Igor, diese Meditation zielt nicht darauf ab, die Fratze des Todes zu sehen, sondern sich der Vergänglichkeit noch bewusster zu werden.
Fratze ist eine Bewertung, die der Buddha sicher nicht so gemacht hat.
Monika
Igor, diese Meditation zielt nicht darauf ab, die Fratze des Todes zu sehen, sondern sich der Vergänglichkeit noch bewusster zu werden.
Fratze ist eine Bewertung, die der Buddha sicher nicht so gemacht hat.
Monika
Fratze ist eine Bewertung, die der Buddha sicher nicht so gemacht hat.
Der sprachliche Ausdruck kann per Definition nur be-wert-end sein – so Ludwig Wittgenstein.
Und wer weiß schon, was der Buddha wirklich gesagt hat? Auch er hatte viele Mönche, die gegen Regeln verstoßen haben, verdammt.
Außerdem liegt auch der Massensuizid auf dem Friedhof auf seinem Gewissen.
Heute würde der Buddha vermutlich im Gefängnis landen, wegen indirekter Beihilfe zum Suizid. Tja...
Aber zur Sache:
Zitat'Betrachtung über den Tod', bildet eine der 10 Betrachtungen (siehe anussati).
»Die Betrachtung über den Tod, entfaltet und häufig geübt, bringt hohen Lohn und Segen, hat die Todlosigkeit zum Ziele und Ausgange. Wie aber wird solche Betrachtung entfaltet?
»Sobald der Tag zur Neige geht, oder die Nacht entweicht und der Tag anbricht, da denkt der Mönch bei sich: 'Wahrlich, viele Möglichkeiten zum Sterben bestehen für mich: es möchte mich eine Schlange beißen oder ein Skorpion oder Hundertfuß stechen, und dabei möchte ich ums Leben kommen. Das aber wäre für mich ein Hindernis. Oder ich möchte straucheln und hinfallen, oder die genossene Speise möchte mir schlecht bekommen, oder Galle, Schleim und stechende Gase möchten erregt werden, oder Menschen oder Unholde möchten mich anfallen. Und dabei möchte ich ums Leben kommen. Das aber wäre für mich ein Hindernis.' Da hat der Mönch also bei sich zu erwägen: 'Finden sich in mir wohl noch unüberwundene üble, unheilsame Dinge, die mir, wenn ich heute bei Tag oder bei Nacht sterben sollte, zum Schaden gereichen könnten?' Wenn er nun erkennt, daß dies der Fall ist, so hat er eben äußersten Willensentschluß, Tatkraft, Streben, Ausdauer, Standhaftigkeit, Achtsamkeit und Geistesklarheit an den Tag zu legen, um diese üblen, unheilsamen Dinge zu überwinden.« (A.VIII.74).
Ich empfinde es nicht so, als ob der Tod eine "entsetzliche Fratze" besäße.
Überhaupt nicht. Warum denn?
Warum hat Bhikkhu Anālayo viele Male in der Leichenhalle meditiert? Das war alles andere als angenehm, um es milde auszudrücken. Schließlich entwickelte er für sich eine Sterbe-Meditation, um besser einschlafen zu können.
Warum praktizieren auch die Mönche des Muttodaya-Klosters diese Methode? Es gilt als eine der besten Meditationstechniken überhaupt, allerdings ist sie nicht für jeden geeignet. Das stimmt.
Schon richtig, aber warum verbindest Du das damit, dass der Tod eine "entsetzliche Fratze" habe?
Es ist doch ganz natürlich, wenn man über den Tod meditiert, dass man dazu auch ein Meditationsobjekt wählt.
Aber was hat dieses eine mit dem anderen, Deiner Assoziation, zu tun?
Der sprachliche Ausdruck kann per Definition nur be-wert-end sein – so Ludwig Wittgenstein.
Wie siehst Du den Unterschied zwischen "bewertend" und "be-wert-end"?
Und hat Ludwig Wittgenstein wirklich diese beiden Schreibweisen miteinander verglichen und darüber eine Abhandlung geschrieben? Mir ist das jedenfalls nicht bewusst.
