Definition von Meditation

  • Ondas Frage entsprang glaub ich dem "Bedeutung von Shikantaza"-Thread.
    Es ist die letztliche Frage, ob Meditation oder andere Praktiken wie Nembutsu, Daimoko, Zazen (Aber letztlich kann man das auch auf den 8-fachen Pfad beziehen) ein Mittel ist, mit dem ich etwas erreiche, oder ob es Ausdruck, Verwirklichung des Dharma/Dhamma ist.
    Ich hatte da den Eindruck, daß das eher um verschiedene Dharma-Auffassungen des Zen und TNH's geht, letztlich aber um was meint Anatta/Anatman. Also darum, worum es meist hier in den Diskussionen geht.

  • Ja lieber Ryonin,
    und weil wir alle keiner Hellseher sind, verlassen wir uns nicht auf die Eindrücke sondern versuchen beim Thema zu bleiben. *schmunzel*
    Wäre schön wenn du uns dabei hilfst, komm mach mit!

  • Da Meditation in der Shin-Tradition keine Rolle spielt, ist das ja etwas, was mich nix angeht. Bin ich fein raus. Da bin ich ganz froh darüber.
    Aber Nembutsu ist bei uns kein um zu (siehe http://www.zenforum.de/modules…=News&file=article&sid=41), nicht mein Tun, sondern Verwirklichung des Dharma.
    Und ähnliches sah ich auch beim Zen (Dogen sprach von der Einheit von Zazen und Erwachen) und auch bei Nichiren z.T. (Daimoku als Verwirklichung des Dharma).
    Auch im Dzogchen seh ich da Ansätze, die ähnlich sind.

  • Ryonin:

    Ondas Frage entsprang glaub ich dem "Bedeutung von Shikantaza"-Thread.


    Gut beobachtet.


    Zitat

    Es ist die letztliche Frage, ob Meditation oder andere Praktiken wie Nembutsu, Daimoko, Zazen (Aber letztlich kann man das auch auf den 8-fachen Pfad beziehen) ein Mittel ist, mit dem ich etwas erreiche, oder ob es Ausdruck, Verwirklichung des Dharma/Dhamma ist.


    Das muss nicht zwangsläufig ein Gegensatz sein.
    Die Gleichsetzung von Zazen mit Erleuchtung bleibt jedenfalls eine windige Angelegenheit.
    Ein Übermaß an Zielorientierung ist gewiss kontraproduktiv. Aber ein Zu-Wenig wohl auch.


    In diesem Zusammenhang mag es helfen, einen kurzen Blick auf viriya zu werfen. (Bemühung, Anstregung, Energie, Tatkraft). viriya ist eine der 5 Kräfte oder Fünf geistigen Fähigkeiten. viriya bedarf eines Ziels, einer Ausrichtung.
    Onda

  • Hanzze:

    Bevor ma wieder ins googeln verfallen, versuch ich ein Beispiel zu bringen:
    freie Definition von hämmern: Tätigkeit bzw. Akt des, Anschlagen/Draufschlagen an ein Objekt mit mehr oder weniger gleicher Frequenz (Takt)


    Das muss doch auch mit meditieren gehen, wenn man es schon mal beobachtet hat oder gemacht hat.


    Worauf willst Du hinaus?
    Wenn du eine Definition von Meditieren suchst, siehe weiter oben.

  • Zitat

    Meditation, entweder Samatha-Meditation oder Vipassana-Meditation, ist geistiges Training, geistige Kultur oder Entwicklung des Geistes. Die Arbeit des Geistes ist, zu beobachten oder zu notieren. (...) Ein Meditierender ist sich immer aller Tätigkeiten und und Bewegungen sowie aller geistigen Zustände und körperlichen Vorgänge völlig bewusst. Nur Achtsamkeit macht eine Person zu einer meditierenden Person."


    Mahasi Sayadaw: "Der Weg zum Nibbana". M. Zeh-Verlag. 2006. S. 51f.

  • Ryonin:


    Aber Nembutsu ist bei uns kein um zu


    Was ist denn Nembutzu? Die Anrufung von Amitabha?
    Onda

  • Onda:

    Worauf willst Du hinaus? Wenn du eine Definition von Meditieren suchst, siehe weiter oben.


    Vielleicht das du anfängst in dich zu gehen und dir anzusehen, was es für dich ist. Dich los löst von den Konzepten die in deinem Geist sind und für dich selber ohne google als Ziel feststellst was Meditation ist. *schmunzel*

  • Lieber Ryonin,
    pass auf, dass bei der Definition von Meditation nicht so verwandte Synonyme wie: an - sehen, sehen, hell - sehen, aufmerksam sein... raus kömmen, sonst bist schön ang'schiert wenn die Shin's dir ein G'schichtl erzählt haben und du ständig unbewusst das Problem gehabt hast zu meditieren. *ein Auge zudrück*

  • Hanzze:
    Onda:

    Worauf willst Du hinaus? Wenn du eine Definition von Meditieren suchst, siehe weiter oben.


