Christliche Familie und Reaktionen anderer

  • Hallo


    Ich bin in einer sehr streng christlichen Familie aufgewachsen und jeden Sonntag bzw Ostern jeden Feiertag in die Kirche gehen und Gebete fürs Essen sind nichts ungewöhnliches. Hab ich auch kein Problem mit. Nur würdet ihr noch mit in die Kirche gehen bzw ein Essensgebet machen nur damit der Familien Segen nicht schief hängt?


    Niemand weiss dass ich mich sehr für Buddhismus untressiere solang niemand fragt werde ich es auch niemand aufdrengen ihm zu erzählen. Was habt ihr denn für Reaktionen Eurer Mitmenschen bekommen?

  • Hi stern,
    ich war überzeugte Christin. Ich habe überhaupt kein Problem mit Andersgläubigen. Ich respektiere sie, wenn sie es denn auch ernst meinen und friedvoll sind. Ich gehe auch in die Kirche, wenn ich Lust dazu habe oder es einen Grund dafür gibt. Auch beten ist für mich kein Problem, weil ich es in bestimmten Situationen als heilsam ansehe.
    _()_ Monika

  • monikamarie:

    Hi stern,
    Ich habe überhaupt kein Problem mit Andersgläubigen. Ich respektiere sie, wenn sie es denn auch ernst meinen und friedvoll sind. I
    _()_ Monika


    Da bin ich ganz deiner Ansicht und je nachdem geh ich auch ab und zu in die Kirche natürlich ohne Zwang und nicht jeden Sonntag sondern wenn etwas anliegt oder ich mich dannach fühle.


    Nur was gebete an geht "mache" ich es auch nur mit damit es nicht komisch ausssieht wenn ich vor dem Mittagessen nicht mit bete. Möchte nicht dass sich jemand beschwert,

  • Hi stern,
    was ist denn auch dagegen einzuwenden, wenn Du gemeinsam mit Deiner Familie bei Tisch den Kopf senkst und Dich bedankst?
    Ich sehe da keinen Widerspruch.
    _()_ Monika

  • Das Kopf senken und bedanken wäre ja kein Problem.


    Nur so ist es eben nicht. Es wird z.b gebtetet wir geloben Gott unseren Herrn usw usw.... Beim nur bedanken wär ok aber es ist ja mehr als das wie ich finde.

  • Ja wenn es nur bein Kopf senken bleiben würde aber es sit leider mehr als dass und es hat mich schon immer gestört auch als ich mich schon nicht für Buddhismus intressiert habe...

  • monikamarie:

    Hi stern,
    was ist denn auch dagegen einzuwenden, wenn Du gemeinsam mit Deiner Familie bei Tisch den Kopf senkst und Dich bedankst?
    Ich sehe da keinen Widerspruch.
    _()_ Monika


    Ist doch eine schöne Geste und gute Übung in Metta


    Bedanke Dich bei den Bauern, die bei Wind und Wetter Deine Nahrung produziert haben.
    Bei den vielen Menschen die in der Verarbeitung und Verteilung harte Arbeit geleistet haben
    und bedanke Dich bei dem Menschen, der aus den Zutaten eine (hoffentlich leckere) Mahlzeit zubereitet hat.

  • stern85:

    Das Kopf senken und bedanken wäre ja kein Problem.


    Nur so ist es eben nicht. Es wird z.b gebtetet wir geloben Gott unseren Herrn usw usw.... Beim nur bedanken wär ok aber es ist ja mehr als das wie ich finde.


    Ja, stern, diese Entscheidung kann Dir keiner abnehmen. Es gibt aber m. E. "schlimmere Gewohnheiten" als sich bei Gott zu bedanken. Es wird für Dich nicht leicht gemacht, wie ich sehe. ;)
    _()_


  • Besser als sich bei einem monotheistischen Gott zu bedanken.
    Allerdings sollen die Mönche sich ja gar nicht bedanken.
    Das heißt aber sicher nicht, das sie undankbar sind.

  • Es ist klar, accinca, dass du wieder auf "Bibeltreue" pochst, aber das ist ja gerade das, worunter stern zu leiden hat.
    Also, wenn Du einem jungen Menschen hilfreich sein willst, dann bitte wohlwollend und nicht Texte anderer User korrigierend.
    _()_ Monika

  • Hallo


    Ja das stimmt schon nur das Problem ist das Gebet an sich wie es gehandhabt wird. Erstmal Kreuz Zeichen und dann laut: wir loben Gott unseren Herrn für dieses essen. Wenn ich dass nicht laut mit sage sondern den Kopf Senke und für mich danke gibt es böse blicke.