Ich weiß aber, dass er sich damit beschäftigt hat, dass viele philosophische Probleme durch Missverständnisse und ungenauen Sprachgebrauch entstehen.
Die Form "bewertend" ist ein Beispiel für die sogenannte grammatische Bezeichnung des Partizip Präsens, was man an der Endung "-end" erkennen kann. Es bezieht sich in diesem Fall auf jemanden, oder auch auf etwas, welches gerade bewertet oder eine bewertende Eigenschaft hat.
Hebt man aber dieses Wort durch Trennstriche zwischen den Silben hervor, also: "be-wert-end", dann will man jede einzelne Silbe unterstreichen. Am interessantesten ist in diesem Fall das -end", denn es bekommt dadurch eine andere Bedeutung, plötzlich ist es nicht unbedingt mehr ein Partizip Präsens, sondern möglicherweise deutet es auf das Ende von einem Wert hin?
Hattest Du das so gemeint?
Igor, diese Meditation zielt nicht darauf ab, die Fratze des Todes zu sehen, sondern sich der Vergänglichkeit noch bewusster zu werden.
Fratze ist eine Bewertung, die der Buddha sicher nicht so gemacht hat.
Monika
Das da ein Unterschied sein könnte, zwischen Vergänglichkeit bewusst werden und Vergänglichkeit als Fratze des Todes zu sehen, ist nicht klar.
Auch nicht, dass Tod eben Tod und Vergänglichkeit Lebenslauf ist, sollte man erkennen können.
Meditation über den Tod hat doch verschiedene "Zwecke". Zum einen eine Reflektiert man die Vergänglichkeit (anicca oder im europäischen Barock Vanitas). Zum anderen setzt man Leid in Perspektive (schon schlimm dass es heute mal wieder regnet, aber man könnte ja heute auch sterben), und zu guter letzt vergegenwärtigt man sich den Tod als Normalität und raubt ihm so die Bedrohlichkeit.
Ich glaube nicht, dass das Ziel ist den Tod hier mit "Fratze" in seiner Schrecklichkeit zu überhöhen. Eher ihm die Macht über unsere Angst zu rauben.
Ein Lebender kann sich nur Vorstellung über den Tod machen und darüber nachdenken, ein Toter ist ganz einfach tot, kein Vorstellen, kein Gedankenmachen, kein Lebender.
Über Vergänglichkeit kann man sich Gedanken machen, damit man die Fesseln loswird, aber über den Tod? Macht sich jemand Gedanken über das Leben eines Steins oder sein tot-sein?
Jemand, der bei einem Leichenberg meditiert, nicht über einen, sollte nicht den Tod erkennen, sondern dass Dukkha, die Vergänglichkeit alles beendet, endgültig.
Aber wer will das schon wissen? Anderes Glauben wollen, wider aller Realität, macht viel mehr Sinneslust und -leiden. Das ist schön schrecklich, wer will da noch Dukkha erkennen.
Ich glaube nicht, dass das Ziel ist den Tod hier mit "Fratze" in seiner Schrecklichkeit zu überhöhen. Eher ihm die Macht über unsere Angst zu rauben.
Der Tod verwandelt halt das menschliche Anlitz in eine hässliche Fratze, wenn es sich auflöst.
Na ja, ich denke inzwischen, das Wort "Die Fratze" war nicht besonders hilfreich, um den unmittelbaren Schrecken des Todes zu vergegenwärtigen, also zu verinnerlichen.
