeptieren und loslassen


    sonst sollte man dringend anfangen zu allem Ja zu sagen



    Der Fehler dass derjenige der immer NEIN sagt,


    Dinge vielleicht nicht mehr positiv sehen kann



    Und dann gewinnt der Schmerz



    Also mir hilft es echt immer wieder Problematiken und Sachverhalte loszulassen und dies auch laut ausszusprechen


    :ani-fc:


    Go and Love Yourself_()_:like:

    Der Weg des Bogens, wer hält den Bogen?:dao:

  • Es gibt die unterschiedlichsten Arten von Schmerz.


    Der Anlass, warum ich diese Frage gestellt habe, ist der, dass sich vor ca. 9 Tagen wieder so ein Problem der Lendenwirbelsäule aufbaute und ich mich unter verschiedenartigen Schmerz-Reaktionen nicht mehr gut drehen, bücken usw. konnte. Immer von diesem messerscharfen Schmerz begleitet, unvermitteltes, überfallartiges Stechen, äußerst schmerzhaft. Nach meiner Erfahrung bleibt einem dann nichts anderes übrig, als ein Schmerzmittel zu nehmen. Die Schmerzmittel sind sehr verschieden, Diclofenac beispielsweise kann ich nur sehr schlecht vertragen, denn davon bekomme ich so einen Dumpfkopf. Und ich hasse es, nicht klar denken zu können. Also versuchte ich es, nachdem ich die Sache eine Weile erleben musste, diesmal mit Novaminsulfon 500mg aus dem Restbestand von meiner Mutter. Das war wunderbar. Nach einigen Stunden ebbte es ab, und der Kopf war immer noch klar. Habe es drei Tage genommen.

    Wenn man in einem solchen Fall versucht den Schmerz zu ignorieren, oder auch mit ihm zu leben, in ihn hineinzugehen, dann merkt sich der Körper den Schmerz (Schmerzgedächtnis), und das ist sehr fatal, während unweigerlich bzw. unterbewusst man eine falsche, mehr oder weniger verkrampfte Haltung einnimmt, was das Problem nur noch unterstützt und man es dann, langfristig, nur noch schlechter wegbekommt. Darum ist es wichtig, mit einem Schmerzmittel für kurze Zeit einen Schlussstrich zu ziehen.

    Jetzt geht es mir wieder gut.


    Desweiteren habe ich länger überlegt, ob ich das Folgende hier schreiben kann. Schließlich befinden wir uns hier im öffentlichen Teil, nicht im geschlossenen Forum. Andererseits ist man ja durch Avatar geschützt und bleibt anonym. Außerdem kann die Geschichte nützlich und wichtig sein für Alle. Ich habe mich also entschlossen, jetzt doch darüber zu schreiben.

    Als ich noch jung war, hatte ich extrem krampfartige Monatsschmerzen. So extrem und heftig, dass die Wehen vieler anderer Frauen, beim Gebären, Peanuts dagegen sind (in Gesprächen herausgefunden; habe keine Kinder), und Schmerzmittel wirkten hier nicht mehr. Oft dachte ich, ich muss sterben. Eines Tages wusste ich mal wieder nicht wohin mit mir, warf mich auf den Fußboden (zum Glück war ich gerade zu Hause). Rollte mich, hatte Schüttelfrost und die Zähne klapperten aufeinander, es war ein unglaublicher Schmerz, wie man es gar nicht beschreiben kann. Der Körper war nur noch ein zuckendes Etwas und mir schien, dass ich gleich in Ohnmacht falle. Plötzlich schlug das Ganze um in eine Art "mystisches Erlebnis". So kam es mir jedenfalls vor. Der Schmerz verschwand zwar nicht schlagartig, jedoch trat er in den Hintergrund, indem ich mich wie von einem unbeschreiblichen Licht durchflutet fühlte. Es war gleichzeitig so ein großes Glückserlebnis, dass mir noch heute die Worte fehlen.