    Vielleicht das du anfängst in dich zu gehen und dir anzusehen, was es für dich ist. Dich los löst von den Konzepten die in deinem Geist sind und für dich selber ohne google als Ziel feststellst was Meditation ist. *schmunzel*


    Hanzze, in einem Forum schreiben und Meditation praktizieren sind zwei paar Schuh. Wenn ich mich hier aufhalte, dann bin ich in der Welt der Konzepte und Begriffe. Gegen die Welt des Denkens ist nicht einzuwenden, sie ist hilfreich und unverzichtbar. Solange man sich in dieser Welt bewegt, sollte man sich um den sauberen Umgang mit Sprache bemühen. Das beinhaltet das gegenseitige Abklopfen von Termini. Was meinst du, wenn du dies sagst? Was meine ich, wenn ich das sage? Man kann - und sollte - sich gründlich und präzise über Meditation unterhalten. Denn nicht jede Form der Ausrichtung des Geistes auf ein Objekt ist Meditation. Und nicht jedes persönliche Konzept von Meditation taugt auch etwas. Ich denke, wir sind uns alle im Klaren darüber, dass wir aber in unserer Meditation nur dann fortschreiten, wenn wir die Welt der Konzepte auch hinter uns lassen können.
    Onda

  • *ein Auge zudrück* .. *schmunzel*


    du bist einfach nur süss --- aber schwer verdauber .. Hannze


    "Wäre schön wenn du uns dabei hilfst, komm mach mit* .. wie wäre es, wenn du dich an diesen, deinen eigenen Satz hälst

  • Onda:
    Zitat

    Meditation, entweder Samatha-Meditation oder Vipassana-Meditation, ist geistiges Training, geistige Kultur oder Entwicklung des Geistes. Die Arbeit des Geistes ist, zu beobachten oder zu notieren. (...) Ein Meditierender ist sich immer aller Tätigkeiten und und Bewegungen sowie aller geistigen Zustände und körperlichen Vorgänge völlig bewusst. Nur Achtsamkeit macht eine Person zu einer meditierenden Person."


    Mahasi Sayadaw: "Der Weg zum Nibbana". M. Zeh-Verlag. 2006. S. 51f.



    Das gefällt mir als Definition der Meditation .. vorerst !
    Denn irgendwann ist Meditation mehr.
    im übrigen und in der Praxis definiert evtl. ein Jede/r Meditation für sich ein wenig anders :),
    denn es gibt ja wohl keine Meditationsrezepte


    und .. Hannze, wenn du das hier auf die spassige Ebene ziehen willst, dann such dir doch andere Karren, die da zu ziehen wäre

  • Onda:
    Ryonin:


    Aber Nembutsu ist bei uns kein um zu


    Was ist denn Nembutzu? Die Anrufung von Amitabha?
    Onda


    Da ja Amida kein Wesen ist, trifft es Anrufung meiner Meinung nach nicht besonders. Ich würde "Buddhavergegenwärtigung durch Lauschen auf "Namu Amida Butsu"" für treffender halten.
    Gute Erklärungen auch hier

  • Hanzze:

    Das muss doch auch mit meditieren gehen, wenn man es schon mal beobachtet hat oder gemacht hat.


    Das sagst Du so einfach.


    "Anuruddha,


    als ich wußte, daß Zweifel eine Geistestrübung ist, und ich die Geistestrübung des Zweifels überwunden hatte;
    als ich wußte, daß Unaufmerksamkeit eine Geistestrübung ist, und ich die Geistestrübung der Unaufmerksamkeit überwunden hatte;
    als ich wußte, daß Trägheit und Mattheit eine Geistestrübung ist, und ich die Geistestrübung der Trägheit und Mattheit überwunden hatte;
    als ich wußte, daß Furcht eine Geistestrübung ist, und ich die Geistestrübung der Furcht überwunden hatte;
    als ich wußte, daß freudige Erregung eine Geistestrübung ist, und ich die Geistestrübung der freudigen Erregung überwunden hatte;
    als ich wußte, daß Tadelnswertes eine Geistestrübung ist, und ich die Geistestrübung des Tadelnswerten überwunden hatte;
    als ich wußte, daß ein Übermaß an Energie eine Geistestrübung ist, und ich die Geistestrübung des Übermaßes an Energie überwunden hatte;
    als ich wußte, daß Mangel an Energie eine Geistestrübung ist, und ich die Geistestrübung des Mangels an Energie überwunden hatte;
    als ich wußte, daß Sehnsucht eine Geistestrübung ist, und ich die Geistestrübung der Sehnsucht überwunden hatte;
    als ich wußte, daß Vielfaltswahrnehmung eine Geistestrübung ist, und ich die Geistestrübung der Vielfaltswahrnehmung überwunden hatte;
    als ich wußte, daß ein Übermaß an Meditation über Formen eine Geistestrübung ist, und ich die Geistestrübung des Übermaßes an Meditation über Formen überwunden hatte;


    da dachte ich:


    'Ich habe jene Geistestrübungen überwunden. Nun will ich Konzentration auf drei Arten entfalten.'


