Hat der Buddha dukkha gelehrt?

  • Nashorn:

    Ich wurde erst durch die "Notizen zu Dhamma" darauf aufmerksam, aber seitdem ist mir schleierhaft wie man Pathiccasamuppada noch als zeitlichen Prozess betrachten kann.
    Hier nochmal ein Auszug aus dem Kapitel "PATICCASAMUPPADA" aus den "Notizen zu Dhamma" von Nanavira zu einer detailierteren Erläuterung


    Nur zur Klarstellung, ich habs nicht von Nanavira, zwar hatte ich mir schon verschiedentlich vorgenommen, den zu lesen, bin aber in jedem Fall nach den ersten 5 Sätzen gescheitert, der ist so tief in der PK- und Kommentar-Terminologie drin, daß ich da einfach nicht folgen kann. Aber schön zu wissen, daß man auch von dieser Seite rankommt ;)

  • hedin:

    Denjenigen, die Karma und die Wiedergeburt abschaffen wollen, käme diese Unschärfe in Buddhas Worten gerade recht.

    Tja es heißt aber z.B. in M72

    Zitat

    "Wenn Meister Gotama diese vier Fragen gestellt werden, erwidert er: 'Der Ausdruck >wiedererscheinen< ist nicht zutreffend, Vaccha; der Ausdruck >nicht wiedererscheinen< ist nicht zutreffend, Vaccha; der Ausdruck >sowohl wiedererscheinen, als auch nicht wiedererscheinen< ist nicht zutreffend, Vaccha; der Ausdruck >weder wiedererscheinen, noch nicht wiedererscheinen< ist nicht zutreffend, Vaccha.'

    und der arme Vaccha darauf:

    Zitat

    Das bestürzt mich, Meister Gotama, das verwirrt mich, und das Ausmaß an Zuversicht, das ich durch frühere Unterhaltungen mit Meister Gotama erlangt habe, ist jetzt verschwunden.


    Hm. ;)
    Ein schönes anderes Beispiel in S.45.11.:

    Zitat

    Ist der Wille nicht zur Ruhe gekommen, dann ist Erwägen nicht zur Ruhe gekommen und Wahrnehmung ist nicht zur Ruhe gekommen. Dadurch bedingt ist Erleben.
    Ist der Wille zur Ruhe gekommen, aber Erwägen und Wahrnehmung sind nicht zur Ruhe gekommen, dann ist dadurch bedingt Erleben.
    Ist der Wille zur Ruhe gekommen und die Erwägungen zur Ruhe gekommen, aber die Wahrnehmung nicht zur Ruhe gekommen, dann ist auch dadurch bedingt Erleben.
    Ist aber der Wille zur Ruhe gekommen, ist Erwägung zur Ruhe gekommen, sind die Wahrnehmungen zur Ruhe gekommen, dann ist auch dadurch bedingt Erleben.
    Das Unerreichte zu erreichen, kann man sich mühen. Ist aber jener Zustand erreicht, dann ist auch dadurch bedingt Erleben".


    das ist einfach nicht mit einem einfachen "Wenn-Dann" zu begreifen.

  • Doris Rasevic-Benz:


    Wieso sind Buddhas Erklärungen scharf? Hat er nicht für das eine Publikum dies und dem anderen das gesagt, weil jeder etwas anderes auf seinem Weg braucht?


    Der Buddha ging sogar noch einen Schritt weiter indem er nicht scharf, aber dafür klar und deutlich erklärte, jeder solle selbst überprüfen, ob dies oder jenes richtig sei.


    Doris Rasevic-Benz:


    Wenn sie so scharf sind, warum gibt es dann so viele verschiedene Interpretationen? Und welche ist die Richtige?


    Die Grundlagen der Buddha-Lehre werden von allen Traditionen anerkannt und auch so weitergegeben.
    Die verschiedenen Interpretationen kann man dem Buddha wirklich nicht ankreiden.
    Richtig sind diejenigen Interpretationen, die den von Buddha gelehrten Weg/Pfad beschreiben, sich von Dhukka zu befreien.
    Verschiedene solcher Interpretationen sind Mittel zum Zweck und mögen aus kulturellen Gegebenheiten heraus entstanden sein.


