Frage zu Erleuchtung

  • hallo zusammen,


    schon einiges habe ich über die Erleuchtung gelesen, aber irgendwie habe ich es imme rnoch nciht so richtig verstanden. ;)
    Vielleicht kann jemand mir hier in ganz einfach und viellicht mit Beispiele erklären, oder auf diese Fragen antworten:
    Also ich habe folgendes verstanden ...
    Erleuchtung erreicht man, wenn er diese 4 edle Wahrheiten verstanden hat und die 8 Pfade danach richtet und handelt (so ungefähr).


    Nehmen wir an, ich kann all das ;) d.h. eines Tages/Abend setze ich mich hin und meditiere (natürlich kann man das nciht von heut auf morgen, sondern es ist ein langer Prozess, aber mal angenommen, irgendwann kann ich es ... beim Meditieren empfinde ich dann diese Glückseligkeit, etc. was man so als "Erleuchtung" beschreibt (sei es große oder auch kleine Erleuchtung) ...


    Ich habe es vorher immer so verstanden, dass "Nirvana" ein Ort wie Paradis ist, wo die Seelen/Geister, die nicht wieder geboren muss, dorthin gelangen und dort für immer und ewig glücklich sind.
    Ist wohl falsch gedacht ... "Nirvana" ist nur dieser Zustand, die eine Person durch Meditieren erreicht und empfinde dabei "Glückseligkeit, Zufriedenheit, allgemeine Freiheit, alles losgelassen, etc...


    Frage: Was passiert dann mit mir bzw. mit meinem Wesen in diesem Moment ? Wenn ich nicht mehr "Ich" empfinde/fühle, dann weiss ich auch gar nciht mehr wer ich bin, z.B. wenn in dem Moment meinen Mann ins Zimmer käme, dann erkenne ich ihn nciht ? ;)
    Oder wenn man diese Erleuchtung hat, wird man dann immer frei sein (geistig) , d.h. ich lebe ganz ormal weiter aber empfinde immer diese "Zufriedenheit" bis zum Tod? Was passiert dann anch dem Tod ? :roll:
    Anders gefragt, kann man die Erleuchtung zur Lebzeit erreichen. Ich meine es ja, denn Buddha hatte es ja auch zur seinem Lebzeit es erreicht.


    Danke


    LG,


    Loren


  • Warst du schon mal in Panama?

  • ---
    Der kleine Tiger und der kleine Bär leben gemütlich und zufrieden in ihrem Häuschen mit dem wunderschönen Garten am Fluss.
    Eines Tages wird eine Holzkiste ans Ufer gespült. Außen steht "Panama" drauf – innen riecht sie nach Bananen. Sie brechen also auf, um das Land Panama zu finden, in dem es überall nach Bananen riecht.
    Mit dabei sind ein Topf, eine Angel und natürlich die Tigerente. Auf ihrer langen Reise begegnen sie vielen Tieren und erleben zahlreiche Abenteuer.
    Sie stürzen von einer Brücke und stranden im Sturm auf einer einsamen Insel. Dort finden sie tatsächlich die ersehnten Bananen und fühlen sich wie im Paradies.
    Doch schon bald schlägt die Stimmung um....




    Quelle: http://www.geo.de/GEOlino/krea…oen-ist-panama-51479.html

  • lorenlai:

    @Ji' un Ken: Panama ? Nööö, wie kommst du darauf ? :roll:


    LG,


    Loren


    Wie hat es dir dort gefallen?

  • :D
    Ja ja meine tägliche Dosis Zen-Weisheit/Humor.
    Danke Ken.


    Liebe Grüße
    Tobias

  • lorenlai:


    Nehmen wir an, ich kann all das ;) d.h. eines Tages/Abend setze ich mich hin und meditiere (natürlich kann man das nciht von heut auf morgen, sondern es ist ein langer Prozess, aber mal angenommen, irgendwann kann ich es ... beim Meditieren empfinde ich dann diese Glückseligkeit, etc. was man so als "Erleuchtung" beschreibt (sei es große oder auch kleine Erleuchtung) ...


