Mitgefühl mit wem ?

  • Matthias65:
    Grund:

    Hauptsache ist, dass du nicht glaubst was du schreibst ... das ist wirklich wichtig 8)


    Warum soll das wichtig sein ?


    Für dich ist es wichtig. Andere mögen dir glauben oder auch nicht, das ist irrelevant 8)


    Matthias65:

    Es ist nicht wichtig was ich schreibe.


    Ja, das ist sicher so.


    Matthias65:

    Ich wünsche Dir einen wunderschönen Abend, das ist ehrlich gemeint, ob Du es glaubst oder nicht :)


    8)

  • Lieber Grund,


    im ›Dämon‹ des Hochmuts und des Stolzes bzw. auch der Eitelkeit kommen die berührbaren [Außenwelt] sowie die unberührbaren [Vorstellungen] ›Dämonen
    zum Ausdruck. Achte doch bitte auf die sehr subtilen Feinheiten, bitte :idea::?:


    Lebe lange und in Frieden



    _()_ Nomad


  • Was haben Gefühle mit Weisheit zu tun? Da handelt es sich doch mehr darum Mitgefühl (eine Übersetzung von karuna) nicht zu verstehen. Weisheit baut nicht auf Gefühlen auf. Mitgefühl ist Weisheit und hat nichts mit Identifikation und deren Gefühlen zu tun. Das stammt nur von den Drogendharmadealern, dieses Missverständnis. Höchste Weisheit ist wahres Mitgefühl nicht aber viel "Mitgefühl" wird zur Weisheit, durch identifizieren ist noch keiner Weise geworden, ausser er hat gemerkt, das ihm selbst 1000 Arme nicht dabei helfen das eigentliche Problem zu lösen.

  • Matthias65:
    Hanzze.:


    Wie kommst du auf die Idee. Ich denke, dass liegt wohl mehr daran, dass man "Mitgefühl" eines Bodhisattvas (unreifes Wesen) besser versteht als das Mitgefühl eines Buddhas.


    Lieber Hanzze, wie kommst Du denn darauf, dass ein Bodhisattva ein unreifes Wesen ist ? Ein Bodhisattva ist ein Buddha. der aus der Motivation des Mitgefühls heraus, sich bewußt für Samsara entschieden hat.
    LG
    Matthias


    Weil das ganz einfach schon im Wort liegt, wenn man seine Vorstellungen zur Seite legt. Bodhisattva, ein Wesen das nach Erleuchtung strebt. Wie soll eine Wesen das nach Erleuchtung strebt bereits vollkommen sein? Ich weiß schon die Buddhanatur... Na dann fragt sich nur mehr warum das Wesen noch immer strebt.

  • @Hanzze


    Ich habe Mitleid in der Bedeutung des Threads gebraucht, d.h. in der abendländischen Definition als Emotion, Gefühl. Du gebrauchst es in der buddhistischen Bedeutung Karuna und verbindest es mit Mitgefühl, Weisheit.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Mitleid


    Es wird zwar von Mitgefühl gesprochen, aber ich glaube eigentlich ist im Anfangsbeispiel Mitleid gemeint. Man kann ja mit beiden, dem Verunglimpfer wie auch dem Verunglimpften Problemlos mitfühlen. Mitleid hat man in der Regel aber nur mit dem Schwächeren. Die Frage dreht sich deshalb hier auch ein wenig darum wer im Beispiel eigentlich der Schwächere sei.


    Gruss Bakram

  • Ich denke, den Unterschied herauszuarbeiten würde Freddo sehr helfen. Du hast da sicherlich recht, dass es hier um Mitleid ging was zwar weltlich gesehen eine "gute" Sache ist, aber nun mal immer parteiergreifend, subjektiv und daher leidsam wie auch konfliktfördernd ist.


