Erleuchtet oder nicht?

  • Erleuchtung ist ein Konzept, eine Vorstellung einer bestimmten Person (z. B. Buddha, Jesus, Konfuzius..) und deshalb kein genau definierter Zustand..

    Dementsprechend ist dieses Konzept offen für Interpretationen..

    Bitte Schreibt mal wie ihr euch vorstellt was Erleuchtung für euch bedeutet und wie sich euer Leben dadurch ändern würde falls ihr diese EURE Erleuchtung erreichen solltet bzw. wie euer Leban danach aussehen wird.

    LG

  • Das Wort "Erleuchtung" ist ja ein Wort aus dem Christentum. "iluminatio" bedeutet irgendeine Gotteserfahrung von schwach zu stark. Von Aha-Erlebissen zu Heurrka Momenten.


    Die Grundmetapher ist wohl, dass einem irgendein Licht aufgeht von der Funzel bis zur Sonne. Für den Buddhismus hat das wenig Bedeutung und ich finde es irreführend den Begriff im buddhistischen Zusammenhang zu verwenden.


    Im Buddhismus geht es um Leid und die Vollständige Befreiung von Leid. Da man Leid ja recht konkret spüren kann, kann man auch spüren wenn Leid abnimmt und man eine heiteren, friedvollen Geisteszustand hat.

  • Erleuchtung ist ein Konzept, eine Vorstellung einer bestimmten Person (z. B. Buddha, Jesus, Konfuzius..) und deshalb kein genau definierter Zustand..

    Ich nehme mal an, wir reden hier im Buddhismus-Anfängerbereich über den Weg des Buddha, richtig?


    Die Definition von Erwachen auf diesem Weg finde ich ziemlich klar, steht in den Vier Edlen Wahrheiten: Die komplette Überwindung von Gier, Hass und Verblendung. Oder anders ausgedrückt: Das Ende der Erzeugung von Dukkha.


    Wie sich das anfühlt, kann IMHO kein Mensch wissen, der nicht erwacht ist (wie sollte man das auch wissen? Das wäre so etwa wie die Frage: Wie wirst Du Dich fühlen, nachdem Du das erste Mal Sex gehabt hast?).


    Wie es sich bereits jetzt für mich ausdrückt, kann ich sagen: Ich werde immer mehr so glücklich, wie ich sein kann. Ich stehe mir immer weniger selbst im Weg.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Hallo, lieber Sandaju ,


    das Thema Erleuchtung wurde hier u.a. auch im März schon mal behandelt, vielleicht findest du dort auch inspirierende Antworten:


    jwh


    "Erleuchtung" bedeutet für mich "Erwachen" aus einem eingeschränkten, zwanghaften, leidvollen (Dauer-) Zustand, hin zu einer befreiten Geistesverfassung, einem Losgelöstsein von allen Anhaftungen, was dauerhaften (inneren) Frieden, Gleichmut und "Glück" (nicht im klassischen Sinne!) zur Folge hat.

    Kein Getriebensein, keine gefühlten negativen Emotionen, sondern im Einklang mit dem Leben und seinen Gegebenheiten ausgeglichen und unerschütterlich mitfließen.....Soweit meine Vorstellung... :?


    Was sich dadurch ändern würde? ALLES - zum Guten. :)

    Das Leben wäre nicht nur für mich leichter/glücklicher, sondern auch für das Umfeld, alle anderen "Wesen" würden an dem Frieden/Glück teilhaben, es kann gar nicht anders sein, weil man es ausstrahlt....


    EINE Frage bewegt mich allerdings in diesem Zusammenhang noch:

    Erleuchtung/Erwachen/Nibbana OHNE (universelle, bedingungslose) Liebe/Metta und Mitgefühl

    wäre doch letztlich ein (wenn auch "edler") "Ego-Trip", oder?

    Zumindest von einem "unkundigen Weltling" - von außen - betrachtet...?

    Immerhin brauchte selbst Buddha Shakyamuni nach seinem Erwachen einen kleinen "Schubs"/Anstoß von "Brahma", um sich aufzuraffen und die Lehre - zum Wohl aller Wesen - weiterzugeben..... _()_ :heart:

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • OK dann geb ich auch noch meinen Senf dazu, aber erstmal sorry ich hab nicht gesehen das zu diesem Thema schon ein Thread existiert..