    Hi Loren,
    das sind Vorstellungen. Sobald Dir ein Licht aufgeht, wirst Du es einfach wissen, denn es wird ja hell, egal ob beim Meditieren oder beim Abwaschen.


    Zitat

    Frage: Was passiert dann mit mir bzw. mit meinem Wesen in diesem Moment ? Wenn ich nicht mehr "Ich" empfinde/fühle, dann weiss ich auch gar nciht mehr wer ich bin, z.B. wenn in dem Moment meinen Mann ins Zimmer käme, dann erkenne ich ihn nciht ? ;)
    Oder wenn man diese Erleuchtung hat, wird man dann immer frei sein (geistig) , d.h. ich lebe ganz ormal weiter aber empfinde immer diese "Zufriedenheit" bis zum Tod? Was passiert dann anch dem Tod ? :roll:
    Anders gefragt, kann man die Erleuchtung zur Lebzeit erreichen. Ich meine es ja, denn Buddha hatte es ja auch zur seinem Lebzeit es erreicht.


    Glaubst Du, der Buddha wusste nicht mehr, wer er oder seine Schüler waren?


    Es gibt "Einbrüche" während der Praxis, die ahnen lassen, wie es möglich ist - Momente, in denen der Vorhang aufreißt. Wer das Glück hat, diese Momente - vielleicht sogar mehrmals - zu erfahren und dann rückblickend einordnen kann, der fürchtet sich nicht davor, frei zu sein.
    Es geht aber eigentlich um das Beenden des Leidens. Wenn das begriffen ist, wird dieser Pfad so selbstverständlich wie Zähneputzen, Staubsaugen etc.


    J. Krishnamurti hat mal gesagt: "Es gibt keine Garantie dafür, aber wir können unsere Hütte rein halten und die Fenster und Türen öffnen. Vielleicht tritt ES ein."


    Ansonsten empfehle ich Dir


    "Ein Buddha auf dem Bücherschrank" von Ludwig Schafft,


    um Dir einen Überblick zu verschaffen.


    Alles Gute für Dich
    Monika

  • Wenn man ein Haus bauen will, beginnt man mit dem Fundament; was interessiert Dich da ein Blitzableiter oder ob es eventuell mal einschlägt? :P
    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Wie wäre es damit, einfach mal die Lampe anzuzünden ?
    Panama ist zu weit. Da ist der Lichtschalter schon näher.
    Aber ob der Glühfaden auch brennen will, wer weiss.


    Es geht nicht so sehr um das Beenden des "Leidens" (allein das Wort weckt schon zu viele unangebrachte und nicht "ziel"oreintierte Assoziationen), sondern es geht um das Erwachen aus dem "Koma" des täglichen Daseins. Raus aus diesem Käfig, dass da heisst Existenz.
    Dukkha überwinden und Sukkha suchen.
    Und sanft und sacht und nach und nach. Keine neuen Fallen aufstellen für Dich.
    Google mal Sati ... das hilft .. und tut gut. Achtsam sein. Wachsam sein.

  • Zitat

    lorenlai hat geschrieben:Kann man die Erleuchtung zur Lebzeiten erreichen?


    Wann sonst?


    Na zum Zeitpunkt des Zodes oder im Zeitraum zwischen Tod und Wiedergeburt
    Im tibetischen Bereich gibt es dazu klare Anweisungen und Techniken die man zur Erleuchtung in dieser Zeitspanne nutzen kann.