    Wenn hr versteht was ich mein. Sie können es ja gerne so beten nur ich möchte wenn ich es nicht so mache nicht böse und abwertend angeschaut werden


    Ich will mich ja auch bedanken aber eben in Gedanken bei den Menschen die dafür hart gearbeitet haben und danach gekocht haben bis dass essen so ist wie es ist. Nur dass wird als blöddsin bei uns Betrachtet
    Lg Nina

  • Hi stern,
    ich verschieb Dein Thema mal ins Anfängerforum.
    LG MM

  • stern85:

    Erstmal Kreuz Zeichen und dann laut: wir loben Gott unseren Herrn für dieses essen. Wenn ich dass nicht laut mit sage sondern den Kopf Senke und für mich danke gibt es böse blicke.


    Was soll ein Kreuzzeichen und ein Lobgott, wenn man nicht dahinter steht.


    Versuch das Deiner Familie zu erklären. Sag, dass Du lieber ehrlich bist als etwas vorzuheucheln. Sag, dass Du nicht gegen das christliche Gebot "Du sollst nicht lügen" verstoßen möchtest. Und genau das würdest Du machen wenn Du den Gotteslob aussprichst ohne dahinter zu stehen.


    Eventuelle Konflikte und Diskussionen mögen auftauchen. Aber da wirst Du durch müssen. Früher oder später. Nur Du kannst wissen wann der rechte Zeitpunkt gekommen ist um die Diskussion zu eröffnen. Wähle ihn weise und mit Bedacht. Aber schiebe es nicht auf die lange Bank.


    Just my 2 cent ...

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.


    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.

  • stern85:

    Nur würdet ihr noch mit in die Kirche gehen bzw ein Essensgebet machen nur damit der Familien Segen nicht schief hängt?


    Ja, so lange du zuhause wohnst solltest du es aus Liebe zu deinen Eltern machen.


    Das ist eine gute buddhistische Übung für dich.



    Grüße
    TM

  • monikamarie:

    Es ist klar, accinca, dass du wieder auf "Bibeltreue" pochst, ...
    und nicht Texte anderer User korrigierend.


    Look Who's Talking.

  • Hallo Nina,


    darf ich fragen, wie alt du bist?

  • Nein wohne nicht mehr zu Haus nur oft war es so dass man sich so zur Kirche getroffen hat und dannach gemeinsames essen bzw öfter auch zwischendurch


    25 Jahre alt

  • Dann halte ich den Rat von Bambus für gut. Das wird am Anfang schwer sein und vielleicht sogar zu einer vorübergehenden Entfremdung führen, auf lange Sicht würde aber alles andere zu mehr Leid und psychischen Deformationen führen.


    In einem Buch habe ich mal folgenden Satz eines Buddhisten mit christlich-fundamentalistischen Eltern gelesen: 'Sie hassen mich, wenn ich Buddhist bin, aber sie lieben mich, wenn ich Buddha bin.'

  • Nightrainmonk:

    Dann halte ich den Rat von Bambus für gut. Das wird am Anfang schwer sein und vielleicht sogar zu einer vorübergehenden Entfremdung führen, auf lange Sicht würde aber alles andere zu mehr Leid und psychischen Deformationen führen.


    In einem Buch habe ich mal folgenden Satz eines Buddhisten mit christlich-fundamentalistischen Eltern gelesen: 'Sie hassen mich, wenn ich Buddhist bin, aber sie lieben mich, wenn ich Buddha bin.'


    Bambus Ratschlag ist gut und richtig.
    Ich selber bin überzeugte Christin
    und könnte weder mir noch meiner
    Umgebung watt inne Tasche lügen !


    LG

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • stern85:

    Hallo
    Ich bin in einer sehr streng christlichen Familie aufgewachsen und jeden Sonntag bzw Ostern jeden Feiertag in die Kirche gehen und Gebete fürs Essen sind nichts ungewöhnliches. Hab ich auch kein Problem mit. Nur würdet ihr noch mit in die Kirche gehen bzw ein Essensgebet machen nur damit der Familien Segen nicht schief hängt?
    Niemand weiss dass ich mich sehr für Buddhismus untressiere solang niemand fragt werde ich es auch niemand aufdrengen ihm zu erzählen. Was habt ihr denn für Reaktionen Eurer Mitmenschen bekommen?


    Stern85,


    ich denke es ist wichtig, dass man sich und andere nicht belügt, was aber nicht heißen soll, dass man sich, wenn man dem Buddhadharma folgt deklarieren muß. Wenn es andere verletzen würde, spricht doch denke ich das Nichtverletzen lauter als irgendetwas zu sein. Buddhadharma beschäftigt sich ja damit eben nichts mehr neues werden zu wollen und auch nichts nicht werden zu wollen.
    Ich denke solange man nicht etwas verspricht oder vorgibt, was seinem Inneren Widerspricht um anderen zu gefallen, spricht noch nichts dagegen "mitzumachen. Auch Buddhisten speziell jene, die von Almosen leben, bedanken sich sehr ausführlich vor dem Essen und Essen sehr bewusst. Seine Hände zu falten und bewusst dankbar für das Essen zu sein ist sehr buddhistisch.
    Persönlich, aber da war ich noch ein Kind, konnte ich ab dem Moment, wo ich mit dem was der Pfarrer so erzählte nichts mehr anfangen konnte, weil es für mich nicht stimmte, an den Gottesdiensten nicht mehr wirklich oder oft nur mit Widerwillen teilnehmen. Zwar habe ich versucht, andere damit nicht zu verletzen und einfach so gut es geht mitzumachen, aber es ist wohl immer eine Frage der Zeit bis andere etwas gestört sind, wenn man sich nicht ganz so wie es sein sollte verhält. Aber auch das wird irgendwann akzeptiert.
    Ich würde mir nicht zu viel Gedanken über das Umfeld machen, aber auch nicht zu wenig. Sich selbst treu bleiben und vor allem nicht zu lügen und das Schritt für Schritt auch außen umsetzen ist ein guter Weg.
    *schmunzel*