    Zitat

    Kinder, Geschosse
    Ein Gewehr erschießt seine Kinder - dessen Geschosse - im Aussen. Wir erschießen unsere innen, in unser Herz. Wenn sie gut sind, sind wir in unserem Herzen getroffen. Wenn sie schlecht sind, sind wir in unserem Herzen getroffen. Sie sind eine Angelegenheiten von Karma, unsere Kinder. Da gibt es Gute und da gibt es Schlechte, aber beide, die Guten und die Schlechten sind in gleicher Weise unsere Kinder.
    Wenn sie zur Welt kommen, beobachte uns: Je schlimmer sie daran sind, umso mehr lieben wir sie. Wenn eines davon Kinderlehmung hat oder zum Krüppel wird, dann ist es das was wir meisten lieben. Wenn wir das Haus verlassen, sagen wir zu den älteren: „Sieh nach deiner kleinen Schwester. Kümmer dich um dieses.“ - weil wir es lieben. Wenn wir im sterben liegen, sagen wir ihnen: „Kümmere dich um sie. Kümmere dich um mein Kind.“ Sie ist nicht stark, darum liebst du sie um so mehr.

  • Weil das ganz einfach schon im Wort liegt, wenn man seine Vorstellungen zur Seite legt. Bodhisattva, ein Wesen das nach Erleuchtung strebt. Wie soll eine Wesen das nach Erleuchtung strebt bereits vollkommen sein? Ich weiß schon die Buddhanatur... Na dann fragt sich nur mehr warum das Wesen noch immer strebt.


    Hanzze, Deine Aussage ist ein Widerspruch in sich.
    Wie kann etwas "im Wort liegen" wenn man "seine Vorstellungen zur Seite legt"


    Bodhisattvas sind KEINE Wesen, die nach Erleuchtung streben.
    Lies doch mal meine Erklärung und die von Nomad nochmal durch.
    Buddhanatur hat jedes Lebewesen.
    LG
    Matthias

  • Sicher, Nomad wird das schon irgendwann wieder gerade biegen, der Arm ist aber erst am wachsen also hab noch etwas Geduld.

    • Offizieller Beitrag

    Während man im Thervada, wenn man sich Buddha vortstellte immer den konkreten und sehr menschlichen Shakyamuni vorstellte, bekam die Vorstellung eiens Buddhas im frühren Mahayana schon bald etwas ziemlich Transzendetes. Ein Buddha war ein abstraktes höheres Prinzip (einen Dharmakaya) , der sehr weit weg von der konkreten Wirklichkeit war.


    Dadurch geriert, der Bodhisattva in der Vordergrund, der ja weniger ein statisches Prinzip als ein dynamisches Handeln in der Welt und für die Welt sichtbar macht. Von da aus hat Shakyamuni nach seiner Befreiung seltsamerweise viel mehr mit der Bodhisattva zu tun als mit einem Buddha. Er strebte nach Befreiung für seine Mönche und war damit mit vielen Misslichkeiten, Spaltungstendenzen und organisatorischen Problemen beschäftigt.


    Ein Buddha ist nie etwas statisches sondern stets etwas dynamisches, was Verblendungen in jeder Form entgegenwirkt. Deswegen ist ein Buddha nie "fertig". Shakyamuni arbeitete als Lehrer daran, die Verblendungen seiner Schüler aufzulösen, so wie er zuvor an seinen eignen Verblendungen gearbeitet hat.

  • Der Arme . Ober würdest du dich arm fühlen, wenn du nicht's mehr zu tun hättest und deshalb diese Idee?

  • Zitat

    Er strebte nach Befreiung für seine Mönche


    Das empfinde ich als Widerspruch. Ich dachte bisher immer, der Siddharta wollte lediglich anderen zeigen, wie er es selbst gemacht hat.



    Zitat

    Ein Buddha ist nie etwas statisches sondern stets etwas dynamisches, was Verblendungen in jeder Form entgegenwirkt. Deswegen ist ein Buddha nie "fertig".


    Ich vermute, man ist Buddha immer nur für den jeweiligen Moment. Hat Buddha sich nicht selbst als "Tathagata" bezeichnet?
    Womöglich ist diese Bezeichnung "Buddha" mit verantwortlich dafür, dass so viel Brimborium um den Pfad gemacht wird und so viele Leute glauben, sie schaffen es nie?