    Doris Rasevic-Benz:


    Wie ordnest Du die Parabel vom Mond, der sich im Wasser spiegelt ein?


    Diese Parabel kenne ich nicht. Bei mir verhält es sich so, dass ich bei Vollmond weniger gut schlafen kann. :lol:


    hedin

  • Ji'un Ken:

    Das mit der Gleichzeitigkeit ist mir noch nicht so ganz klar, Bel.


    Ja, das ne ziemliche Hürde, nach wie vor auch bei mir, ich vergesse es auch immer wieder :), z.B, wenn ich im Genjokoan lese, bin ich erstmal sprachlos:

    Zitat

    Brennholz wird zu Asche und kehrt nicht als Brennholz zurück. Man sollte dies nicht so betrachten, als ob die Asche nachher, das Brennholz vorher wäre. Verstehe, dass Brennholz die Stelle von Brennholz einnimmt und ein Vorher und Nachher hat. Es gibt dieses Vorher und Nachher, doch der Bereich von Vorher und Nachher ist abgetrennt. Ebenso ist Asche in der Weise von Asche, vorher wie nachher.


    Wir sind da wirklich an einem Kernpunkt unserer Praxis angelangt, den wir zwar irgendwie versuchen mit Worten zu umkreisen, aber nie wirklich damit treffen. Muho hat über den Winter einen 400-Seiten-Kommentar über Genjokoan verfaßt, ist gerade in Japanisch erschienen, nur kann ich da nicht nachlesen :lol: muß also da jetzt mal ein paar "Augenblicke" nachdenken, wie ichs Dir aus unserer Tradition heraus erklären könnte, - interessant ist allerdings schon, daß fast alle Übersetzer, auch Ohashi/Eberfeld, im ersten Satz des Genjokoan "jisetsu" zeitlich, z.B. mit z.B. "Zu einer Zeit" übersetzen, Muho aber "kausal" mit "Wenn" (unter der Bedingung, daß ..")


    Einstweilen kann ich aber zumindest das klären:

    Ji'un Ken:

    Aus deinem Link: http://www.palikanon.com/digha/d15.htm
    Wird hier nicht Bedingung auch synonym mit Ursache (Anlaß) und Entwicklung verwendet? Unter Entwicklung stelle ich mir z.B. auch eine zeitliche Abfolge vor.
    „Darum aber, Anando, ist dies eben der Anlaß, dies die Abkunft, dies die Entwicklung, dies die Bedingung von Alter und Tod, und zwar Geburt....


    Tja nur steht da nix von "Entwicklung" , hat sich KEN ausgedacht.
    da steht

    Zitat

    “tasmātihānanda, eseva hetu (der Grund) etaṃ nidānaṃ (die Basis) esa samudayo (das Zusammenentstehen) esa paccayo (die Bedingung) jarāmaraṇassa, yadidaṃ jāti”

  • bel:


    das ist einfach nicht mit einem einfachen "Wenn-Dann" zu begreifen.


    Eigentlich schon. Man kann diese Prozesshaftigkeit einfach mit allen Geistesfaktoren, karmischen Befindlichkeiten, Heiligkeitsstufen, dukkha-"empfindlichkeiten" usw., usf. durchgehen. Auch über dieses Leben hinaus .... muss man aber nicht.


    Aiko:

    "Wenn dies ist, dann ist jenes


    ..... und bei dieser Hirnakrobatik kann dann tatsächlich Abhi-Dhamma, obwohl ich kein Fan davon bin, weiter helfen. :)


    ()

  • Sukha:
    bel:


    das ist einfach nicht mit einem einfachen "Wenn-Dann" zu begreifen.


