Satipatthana und die indirekten Wege

  • Der Einstieg ist stets non-kontemplativ .
    Der ( oft langwierige ) Einstieg ist Shamatha/Atem(-Achtsamkeit ) - nicht Satipatthana .
    Shamatha ist non-kontemplativ . Alle Gefühle und Gedanken
    müssen fallen gelassen werden , immerzu .
    Wenn es sein muss ( keine rechte Sammlung, Vertiefung usw. erreicht wird )
    dann lebenslang, bis zum letzten Atemzug . Denn das ist bhavana ,
    die erste Läuterung der Gefühle und Gedanken und Hemmnisse .
    Und dazu ist auch Metta da .
    Man kann über die kontemplative Betrachtung der 4 Pfeiler
    nicht zur Sammlung kommen, stets nur über die Klarheit des Bewusstseins.
    Wer Shamatha "nur" mit Gemütsstille übersetzt, täuscht sich,
    denn Gemüt und Geist gehören zusammen, es heißt also auch Gedankenstille .
    Satipatthana ist reine Samadhisache .
    Betrachten, Erkennen, Erforschen , Erwägen sind alles Samadhiwörter .
    Es ist intuitives hellsichtiges Erkennen .


    Wem das nicht klar ist, hat schon verloren .
    Kein einziges Erweckunsglied kann ( herkömmlich ) kontemplativ erzeugt werden .
    Und ob die Unterstützung und Vertiefung derselben im Samadhimodus
    noch kontemplativ genannt werden kann, steht auf einem
    anderen Blatt .




    Mit freundlichen Grüßen !

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  • Es heißt, es gibt noch den Klarblicksweg,
    aber ich würde das nicht direkt als Weg bezeichnen .
    Ist aber auch egal, weil zum spontanen Klarblick
    ebenfalls die angrenzende Sammlung ( zumindest ) gehört .
    Das ist eine Typ,-und Karmafrage, man hat
    hier keine Wahl eines "Weges" .
    Selbstverständlich ist auch hierfür ausdauernde
    ( wenn es sein muß lebenslange) Shamatha/Atem-Achtsamkeit notwenig .


    http://www.palikanon.com/wtb/samatha_vipassana.html


    Mit freundlichen Grüßen !


    Ps: Tut mir leid, wenn ich nerve; ich mach mir Sorgen, wenn ich es nicht schreibe ( versuche nach meiner Erfahrung verständlich zu machen )

  • vimokkha:

    Der Einstieg ist stets non-kontemplativ .
    Der ( oft langwierige ) Einstieg ist Shamatha/Atem(-Achtsamkeit ) - nicht Satipatthana .


    Zitat

    Die Grundlagen der Achtsamkeit - Satipaṭṭhāna Sutta


    (I. Betrachtung des Körpers - 1. Atemachtsamkeit)


    4. "Und wie, ihr Bhikkhus, verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet? Da setzt sich ein Bhikkhu nieder, nachdem er in den Wald oder zum Fuße eines Baumes oder in eine leere Hütte gegangen ist; nachdem er die Beine gekreuzt, den Oberkörper aufgerichtet und die Achtsamkeit vor sich verankert hat, atmet er völlig achtsam ein, achtsam atmet er aus. Wenn er lang einatmet, versteht er: 'Ich atme lang ein;' oder wenn er lang ausatmet, versteht er: 'Ich atme lang aus.' Wenn er kurz einatmet, versteht er: 'Ich atme kurz ein;' oder wenn er kurz ausatmet, versteht er: 'Ich atme kurz aus.' Er übt sich so: 'Ich werde einatmen und dabei den ganzen Atemkörper erleben;' er übt sich so: 'Ich werde ausatmen und dabei den ganzen Atemkörper erleben.' Er übt sich so: 'Ich werde einatmen und dabei die Gestaltung des Körpers beruhigen;' er übt sich so: 'Ich werde ausatmen und dabei die Gestaltung des Körpers beruhigen.' So wie ein geschickter Drechsler oder sein Gehilfe versteht, wenn er eine lange Drehung macht: 'Ich mache eine lange Drehung;' oder wie er versteht, wenn er eine kurze Drehung macht: 'Ich mache eine kurze Drehung;' genauso versteht ein Bhikkhu, wenn er lang einatmet: 'Ich atme lang ein;' oder wenn er lang ausatmet, versteht er: 'Ich atme lang aus.' Wenn er kurz einatmet, versteht er: 'Ich atme kurz ein;' oder wenn er kurz ausatmet, versteht er: 'Ich atme kurz aus.' Er übt sich so: 'Ich werde einatmen und dabei den ganzen Atemkörper erleben;' er übt sich so: 'Ich werde ausatmen und dabei den ganzen Atemkörper erleben.' Er übt sich so: 'Ich werde einatmen und dabei die Gestaltung des Körpers beruhigen;' er übt sich so: 'Ich werde ausatmen und dabei die Gestaltung des Körpers beruhigen.'"