    Liebe Grüße
    Doris – Knochensack

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

    • Offizieller Beitrag
    Hanzze.:

    Der Arme . Ober würdest du dich arm fühlen, wenn du nicht's mehr zu tun hättest und deshalb diese Idee?


    Ich verstehe dich nicht.
    Wer ist arm weil er nichts mehr zu tun hatte?
    Shakyamuni nach seiner Befreiung?


    Der hatte keinerlei vom ego bestimmtes Verhalten mehr, kein Streben, keine Begehren, kein Problemlösen, keine Leiden.
    Insofern machte er nichts. Gleichzeitig tat er eine ganze Menge. Oder denkst du er hätte das mit dem lhren lassen sollen, weil er es nicht nötig hatte?


    Oder bis du der Meinung die Idee des Bodhisattvas ist ein Bastardkonzept, mit dem weltliches Begehren mit dem Streben nach Befreiung verquickt wird. So dass man sich da in die tasche lügen kann?


  • Liebe Doris, das klingt so als ob es einfach wäre, es zu schaffen. Ist es aber nicht. Gerade auch dann nicht wenn der liebe Alltag immer wieder dazwischenkommt. Gewisse Praktiken sind m.E. nur im Rahmen langjähriger Retreats möglich. LG Matthias


  • Ich denke, dass die meisten davor Angst haben nicht's mehr tun zu müssen und sie können sich daher ein "fertig" sein gar nicht vorstellen, geschweige den als ein Ideal sehen.
    Wie kann man jemanden der nicht nach bodhi strebt, als bodhisattva bezeichnen. Da wird meist was ganz anderes angestrebt.


  • Yep, auch rechte Lebensweise und dessen Verbesserung gehört mit zum achtfachen Pfad.


  • Na ja, Angst ist vielleicht nicht das richtige Wort. Aber warum sollte man nichts mehr tun, wenn es noch so viele Lebewesen im Samsara gibt, die leiden ?? Es gibt noch so viel zu tun, packen wirs an :)

  • Lieber Matthias,


    von Anfang an wurde mir gesagt, dass es nur deshalb so schwer erscheint, weil es derart einfach ist und wir das Komplizierte gewohnt sind. Wir könnten uns deshalb das Einfache gar nicht vorstellen.


    http://www.youtube.com/watch?v=4BAKb2p450Q


    Liebe Grüße
    Doris – Knochensack

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hanzze.:

    Der Arme . Ober würdest du dich arm fühlen, wenn du nicht's mehr zu tun hättest und deshalb diese Idee?

    Matthias65:
    Hanzze.:


    Ich denke, dass die meisten davor Angst haben nicht's mehr tun zu müssen und sie können sich daher ein "fertig" sein gar nicht vorstellen, geschweige den als ein Ideal sehen.
    Wie kann man jemanden der nicht nach bodhi strebt, als bodhisattva bezeichnen. Da wird meist was ganz anderes angestrebt.


    Na ja, Angst ist vielleicht nicht das richtige Wort. Aber warum sollte man nichts mehr tun, wenn es noch so viele Lebewesen im Samsara gibt, die leiden ?? Es gibt noch so viel zu tun, packen wirs an :)


    Na dann wird's ja endlich mal Zeit, oder willst du sie als Ausrede benützen und weiter jammern?

  • Liebe Doris,


    das mag ja sein, aber um das Einfache wieder zu entdecken sind m.E. trotz allem ein oder mehrere Retreats notwendig. Und da beginnt es kompliziert zu werden, denn welcher Laienpraktizierender ist (organisatorisch, finanziell u.s.w.) in der Lage, sich mal eben so eine dreijährige Auszeit zu nehmen ?


    LG
    Matthias


    Lieber Hanzze,


    Mitgefühl zu entwickeln hat aber auch gar nichts mit Jammern zu tun. Wer kann Hanzze erklären was Mitgefühl ist ???

