"Ich"

  • Hallo zusammen, ich habe ein Problem mit meinem Leben.

    Es ist als ob ich irgendwie ferngesteuert bin.

    Klarer Durchblick so wie gehen meines Weges sind nicht drin.

    Also sie aussenwelt mir nie "einen gefallen tut".

    Was stimmt da nicht?

    Schon als kleinkind war ich übermäßig religiös und bedingungslose liebe meiner Eltern kenne ich nicht...

    Einmal editiert, zuletzt von Broedchen ()

  • Hallo Broedchen


    Wie bist du zu der Idee gekommen, dich an ein buddhistisches Forum zu wenden?


    Was sind deine Beweggründe, inwiefern könnte das hier aus deiner Sicht ein Ort zur Besprechung inklusive Lösungsansätze für deine Probleme sein?


    :tee:


  • Vielleicht bist du ja „ferngesteuert“?

    Bei mir kam das immer vor, wenn ich etwas erreichen wollte, von dem ich im Grunde nicht überzeugt bin. Aber trotzdem gegen das Wissen weitermachte und mich so immer weiter von dem entfernte, von dem ich wusste, was ich tun sollte.

  • Ich sehe die Zusammenhänge mit dem Buddhismus hier auch nicht. Der Buddhismus sollte einem schon ein persönliches Anliegen sein bzw. das Interesse für diese Glaubensrichtung.


    Sicher ist der Buddhismus für jede und jeden offen, aber der Ausgangsbeitrag ist da nicht unbedingt darauf abgestimmt, was es mit dem Buddhismus zu tun hat.


    Buddhisten sehen den Weg Buddhas als hilfreich an, das wird so sein, sonst würden sie ihn nicht gehen, aber nochmals bei mir zum Beispiel war es schon ein tiefes Anliegen mich bewusst für diese Religion zu entscheiden, unabhängig von meiner Lebenssituation. Die war und ist auch chaotisch, aber da mit dem Anspruch reinzugehen, der Buddhismus wird das schon richten ist vermessen.


    Außerdem sind da zwei Faktoren wichtig, dass man sich klar ist, dass man selbst die Veränderung schaffen muss und will und wie schon erwähnt bei mir war es einfach die Suche nach einem Weg für ein gutes Leben allgemein.


    Man kann auch als Atheist ein gutes Leben führen oder als Christ, es sollte da wirklich ein tiefer Wunsch sein, sich für etwas Bestimmtes zu entscheiden.

  • Hallo Broedchen,


    das Geschenk bedingungsloser Liebe bekommen wohl nur sehr wenige von ihren Eltern, vielleicht ist es gar unmöglich, wenn man dieses Wort völlig ernst nimmt und gleichzeitig eine Vorstellungen davon hat, wie liebevolle Handlungen auszusehen haben. Gleichsam beinhaltet ein buddhistischer Weg (mir fehlt die Kenntnis hier allgemein sprechen zu können) zu lernen diese sich selbst zu schenken. Meiner Meinung nach ist das Arbeit, die sich sehr lohnt, aber das ist nur meine persönliche Meinung.


    Du schreibst, die Außenwelt täte dir keinen Gefallen, vielleicht siehst du sie nicht, weil der Fokus auf andere Dinge gerichtet ist. Ich bin auch mit einem Hirn ausgestattet, dass zuerst immer nur das Negative sieht. Es war einige Arbeit in all dem auch wahrgenommenen Leid, mich über einen vollen Teller zu freuen. Über eine duftende Blume. Den Sonnenschein. Kleine Gesten der Mitmenschen. Ein geteiltes Lachen. Ein Vertrauen, das wer in mich steckt. Meine eigenen Fähigkeiten, die neben manch Unvermögen auch existieren. Das ein Teil des Körpers sich wohlig anfühlt und nicht schmerzt. Auch dies ein Gefallen, den man sich selbst schenken kann.


    Das blöde an buddhistischen Ansätzen ist immer nur, dass man die Arbeit selbst tun muss, und niemand einem die Ergebnisse schenkt. Das schöne, dass es Hilfe auf dem Weg/ den vielfältigen Wegen gibt und man ihn nicht alleine gehen muss.

  • Hi, das ist doch der einzige Beitrag, dann man kann nichts richtig den User ( also den realen Mesnchen dahinter) klar erfassen.