    vimokkha:

    ( versuche nach meiner Erfahrung verständlich zu machen )


    Wie gesagt, wir haben da wohl unterschiedliche Schulungen/Ausbildungen/Praktiken.


    Sehr!!! empfehlenswert: Der direkte Weg -Satipaṭṭhāna von Bhikkhu Anālayo


    Ebenso: Die sieben Betrachtungen der Einsicht
    Abgefasst unter der Anleitung des Ehrwürdigen Sri Mātara Ñāṇārāma Mahāthera
    (Deutsch von Peter Meyer)


    ()

  • Jetzt erklär mir mal bitte Jemand,
    wo der Unterschied denn nun liegt. Rein Interessenhalber.


    Satipatthana als direkter Weg ist doch gut.
    D.h. aber doch noch lange nicht, dass er am
    Anfang steht. Es ist eine weitere Stufe.


    Allem voraus geht doch sati.
    Ohne Achtsamkeit oder achtsames Verweilen und Zurückerinnern geht es doch garnicht.
    Und ohne Geistesruhe (in der Meditation) auch nicht.


    Wenn die Wasser noch aufgewühlt sind, hilft weder ein direkter Weg noch ein indirekter.
    Solange keine Ruhe eingekehrt ist und der Geist noch den Affen spielt, ist nicht viel zu machen.
    Und dann ist es eben die Wahl, welcher Weg am besten für Eine/n "passt".


    Meditiert, seid nicht nachlässig,
    damit ihr es später nicht bereut!

  • Sukkha :


    Betrachtung- nicht nachdenken,
    nicht kontemplieren . Nur wahrnehmen .
    Und wenn jemand über Betrachtung der
    Einsichtsstufen schreibt, dann heißt das
    diese Einsichten sind entfaltet und werden
    betrachtet oder erkannt .
    Aber sicher kann man sich auch mit Prajna
    mächtig verzetteln - ist ja am Anfang
    noch die Fähigkeit zu diskursivem Denken drin .
    Und dann wir geschrieben und geschrieben
    und geschrieben oder halt gelabert .
    und die leute denken,
    sie haben da ( wieder ) so ne liste und müssten die jetzt irgendwie
    abarbeiten - so im otto-normal-bewusstseinszustand .


    eifrig, klarbewußt, achtsam, nach Verwerfung alles weltlichen Wünschens und Sichgrämens
    ( bezieht sich auf sämtliche Gedanken und Gefühle, sie werden verworfen, fallengelassen, weil sie alle weltlich/egoistisch sind )


    steht immer vor der 1. Versenkungsstufe und gehört noch zu Shamatha / Anapanasati bis angrenzende Sammlung


    diese Achtsamkeit ist ihm nun gegenwärtig, soweit sie eben zum Wissen taugt, zur Besinnung taugt; und uneingepflanzt verharrt er, und nirgends in der Welt ist er angehangen. So aber, ihr Mönche, wacht der Mönch beim Körper in der Betrachtung des Körpers


    gehört zur Versenkung/Samadhi, sämtliche Daseinsmerkmale können nur mittels Prajna erkannt werden
    und prajna ist ein erleuchtungsglied und das heißt so, weil es hell in der birne ist und es ist hell weil die birne sauber ist ( nicht anhängt )


    auch egal .
    frag doch elliot ♥
    der ist der einzige hier, der die checkung hat, wie der modus ist und zwar von A wie Anapanasati bis Z wie zweifellos Sotapanna ( intuitive Pfaderkenntnis ) SAMMA !!!