    Liebe Grüße
    Tobias

  • Hallo zusammen,


    erst mal vielen Dank für die zahlreichen Antworten/Weisheiten. ;)
    Ich denke/glaube, ich weiss jetzt, was ihr damit meint mit der Erleuchtung.
    Wenn das so ist, frage ich mich, ob ich wirklich diese Erleuchtung erreichen will ? ;)
    So schlecht ist das "Leben" eigentlich nicht. OK, ich weiss, man leidet auch viel, aber auf der anderen Seite, wenn ich mir denke, dass jemand die Erleuchtung erreicht hat und nach seinem Tod nicht wieder geboren wird. Er/Sie/Es ist sozusagen "befreit". Das bedeutet für mich dann wie "nach dem Tod geht es nciht weiter - AUS, FINITO". Genau deswegen haben doch viele Menschen Angst vor dem Tod, oder ? Denn manche denken, dass nach dem Tod alles "AUS" ist.
    Nach Buddhas Lehre in Bezug Erleuchtung, dann würden wir genau diesen Zustand haben (nach dem Tod ist lles AUS, man ist befreit, kein Weiterleben oder Wiedergeburt, etc.).


    Wollen wir das wirklich ? ;)


    Hmmm... ich bin jetzt etwas verwirrt .... :roll:


    LG,


    Loren

  • Moin Loren,


    du hast keine Ahnung wovon du sprichst, glaubst zu verstehen was andere meinen, wenn sie von etwas sprechen und fragst dich dann ob du das willst, da es ja nicht deinen Vorstellungen entspricht. Und über deine Vorstellungen bist du dir auch nicht so recht im Klaren.
    Da wäre ich auch verwirrt. :lol::lol::lol:


    Aber wenigstens bist du verwirrt. Das ist schonmal viel wert.
    Ich wünsche dir viele spannende Entdeckungen auf deinem Weg.



  • Dies ist eine wunderbare Geschichte
    vergleichbar mit den Ochsenbildern !


    LG

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Hallo Tobias,

    tobias:
    lorelai:

    Kann man die Erleuchtung zur Lebzeiten erreichen?

    Mirco:

    Wann sonst?


    Na, zum Zeitpunkt des Todes oder im Zeitraum zwischen Tod und Wiedergeburt
    Im tibetischen Bereich gibt es dazu klare Anweisungen und Techniken die man zur Erleuchtung in dieser Zeitspanne nutzen kann.


    mein Kommentar sollte in eine andere Richtung weisen.


    Öfter schon habe ich gehört: "Erwachen? Ja, vielleicht im (in einer der nächsten) Leben. Heute will ich noch genießen."


    Verstehst?



    Herzliche Grüße,
    Mirco

  • lorenlai:

    Hallo zusammen,
    Nach Buddhas Lehre in Bezug Erleuchtung, dann würden wir genau diesen Zustand haben (nach dem Tod ist lles AUS, man ist befreit, kein Weiterleben oder Wiedergeburt, etc.).


    Dass alles "AUS" ist ist nicht wirklich Buddha's Lehre. Was Nirvana stattdessen ist, lässt sich wohl nicht eindeutig beantworten. Gut möglich, dass auch hier jeder eine etwas andere Auffassung davon pflegt. Oder bewusst keine Auffassung davon hat. Wikipedia jedenfalls sagt es so:


    Zitat

    Der Begriff ist schwer zu definieren und hat in der Rezeptionsgeschichte des Buddhismus im Westen zu Missverständnissen geführt. Im Verlauf einer längeren Übersetzungsgeschichte aus dem Sanskrit bis ins Thailändische wurde das Wort von dort aus zunächst mit „Nichts“ in den westeuropäischen Sprachraum übertragen. Diese irreführende Übersetzung hat dem Buddhismus aus der Perspektive der westeuropäischen Philosophie den Vorwurf eingebracht, es handele sich um eine nihilistische Lehre. Nirwana kann letztlich mit Worten nicht beschrieben werden, es kann nur erlebt und erfahren werden, zumeist in der Folge intensiver meditativer Schulung. Das Leben ist nach buddhistischer Ansicht mit einer Münze vergleichbar: Die eine Seite ist das Samsara (weltliche, relative Sicht), die andere ist Nirwana (überweltliche, absolute). Beide Seiten sind untrennbar miteinander verbunden. Nirwana ist kein Ort. Es ist kein Himmel und keine greifbare Seligkeit in einem Jenseits. Nirwana ist ein Abschluss, kein Neubeginn in einer anderen Sphäre. Es ist ein Wechsel in einen Zustand, in dem alle Vorstellungen und Wunschgebilde gleichsam überwunden und gestillt sind.