    Das ist "normal", denn wir bekommen durch unsere Erziehung , durch die Normen der Gesellschaft, welche wir überhaupt nichts hinterfragen, als ob wir uns wirklich sich selbst nichts gehören.

    Das kann ich sehr gut nachvollziehen, aber es wäre sehr gut, wenn du es ausführlicher beleuchten würdest... Broedchen .

    Im deisem falle die "übermässige Religiosität" könnte den Bärendienst erweiesen, denn das alles nur noch mehr wie "zementiert".

    Aber es war nur nichts mehr als die Interpretations-Weise.

    Ich kann dir nur raten, die Hemmungen zu überwinden, um den anderen Möglichkeit zu geben, dir echt wenigstens "virtuell" zu helfen.

    Aber man braucht deswegen nichts zu viele Sorgen zu machen...

    Ich habe es sehr spät erkannt, aber es ist besser, als weiter in der Illusion zu leben.

    LG. und alles gute dir. :heart:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Es ist als ob ich am Leben jedoch nicht geboren bin....ohne seele

    Das ist zu wenig...

    Wenn du die echte Probleme so wie mit der "Selbst-Identifikazion" hattest( oder darunter leidest), ich würde dir sehr raten guten Psychotherapeuten zu finden... Real, nichts "virtuell" Wie von face zu face.

    Alles Liebe dir.:heart:

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Sich mit der buddhistischen Lehre zu beschäftigen halte ich für verdammt hilfreich. Ein Teil der Lehre ist, dass man sich, wenn man Probleme hat entsprechende Hilfe sucht. Das was du, Broedchen, erzählst bzw. auch eben genau nicht erzählst, spricht dafür, dass externe Hilfe ratsam wäre, denn das Auseinandersetzen mit dem Dharma ist kein Ersatz für ärztliche oder therapeutische Untersützung. Hier daher mal ein paar Infos:


    Telefon-/Onlineseelsorge:

    Generelle Informationen rund um das Thema Therapie:

    _()_

  • (…) lieber Broedchen , die Leute in der Telefon-Seel-Sorge haben so wie die "Engel-Geduld".

    Man kann mit ihnen mehr als eine Stunde von der Seele reden.

    Und sie sind fast alle so wie mit dem "Herzen auf dem rechten Fleck".

    Ich drücke dir einfach den Daumen!

    Machs gut!

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Meine Eltern haben mich nicht direkt zur Selbstständigkeit erzogen,vielleicht kommt daher diese ich losgeht.

    Ein Therapeut hat einmal vermutet dass die schon lange depressiv sein...

  • Meine Eltern haben mich nicht direkt zur Selbstständigkeit erzogen,vielleicht kommt daher diese ich losgeht.

    Ein Therapeut hat einmal vermutet dass die schon lange depressiv sein...

    Gut, dass du wenigstens dich meldest, lieber Broedchen .

    Ich denke, ich kann es sehr gut nachvollziehen.

    Als das Kind ich war enorm von den Eltern bevormundet. Dann ich war nicht imstande absolut selbständig mein eigenes Leben zu gestalten, meine eigene Verantwortung zu tragen, und meine eigene Entscheidungen zu treffen ...

    Dann es war wirklich so, dass ich mich wie "fremdgesteuert" fühlte.

    Klar, die Depression wäre dann wie die ( unvermeidliche ) Lösung.

    Aber es ist die "Schein-Lösung".

    Alles gute dir auf deinem Weg.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • _()_

    Achtung dies ist ein Buddhistisches forum und leider keine Psichiatrische klinik.

    Für Psichische krankheiten bitte eine geeigneten Therapeuten aufsuchen....


    was das gefühl der Fernsteuerung angeht so kann es sein das einem die eigenen gewonheiten fernsteuern. Zb jedes mal wen jemand fragt "wer will noch ein Bier?" Mit "ja ich!" Zu antworten ohne erst mal nachzuschauen ob man noch ein Bier will.

    verträgt der Körper noch ein Bier?

    Hab ich überhaupt noch durst?

    Usw


    _()_

  • Also, wenn ich für mich mal in die Tiefe gehe und sehe, dass jemand seinen Thread Titel in Anführungszeichen mit einem "Ich" bezeichnet, den würde ich vorab schon einmal buddhistische Vorkenntnisse unterstellen.

    "Ich" für Ego; ich für etwas, dass nur als eine Illusion daher kommt, u.s.w.