    Mein Konzept zu Erleuchtung (ich mag das Wort auch nicht) ist oder besser gesagt ich stelle mir es so vor das mich nichts mehr belasten würde weil ich in allem was mir über den Weg läuft die Verbindung zu allem Anderen sehen könnte und die Absolute Klarheit hätte das alles genau so ist wie es sein soll entsprechend dem Gesetz vom Karma, und das ich mich selber nicht mehr als Individuum in einer Umgebung erfahren würde sondern das es keine solche Grenze mehr gäbe und das ich einfach mit allem im reinen wäre 🤔 weiters denke ich das es sich anfühlen würde als ob jemand die Uhren abgestellt hätte als ob die Zeit abgeschafft worden wäre...

    LG

  • EINE Frage bewegt mich allerdings in diesem Zusammenhang noch:

    Erleuchtung/Erwachen/Nibbana OHNE (universelle, bedingungslose) Liebe/Metta und Mitgefühl

    wäre doch letztlich ein (wenn auch "edler") "Ego-Trip", oder?

    Zumindest von einem "unkundigen Weltling" - von außen - betrachtet...?

    Immerhin brauchte selbst Buddha Shakyamuni nach seinem Erwachen einen kleinen "Schubs"/Anstoß von "Brahma", um sich aufzuraffen und die Lehre - zum Wohl aller Wesen - weiterzugeben..... _()_ :heart:

    Hi, liebe Anna Panna-Sati . Sehr kurz.

    Wenn Metta von reinem Herz stammt, also befreit von den Geistesgiften, kilesa , usw.. das das wäre ( folglich) das echte, authentiche , ---Mitgefühl.

    Die "Erleuchtug" ist echt irre-führend. Der Buddha ( nach E. Conze) war aus dem Traum von Ich-Wahn aufgewacht, also man spricht dann über Nicht-Ich.

    Auch von den allen möglichen Emotionen, nichts nur den Gefühlen, denn alles, was "Mich" ausmacht, unterliegt den drei Daseins-Merkmalen. Alles, ohne Ausnhame! Der Körper srirbt mit dem allem, was dazu angehört, wenn man sich damit nichts mehr /identifiziert!/, in der modernen Sprache ausgedrückt, dann es wäre Nibbana. Und es ist nur dann möglich, wenn man absolut von den allen inneren Giften befreit, nur die Gefühle zu kontollieren, wie Hass, Gier, Wut, usw.. kratzt, so wie ich es von den traditinellen Quellen studiert hatte, nur die Oberfläche an, aber es bewirkt keine Transformation am Ende.

    Alles Gute dir!

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Bitte Schreibt mal wie ihr euch vorstellt was Erleuchtung für euch bedeutet und wie sich euer Leben dadurch ändern würde falls ihr diese EURE Erleuchtung erreichen solltet bzw. wie euer Leban danach aussehen wird.

    LG

    Meine Gedanken zum Thema :


    Erleuchtung bzw Befreiung ist im ersten Moment ein zerstörerischer Moment, der einen für sehr kurze Zeit ängstigt.


    Alles was Du über dieses Leben und diese Welt bis jetzt gewusst hast, war eine Illusion.

    Aber schon kurz danach wird dein Körper von einem wilden starken Glücksgefühl durchflutet.


    Dann findest Du heraus, dass sich dein Denken komplett verändert hat.

    Ich bin, ich möchte, ich werde usw , existiert nicht mehr. Nur für die Kommunikation verwendest du noch diese Begriffe.

    Es gibt keinen Tod mehr für dich und andere, und dadurch auch keine Trauer und Angst mehr.

    Es gibt keine Ungeduld und kein warten mehr für dich, weil da nichts mehr ist, außer dem, was Du vorher als Universum bezeichnet hast.

    Die Ewigkeit ist jetzt, und das was Du gesucht hast, ist das was durch deine Augen sucht.


    Wenn du nachts in den Sternenhimmel schaust, dann fühlst du dich nicht mehr alleine und unbedeutend, sondern du findest, das du für 14 Milliarden Jahre noch ziemlich gut ausschaust.


    Du empfindest keine Einsamkeit mehr, aber auch kein “alles ist Eins“ , weil du aus 0+0 kein 1 kreieren musst, um dieses Selbst zumindest irgendwie zu erhalten.


    Es gibt keine Feinde mehr für dich, weil durch deine Befreiung, dein Mitgefühl jenseits aller Vorstellungskraft ist.