  • Jetzt verstehe ich das Missverständnis.


    Du meinst, ich setze mich hin und grübel über die einzelnen Dinge?
    Nein, es geht immer nur um "Das Reine Beobachten".
    Trotzdem weiß man immer wo man ist und wie ist man wohin gehkommen und kann es jederzeit wiederholen.

    Zitat


    Satipaṭṭhāna Sutta
    Ihr Bhikkhus, da verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper betrachtet, eifrig, wissensklar und achtsam, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat. Er verweilt, indem er Gefühle als Gefühle betrachtet, eifrig, wissensklar und achtsam, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat. Er verweilt, indem er Geist als Geist betrachtet, eifrig, wissensklar und achtsam, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat. Er verweilt, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte betrachtet, eifrig, wissensklar und achtsam, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat."


    Vielleicht magst Du meine Beiträge noch einmal genauer lesen?


    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=2&t=11825#p223734


    Ich habe jetzt mal den Begriff Prajñā gegoogelt, den ich so nicht kenne.


    Zitat

    Das Sanskritwort Prajñā (Pali: paññā; Tib.: shes rab, chinesisch 般若 bōrě) beschreibt die große umfassende Weisheit, die alle Dinge und Phänomene im ganzen Universum durchdringt. Prajñā existiert demnach schon, bevor das menschliche Bewusstsein alle Daseinsformen wahrnimmt und versucht, sie in Begriffe zu fassen. Prajñā wird nach buddhistischer Lehre intuitiv und unmittelbar erfahren, wenn Körper und Geist im Zustand des Gleichgewichts sind und die Vorstellung der Trennung von Subjekt und Objekt im Samadhi überwunden wird. Um in diesen Zustand zu gelangen, wird im Zen-Buddhismus die Übungspraxis der Sitzmeditation (Zazen) angewandt. Prajñā wird im Allgemeinen als weiblich angesehen.


    Diese verschiedenen (Schul-) Sprachen, wie ich ja jetzt schon ein paar Mal schrieb, sind auch Ursachen für Missverständnisse.
    Mit dem Wort "Prajñā" kann ich z.B. jetzt wenig anfangen.


    ()

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()


  • Das "ekayano" bezieht sich auf die "Läuterung" ( suddhī’ti, visuddhiyā ), nicht auf "Weg zum Nibbana". Der Budda stellte fest:



    Wobei alle diese Ansätze verworfen werden. Stattdessen ist es der achtfache Pfad, der zu wirklicher Läuterung führt:



    Und deshalb kann der Buddha auch sagen:


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, dies ist der Pfad, der ausschließlich zur Läuterung der Wesen führt [1], zur Überwindung von Kummer und Klagen, zum Verschwinden von Schmerz und Trauer, zum Erlangen des wahren Weges, zur Verwirklichung von Nibbāna - nämlich die vier Grundlagen der Achtsamkeit." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m010z.html)


    Oder eher


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, ausschließlich dies ist der Pfad, der zur Läuterung der Wesen führt, zur Überwindung von Kummer und Klagen, zum Verschwinden von Schmerz und Trauer, zum Erlangen des wahren achtfachen Weges, der zur Verwirklichung von Nibbāna führt: Die Entfaltung der vier Grundlagen der Achtsamkeit."


    Allgemein gilt:


    Zitat

    "Das größte Gut ist die Gesundheit,
    Nibbāna ist das größte Glück,
    Der beste Pfad ist der Achtfache,
    Der sicher zum Todlosen führt."
    (MN 75)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • accinca:
    Mirco:

    ... ein Weg ...