    Kann sein, dass ich da falsch liege, ist nur ein Gefühl. Vermutlich kommt das "ferngesteuerte" durch eine Perfektion die Du leisten möchtest, weil Du insgesamt seit Kindheit viel Wissen angehäuft hast aber das umsetzen "noch" nicht klappt und das alles für Dich zuviel ist.

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




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  • Es ist als ob ich am Leben jedoch nicht geboren bin....ohne seele


    ... Es ist als ob ich irgendwie ferngesteuert bin.

    ... aussenwelt mir nie "einen gefallen tut".

    Was stimmt da nicht? ...

    Huhu.


    Wer mit dem Konzept "Von der Umwelt getrenntes alleineigenes ich" und daraus hervorgehendem Schmerz aufwächst kann vielleicht irgendwann deine Wahrnehmung erleben und das dann neutral oder angenehm finden, weil der vorherige ich-Schmerz weg ist.


    Wer das ich-Konzept nicht erlebt (hat) kann Ansichten der Umwelt zum Thema "getrenntes ich" und "getrennte externe Liebe" betrachten und dann vermuten, daß etwas nicht stimmt, weil eigenes Erleben das nicht so darstellt.


    Ist das dein Problem, Broedchen ?

  • Zitat

    IM ANFÄNGERBEREICH?

    Ja genau hier halte ich das für wichtig. Es ist für Anfänger, die ja in Wahrheit keine Anfänger sind, ein ganz schöner Brocken. Doch ich habe so einige Gespräche mit Menschen geführt, die sich gespalten fühlten, aber nicht neurologisch krank waren, um sie wieder zu Einen. Die meisten haben schon Therapien und Fachleute hinter sich, die ihnen nicht geholfen haben, darum wenden sie sich ja an Buddha, Lehre, Sangha.


    Mein Lebensanfang war wohl auch so. Es war mir nur möglich ein peripheres, personales Ich zu entwickeln, weil alles Erschienen, das nur irgendwie als Ich/Ego wirkte, von der Familie vermindert wurde. Damals war es normal für mich, sodass ich gelernt habe, dass mich Menschen nicht lieben und nur Fremde in mir eine Person sahen, die sie liebten. Das war gut für mich, denn ich konnte so den Mangel etwas ausgleichen. Andererseits entwickelten sich da zwei „Ich“. Das eine war leer von Person und lebte in Familie, das andere hatte Person und lebte in der Welt, die nicht Familie war.


    Als die Familie unwichtiger wurde, blieb das leere „Ich“ und das personale Ich konnte sich entwickeln. Doch das Helmut/ich hatte immer das Gefühl das es nicht richtig funktioniert, es musste sich immer wieder neu aufbauen, wenn fremde Menschen eintrafen, was mich immer „blöd“ erscheinen ließ.


    Scientology hab ich auch ausprobiert, doch die haben mir „nur“ ganz klargemacht, dass das leere „Ich“ wirklich ich bin, das hat mir nicht geholfen und darum verließ ich die teure Gruppe wieder. Aber nun hatte ich Wahrheit.


    Als Buddhismus erschien wurde das zu einem Problem, denn da wurde propagiert, dass es kein Ich gibt oder besser nur temporär, das hat mich wirklich aus der Bahn geworfen.


    Als die Theorie des Nicht-Ich für das Helmut/ich gefunden wurde, konnte Es sich immer weiter von Geistesgiften befreien und das war erstmal gut.

    Warum? Das wusste ich ja schon alles. Ich wusste schon, dass die Helmut-Person nie gleich ist. Das „Ich“, das leer ist, konnte sich nicht ändern und war nie temporär, das war immer schon da und immer gleich. Doch es musste doch laut der Lehren auf alle Ich beziehen. Also auch auf das leere Ich. „Es gibt kein Ich.“


    Das ferngesteuert sein ist also ein echtes Gefühl, denn ich erkannte, dass das Helmut-Ich eben wirklich ferngesteuert wird durch die Bedingungen mit anderen Menschen, wenn es immer mehr Gier, Hass, Glauben wollen abbaut. Wird es immer unpersönlicher und interessiert sich auch nicht mehr dafür Persönlichkeit zu sein. Es wird immer leerer.


    Das schafft ganz andere Konflikte und merkwürdigerweise verstand ich die Konflikte überhaupt nicht. Da war doch nichts über das sich die in Konfrontation seienden anderen, aufregen, ärgern, wütend werden konnten.