    Weil dein Herz in der Hoffnung auf Antworten und Hilfe sich nicht mehr nach außen wenden muss, kann es im stillen Meer des Friedens dinge sehen, die den anderen Wesen verborgen bleiben.


    Weil du weißt, dass das ganze Universum nur ein geistesmoment ist, der dich gerade bewegt, entwickelst du Fähigkeiten, die andere Menschen als Zauberei und Humbug bezeichnen würden.

    Du könntest zum Beispiel innerhalb von einer Sekunde, jeden Ort im ganzen Universum erreichen, weil Du inzwischen erkannt hast, dass das ganze Universum durch deine Augen schaut.


    Das Leben danach ist wie das Leben davor, nur ohne Dich, und ohne die Konsequenzen die der Glaube an ein Selbst , und die dadurch begangenen Handlungen mit sich bringt.


    In der Stille würdest Du das lied der Wahrheit hören, und dein Herz würde vor lauter Liebe und Dankbar heller strahlen, als alles andere im Universum.


    Die einzigen Tränen von dir, wären Tränen der Dankbarkeit.


    Dein Herz würde zu einem unzerstörbaren Tempel werden, und wenn dieser Elementehaufen seine Form ändert, bleibt nichts anderes übrig, als das stille Meer des Friedens, das nicht entstanden ist, und nicht vergehen kann.


    Es ist wohl wie ein Heimkommen in die Wahrheit, wo die Liebe und Achtsamkeit als Schlüssel fungiert, der schon immer in unseren Herzen war.


    Lg Martin

  • Für jemand der noch nicht erleuchtet ist klingt das doch schon recht überzeugend finde ich :nosee: Gerade das mit dem Zerstörerischen Moment klingt ja gerade so als ob man in ein Schwarzes Loch stürzen würde wenn du weißt was ich meine, und das niemand mehr da ist puh da kann einem schon echt schwindelig werden...denk ich mir halt mal :nohear:

    Aber wer weiß das schon vielleicht sind wir schon näher dran als man meint 8)

    LG

  • Man müsste mal ein paar Erleuchtete ans EEG kabeln. Dann könnte gesehen werden, ob bzw wie die Gehirnströme von 'Normalos' abweichen. Dann würde auch gesehen werden, ob es unter Erleuchteten Gemeinsamkeiten gibt.

    "Setz dich, Freund und trink einen Tee."

  • Man müsste mal ein paar Erleuchtete ans EEG kabeln. Dann könnte gesehen werden, ob bzw wie die Gehirnströme von 'Normalos' abweichen. Dann würde auch gesehen werden, ob es unter Erleuchteten Gemeinsamkeiten gibt.

    Die Erleuchteten haben wahrscheinlich gar keine Hirn Aktivität mehr😆

    Wie Zombies scheinbar am Leben aber eigentlich nicht da😜


    Aber im Ernst, Erleuchtete denken wahrscheinlich genau gleich wie jeder andere, bloß regen sie sich wahrscheinlich nicht mehr darüber auf - wer die Natur des Waldes kennt den stört halt auch nicht das da ein haufen Bäume stehen..

    Denk ich halt..

    LG

  • Die Befreiung macht uns nicht zu Zombies , man kann fast schon sagen, sie macht aus Zombies wieder Menschen.


    Diese Menschen nehmen die Welt komplett anders wahr als die anderen Menschen.

    In deren Gedanken gibt es kein Ich mehr.

    Und auch deshalb identifizieren sie sich nicht mehr mit den Gedanken usw.

    Im Grunde leben sie in einem Zustand der absoluten Stille .

    Bis zum Zerfall des Elementehaufens ist es ihnen daher nicht möglich, neue Fesseln zu kreieren.

    Sie schütten kein Benzin mehr in das Feuer des Lebens, weil Sehen,Hören,fühlen usw nur noch sehen,hören,fühlen ist, ohne dass da noch eine Geschichte ,ab-und Zuneigung usw entsteht.


    Und dadurch werden nicht nur neue Fesseln verhindert, sondern nach dem endgültigen durchtrennen der verbleibenden Fesseln und Verbindungen, das endgültige verlöschen in Gang gesetzt.


    Lg Martin

    Einmal editiert, zuletzt von Martin_1980 ()

  • Man müsste mal ein paar Erleuchtete ans EEG kabeln. Dann könnte gesehen werden, ob bzw wie die Gehirnströme von 'Normalos' abweichen. Dann würde auch gesehen werden, ob es unter Erleuchteten Gemeinsamkeiten gibt.