Ein kleines Zitat von Stephen Batchelor aus "Jenseits des Buddhismus" scheint mir nicht zu schaden:
In Gotamas Tagen meditierten Wanderer auf Leichenfeldern und beobachteten, wie die Leichen zu 'aufgeblähter, fahler und triefender Materie' wurden, während sie von Krähen, Schakalen und Würmern zerrissen und verschlungen wurden. 'Auch dieser Körper', überlegten sie, 'ist von derselben Natur, er wird ebenso sein, ist von diesem Geschick nicht ausgenommen'. Sich des Körpers bewusst zu sein, braucht Ehrlichkeit und den Mut, den möglicherweise auftretenden Ekel vor seinen Bestandteilen zu überwinden, ebenso wie den Schrecken, der durch die Vorwegnahme von Tod und Verfall hervorgerufen wird
Ich denke, in den bestimmten Grenzsituationen der menschlichen Existenz, wenn der Mensch mit dem Tod nicht aus den Büchern, sondern real konfrontiert wird, so wie in der ganzen terminalen Phase,Terminalphase wo man absolut nichts machen kann, dann könnte es offenbaren, dass alles, was entsteht, verdammt ist zu vergehen, und das Leben mit jedem Atemzug dem Tod entgegengeht." Entgegen-eilt", eher. Reden darüber macht keinen Sinn. Denn es geht um die unmittelbare innere Erfahrung, also im Sinne von "Der Tod ist gewiss", also TOD-sicher. Und das kann helfen, jeden Augenblick des Lebens als Geschenk, als Gnade zu betrachten, denn nichts ist selbstverständlich. Und die richtigen Prioritäten zu setzen, also Dharma zu praktizieren, besser, rund um die Uhr, das war wieder ein Scherz, oder?
Zitat
In Gotamas Tagen meditierten Wanderer auf Leichenfeldern und beobachteten, wie die Leichen zu 'aufgeblähter, fahler und triefender Materie' wurden, während sie von Krähen, Schakalen und Würmern zerrissen und verschlungen wurden. 'Auch dieser Körper', überlegten sie, 'ist von derselben Natur, er wird ebenso sein, ist von diesem Geschick nicht ausgenommen'. Sich des Körpers bewusst zu sein, braucht Ehrlichkeit und den Mut, den möglicherweise auftretenden Ekel vor seinen Bestandteilen zu überwinden, ebenso wie den Schrecken, der durch die Vorwegnahme von Tod und Verfall hervorgerufen wird
Das war zu Buddhas Zeiten bestimmt eine wirksame, drastische Lehre.
Heute ist das normalerweise nicht mehr möglich, da Hygienevorschriften das verbieten.
Aber man kann ja eine Light-Übung machen, indem man die Färbung, den Fall und die Verrottung von Herbstblättern verfolgt, beispielsweise.
Allerdings: Solches versetzt mich immer in eine freudige Stimmung, denn erstens riecht es besonders schön, und zweitens freut es mich, dass die verrottenden Blätter dann wieder zu Dünger werden.
Na ja, ich denke inzwischen, das Wort
"Die Fratze" war nicht besonders hilfreich, um den unmittelbaren Schrecken des Todes zu vergegenwärtigen, also zu verinnerlichen.Ich fand das Wort treffend, weil ich Angesichts des Todes weder Schönheit noch Gleichgültigkeit erlebe.
Dass der Tod nicht gut aussieht, versteht sich von selbst. Besonders entsetzlich sind die letzten Augenblicke beim Sterben: das sogenannte "Todesdreieck". Dann wird das ganze Gesicht sofort grau. Später kann man noch etwa drei oder vier Atemzüge beobachten, meist als Einatmen. Schließlich erkennt man nur noch den Puls im Hals.
Am Ende sieht man buchstäblich, wie das Leben den Körper verlässt( ent-weicht, aus-weicht), und dann ist es bereits eine Leiche.
Ich möchte dieses Thema hier nicht weiter vertiefen.
Das Wort "Gleichgültigkeit" scheint mir jedoch nicht ganz den Kern der Sache zu treffen. Eine andere Interpretation könnte "Gelassenheit" sein – die innere Akzeptanz und das Hin-nehmen dessen, was sich niemals kontrollieren oder steuern lässt. Nur aber beschränkt.
Alles ist vergänglich, ob es dieses Notebook ist, mein Handy oder andere Dinge. Am Ende bleibt nichts weiter als Staub und Asche.
Um diesen Gedanken zu verdeutlichen, möchte ich kurz aus MN 10 zitieren:
30. "Wiederum, als ob er eine Leiche sähe, die auf ein Leichenfeld geworfen wurde - verrottete Knochen, zu Staub zerkrümelt - so vergleicht ein Bhikkhu diesen seinen Körper damit: 'Dieser mein Körper ist von der selben Natur, so wird er sein, er kann diesem Schicksal nicht entgehen.'"