    Genau, der eine Weg der auch zu dem Ziel führt das der Buddha lehrte und zu keinem anderen. So wie ich den Buddha dort verstehe will er ganz genau sagen, das nur dieser und sonst kein anderer Weg dahin führt. Solche Rede hat der Buddha nämlich häufiger gewählt. Nach dem Motto: Was immer auch jemand in der Vergangenheit erreicht hat, oder in der Zukunft erreichen wird, und in der Gegenwart erreicht ein jeder hat es eben genau damit (z.B. Achtsamkeit) erreicht. Und niemals hat es jemand ohne Achtsamkeit erreicht usw. Solche und ähnliche Aussagen gibt es häufiger. Das zeigt für mich ganz eindeutig der Buddha war kein aus Deutschland kommender Träumer der versucht hätte möglichst vielen Leuten nach dem Mund zu reden und das auch noch mit angeblicher "Toleranz" getarnt hätte.


    Ja, Du hast recht. So sehe ich es auch.


    Gruß, Mirco
    *deutsch träumend*

  • Sukha :


    Nein, das Missverständnis besteht im Benennen .
    Wissensklar, der "Wirklichkeit gemäß benennen" kann man eben
    nur wenn Prajna / Weisheit/ Panna da ist ( "soweit es eben dem Wissen/Erkenntnis dient" )


    Sonst kommt es zu nur einer permanenten Erzeugung von Geistobjekten
    und die stehen der Läuterung im Weg . Und sei es, sie werden mit
    Dukkha, Anicca und Anatta dekliniert .


    "Und an nichts in der Welt hängt er an", bezieht sich auf Gedanken, Vorstellungen,
    Gefühle , Empfindungen .


    MFG !


    So erkennend, o Sona, wendet sich der erfahrene, edle Jünger von der Körperlichkeit ab, er wendet sich ab vom Gefühl, er wendet sich ab von der Wahrnehmung, er wendet sich ab von den Gestaltungen, er wendet sich ab vom Bewußtsein. Abgewandt wird er entsüchtet.


    er weilt bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte, eifrig, wissensklar und achtsam, nach Verwindung von Begierde und Trübsal hinsichtlich der Welt.
    ( indem er weder zuneigende noch abgeneigende Gedanken und Empfindungen pflegt )


    Herzlichen Dank an Elliot .
    Möge der wiederholte zentrale Begriff Läuterung nicht einfach überlesen werden :)

  • vimokkha:

    Nein, das Missverständnis besteht im Benennen .


    Du liest nicht achtsam was ich schreibe oder kannst es nicht. Ich weiß es nicht.
    Du überliest Dinge wie "reines Beobachten" (inklusive Erklärungen) usw.
    Du schmeißt z.B. "diskursives Denken" ins Spiel, wo von mir überhaupt keine Rede war usw., usf.
    Auch wo diskursives Denken aufhört, muss man spätestens in der Rückrefelexion erkennen wie und wo man "hingekommen ist" (dort war dieses oder jenes usw.) damit man es wiederholen kann (Sati). Da hilft nicht nur das "Bauchgefühl" (Prajñā ???) von anicca, dukkha, anatta. Dazu gehört auch Ordnung und Klarheit im Köpfchen.


    Wissensklarheit, Klarblick sind die Zauberworte.


    Ich habe Dir Beispiele vom ehrw. Analayo und vom ehrw.Ñāṇapoṇika als Erklärungsversuche gegeben.


    Ich gebe es auf. :)


    Allen einen schönen Tag wünschend und gönnend
    Sukha

  • Zitat

    Da, ihr Mönche, verweilt der Mönch beim Körper in der Betrachtung des Körpers, eifrig, klarbewusst, achtsam, zur Überwindung alles weltlichen Begehrens und Bekümmerns. Er verweilt beim Gefühl in der Betrachtung der Gefühle usw. usw

  • Der gesamte Weg hat aktivere und ruhigere Komponente. Nicht alles ist im "tiefsten samadhi" erlernbar.