    Das gibt es schon. Da sind all die Bereiche aktiv, die mit Freude, Glück* und totaler Entspannung verbunden sind. Sie sind HELLWACH. Das habe ich sowohl in einer Doku gesehen, wie auch vor vielen Jahren gelesen.

    Einfach mal googeln, z.B. Hirnaktivität bei Mönchen o.ä.

    _()_


    *Glück ist der Bereich, der sowohl für Verliebtheit als auch Drogen "zuständig" ist.

    Wer schonmal eine derartige Erfahrung gemacht hat, weiß, dass es sich anfühlt, als hätte man eine Glücksdroge eingenommen oder sei total verliebt. Das aber ist keine Erleuchtung, sondern "nur" ein Durchbruch und möglicherweise ein Anfang, wenn man denn danach nicht durchdreht.

    Auf jeden Fall wird klar, dass es "Größeres" gibt als weltliches Glück.

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Man müsste mal ein paar Erleuchtete ans EEG kabeln. Dann könnte gesehen werden, ob bzw wie die Gehirnströme von 'Normalos' abweichen. Dann würde auch gesehen werden, ob es unter Erleuchteten Gemeinsamkeiten gibt.


    In einer Zusammenarbeit mit dem Dalai Lama gab es mal ein Untersuchung, wo man buddhistische Praktizierende mit verschieden viel Meditationserfahrung untersucht hat.


    With the use of fMRI it was found that people with an average of 19.000 hours of meditation experience had greater activation of brain regions associated with sustained attention than novice meditators. However it appears that experienced meditators with an average of 44,000 hours meditation had less activation of the same regions (inverted u-shaped curve distribution). When compared to novices, experienced meditators appear to have less brain activation in regions related to discursive thoughts but greater activation in response inhibition regions.

    Es legt nahe, dass Leute die lange meditieren, ihre Aufmerksamkeit besser steuern und eben über Metakognition andere Impuls ( Angst, Gier ) hindern können.


    Dies würde ja sehr zu dem passen, wie man das im Buddhismus sieht:

    Man muss auf aufkommende äußere Reize und innere Impulse nicht mehr wie eine automatisch agieren. Es tut sich Freheit auf


    Deswegen ist der Begriff "Befreiung" passend, während der Begriff "Erleuchtung" - also das Aufblitzen von Erkenntnis eher einen Teilaspekt beschreibt.

  • Wenn ich meine Gedanken oder besser Gehirnaktivität bremsen kann, dann reduziert sich logischerweise insgesamt die Anzahl negativer Gedanken, und wenn ich gar nix mehr denke dann hab ich gar keine negativen Gedanken das ist wahr, doch der Nebeneffekt ist halt das ich dann auch keine positiven Gedanken mehr habe., was ja auch völliger quatsch ist da wir weder den Verlauf noch die Tatsache das wir denken kontrollieren können..

    Wenn Meditation die Kontrolle der Gedanken ermöglichen würde dann wäre dieses Forum so leer wie der Weltraum zwischen den Galaxien..

    LG

  • Das Forum ist leer.


    Es geht um die Wahrnehmung von Gedanken und nicht um Kontrolle. Denken ist wie Atmen - und der Atem wird auch nicht angehalten oder kontrolliert, nach guten oder schlechten Atemzügen.

    :zen:

  • Das Forum ist leer.


    Es geht um die Wahrnehmung von Gedanken und nicht um Kontrolle. Denken ist wie Atmen - und der Atem wird auch nicht angehalten oder kontrolliert, nach guten oder schlechten Atemzügen.

    Also ich hatte noch nie einen Gedanken den ich nicht wahrgenommen habe, das wäre mir neu..


    Und ich habe auch immer nur einen Gedanken pro Zeit weil man gar nicht mehrere gleichzeitig haben kann..


    Mag sein das ich beim Meditieren irgend etwas erkenne aber ganz bestimmt nicht das ich denke, denn das weiß ich schon ein bißchen länger..


    LG

  • Wenn Meditation die Kontrolle der Gedanken ermöglichen würde dann wäre dieses Forum so leer wie der Weltraum zwischen den Galaxien..

    Leonie hat es schon beschrieben, mir gefällt nur meine Formulierung besser :) : Es geht nicht darum, die Gedanken zu kontrollieren, sondern die automatische Reaktionen darauf zu verlernen.



