ZitatAlles anzeigenIn der vorliegenden Arbeit macht der australische Bhikkhu Sujato
deutlich, dass es sich bei der Geistesruhe (samatha) und der Einsicht
(vipassanâ), die in der buddhistischen Meditation eine wesentliche
Rolle spielen, nicht um unterschiedliche Praxispfade handelt, sondern
um sich einander bedingende Aspekte eines einzigen Ansatzes.
Das dieser Arbeit zugrunde liegende Gleichnis von den zwei Eilboten
(samatha und vipassanâ, siehe SN [IV] 35.245), die gemeinsam
dem Herrn der Grenzstadt (eine Metapher für das Bewusstsein) die
wirklichkeitsgemäße Botschaft (Nibbâna) überbringen, unterstreicht
auch die Tatsache, dass die Befreiung aus dem unbefriedigenden
Kreislauf des Daseins erst zustande kommt, wenn nicht nur ausreichende
sondern auch notwendige Bedingungen dafür erfüllt wurden.
Indem er die Bedeutung der Jhâna-Meditation im frühen Buddhismus
durch Aussagen des Buddha hervorhebt, widerlegt der Ehrwürdige
Sujato die These der modernen Vipassanâ-Schulen, dass die
Praxis der Jhânas für die Verwirklichung der höchsten Befreiung,
Nibbâna, irrelevant, ja sogar gefährlich sei. Die Vertreter eines reinen
Vipassanâ-Ansatzes berufen sich mit ihrer Methode jedoch auf die
Schriften der Kommentarliteratur und des Abhidhamma, welche jedoch
späteren Ursprungs sind und nicht auf den historischen Buddha
zurückgehen. In dem er seinen Lesern das Verhältnisprinzip und das
Prinzip der historischen Perspektive vorstellt, gibt Bhikkhu Sujato
jedem Studierenden des Buddhismus eine Methode zur Hand, um
zwischen für die Praxis relevanten und zweitrangigen Textaussagen
unterschieden zu können.
Diese Arbeit erschien erstmals im Jahr 2000. Die nun ins Deutsche
übersetzte Fassung beruht auf der neuen zweiten, vom Autor überarbeiteten
Fassung, die 2010 bei Inward Press erschien
Vergesst das Dana nicht
Von nüscht kommt nüscht.