    Nehmen wir als Beispiel die 7 Erleuchtungsglieder (Bojjhaṅga)
    und stellen uns dies einmal wie eine Waage vor.
    Auf der einen Seite


    - Ergründung von Gesetzmäßigkeiten (dhammavicaya-sambojjhaṅga)
    - Willenskraft, Anstrengung (vīriya-sambojjhaṅga)
    - Verzückung, Freude (pīti-sambojjhaṅga)


    als aktiver, energetischer Part


    und


    - Ruhe, Gestilltheit (passaddhi-sambojjhaṅga)
    - Sammlung, Konzentration (samādhi-sambojjhaṅga)
    - Gleichmut (upekkha-sambojjhaṅga)


    als "ruhiger meditativer" Part.


    Und das beides immer im Gleichgewicht ist ..... dafür sorgt Sati (sati-sambojjhaṅga) in der Mitte.


    Auch beim Edlen Achtfachen Pfad haben wir aktive parts (sila) und ruhigere (samadhi) und daraus entsteht panna, wodurch wir die Dinge dann immer wieder bis zur vollkommenen Weisheit in neuem Licht sehen.


    So ist es auch bei Satipaṭṭhāna


    Wir betrachten die 4 Pfeiler der Achtsamkeit im Alltag bei jeder Tätigkeit
    Die Betrachtung des Körperlichen, der Gefühle, des Bewusstseins, der Geistesobjekte.


    Dazu braucht es Viriya/Willenskraft.


    In der Meditation nehmen wir zur Geistberuhigung ein Objekt, meist den Atem ( Anapanasati).
    und bleiben darauf bis zur vollen Sammlung. Nur beobachten (am Anfang event. benennen, später keine Benennversuche**)
    Aus der vollen Sammlung oder angrenzenden Sammlung geht man auf ein Objekt (z.B. die Vergänglichkeit), man macht quasi den Fokus den man vorher eng gestellt hat weit und "durchschaut" dieses Objekt.
    Verliert sich die Konzentration so dient die Atembetrachtung immer wieder als Wetzstein für das Messer Achtsamkeit/Konzentration.
    Man kann auch nach Austritt aus den 4. Jhana diese Klarblicksmeditation machen.


    Zitat

    Gestilltheit(passaddhi-sambojjhaṅga)


    Entzückt im Geiste wird der Körper gestillt, wird das Herz gestillt. Zu einer Zeit, ihr Mönche, in der von dem Mönche entzückt im Geiste der Körper gestillt, das Herz gestillt wird, zu einer solchen Zeit ist von dem Mönch das Erwachungsglied der Gestilltheit begonnen. Das Erwachungsglied der Gestilltheit entfaltet der Mönch zu einer solchen Zeit. Das Erwachungsglied der Gestilltheit wird von dem Mönch zu einer solchen Zeit zur Vollendung der Entfaltung gebracht.
    (Saṃyutta-Nikāya 46.51)


    Ruhe kehrt ein in Körper und Geist. Ist der Zustand der Gestilltheit erreicht, wird man frei von den sogenannten fünf Hemmungen des Geistes. Die fünf Hemmungen des Geistes sind Wollen/Gier, Hass, Stumpfheit/Müdigkeit, Aufgeregtheit, skeptischer Zweifel und Gewissensunruhe . Die Triebe (Antrieb, Getriebenheit) versiegen und die Reize der Welt können einen nicht mehr berühren. Man erkennt die Dinge, wie sie wirklich sind. Irrglauben, Selbsttäuschungen, Einbildungen und Anhaftungen können abgewehrt, durch Achtsamkeit überwunden und eliminiert werden. Durch gründliche Achtsamkeit wird dies alles nicht wieder aufkommen. Allein die Erkenntnis der "Ich"-losigkeit/ "Seelen"-losigkeit gilt als die "Befreiung" schlechthin. Das Erkennen der karmischen Zusammenhänge und das Wissen um den Ausweg daraus lassen einen zur Ruhe kommen. Gestilltheit entsteht und man ist in der Lage, alles loszulassen.