Ich habe eine andere Erfahrung mit dem Tod. Sowohl mein Vater als auch mein Mann waren nicht sofort "ergraut", sondern sahen friedlich und lediglich schlafend aus.
Monika
Das Wort "Gleichgültigkeit" scheint mir jedoch nicht ganz den Kern der Sache zu treffen. Eine andere Interpretation könnte "Gelassenheit" sein – die innere Akzeptanz und das Hin-nehmen dessen, was sich niemals kontrollieren oder steuern lässt. Nur aber beschränkt.
Alles ist vergänglich, ob es dieses Notebook ist, mein Handy oder andere Dinge. Am Ende bleibt nichts weiter als Staub und Asche.
Ja, Gelassenheit oder Gleichmut unterscheidet sich wesentlich von Gleichgültigkeit, die eher ein Verschließen, Wegschauen oder Abstunpfung ist. Gleichmut entsteht aber durch bewusst sein, nicht durch unbewusst sein. Solange man Anatta nur versteht und nicht unmittelbar darüber bewusst ist, wird die Vergänglichkeit von "Ich und mein" als Leid erfahren.
Lieber Igor, ich will nix beweisen.
Du schreibst hier öffentlich über Deine Sicht und Überzeugung. Ich schreibe hier über meine Erfahrung. Das ist alles. Das kann doch nebeneinander stehen, oder?
Monika
Du schreibst hier öffentlich über Deine Sicht und Überzeugung. Ich schreibe hier über meine Erfahrung. Das ist alles.
Nein, Monika, das ist nicht meine persönliche Sicht, sondern die der modernen Medizin, um das klarzustellen.
Ich habe sowohl Medizin studiert als auch im Rettungsdienst gearbeitet.
Was das Ganze mit dem Theravada zu tun hat? Tja.
Alles Gute nochmal.
Ich schreibe hier über meine Erfahrung
Aber man sollte aufmerksam nur lesen, ich entschuldige mich:
Ich spreche über meine eigenen Erfahrungen,
Hm?
Natürlich ist mir klar, dass Du die Leichenbetrachtung aus Sicht des Buddha meinst. Das ist eben eine besondere Methode, um sich der Vergänglichkeit bewusst zu werden.
Es geht auch nicht um wissenschaftliche/medizinische Erkenntnisse.
Das steht hier ausser Frage.
Es ging dann jedoch speziell um die Empfindung, den Tod zu betrachten, Du siehst ihn als Fratze. Ich eben nicht. Das ist keine meditative Herangehensweise, so ist die Leichenbetrachtung nicht gemeint. Es wäre Abneigung, weil schrecklich - das hat der Buddha nicht damit bezwecken wollen.
Jede Form der Meditation sollte wertfrei sein, egal was auftaucht.
Jede Form der Meditation sollte wertfrei sein, egal was auftaucht.
Das kann ich sehr gut kontern. Meditation kann nicht wertfrei sein, denn ich gestalte mich durch die Kraft der bewussten Absicht, also Cetana, anders. Der Buddha war mehr als genug nicht objektiv, sondern rein menschlich. Genau deshalb fasziniert seine Persönlichkeit so viele Generationen. Wie ich bereits erwähnt habe, hat er sehr viele Mönche verurteilt – das ist ein konkretes Beispiel.
Zitat6. "Du fehlgeleiteter Mensch, wen sollte ich jemals das Dhamma auf solche Weise gelehrt haben? Du fehlgeleiteter Mensch, habe ich nicht in vielen Lehrreden dargelegt, was für hemmende Dinge Hemmnisse sind, und wie sie in der Lage sind, denjenigen zu hemmen, der sich in sie verwickelt?
https://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m022z.html
Du siehst ihn als Fratze.
Man sieht den Tod eher als den Schrecken,--" den Mörder", das ist das Zitat:
Achtsame Betrachtung des Todes V
Im Kapitel über die achtsame Betrachtung des Todes beschreibt der „Weg
der Reinheit“ (Visudhhimagga) die Betrachtung zunächst so: Man denke
an jemanden, der schon gestorben ist. Vorzugsweise sollte es sich um
jemanden handeln, dem man weder nahestand, noch den man ablehnte.