  • stern85:

    Nein wohne nicht mehr zu Haus nur oft war es so dass man sich so zur Kirche getroffen hat und dannach gemeinsames essen bzw öfter auch zwischendurch


    25 Jahre alt


    OK. 25 Jahre und wohnst nicht zu Hause. Dann bete auch nicht mit. Es geht um Religionsfreiheit, ein Grundrecht, dass von anderen Christen nicht niedergetreten werden darf.

  • mach, was du für richtig hälst. Solange du keinem anderen schadest, ist es doch ok :)

    »Es gibt nur eine falsche Sicht:
    Der Glaube, meine Sicht ist die einzige richtige.« (Nagarjuna)

  • Naja, das sind doch nur Titel und Namen. Ich sage nicht ich "bin" Buddhist, und niemand muss wissen nach welchen Weisheiten ich mein Leben gestalte.


    Wenn ich mich eben nicht besinnungslos mit Alkohol zulaufen lasse, dann eben weil ich es nicht für sinnvoll für mich halte, nicht weil ich "Buddhist" bin.


    Ich habe sehr christliche krichliche Großeltern, die beten auch vorm Essen immer.


    Ich bete mit, da ich 1. ihre religiösen Gefühle und Hoffnungen nicht in ihrem hohen Alter brechen will (sie haben sich ihr Leben lang davon "ernährt" siehe Buddhas Erklärung zur Nahrung, das wär wie einem alten Wolf in seinen letzten Tagen sein Essen plötzlich auf vegetarisch umzustellen), und 2. Ich eh nicht an die Wirkung glaube / anhafte. Es ist für mich nur eine Geste, nichts weiter.


    Man muss nicht jedem erzählen, das man dem Erwachten "folgt" :lol: , ich kann den 8 fachen Pfad folgen ohne einmal Buddhismus zu erwähnen, das geht in anderen Richtungen /Religionen nicht so einfach und das ist mitunter das Gute an der Universalität des Dharmas.
    Selbst das meditieren muss niemand mitbekommen und das muss man niemanden auf die Nase binden und es ist nichts mehr exotisches dran. Bei der Tugend (Sila) und buddhischten Weisheit, ändert man einfach die Verhaltensweisen, weil man es für sinnvoll hält, das ist alles was andere mitbekommen müssen/können.

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Bambus`Rat deckt sich weitgehend mit meiner Ansicht.
    Ich ergänze aber: Das Gebet- das man innerlich ablehnt ob seiner vorgeschriebenen Art, nicht wegen des an sich richtigen Dankes- zu heucheln, ist Lüge und somit unheilsam. Das Gebot, nicht zu lügen, gibt es auch im Buddhismus. Und böse Blicke der Christen bei Nichtbefolgen zeigen ja deren " Verständnis " ihres Glaubens. Da nützen nur Offenheit und eventuell Stehvermögen, die Glaubensfreiheit gilt auch für Dich.


    Du mußt aber Zoff, Unverständnis und Gejammer einkalkulieren. Für mich gilt: Bekenntnis nur ablegen, wenn es unvermeidbar ist- hier ist es meiner Ansicht nach.


    Lieber Gruß, c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Zitat

    Nur würdet ihr noch mit in die Kirche gehen bzw ein Essensgebet machen nur damit der Familien Segen nicht schief hängt?


    Die Religionsfreiheit endet nicht am heimischen Mittagstisch. Wenn du keine Lust hast zu einem imaginären Wesen zu beten, dann musst du das auch nicht. Wenn deine Familie das nicht akzeptiert, liegt das Problem nicht bei dir. Hoho wenn man sowas bei mir damals gemacht hätte, wäre ich auf Hochform aufgelaufen und hätte das selbstverständlich nicht mitgemacht. Ich lasse es doch nicht zu, dass meine Menschenrechte durch fanatische Familienmitglieder verletzt werden. Ich hätte damals kurzerhand interveniert und den Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UNO ausgedruckt und meinen Eltern beim ersten Mukser mit eisigem Blick vor die Nase geklatscht. :lol:


    hehe - nene sowas mach ich nicht mit. Man sollte sich niemals unterdrücken lassen.


    Wie alt bist du denn wenn ich fragen darf?


    gruß
    maus