Guten Abend,
ich wundere mich immer wieder, wieso das Mönchtum (natürlich auch Nonnentum) im Zen immer wieder so „anders“ ist als man es von anderen Traditionen kennt. So ist es Zen Ordinierten z. b. Nicht nur erlaubt, mit Geld zu wirtschaften, sondern sehr viele Zen Mönche und Nonnen verbringen noch einen ganz normalen Alltag mit arbeiten gehen, und leben nicht im Kloster, sondern sind halt vollkommen im Alltag unterwegs. Auch haben sie oftmals aktiv Familien und leben nicht so streng nach den Gelübden (vergleiche ich z. b. Mit Theravada). Such befremdlich finde ich, dass ich inzwischen Mönche und Nonnen kennenlernte (in einer sehr bekannten Zen linie), welche lange haare trugen, oder Ohrringe (auch im Dojo!) kenne das aus dem Theravada auch, dass man sich den Kopf rasieren sollte und schmuck, Parfüm etc nicht gesehen werden möchte. Versteht mich nicht falsch, die Ordinierten von denen ich spreche sind schon ernsthaft bemüht und gute Menschen, es ist auch nicht so, dass sie aufgetakelt ins Dojo kämen, die meisten führen schon ein achtsames leben. Nur finde ich es merkwürdig, dass die als Ordinierte alleine oder zu zweit in zweistockwerkigen Wohnungen leben und Lange haare haben, und arbeiten gehen und jeden Monat mal für ein Wochenende ins Kloster gehen , drei mal im Jahr auch länger, aber Ordiniere sind, auch, dass ich immer wieder von Ordinierten gesagt kriege, dass die Erleuchtung ein recht wager Begriff ist und zwar zum Buddhismus gehört, aber es wohl in diesem Leben nicht mehr dazu kommen wird. Ich meine — ?? Mir kommt das alles sehr leger vor und ich frage mich halt, ob ich dieser Tradition beitreten möchte oder doch eher der Theravada etwas für mich wäre, praktiziere zurzeit beides, eine Sangha kenne ich allerdings nur im Zen, sonst würde ich eher zum Theravada tendieren, ich denke mir aber, man ist ja nicht festgelegt, man kann seinen Weg ja auch durch mehrere Traditionen gehen, aber solche Erfahrungen wecken in mir - ganz Platt ausgedrückt - dann teilweise den Zweifel an deren Ernsthaftigkeit...
ich hoffe, ihr versteht mich nicht falsch.
Liebe Grüße,
Budhnik