Einfach jemand, der gestorben ist. Wie ich vielleicht hinzufügen darf,
sollte es jemand sein, den man zu Lebzeiten gekannt hat und der eine
besondere Persönlichkeit war. Sich an solch eine Person wiederholt zu
erinnern und dies mit Worten zu verbinden wie „Die Lebenskraft wird
ausgelöscht werden. Der Tod wird kommen.“ kann den Geist zur Zugangskonzentration
führen.
Wenn man nicht so weit kommt, kann man versuchen, sich auf folgende
acht Weisen den Tod zu vergegenwärtigen:
1. In Gestalt eines Mörders.
2. Als Ruin des Erfolgs.
3. Durch Vergleich seiner selbst mit Menschen großen Ruhms, großer
Macht, großer Verdienste oder großen Geistes, die gestorben sind.
4. Durch die Vorstellung, den eigenen Körper mit anderen Wesen zu
teilen, wie z. B. Würmer usw., die einen letztendlich töten können.
5. Durch Betrachtung der Hinfälligkeit des eigenen Körpers. Viele
Ursachen können das Leben kurzerhand auslöschen.
6. Ohne Kennzeichen, denn der Tod kann für jeden jederzeit überall
kommen, ohne sich durch ein Zeichen anzukündigen.
7. Durch die begrenzte Lebenszeit. In unserem Zeitalter begegnet man
z. B. relativ selten einem Hundertjährigen.
8. Durch die Kürze des Augenblicks. Diese Betrachtungsweise richtet
ihr Augenmerk auf die momentane Natur der geistigen und körperlichen
Prozesse, aus denen das Leben besteht. Sie leitet damit zur
echten Einsichtspraxis über.
Das ist die Quelle: ( PDF).
https://www.abhidhamma.de/Fusspfade_kl.pdf
Und nochmal Alles Gute!
Es wäre Abneigung, weil schrecklich - das hat der Buddha nicht damit bezwecken wollen.
Es ist jedoch entsetzlich und schrecklich. Der normale Mensch verdrängt es oder versucht, sich abzulenken – das ist der Schutzmechanismus. Der Theravada-Buddhismus hingegen lehrt, dem Tod ins Gesicht zu sehen. Und meistens sieht der Tod nicht sehr schön aus, tut mir leid.
ZitatAlles anzeigen25. "Wiederum würde man vielleicht genau jene Frau als Leiche sehen, ein Skelett ohne Fleisch und Blut, von Sehnen zusammengehalten. Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Ist ihre frühere Schönheit und ihr Liebreiz verschwunden und die Gefahr sichtbar geworden?" - "Ja, ehrwürdiger Herr." - "Ihr Bhikkhus, auch dies ist eine Gefahr im Fall (materieller) Form."
26. "Wiederum würde man vielleicht genau jene Frau als Leiche sehen, Knochen ohne Verbindung, in alle Richtungen verstreut, hier ein Handknochen, da ein Fußknochen, da ein Schienbein, da ein Oberschenkelknochen, da ein Hüftknochen, da ein Rückenwirbel, da eine Rippe, da ein Brustbein, da ein Armknochen, da ein Schulterknochen, da ein Halswirbel, da ein Kiefer, da ein Zahn, da ein Schädel. Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Ist ihre frühere Schönheit und ihr Liebreiz verschwunden und die Gefahr sichtbar geworden?" - "Ja, ehrwürdiger Herr." - "Ihr Bhikkhus, auch dies ist eine Gefahr im Fall (materieller) Form."
27. "Wiederum würde man vielleicht genau jene Frau als Leiche sehen, weiß gebleichte Knochen, muschelfarben. Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Ist ihre frühere Schönheit und ihr Liebreiz verschwunden und die Gefahr sichtbar geworden?" - "Ja, ehrwürdiger Herr." - "Ihr Bhikkhus, auch dies ist eine Gefahr im Fall (materieller) Form."
https://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m013z.html
Und das ist von Bhikkhu Anālayo. Klingt nicht besonders erfreulich, oder?