    Daraufhin, Anuruddha,


    entfaltete ich Konzentration mit anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes;
    ich entfaltete Konzentration ohne anfängliche Hinwendung des Geistes, nur mit anhaltender Hinwendung des Geistes;
    ich entfaltete Konzentration ohne anfängliche Hinwendung des Geistes und ohne anhaltende Hinwendung des Geistes;


    ich entfaltete Konzentration mit Verzückung;
    ich entfaltete Konzentration ohne Verzückung;
    ich entfaltete Konzentration, die von Vergnügen begleitet ist;
    ich entfaltete Konzentration, die von Gleichmut begleitet ist."


    (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m128z.html)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Wunderbar! Wunderbar! Wunderbar!


    Danke Elliot für das Dhamma Dana


    Um das schöne Thema von Onda, nicht eintrocknen zu lassen und auch um den schönen Beitrag von Elliot zu vertiefen, schmeiße ich anderes (?) in das Topic:


    meditieren ist beim Thema bleiben üben


    meditieren ist Erfahrungen reflektieren


    meditieren ist den Dingen auf den Grund gehen


    meditieren ist sich auf eine Sache konzentrieren


    meditieren ist sein Bewusstsein zu entwickeln


    Wir meditieren viel ohne es zu wissen und ohne gute Technik, sonst wären wir nicht wo wir sind. Warum nicht bewusst weitermachen, es zu üben. Wenn wir genau wissen was Meditation ist, können wir rund um die Uhr meditieren.


    Wie aber beschreibt man meditieren, wie können wir Meditation definieren?

  • Ich kann dazu nur sagen:
    Meditation ist Nicht-Meditation.


    Knochensack

  • Hanzze:


    ...
    Wie aber beschreibt man meditieren, wie können wir Meditation definieren?


    Hi Hanzze,
    ich erlebe meditieren als frei von sich selbst, ein Einsgerichtetsein, eine Konzentration bei gleichzeitiger Aufmerksamkeit und Achtsamkeit. Ein Fokussieren und gleichzeitiges Gewahrsein. Wie ein Fechter mit einem Radius von 150 % bzw. 250%iger Sehschärfe im Vergleich zum "Normal-Sichtigen".


    Allerdings hab ich an anderer Stelle heute schon revidiert, dass ich es eigentlich nicht mal mehr als meditieren bezeichnen würde, sondern als shikantaza. Oder als Neti-Neti = Nicht-Dies-Nicht-Das.
    _()_ Monika


  • Aber doch nur solange, bis die Methode ihre Aufgabe erfüllt hat. Meditation ist ein Instrument um etwas zu erreichen, was letztlich unwichtig wird, weil es schon zuvor da war. :lol:
    _()_ Monika

  • monikamarie:


    Aber doch nur solange, bis die Methode ihre Aufgabe erfüllt hat. Meditation ist ein Instrument um etwas zu erreichen, was letztlich unwichtig wird, weil es schon zuvor da war. :lol:
    _()_ Monika


    Meditieren ist ein Verb Monika. Man braucht kein Ziel und auch kein Objekt um ein Verb zu beschreiben. Vielleicht hilf das weiter. Zum hämmern brachst du kein Ziel und kein Werkzeug. Vielleicht zum verstehen des Wortes.
    Ich hoff ich hab jetzt keine Koan Lösung vorab erzählt. Also weiter in der schwierigsten Fage des buddhismus wie es scheint *schmunzel* Na vielleicht liegt ja auch die Lösung unseres Problems darin.


    Verb: meditieren *schmunzel*

  • och Hannze !!!!!!!!!!!
    Gehen wir über zur Lingusitik und Semantik .. OK ...
    *schmunzelei statt schmunzeln, wobei schmunzeln dann ein Verb ist*?
    (Ich frag mich ständig, was dieses *schmunzeln* soll .. es scheint, du machst dich lustig .. )


    Und .. zum Hämmern brauchst du keinen Hammer .. womit hämmerst Du denn ?


    Meditation .. ist an und für sich keine Definitionssache ... sondern erstmal Technik (evtl.) und die können
    wir ja auch noch versuchen, zu definieren ,..

  • Hanzze,
    ich glaub, Du verbeisst Dich jetzt. *schmunzel, schmunzel*. Ehrlich gesagt, ist es mir jetzt langsam egal, was all diese Be-Griffe be-Deuten.

    _()_ Monika