  • Lieber Matthias,


    Da sind wir beim Thema … Du brauchst kein Retreat. Du hast die Möglichkeit Dir jeden Tag ein Retreat zu nehmen. Es gibt doch so viele Möglichkeiten zur Ruhe zu kommen.
    Das einfach entdecken …
    Geht schon beim Essen los. Einfach essen. Nicht dabei was anderes tun. Den Biss in einen Apfel bewusst tun. Auch ein Gulasch kannst Du bewusst essen, einen Hamburger, einen Haferbrei …
    Selbst wenn mal viel zu tun ist, so kann man dies einfach tun … dann tut man einfach mal viel.
    Sport kannst Du einfach machen, arbeiten, putzen, lieben, Fensehgucken …


    Ich finde das sehe entspannend, dass ich überall und jederzeit ins Retreat gehen kann. Es merkt halt keiner außer mir :grinsen:


    Du hast bestimmt auch mal arbeitsfreie Tage, Du hast mal Urlaub, Du sitzt mal im Wartezimmer herum, Du stehst an der Kasse in der Schlange … alles Retreats. Kosta nix.
    Gestern hat Axel ein Buch mitgebracht: Philip Toshio Sudo, Zen, rund um die Uhr.


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Liebe Doris,


    das was Du beschreibst ist für mich kein Retreat, sondern Achtsamkeitstraining in den ersten drei-vier Stufen.
    Shamata kann man erst entwickeln bei völliger Geistesruhe. Ich kann Dir dazu das Buch "Die Achtsamkeitsrevolution" von Alan Wallace empfehlen, er schreibt ab Stufe 4-5 ist ein Retreat notwendig.


    LG
    Matthias


    P.S. Warum gehen soviele hochverwirklichte Lamas in ein Dreijahresretreat ?


  • Von was du da redest ist genießen und nicht achtsam sein. Das dir die Achtsamkeitübungen abgegangen sind wirst du merken, wenn da kein Apfel mehr ist in den du hineinbeißen kannst oder du merkst, dass das dein Gulasch auf kosten anderer geht. Achtsam fernsehen, holly molly... Na du wirst viele solcher Bücher brauchen um das aufrecht zu erhalten.

  • Matthias65:

    P.S. Warum gehen soviele hochverwirklichte Lamas in ein Dreijahresretreat ?


    Weil sie auch wissen wollen wie es wäre sich gänzlich dem Dharma zu widmen, die meisten kommen aber erschrocken wieder zurück und suchen sich Aufgaben zum ablenken.

  • Lieber Matthias,


    keien Ahnung, warum das die Lamas tun.
    Die Möglichkeit hat aber nicht jeder. Also, warum nicht dauernd viele kleine Retreats machen. Das summiert sich ganz schön.
    In meinen Augen ist das "große Retreat" nichts weiter als viele "kleine Retreats" in konzentrierter Form.
    In unserem Zentrum kann man übrigens auch Retreats machen. Das geht in vielen Zentren und kostet nicht die Welt.
    Ich kenne Leute, die haben sich im Urlaub ganz allein ein primitive, abgelegene Hütte gemietet. Es gibt doch viele Möglichkeiten.
    Du könntest Dich mal versuchen auf ein Haus aufzupassen. Da wärst Du auch alleine, oftmals kostet es gar nichts, Du hast eine angenehme Umgebung und kannst völlig zurückgezogen leben.


    Liebe Grüße
    Doris – Knochensack

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hallo zusammen


    Zitat

    ...ist ein Retreat notwendig....


    Ich denke hier werden uns "Haushälter" die Grenzen aufgezeigt.
    Ich bin und bezeichne mich bewusst als Haushälter, d.h. einer der versucht mit einem Bein im weltlichen und mit dem anderen Bein im überweltlichen zu stehen.
    Dabei sind Kompromisse nötig und man muss vor allem akzeptieren können, weder im einen noch im anderen je ein Meister zu werden:
    Weder König noch Arhat.


    Nicht umsonst spricht Buddha meist zu Bikhus, also Mönche die sich für die überweltliche Seite entschieden haben.

    Um etwas weiter zu denken: Uns fehlt hier im Westen ein "westlicher Volksbuddhismus" der eben aufgeklärter und völlig anders sein muss als der existierende "östliche Volksbuddhismus". Daran müssen wir arbeiten. Dies zu vollbringen ist Aufgabe eines allfälligen Maitreya.


    Gruss Bakram