"BA Ich stelle mir vor, dass ich sterbe, wobei ich mich
an den bekannten Sterbephasen orientiere: Am An-
fang steht ein Gefühl der Schwere. Tatsächlich wird
ja der Körper von Sterbenden schwerer, weil er seine
Kompaktheit verliert, sodass das Pflegepersonal in
Krankenhäusern oft Schwierigkeiten hat, die Körper
von Sterbenden hochzuheben. Dann verliert man die
Kontrolle über die Flüssigkeiten, die Augen tränen, der
Urin läuft aus. Im Anschluss daran trocknet der Körper
aus, und schließlich verlässt die Wärme den Körper, die
Temperatur entweicht zuerst aus Fingern und Zehen
und geht dann insgesamt langsam zurück. Am Schluss
kommt das schwere Atmen. Und dann ist es vorbei."
Wenn ich ganz allein für mich nicht die wertfreie Meditation entdeckt hätte, wäre ich nie zum Kern der Lehre vorgedrungen, das geht nur, wenn ich einen absolut wertlosen Ort erreicht habe, an dem ich alle Werte prüfen und verwerfen kann, leid frei werden.
Alles anzeigenZitatAchtsame Betrachtung des Todes V
Im Kapitel über die achtsame Betrachtung des Todes beschreibt der „Weg
der Reinheit“ (Visudhhimagga) die Betrachtung zunächst so: Man denke
an jemanden, der schon gestorben ist. Vorzugsweise sollte es sich um
jemanden handeln, dem man weder nahestand, noch den man ablehnte.
Einfach jemand, der gestorben ist. Wie ich vielleicht hinzufügen darf,
sollte es jemand sein, den man zu Lebzeiten gekannt hat und der eine
besondere Persönlichkeit war. Sich an solch eine Person wiederholt zu
erinnern und dies mit Worten zu verbinden wie „Die Lebenskraft wird
ausgelöscht werden. Der Tod wird kommen.“ kann den Geist zur Zugangskonzentration
führen.
Wenn man nicht so weit kommt, kann man versuchen, sich auf folgende
acht Weisen den Tod zu vergegenwärtigen:
1. In Gestalt eines Mörders.
2. Als Ruin des Erfolgs.
3. Durch Vergleich seiner selbst mit Menschen großen Ruhms, großer
Macht, großer Verdienste oder großen Geistes, die gestorben sind.
4. Durch die Vorstellung, den eigenen Körper mit anderen Wesen zu
teilen, wie z. B. Würmer usw., die einen letztendlich töten können.
5. Durch Betrachtung der Hinfälligkeit des eigenen Körpers. Viele
Ursachen können das Leben kurzerhand auslöschen.
6. Ohne Kennzeichen, denn der Tod kann für jeden jederzeit überall
kommen, ohne sich durch ein Zeichen anzukündigen.
7. Durch die begrenzte Lebenszeit. In unserem Zeitalter begegnet man
z. B. relativ selten einem Hundertjährigen.
8. Durch die Kürze des Augenblicks. Diese Betrachtungsweise richtet
ihr Augenmerk auf die momentane Natur der geistigen und körperlichen
Prozesse, aus denen das Leben besteht. Sie leitet damit zur
echten Einsichtspraxis über.
Das ist die Quelle: ( PDF).
https://www.abhidhamma.de/Fusspfade_kl.pdf
Und nochmal Alles Gute!
Es wäre Abneigung, weil schrecklich - das hat der Buddha nicht damit bezwecken wollen.
Es ist jedoch entsetzlich und schrecklich. Der normale Mensch verdrängt es oder versucht, sich abzulenken – das ist der Schutzmechanismus. Der Theravada-Buddhismus hingegen lehrt, dem Tod ins Gesicht zu sehen. Und meistens sieht der Tod nicht sehr schön aus, tut mir leid.
ZitatAlles anzeigen25. "Wiederum würde man vielleicht genau jene Frau als Leiche sehen, ein Skelett ohne Fleisch und Blut, von Sehnen zusammengehalten. Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Ist ihre frühere Schönheit und ihr Liebreiz verschwunden und die Gefahr sichtbar geworden?" - "Ja, ehrwürdiger Herr." - "Ihr Bhikkhus, auch dies ist eine Gefahr im Fall (materieller) Form."