    Eigentlich schon. Man kann diese Prozesshaftigkeit einfach mit allen Geistesfaktoren, karmischen Befindlichkeiten, Heiligkeitsstufen, dukkha-"empfindlichkeiten" usw., usf. durchgehen. Auch über dieses Leben hinaus .... muss man aber nicht.


    Das behauptest Du einfach, ohne nur mit einem Wort auf das konkrete Zitat einzugehen, auf das sich meine Äußerung bezog.


  • Nun ja, ist man erwacht fällt man ja nicht tod um und/oder ist unfähig zu agieren, organisieren, Dhamma zu lehren usw.
    Es wird weiter "gestaltet"/"erlebt" und Form als konventionelle Form erkannt. Ein Stein wird auch weiter als Stein benannt um kommunizieren zu können. Suppe kann weiter als Suppe und als lecker oder nicht lecker benannt werden.


    Dukkha ist weg, G.H.V eliminiert und das handeln ist ohne Karmawirkung. Kein neues Karma wird angehäuft, altes bzw. Vipaka läuft aber noch durchaus aus, zeigt Wirkung und macht sich event. in der "Kette des bedingten Entstehens" noch körperlich durch Krankheit bemerkbar.


    Wenn dies ist, dann ist jenes ......


    Myriaden von Möglichkeiten solange "Kontakt" da ist, die hin zum Erwachen immer weniger werden, aber solange man lebt nicht ganz verlöschen. Erst beim "Eintritt ins" Parinibbana, das endgültige verlöschen.
    Und selbst Nibbana ist nicht nichts obwohl Ungestaltet, Ungeschaffen usw.


    ()

  • bel:
    Ji'un Ken:

    Das mit der Gleichzeitigkeit ist mir noch nicht so ganz klar, Bel.


    Ja, das ne ziemliche Hürde, nach wie vor auch bei mir, ich vergesse es auch immer wieder :), z.B, wenn ich im Genjokoan lese, bin ich erstmal sprachlos:

    Zitat

    Brennholz wird zu Asche und kehrt nicht als Brennholz zurück. Man sollte dies nicht so betrachten, als ob die Asche nachher, das Brennholz vorher wäre. Verstehe, dass Brennholz die Stelle von Brennholz einnimmt und ein Vorher und Nachher hat. Es gibt dieses Vorher und Nachher, doch der Bereich von Vorher und Nachher ist abgetrennt. Ebenso ist Asche in der Weise von Asche, vorher wie nachher.


    Wir sind da wirklich an einem Kernpunkt unserer Praxis angelangt, den wir zwar irgendwie versuchen mit Worten zu umkreisen, aber nie wirklich damit treffen. Muho hat über den Winter einen 400-Seiten-Kommentar über Genjokoan verfaßt, ist gerade in Japanisch erschienen, nur kann ich da nicht nachlesen :lol: muß also da jetzt mal ein paar "Augenblicke" nachdenken, wie ichs Dir aus unserer Tradition heraus erklären könnte, - interessant ist allerdings schon, daß fast alle Übersetzer, auch Ohashi/Eberfeld, im ersten Satz des Genjokoan "jisetsu" zeitlich, z.B. mit z.B. "Zu einer Zeit" übersetzen, Muho aber "kausal" mit "Wenn" (unter der Bedingung, daß ..")


    Shohaku Okumura hat das auch mit "wenn" übersetzt. Es geht dabei weniger um Gleichzeitigkeit, bei wenn dieses, dann jenes - sondern um Irreversibilität.

  • Zitat


    Nun ja, ist man erwacht fällt man ja nicht tod um und/oder ist unfähig zu agieren, organisieren, Dhamma zu lehren usw.
    Es wird weiter "gestaltet"/"erlebt" und Form als konventionelle Form erkannt. Ein Stein wird auch weiter als Stein benannt um kommunizieren zu können. Suppe kann weiter als Suppe und als lecker oder nicht lecker benannt werden.