    Sehr viel später habe ich mal gelesen, dass dieses Phänomen sozusagen von der Natur eingerichtet ist, aber für andere Zwecke. Hier geht es darum, dass ein Beutetier beim erfolgreichen Überfall durch ein Raubtier nicht so viel Schmerz erleidet und entspannt ist (nebenbei bemerkt: es macht einen Unterschied in der Fleischqualität, ob ein Schlachttier im Angstzustand oder im entspannten Zustand geschlachtet wird. Das Fleisch im ersten Fall ist noch ungesünder). Es ist erwiesen, dass das Beutetier eines Raubtiers kurz vor dem Tod eine Endorphinausschüttung erfährt. Und ich glaube, dass es mir damals in meinen unerträglichen Schmerzen ähnlich ergangen ist.


    Dazu kann man weiter kommentieren, dass man ein Licht- und Glückserlebnis nicht überbewerten soll. Wir sind hier immer noch mit dem Körper verbunden, das darf man nie vergessen, so überirdisch manche Meditationserfahrungen auch wirken. Und der Körper wirkt nun mal mit seiner ihm eigenen Biochemie. Es ist eine riesige Gefahr, dass nicht Wenige, die religiös aktiv sind, und die auf diese Weise ein zeitweiliges Licht- und Glückserlebnis erfahren haben, meinen, sie seien von nun an erleuchtet oder sie seien eins mit Gott (je nachdem, welcher Religion sie nachgehen).

    Ob so ein Mensch denn nun wirklich erleuchtet ist, das sieht man langfristig an seinen Handlungen, an seinem Verhalten.

    Der Weg zur Erleuchtung ist eine jahrelange, ja lebenslange Aufgabe, die auch mit dem Tod nicht endet. Und das ist gar nicht zu vergleichen mit einem einmaligen, scheinbar überirdischem Glückserlebnis. Man hat zum Beispiel rekonstruiert, dass Paulus und Mohammed Epileptiker gewesen sein sollen, das soll ja ziemlich sicher sein. Auch bei Epilepsie treten solche durch Biochemie ausgelösten Erscheinungen auf.


    Nun schaut noch mal auf meinen Eingangspost mit dem Zitat von Pönlop Rinpoche:

    "Wie sicher sind Sie, dass Sie fähig sind, direkt in die Natur Ihres Geistes zu schauen, wenn Sie sehr starke Schmerzen haben? Das ist die große Frage. Wenn wir wirklich unbewegt auf den Schmerz schauen können, wenn wir mit ihm umgehen und ihn transzendieren können - ohne auszuflippen und ohne nach Schmerzmitteln zu suchen - , dann können wir in diesem Augenblick große Verwirklichung erreichen. Meistens greifen wir jedoch nach Paracetamol, sobald wir Schmerzen haben, sogar dann, wenn es nur leichte Kopfschmerzen sind."

    Ich glaube, er meint da etwas ganz anderes als ich. Er meint leichtere Schmerzen, die man nicht immer sofort mit Schmerzmitteln dämpfen soll. Also gut, wenn es leichtere Schmerzen sind, kann man durchaus mit ihnen arbeiten. Man kann sicher auch gewisse Verwirklichungen, über lange Zeit und in kleinen Schritten, erlangen, wenn man diese Praxis immer wieder in Achtsamkeit anwendet.

    Aber man muss auch achtsam sein in Bezug auf die Art des Schmerzes und seinen Stärkegrad. Meiner Meinung nach muss man das sehr genau beobachten und abwägen, ob ein Schmerzmittel angebracht ist oder nicht. Was nützt es, wenn man durch völlige Verweigerung jedweden Schmerzmittels schließlich erreicht, dass man dem Körper nur ein Schmerzgedächtnis anzüchtet und dieses Problem dann nur noch schlecht in den Griff zu bekommen ist?

    Pönlop Rinpoche war ungefähr 40 Jahre alt, als sein Buch erstmalig gedruckt wurde. Er war also noch relativ jung. Sicher hatte er zu dem Zeitpunkt noch keine Erfahrung mit chronischen Schmerzen, wie sie bei den meisten Menschen typischerweise erst im Alter auftreten. Für einen alten Menschen mit chronischen Schmerzen sind seine Worte wahrscheinlich nur bedingt hilfreich. Er hätte noch hinzufügen müssen, dass man da differenzieren muss. Aber vielleicht kannte er sich damals in Physiologie nicht so aus, er hat das nur aus spiritueller Warte betrachtet.