26. "Wiederum würde man vielleicht genau jene Frau als Leiche sehen, Knochen ohne Verbindung, in alle Richtungen verstreut, hier ein Handknochen, da ein Fußknochen, da ein Schienbein, da ein Oberschenkelknochen, da ein Hüftknochen, da ein Rückenwirbel, da eine Rippe, da ein Brustbein, da ein Armknochen, da ein Schulterknochen, da ein Halswirbel, da ein Kiefer, da ein Zahn, da ein Schädel. Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Ist ihre frühere Schönheit und ihr Liebreiz verschwunden und die Gefahr sichtbar geworden?" - "Ja, ehrwürdiger Herr." - "Ihr Bhikkhus, auch dies ist eine Gefahr im Fall (materieller) Form."
27. "Wiederum würde man vielleicht genau jene Frau als Leiche sehen, weiß gebleichte Knochen, muschelfarben. Was meint ihr, ihr Bhikkhus? Ist ihre frühere Schönheit und ihr Liebreiz verschwunden und die Gefahr sichtbar geworden?" - "Ja, ehrwürdiger Herr." - "Ihr Bhikkhus, auch dies ist eine Gefahr im Fall (materieller) Form."
https://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m013z.html
Und das ist von Bhikkhu Anālayo. Klingt nicht besonders erfreulich, oder?
"BA Ich stelle mir vor, dass ich sterbe, wobei ich mich
an den bekannten Sterbephasen orientiere: Am An-
fang steht ein Gefühl der Schwere. Tatsächlich wird
ja der Körper von Sterbenden schwerer, weil er seine
Kompaktheit verliert, sodass das Pflegepersonal in
Krankenhäusern oft Schwierigkeiten hat, die Körper
von Sterbenden hochzuheben. Dann verliert man die
Kontrolle über die Flüssigkeiten, die Augen tränen, der
Urin läuft aus. Im Anschluss daran trocknet der Körper
aus, und schließlich verlässt die Wärme den Körper, die
Temperatur entweicht zuerst aus Fingern und Zehen
und geht dann insgesamt langsam zurück. Am Schluss
kommt das schwere Atmen. Und dann ist es vorbei."
Für mich ist das alles Annäherung an eine Realität. Für Mediziner und Hospizhelfer ist das etwas, dem sie sich mit Freundlichkeit, Respekt und Fingerspitzengefühl nähern.
Wenn man mit dem Tod konfrontiert ist geht man durch Verdrängung hin zu Angst und von da aus zu freundlicher Akzeptanz. Jemand der diese Weg gefangen ist zu sagen, er musse zurück zum Horror und den Tod als Fratze sehen ist nichts was sich aus den Worten Buddhas ableiten liese
Es ist kein Aufruf zur Angst.
z. Jemand der diese Weg gefangen ist zu sagen, er musse zurück zum Horror und den Tod als Fratze sehen ist nichts was sich aus den Worten Buddhas ableiten liese
Es ist kein Aufruf zur Angst.
Lieber void, ich hatte doch das Wort „Fratze“ durchgestrichen und es anders korrigiert.
Dass der Tod Hingabe und absolute Akzeptanz braucht, besonders wenn es um den quälenden Prozess des Sterbens geht, betont der Bhikkhu Anālayo in seinem Buch. Hier kann man nicht aussetzen. Absolut!
Die Angst bleibt aber immer, aber man kann lernen, besser damit umzugehen, denn das ganze Leben ist nichts anderes als die Annäherung an den Tod. Auch jetzt! Das ist der nackte Fakt und keine Illusion. LG.
Die Sterbe-Meditation war für Anālayo eine sehr gute Lösung. Man sagte ihm, er sei unheilbar krank und habe nur noch sehr wenig Zeit zu leben. Später stellte sich jedoch heraus, dass es eine Fehldiagnose war. Diese Erfahrung hat ihn dennoch transformiert! Warum auch nicht?
„Leben heißt sterben.“ Redewendungen und Zitate zum Sterben
Igor, während der Buddha die Bikkhus ermahnt meditiert er ja nicht.