    Aber von der Theorie abgesehen gibt es Menschen, die sagen, sie hätten das "Erwachen" erfahren ("Erwachen" ist wohl ein heute häufiger gebrauchter Begriff ist als "Erleuchtung"). Der Bestseller Autor Eckhart Tolle bspw. beschreibt wie er das erlebt hat. Kann sein, dass ein dogmatischer Buddhist dabei die Nase rümpft, zumal Tolle auch kein Buddhist ist. Aber seine Beschreibung des Erwachens deutet in eine interessante Richtung. Mit meinen Worten eingedampft: Die Ursachen des Leidens, von denen auch der Buddha sprach, sind beseitigt. Weil er nicht mehr von seinem Verstand beherrscht wird. Die zwanghafte Beschäftigung mit Vergangenheit und Gegenwart ist nicht mehr da. Das Leben im Augenblick (sein großes Thema: "The Power of Now") ist Normalzustand geworden. Wenn man nur im Augenblick lebt, so sagt er, gibt es nichts, was der Verstand noch zu einem Problem machen kann.
    Das ist für mich eine eher lebensnahe Beschreibung. Ansatzweise kann ich beim Meditieren davon manchmal eine Ahnung bekommen. Die Fragen nach Nirvana und Wiedergeburt beantwortet es aber nicht.

  • hallo lorenlai!
    Sagen wir mal du meditierst und hast ein ganz Bisschen ein Erfahrung in Richtung Erleuchtung. D.h. du erfährst, dass du nicht dass von allem anderen abgetrennte Wesen bist, für das du dich bisher hieltest.
    Wenn dann dein Mann ins Zimmer kommt, hast du ein Gefühl, mit ihm verbunden zu sein. Damit ist nicht das normale Verbundenheitsgefühl zwischen Mann und Frau gemeint. Es ist eine Erfahrung, die auch eintreten würde, wenn jemand anders ins Zimmer käme. Extrem gesagt ist es so, dass man sich selbst als den anderen empfindet. Es kann ein Eindruck sein, als würdest du zugleich ihn aus deinen Augen angucken und dich aus seinen Augen. Das ist aber nicht irritierend. Es ist fördernd für die Beziehung. :D Du wirst z. B. nicht sagen: "Du, ich hatte grade die und die tolle Erfahrung in der Meditation", sondern erst mal abwarten, was er möchte. :D Dieses wird natürlicherweise so in dir entstehen, also als Folge der Meditationserfahrung; und nicht aus dem abstrakten Gedanken: " Ich muss mich ihm mehr zuwenden, um die Beziehung zu verbessern". Dieser Gedanke ist dann nicht mehr nötig.

  • dermatze:
    lorenlai:

    Hallo zusammen,
    Nach Buddhas Lehre in Bezug Erleuchtung, dann würden wir genau diesen Zustand haben (nach dem Tod ist lles AUS, man ist befreit, kein Weiterleben oder Wiedergeburt, etc.).


    Dass alles "AUS" ist ist nicht wirklich Buddha's Lehre. Was Nirvana stattdessen ist, lässt sich wohl nicht eindeutig beantworten. Gut möglich, dass auch hier jeder eine etwas andere Auffassung davon pflegt. Oder bewusst keine Auffassung davon hat. Wikipedia jedenfalls sagt es so:


    Zitat

    Der Begriff ist schwer zu definieren und hat in der Rezeptionsgeschichte des Buddhismus im Westen zu Missverständnissen geführt. Im Verlauf einer längeren Übersetzungsgeschichte aus dem Sanskrit bis ins Thailändische wurde das Wort von dort aus zunächst mit „Nichts“ in den westeuropäischen Sprachraum übertragen. Diese irreführende Übersetzung hat dem Buddhismus aus der Perspektive der westeuropäischen Philosophie den Vorwurf eingebracht, es handele sich um eine nihilistische Lehre. Nirwana kann letztlich mit Worten nicht beschrieben werden, es kann nur erlebt und erfahren werden, zumeist in der Folge intensiver meditativer Schulung. Das Leben ist nach buddhistischer Ansicht mit einer Münze vergleichbar: Die eine Seite ist das Samsara (weltliche, relative Sicht), die andere ist Nirwana (überweltliche, absolute). Beide Seiten sind untrennbar miteinander verbunden. Nirwana ist kein Ort. Es ist kein Himmel und keine greifbare Seligkeit in einem Jenseits. Nirwana ist ein Abschluss, kein Neubeginn in einer anderen Sphäre. Es ist ein Wechsel in einen Zustand, in dem alle Vorstellungen und Wunschgebilde gleichsam überwunden und gestillt sind.


    Wenn ich das so lese dann kommt mir die Gewißheit das der Buddha auch
    darin recht hatte, das die von ihm speziell gelehrte Lehre untergegangen ist.
    Aber typisch zuerst wurde erkannt, das nibbana Nichts heißt und dann hat
    man es selber nicht mehr glauben können und den Leuten eingeredet das
    es nicht "Nichts" sei und Nibbana und Samsaro nur zwei Seiten der gleichen
    Münze sei. Die Wahrheit ist allerdings eine ganz andere.
    Die Wahrheit ist, das alle Dinge die ein Mensch erfahren oder auch nur
    vorstellen kann vergänglich sind. All dieses zusammen werden aber "Alles" genannt.
    Per Definition ist es selbst sprachlich festgelegt, das "Nichts" für die Abwesenheit
    von "Alles" steht.
    Der Mensch nun voller Begehren nach den Dingen der Welt (nach"Alles")
    stellt sich nun dieses "Nichts" so vor, das er nun "nichts" hat außer seinem
    Begehren und seiner Bedürftigkeit nach dem Genuß der Welt.
    Seine Vorstellung von "Nichts" ist der Verlust von "Allem" was er will.
    Das ein solches "Nichts" ihm nicht attraktiv erscheint liegt auf der Hand.
    Wenn dann jemand zu ihm sagt das ist Nibbana, dann versteht er nicht
    was daran Gut sein sollte. Trotzdem liegt Nibbana in der Abwendung von
    allen Dingen d.h. von "allem" denkbaren und das kann man auch Nichts
    oder "Kein-alles" bzw. No-thing oder Ni-bbana nennen.

  • lorenlai:

    Frage: Was passiert dann mit mir bzw. mit meinem Wesen in diesem Moment?


    Unabhängig von anderen Meinungen verstehe ich unter dem Zustand des Erwacht-Sein, dass ein Mensch ein höheres Verständnis von den Dingen erreicht hat. In der klassischen Philosophie nennt man dies Erkenntnis bzw. Weisheit. Somit ist das Erwachen auch nicht ausschließlich Buddhisten vorbehalten. Der Buddhismus lehrt allerdings Wege, teilt dieses Wissen anderen Menschen bereitwillig mit. Unter einem Erwachten kann man sich auch den von Friedrich Nietzsche genannten "Homo Superior" vorstellen. Ich würde diesen Zustand auch Sokrates, Konfuzius, Laozi (um ein paar zu benennen) zuschreiben, auch wenn diese etwas anderes gelehrt hatten. Man findet im Buddhismus auch den Begriff Arya, einen edlen Menschen.
    Ich bin mir auch ziemlich gewiss, dass es Erwachte und edle Menschen auf der Welt gibt, ohne das diese jemals eine bewusste Übung getan haben, um dies zu sein. :)

  • Markus Bertulat:

    Somit ist das Erwachen auch nicht ausschließlich Buddhisten vorbehalten.


    Eine Aussage, die ich sehr inspirierend finde und mit der ich vollkommen übereinstimme! Bedankt!

    Die Verfechter der Substanz sind wie Kühe,
    die Anhänger der Leere noch schlimmer.