    Dukkha ist (nur) weg und das handeln ist ohne Karmawirkung. Kein neues Karma wird angehäuft, altes bzw. Vipaka läuft aber noch durchaus aus, zeigt Wirkung und macht sich event. in der "Kette des bedingten Entstehens" noch körperlich durch Krankheit bemerkbar.


    na dann mal herzlichen Glückwunsch zumindest zur Erleuchtung.


    Es wird weiter gestaltet/erlebt ?
    Es wird weiterhin Form konventionell betrachtet?


    Ein Stein ist dann Stein, aber wiederum kein Stein !
    Und Suppe ist flüssige Nahrung.


    Ob Kommunikation sich dann wohl auf einem andern Level bewegt ?
    Und eben nicht Worte ausgetauscht werden und Benennungen,
    sondern Tieferes, das dann in ganz egal welchen Worten vorhanden ist ?


    (ich weiss;), erleuchtete Menschen haben keine Launen . oder doch ? ... wäre schade. metta wäre so eine Laune, um es nicht als Gefühl zu benennen .. in diesem Fall wäre Laune und Gefühl reinste Absicht, weil erleuchtete Menschen wie Bahiya da fühlen und spüren (aufgrund von sati), wo sich Berührungen ergeben und dann lenkend eingreifen können und zulassen oder nicht zulassen werden. )


    namaste

    7 Mal editiert, zuletzt von Peeter ()


  • Diese zeitliche Abfolge gibt es schlicht nicht, und ich spreche jetzt nicht von einer Zeitlichkeit im milliardstel Sekundenbereich der sich in Hirnströmen abspielen mag. Wie schon erwähnt beinhaltet eine zeitliche Abfolge einen spürbaren Wechsel von einem zum anderen. Zum Beispiel ist bei der Anwesenheit von vinnana auch sofort und ohne zeitliche Verzögerung vedana usw. anwesend. Da gibt es nichts was zuerst ohne das andere anwesend ist. Der Buddha hat es zwar ein wenig detaillierter aufgelistet, aber im Grunde besagt Paticcasamuppada: Bedingt durch Unwissenheit ist augenblicklich Geburt (und hiermit ist nicht Wiedergeburt gemeint).


    Es ist auch weder ein Eingreifen in diese Struktur nötig, noch möglich. Es gilt diese (zeitlose) Struktur von Paticcasamuppada zu erkennen und zu durchschauen ("Wer abhängiges Entstehen sieht, sieht Dhamma"). Denn avijja bedeutet gerade das Nichtwissen von Paticcasamuppada und wer diese Struktur erstmal sieht weiss dass es nicht nur bedingtes Entstehen, sondern auch bedingtes Vergehen gibt.

    ... so habe ich es verstanden.


    Without knowing exactly what is meant by nibbana do not think that you understand the Buddha's teaching. (Nanavira Thera)

  • Sukha:

    ..... und bei dieser Hirnakrobatik kann dann tatsächlich Abhi-Dhamma, obwohl ich kein Fan davon bin, weiter helfen. :) ()


    ... eher nicht. Führt nur zu nichts als noch mehr Hirnakrobatik...

    ... so habe ich es verstanden.


    Without knowing exactly what is meant by nibbana do not think that you understand the Buddha's teaching. (Nanavira Thera)

  • Da gebe ich Dir recht Nashorn.
    "Bewusstes" Eingreifen an einem bestimmten Punkt beim Paticcasamuppada ist nicht möglich.
    Es hilft nur die Gesamtkonditionierung durch das "gehen des Edlen Achtfachen Pfades" zu ändern.


    (Gestalterische) Gedanken (bewerten, haben wollen usw,) steigen einfach auf. Da kann man nichts (im Alltag) gegen machen
    Ob sie überwiegend heilsam (heilend) werden, dabei hilft sila - samadhi - panna.


    ()

  • Aiko:

    Shohaku Okumura hat das auch mit "wenn" übersetzt. Es geht dabei weniger um Gleichzeitigkeit, bei wenn dieses, dann jenes - sondern um Irreversibilität.


    Ich sags ja, offenbar n "Familiending" :)
    Kannst Du mir mal was zu "Irreversibilität" schreiben, hier aber sicher OT.