    ()


    **


  • Anstatt einzig Shamatha/Sati/Anapanasati zu lehren und zu üben, den Rest höchstens angerissen theoretisch,
    beziehst du dich weiter auf die 37 erforderlichen Dinge zur Erleuchtung und willst sie entwickeln .
    Sie können nicht entwickelt werden . Sie werden sichtbar in einem geklärten Geist und Gemüt .
    Es ist Bodhi . Weit Fortgeschrittene strahlen das aus . Es sind innere, spirituelle, fühlbare, transzendente Tugenden .


    Das wiederkehrende Nachdenken, Formulieren , Lesen mag einprägsam sein, aber es ist ein Hindernis
    für die Geistesentfaltung . Für alle . Es führt zu Anhaften an Konzepten , man kann es innerlich nicht beiseite legen
    und erzeugt Gestaltungen , Geistformationen , Vorstellungen . Was zu Verwirrung führt, zu Kontrollbegehren und wiederum zum Anhaften .


    Ich wünsch Dir und allen nur, daß irgendwann erfahren wird, daß Bodhipakkhiyadhamma ( bereits ) 'Zur Erleuchtung gehörende Dinge' sind
    und nichts was entwickelt wird, keine Glieder, die für ein ominöses Finale weltlich eingeübt werden sollten und könnten .


    http://www.palikanon.com/wtb/bodhipakkhiya_dhamma.html


    Das ist eine heilige Sprache . Bodhi ist heilig . Bodhipakkhiyadhamma ist heilig . Bodhgaya ist heilig . Geistesentfaltung ist rein meditativ .


    Alle Gute ! Mögen alle Wesen, auch die im B.Tor am Sonntag-Nachmittag beschützt sein und bleiben !

  • vimokkha:


    Sie können nicht entwickelt werden . Sie werden sichtbar in einem geklärten Geist und Gemüt .


    Was anderes schrieb ich doch nicht.


    ..... da bemerkt er .....


    Zitat

    Wenn das Erleuchtungsglied der Wirklichkeitsergründung in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: 'das Erleuchtungsglied der Wirklichkeitsergründung ist in mir vorhanden;' oder wenn das Erleuchtungsglied der Wirklichkeitsergründung in ihm nicht vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: 'das Erleuchtungsglied der Wirklichkeitsergründung ist in mir nicht vorhanden;' und er versteht auch, wie das noch nicht entstandene Erleuchtungsglied der Wirklichkeitsergründung entsteht, und wie sich das bereits entstandene Erleuchtungsglied der Wirklichkeitsergründung völlig entfaltet."


    Verstehe ich richtig, dass das Satipaṭṭhāna Sutta für Dich keine Relevanz hat?


    Sukha:

    Ich gebe es auf.


    Und jetzt sollte man besser wieder zum Thema zurück kehren,
    das auch nicht umsonst, denke ich, im Theravadabereich und nicht im Zenbereich ist.


    ()

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  • ich lese sehr wohl achtsam was du schreibst,
    ich weiß wie dein kutter aussieht und wo das leck ist .
    und ich würde mich sehr freuen,
    wenn du tatsächlich aufgibst, nämlich sukha , peu a peu .


    gewinn ist illusion, verlust ist erwachen . dógen


    grüße an den sachsen . und lass die schuhe an . :D

  • Zitat

    nicht im Zenbereich ist.


    wenn zennis so quatschen, gehör ich anscheinend nicht zur fraktion . werd mir absolution geben lassen .


    nochmal nachwatschen und seriosität in frage stellen . ja, die sukkha . :)

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Zitat

    Verstehe ich richtig, dass das Satipaṭṭhāna Sutta für Dich keine Relevanz hat?


    Es hat eine hohe Relevanz für mich . So hoch, daß ich sage, Du weißt nicht, was Bojjhanga ist .
    Aber das macht nichts . Es weiß kaum eine/r und Du machst eh weiter was Du willst und für recht und richtig hälst .
    Nur die anderen werden es entweder irgendwann merken oder sie knallen gegen die Wand oder sie geben auf .
    Und das hat auch eine hohe Relevanz für mich . Bisweilen . Bin ja kein Weltenretter . Karma . :)

  • Zitat

    ja, gut, zurück zum thema .
    ist ja auch noch nichts dazu gesagt worden :D


    die frage war, ob satipatthana der direkte und/oder einzige weg sei .