    Saraha

  • Markus Bertulat:

    Unabhängig von anderen Meinungen verstehe ich unter dem Zustand des Erwacht-Sein, dass ein Mensch ein höheres Verständnis von den Dingen erreicht hat. In der klassischen Philosophie nennt man dies Erkenntnis bzw. Weisheit. Somit ist das Erwachen auch nicht ausschließlich Buddhisten vorbehalten. Der Buddhismus lehrt allerdings Wege, teilt dieses Wissen anderen Menschen bereitwillig mit. Unter einem Erwachten kann man sich auch den von Friedrich Nietzsche genannten "Homo Superior" vorstellen. Ich würde diesen Zustand auch Sokrates, Konfuzius, Laozi (um ein paar zu benennen) zuschreiben, auch wenn diese etwas anderes gelehrt hatten. Man findet im Buddhismus auch den Begriff Arya, einen edlen Menschen.
    Ich bin mir auch ziemlich gewiss, dass es Erwachte und edle Menschen auf der Welt gibt, ohne das diese jemals eine bewusste Übung getan haben, um dies zu sein. :)


    Das kommt dir aber nur so vor, weil du nicht verstehst was der Buddha unter
    "Erwacht-Sein" verstanden hatte noch was er unter Erkenntnis bzw. Weisheit
    verstanden hat. Und damit meine ich nicht nur dich.
    Natürlich sind Erkenntnis bzw. Weisheit relative Begriffe.
    Insofern mag man auch schon einen etwas verständnisvolleren Menschen
    als (relativ) weise bezeichnen. Hat aber noch lange nichts mit dem zu tun
    was der Buddha darunter verstanden hat.


    "Erwacht-Sein" heißt nach dem Buddha nämlich jegliches Anhaften und
    Begehren überwunden zu haben.
    Sowie auch alle Abneigungen und den durch diese Kräfte entstehenden
    subjektiven Sichtweisen. Damit ist nicht nur das Begehren nach äußeren Dingen
    zu verstehen, sondern auch das nach allen Vorstellungen und Gedanken wie
    auch Gefühle. Es gibt niemanden außerhalb der Lehre der sowas auch nur
    in einer Weise anstrebt das seine Bemühungen erfolgreich sein könnten.
    Aber erst ein solcher ist ein vom Leiden des Dasein Befreiter.

  • accinca:

    Es gibt niemanden außerhalb der Lehre der sowas auch nur
    in einer Weise anstrebt das seine Bemühungen erfolgreich sein könnten.


    Und eben genau dies ist einer der Gründe, weshalb ich immer noch kein Buddhist bin.



    LG,
    freeman

    Die Verfechter der Substanz sind wie Kühe,
    die Anhänger der Leere noch schlimmer.


    Saraha

  • freeman:
    accinca:

    Es gibt niemanden außerhalb der Lehre der sowas auch nur
    in einer Weise anstrebt das seine Bemühungen erfolgreich sein könnten.


    Und eben genau dies ist einer der Gründe, weshalb ich immer noch kein Buddhist bin. LG,
    freeman


    Darin hat zwar keine Logik, aber keiner muß "Buddhist" sein.
    Die meisten Menschen sind es ohnehin nicht.

  • accinca:
    Markus Bertulat:

    Es gibt niemanden außerhalb der Lehre der sowas auch nur
    in einer Weise anstrebt das seine Bemühungen erfolgreich sein könnten.
    Aber erst ein solcher ist ein vom Leiden des Dasein Befreiter.


    Es gab einige westliche Philosophen die in diesem Bestreben waren... Aber dann kamen die Christen. ;)
    Wenn man fragen würde: Gibt es westliche Alternativen zum Buddhismus? Ja, die gibt es. Durch das Christentum konnten diese allerdings nicht ausreifen und sich organisieren wie der Buddhismus. Wenn man es also kompakt haben möchte, ist der Buddhismus eine gute Wahl. Ansonsten muss man sich durch 2500 Jahre westliche Philosophie lesen. :)