    "Oh, der hat mir widersprochen " ist kein Problem. "Oh, der hat mir widersprochen, was für ein Idiot. Oder bin ich verkehrt? Jetzt habe ich Bauchschmerzen, und der ist schuld!" schon.


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Ja genau denn dann müsste ich überprüfen ob ich und die Anderen einen freien Willen haben..


    Das Ergebnis dieser Überprüfung kennst du in dem Fall eh schon😜

    LG

  • Ja genau denn dann müsste ich überprüfen ob ich und die Anderen einen freien Willen haben..

    Verstehe ich nicht Worauf bezieht sich dein "denn dann"?

    Ja denn DANN wenn ich jemandem eine Schuld zuweise so impliziert dies zugleich einen Vorsatz welcher wie wir alle wissen das Vorhandensein einer absolut freien und von Umständen unabhängigen Entscheidung voraussetzt..

    Und falls ich das genauer untersuchen sollte und zu dem Ergebnis gelangen würde das der Wiederspruch nicht absichtlich erfolgt ist so hätte die Schuldzuweisung keine Grundlage mehr und mein Bauchweh wäre somit entweder nur hausgemacht oder ganz weg..


    LG

  • so hätte die Schuldzuweisung keine Grundlage mehr und mein Bauchweh wäre somit entweder nur hausgemacht oder ganz weg..

    Das Bauchweh und die Schuldzuweisung sind immer hausgemacht, das ist völlig egal, ob der andere einen freien Willen hat oder nicht. Das nennt man Befreiung, solchen Analysen und Begründungen nicht zu folgen. Darum ging es in diesem Beispiel.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • so hätte die Schuldzuweisung keine Grundlage mehr und mein Bauchweh wäre somit entweder nur hausgemacht oder ganz weg..

    Das Bauchweh und die Schuldzuweisung sind immer hausgemacht, das ist völlig egal, ob der andere einen freien Willen hat oder nicht. Das nennt man Befreiung, solchen Analysen und Begründungen nicht zu folgen. Darum ging es in diesem Beispiel.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Ja damit hast du wohl recht 🤔

  • Um zu denken, braucht es Gedanken - und die Frage ist - was sind Gedanken, woher kommen sie und wohin gehen sie, wenn ich sie nicht erfasse, sondern gehen lasse.

    Wilfred Bion hat sich über das Woher der Gedanken ein ausgeklügeltes grid gemacht.

    Zitat

    Gedanken entstehen als erstes, sagt Bion; das Denken der Gedanken ist etwas zweites. Die Vorläufer der Gedanken aber sind die emotionalen Erfahrungen;

    Als Psychiater war er an der Entstehung (und Auflösung) dieser emotionalen Erfahrungen interessiert.

    Gedanken sind also Ausdruck emotionaler Erfahrungen, die wiederum durch Eindrücke (Traumata) entstehen bzw. entstanden sind. Eindrücke werden aber erst wahrgenommen und dann auch bewusst, wenn sie "beeindruckend" genug sind - im Buddhismus sind das die sankhara - die karmisch bedingten Gestaltungen. Durch Meditation erfahren wir diesen inneren Monolog bzw. das Kopfkino oder auch die innere Erzählung und je länger unsere Meditationspraxis ist, erfahren wir auch die kleineren und kleinsten Eindrücke die unsere Gedanken geformt haben.

    Ich erkenne dann auch "das Verfertigen der Gedanken beim Reden", was ja die äußere Form des Denkens ist.

    Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden


    Die Zazen-Übung ist jedoch hishiryo - denken aus dem Grund des Nicht-Denkens -

    Zitat

    „Einst saß der Große Meister Yakusan Kodo, als ein Mönch auf ihn zutrat und ihn fragte: ‚Was denkt ihr, wenn ihr völlig unbeweglich seid?‘ Der Meister antwortete: ‚Ich denke aus dem tiefen Grund des Nicht-Denkens.‘ Der Mönch fragte: ‚Wie kann man aus dem tiefen Grund des Nicht-Denkens denken?‘ Der Meister sagte: ‚Es ist jenseits des Denkens.‘ Und Meister Dogen fährt fort:‚Um wirklich zu erfahren, worüber der große Meister hier spricht, müsst ihr das unbewegliche Sitzen selbst erfahren und erforschen...“

    :zen:

  • Ja dann liege ich wahrscheinlich daneben, aber so ist es halt im Leben man kann nicht immer alles wissen.. :|