    JEIN ! :grinsen:


  • Kannst du das näher erläutern?


    Gruß
    Florian

  • Sukha:


    Du meinst, ich setze mich hin und grübel über die einzelnen Dinge?
    Nein, es geht immer nur um "Das Reine Beobachten".
    Trotzdem weiß man immer wo man ist und wie ist man wohin gehkommen und kann es konsequent wiederholen.


    Hi Sukha. Ich habe den oben verlinkten Text nicht gelesen, aber mir ist aufgefallen, dass einige 'Meditationslehrer' reines Beobachten betonen oder in den Vordergrund stellen.


    Für Haus(tier)menschen, Firmenleibeigene und An(samsara)gestellte ist 'reines Beobachten' sicher ein guter Ausgleich, aber für konsequent meditierende läuft es imho eher auf sich im Kreis drehen hinaus.


    Der Erhabene sagte:


    "Ihr Bhikkhus, ich sage, die Vernichtung der Triebe gibt es für einen, der weiß und sieht, nicht für einen, der nicht weiß und sieht. Was weiß und sieht er (sie) zur Vernichtung der Triebe? Weises Erwägen und unweises Erwägen. Wenn jemand unweise erwägt, entstehen Triebe, die noch nicht entstanden sind, und Triebe, die bereits entstanden sind, nehmen zu. Wenn jemand weise erwägt, entstehen Triebe nicht, die noch nicht entstanden sind, und Triebe, die bereits entstanden sind, werden überwunden."


    Es gibt Triebe, die durch Sehen ...
    ... durch Kontrolle ...
    ... durch Gebrauch ...
    ... durch Erdulden ...
    ... durch Vermeiden ...
    ... durch Entfernen ...
    ... durch Entfalten überwunden werden sollten."


    MN 2


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Das weise ( paññā ) Erwägen und die rechte Anstrengung ist auch bodhipakkhiya dhamma .
    http://www.palikanon.com/wtb/bodhipakkhiya_dhamma.html
    also Dinge die bereits zum Erleuchtungsprozess gehören .



    Das Satipatthana Sutra spricht von einer Nach-und Nach Bewusstwerdung, Klärung & Sammlung per Sati .
    Und zwar zuerst über den Atem & Wahrnehmung aller Körper-Bewegungen , der reinen Beobachtung .
    Die Lehrer reden nicht umsonst auch von einer punktuellen Konzentration, also Bauchdecke oder Nasenwurzel .


    Erst die ( spätere ) Sammlung ermöglicht es Gefühle, Empfindungen und Geistobjekte immer klarer wahrzunehmen .
    Bezieht man sich ohne Sammlung/vertiefte Konzentration bereits auf die anderen Pfeiler, zerstreut sich der Geist nur .


    Es geht ja auch um Festigkeit, Verankerung und Resilenz .
    Aber das wird leider oft erst verstanden, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist .

  • Satipatthana ist keine Technik .
    Und es ist auch keine Anweisung . Der Text ist eine Aufklärung ,
    eine Beschreibung des Werdeganges .


    Es ist der "gewöhnliche " Meditationsweg , es gibt keinen anderen ;
    angefangen von Shamatha , Anapanasati , Sati ( ruhiges Verweilen )
    mündet erin Vertiefung ( mit Glück ) zu Satipatthana als Erweckungsglied .


    Der gesammelte Geist hat alles "beieinander" - Körper/Gefühle/Geistobjekte,
    sein Wechsel zw. diesen Betrachtungsobjekten ist leicht, geschmeidig, besonnen, mühelos .
    Es ist " ein Abwasch" sozusagen .
    ( darum wiederholt sich der Text bei den 4 Pfeilern )


    Dem gewöhnlichen Bewusstsein ist es nicht möglich über vier Betrachtungen zur Sammlung zu kommen .
    Er bleibt an der Oberfläche , mal wandert er zu einem Gefühl, dann wieder zu einem Gedanken .



    MFG