  • Zitat

    ich spreche jetzt nicht von einer Zeitlichkeit im milliardstel Sekundenbereich der sich in Hirnströmen abspielen mag.


    na dann
    Ich denk aber, dass Buddha auch diese kaum spürbaren Bereiche meinte.
    Und das immer wieder Achtsamkeit beim Satiphanna angesprochen wird, ist doch
    nicht ohne Grund.
    Tiefste Achtsamkeit in der Versenkung.
    Im Samadhi.
    :grinsen: sry .
    ich kann grad nicht mehr vor innerem lachen ..


    kann aber auch sein, dass wir aneinander vorbeischreiben.
    es war mal eine Zeit, da mocht ich diese grünen Smileys nicht.
    komisch, dass ich sie jetzt nur noch als grün seh mit nen Grinsen, anstatt sie als giftiggrün und blöd grinsend
    zu empfinden.


    sati !!!!!!!!!!
    oder vllt doch Sat 1 ?

  • Peeter:


    Ob Kommunikation sich dann wohl auf einem andern Level bewegt ?


    Ich empfehle Dir den Mahavagga.
    Dort kann man sehr viel über den historischen Buddha und seine Tätigkeiten erfahren.


    Und wo wir gerade dabei sind ....... man kann es nicht oft genug lesen :D ....
    dies sagte der Buddha kurz nach seinem Erwachen nachdem er das bedingte Entstehen vorwärts und rückwärts durdacht hatte:


    Wenn bei einem Eifrigen, Meditierenden, Edlen,
    wirklich die Wahrheit entsteht,
    dann schwinden ihm die Zweifel alle,
    denn er erkennt, dass Phänomene Ursachen haben.


    Wenn bei einem Eifrigen, Meditierenden, Edlen,
    wirklich die Wahrheit entsteht,
    dann schwinden ihm die Zweifel alle,
    denn er durchdringt die Ursache der Vergänglichkeit.


    Wenn bei einem Eifrigen, Meditierenden, Edlen,
    wirklich die Wahrheit entsteht,
    Mâras Heere zerstreuend steht er da,
    gleich der Sonne, die den Himmel erhellt.«


    ()

  • Peeter:

    geht meditieren,
    anstatt nur zu lesen


    Beides ist wichtig, denn sonst weißt Du nicht was Du tust.
    Auch "Andersgläubige" "meditieren", kommen aber nicht zum selben Ergebnis wie der Buddha.
    Meide die Extreme. Der Buddha lehrte den "mittleren Weg"


    ()

  • Peeter:
    Nashorn:

    ich spreche jetzt nicht von einer Zeitlichkeit im milliardstel Sekundenbereich der sich in Hirnströmen abspielen mag.


    na dann
    Ich denk aber, dass Buddha auch diese kaum spürbaren Bereiche meinte.
    Und das immer wieder Achtsamkeit beim Satiphanna angesprochen wird, ist doch
    nicht ohne Grund.


    Diese nicht spürbaren Bereiche (Bewusstseins Momente) werden im „Abhidhamma“ in Folge, Abhängigkeit, Bedingung und Zusammenhang bis ins kleinste Detail beschrieben.
    Wer aber den „Abhidhamma“ als einen vollkommen nutzlosen Teil der Buddha Lehre betrachtet, kann sich nur das oberflächlich Erkennbare erklären.


    hedin

  • Hedin,


    hedin:

    Diese nicht spürbaren Bereiche (Bewusstseins Momente) werden im „Abhidhamma
    in Folge, Abhängigkeit, Bedingung und Zusammenhang bis ins kleinste Detail beschrieben.


    Nicht nur dort. Jeder fortgeschrittene (Buddha Dhamma) Meditierende kann darüber berichten.
    Bei entsprechender Geistesschulung werden sie eben wahrnehmbar.
    Trägt z.B. entscheidend zum Verstehen von anatta bei.