    Ich zog mich also von persönlich werdenden Situationen mit mehreren Menschen, auch zeitweise einzelnen Menschen, zurück. Für die lebe ich einsam und allein, ich war zufrieden.

    Wo ist eigentlich das Problem?

    Ich verstehe andere Menschen nicht, außer sie haben „Ich“, das leer ist, in sich erkannt. Ich verstehe sie nicht, weil es so etwas wie eine freie Zeit ohne leeres „ICH“ nie gab. Danach hab ich gestrebt endlich ein Ich, eine Persönlichkeit sein. Doch das geht nicht, wenn das leere „Ich“ da ist.


    Vor einiger Zeit hab ich das „Person“ sein aufgegeben, natürlich erscheine ich jedem der ganz Person ist als Persönlichkeit, wie sollte es anders sein: Die Person erkennt immer die Person, der Dieb erkennt den Dieb, die Buddhanatur erkennt die Buddhanatur.


    Für Suchende, die das leere „Ich“ schon kennen, kann ich Zen empfehlen.

    Für Suchenden, die eine sehr Schriften gebundene Persönlichkeit sind, kann ich wohl Theravada oder die auf die Bibel gerichteten Lehren empfehlen.

    Für Suchende, die eine auf Gefühle und Spiritualität ausgerichtete Personen sind der Tibetische Buddhismus der richtige.


    Eines ist mir dabei vollkommen klar: Alle haben meine Verehrung, auch wenn ich mich keiner anschießen kann. Alle führen zum Ziel, das leere „Ich zu erkennen und mit dem personalen Ich zu leben. Alle folgen der Lehre des Buddha. Ja auch die Bibel, denn die hat mir als erstes Buch klargemacht, dass das leere „Ich“ die Wirklichkeit ist. Schon in früher Jugend.



    Doch was bleibt dann?

    Das, was ich bin, wurde mir klar. Ich bin das leere „Ich“, da kann ich nichts daran machen, das ist so,

    UND gleichzeitig das personale Ich, da kann ich auch nichts daran machen.

    Das dieses personale Ich temporär ist, ist normal, wie bei jedem Menschen.

    Mein personales Ich, ist von Leiden soweit gut befreit, weil ich weiß, dass ich genau so bin, denn mein temporäres Ich hat selber erkannt, dass es temporär ist und dadurch schützt es sich jetzt selber vor dem Leid behafteten, mit aller Gewalt festhalten, erhalten, stabil sein wollen.


    Noch ein Irrtum: Es ist unmöglich sich vom Verlangen, Begehren, Ergreifen zu verabschieden! Es ist das Leben selbst. Wer kennt nicht das Verlangen, Begehren, Ergreifen von Luft? Askese ist vollkommen ungeeignet.


    Doch vor dem Festhalten wollen von vergangenem oder dem, was jetzt ist, kann man sich schützen. Um das Personale festhalten wollen, geht die ganze Lehre des Buddha: Das leere „Ich“ erfahren und auch alle anderen Handlungen als ich sein, nur eben temporär, zu erkennen. Das personale Ich ist vergänglich, unpersönlich, weil kein stabiles Ich-sein möglich ist, und leidvoll, weil Verlangen, Begehren, Ergreifen wollen unumgänglich ist.


    Verlangen, Begehren, Ergreifen als Festhalten zu interpretieren ist ein Weg in die Hölle.

  • "Ich"

    falls das verschoben werden soll, was ich annehme, bitte mit Link hier im Anfängerbereich in „Memoiren gefunden in der Badewanne“ verschieben.

  • Danke für die Antworten.


    Mir wurde einmal gesagt das ich wohlmöglich einen "phasensprung" durchleben, indem etwas unbewusst anfängt und plötzlich da ist.


    Kann mir jemand mehr dazu sagen?

  • Danke für die Antworten.


    Mir wurde einmal gesagt das ich wohlmöglich einen "phasensprung" durchleben, indem etwas unbewusst anfängt und plötzlich da ist.


    Kann mir jemand mehr dazu sagen?


    Ja ich möchte dazu etwas sagen :).


    Manchmal äussert sich so ein Phasensprung darin, dass man merkt, dass alle Erklärungen über ein Ich (ein Selbst) oder ein sonstiges Ding, was man früher 'erklären' wollte, nicht mehr denken und erklären will. Ich möchte, deinen Begriff fortführend, von einem Phasensprung in die Freiheit sprechen :sunny::)