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    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Moin Amdap,

    auch ich habe den Eindruck, dass Du viel spekulierst. Die Form, Dauer und Art der Schmerzen ist ja sehr unterschiedlich, und auch die Fähigkeit, Schmerzen zu ertragen.

    Wenn man in einem solchen Fall versucht den Schmerz zu ignorieren, oder auch mit ihm zu leben, in ihn hineinzugehen, dann merkt sich der Körper den Schmerz (Schmerzgedächtnis), und das ist sehr fatal, während unweigerlich bzw. unterbewusst man eine falsche, mehr oder weniger verkrampfte Haltung einnimmt, was das Problem nur noch unterstützt und man es dann, langfristig, nur noch schlechter wegbekommt. Darum ist es wichtig, mit einem Schmerzmittel für kurze Zeit einen Schlussstrich zu ziehen.

    Jetzt geht es mir wieder gut.

    Das schrieb ich ja auch weiter oben. Und es freut mich, dass es Dir wieder gut geht.


    Es geht auch bei Schmerzmitteln darum, Entzündungen zu hemmen und von Entzündungen zu befreien.


    Und ja, das Gehirn schüttet Glückshormone aus. Eine gute Einrichtung der Natur. Und vor allem nachdem ein großes Leid-Problem beseitigt wurde, eine Katastrophe beendet ist, Schmerzen nachlassen usw.

    Ob dieser Flow eine positive Änderung im Gehirn verursacht, hängt von der Länge und Vielzahl seiner Erscheinungen ab. Wer diese Erscheinungen oft erlebt, dessen Gehirn verändert sich genauso wie bei negativen Erlebnissen und ständig negativen Gedanken (z.B. Depression) bis hin zu Schmerzen im Körper.


    Es ist also durchaus gut, sich über Lichterfahrungen und dergleichen zu freuen. Diese Freude wiederum bewirkt ein ganzheitliches Aufsteigen und verschwindet auch nicht (längere Zeit) bei Leiden.


    Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute

    Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Schmerz ist Schmerz.

    Eine körperliche Empfindung.


    Die Natur des Geistes ist klar und rein.


    Weder Schmerz,

    weder leicht noch schwer, weder negativ, weder positiv.


    Weder Empfindung, weder Emotion.


    Meditation ist das Mittel zum Zweck.

    Zweck ist Ruhe oder Einsicht,Klarsicht eines reinen Geistes.


    Alles Liebe weiterhin im Verweilen

    ❤️🙏








  • Moment mal,

    mein Bericht hat überhaupt nichts mit Spekulation zu tun.

    Nur, weil meine Ausdrucksweise stets sehr differenziert ist und ich beim Schreiben sehr viel Sorgfalt anwende, darf man das noch lange nicht als Spekulation abtun, denn das ist ein sehr oberflächlicher Umgang mit diesem Thema.


    Wenn Ihr diegleiche Schmerzerfahrung gemacht hättet wie ich in jungen Jahren, würdet Ihr jetzt mit Sicherheit anders antworten.


    Ich denke, meine Ausführungen sind Euch manchmal zu lang, und dann fliegen die Augen darüber hinweg und es wird nicht richtig durchdacht, schon gar nicht tiefgründig.


    Beweist mir bitte eine Stelle, wo ich aus Eurer Sicht spekuliere. Aber bitte lest vorher alles gründlich durch und denkt darüber nach, so wie ich es tue.

    Es ist keine authentische Vorgehensweise, über einen Text hinwegzufliegen und ihn dann als Spekulation abzutun. Wir müssen in der Diskussion sachlich bleiben.

    Für eine Spekulation hätte ich das schneller geschrieben. Nein, es zeugt vielmehr von gründlichem Durchdenken mit Abgleich eigener echter Erfahrung, was ja nicht immer so selbstverständlich ist in dieser schnellebigen Zeit.

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  • Gut, @S-Mater, dann möchte ich Dich mal sehen, nachdem Du eine solche Schmerzerfahrung gemacht hättest wie ich.

    Der Körper vor Schmerz kurz vor der Ohnmacht, nur noch ein zuckendes Etwas.

    Dieses hier kommt mir hier doch eher vor wie eine Spekulation.

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    Einmal editiert, zuletzt von Amdap ()