Das eine ist die Belehrung, um ihnen die Wichtigkeit vor Augen zu führen, das andere die Hingabe während der Meditation an dieses Thema. Und da finden (sollten) keinerlei bewertende Gedanken den Prozess stören. Es sollte einfach beobachtet/gesehen werden, was die Wirklichkeit ist.
Im übrigen hat der Buddha lediglich die Bikkhus vor der Leidenschaft und sexuellen Sehnsucht bewahren wollen, indem er ihnen die Hässlichkeit einer toten Frau ausmalte.
Und: Zitat "... die Angst bleibt aber immer ..."
stimmt nicht. Ich habe keine Angst vor dem Tod - und viele, die ich kenne, auch nicht. Ich möchte nur nicht leiden.
Erst ein paar Jahre nach meinem Besuch bei meiner Mutter in der Leichenhalle konnte ich erkennen, dass mir der Verlust und die Suche nach ihr viel mehr Leid gebracht hat. Die Leiche hat mich eher verärgert, sie hatte nicht die Frisur, wie meine Mutter sie hatte. Die Christrose, eine letzte Gabe ihrer Mutter in ihren Händen, hat sich mir eingeprägt. (1971, 17)
Jahrzehnte später (1996, 42) bei ihrem Sterben und der Leiche meiner Oma war keine Trauer oder überhaupt Emotionen, da war Friede in mir, mit dem Frieden in Ihr. Da war der Tod überwunden und zeigte sich mir als unbekannt. In der Leichenhalle war ich mit vier ihrer Söhne und ich sah nur sie an, mit Freude und „ich weiß nicht was" sagte nur laut zu mir: „ist sie nicht schön". Dann war ich wieder in der Realität und bemerkte, wie erschrocken die anderen waren, mir egal, sie blieb schön. Leichen sind für mich wunderbar geschaffene Statuen aus bestem Marmor.
Bei Arnold war es ganz anders, er war bis zum Tod 14 Tage im Koma und ich war immer nur eine halbe Stunde bei ihm und „meditierte“ mit ihm, meine Hände an seinem Arm. Das war rechte Versenkung. Ganz gedankenleer folgte ich „unseren“ Gedanken, die kamen und gingen. Heute kann ich sagen, dass ich dem Künstler Tod gefolgt bin, wie Arnold in Stein aus Stein gehauen wurde. Ich ließ meinen Körper trauern, der den Verlust nur sehr schwer verkraften konnte. Wer als Buddhist Sterben und Tod als etwas sieht, um das er verzweifelt sein muss, ist ein Christ durch und durch.
Bei der Beerdigung meines Bruders (2024) war ich der Knochensack auf dem Hügel, der die Knochensäcke betrachtete, die einen Knochensack zum Friedhof der Knochensäcke trugen. Bei ihm war ich weder bei seinem Sterben noch bei seiner Leiche. Hatte keine Bedeutung mehr.
Die Lebenden, vor allem seine Frau, waren zu wichtig. Ich musste unbedingt dafür sorgen, dass sie die Liebe und das Mitgefühl bewahren konnte, bei all dem Leid, das mein Bruder ihr im Leben zugefügt hatte. Damit sie nicht in Verzweiflung oder Hass fiel. Dieses Zeigen des Wesentlichen begann schon sechs Monate vor dem Ende der Meisterarbeit des Todes. Da war tatsächlich noch Hoffnung bei mir, trotz meines Wissens.
Um Tote muss sich kein fühlendes Wesen kümmern, das führt nur zum Vergessen der Mitmenschen, die leben, auch sterbende sind lebende.
Das ist Meditieren in einer Gemeinschaft: Den Mitmeditierenden, ein Sterbender ist ein Meditierender, mit den Händen gegenseitig anfassen. Aber das versteht kein Buddhist oder durch andere Religionen, Riten und Regeln gebundener. Der Glaube, dass das Anfassen eines anderen Sex ist, macht Meditieren unmöglich zu einer die Einsamkeit bestärkenden Tätigkeit. Rechte Versenkung macht ganz klar: Ich bin immer allein, niemals einsam. Da hat Buddha recht, nur ein mal reicht vollkommen. Einmal Nirvana bewusst erfahren.