    Zitat

    Wer aber den „Abhidhamma“ als einen vollkommen nutzlosen Teil der
    Buddha Lehre betrachtet, kann sich nur das oberflächlich Erkennbare erklären.


    Wer ihn für vollkommen nützlich hält, ist ebenso auf dem Holzweg.
    Was hat man schon davon, darüber zu lesen. Wirkung tut es erst, wenn selber geschaut.
    Für den 'normalen' Alltag außerhalb des vierten Jhana und darüber ist dieses Wissen ohne Belang.



    Herzlich,
    Mirco

  • Mirco:

    Ich kann sofort mit upadana Aufhören.


    Möge es so sein. Ich gönne es Dir von Herzen.
    Spätestens in der Sterbestunde oder bei schwerer Krankheit/"Schicksalsschlägen" wirst Du sehen ob es trägt.
    Mögest Du dann nichts bereuen müssen.


    ()

  • Hallo peeter & sukha,



    Nein. Es ist kein jetzt, sofort, für immer.


    Es ist ein jetzt. Und jetzt. Und jetzt und immer wieder Training.


    Dafür muss man aber schon verstehen, was Anhaften tatsächlich ist.
    Es ist nicht mehr als Die Gedanken, Ideen und Konzepte, die ich zu meinem Begehren habe.


    Lehne ich etwas ab oder begehre es, so gibt es ein 'warum' dazu.
    Und mit diesem Warum im Geist muss ich nicht weitermachen.
    Ich höre auf und kehre in die Gegenwart zurück.



    Gruß,
    Mirco

  • mirco:

    Zitat

    Für den 'normalen' Alltag außerhalb des vierten Jhana und darüber ist dieses Wissen ohne Belang.


    ja. und es ist auch sonst ohne belang . es sind nur geist,-und sinnesobjekte an denen angehaftet wird .


    man kann sofort upadana unterbinden, das ist ja auch der sinn der meditation ; nur ausharren muss man können
    und dem Willensreiz widerstehen* . das begehren ist aber immer noch stärker, die gewohnheitsmäßige tendenz .
    nur deswegen lässt man ab .


    *

    Zitat

    "Nicht ist, Mönch, Anhaften und die fünf Daseinsgruppen ein und dasselbe, doch gibt es kein Anhaften außer den fünf Daseinsgruppen: was da, Mönch, bei den fünf Daseinsgruppen Willensreiz ist, das ist dabei Anhaften."


    Im Chan ist das an sich ne ganz einfache Geschichte : Lass das Denken fallen , Zuneigung und Abneigung . Es ist vornehmlich die Vorstellung, die Sinnesgier erhält .


    Die Sache ist nur die : zieht man es durch, kann man nicht mehr als Haushälter leben .


    Zitat

    "Freund Visākha, wenn ein Bhikkhu aus dem Erreichungszustand des Aufhörens von Wahrnehmung und Gefühl herausgetreten ist, richtet sich sein Geist auf die Abgeschiedenheit, neigt sich zur Abgeschiedenheit, strebt nach Abgeschiedenheit."


    Und das ist wortwörtlich zu verstehen .


    Das ist schon ab erstem Jhana so :


    Zitat

    "Da erwägt ein Bhikkhu folgendermaßen: 'Wann werde ich jenes Gebiet betreten und darin verweilen, das die Edlen jetzt betreten, in dem sie jetzt verweilen?' In jemandem, der auf diese Weise Sehnsucht nach der höchsten Erlösung entwickelt, steigt Trauer bedingt durch jene Sehnsucht auf. Damit verläßt er die Abneigung, und dem liegt keine Neigung zur Abneigung zugrunde."


    Mit freundlichen Grüßen !

  • vimokkha:

    Das ist schon ab erstem Jhana so :


    Deine Vermutung ist richtig. Punk-Konzerte z.B. haben keine Anziehungskraft mehr.


    vimokkha:

    man kann sofort upadana unterbinden,


    Man kann alles (sein lassen), wenn Gier, Hass und Verblendung eliminiert sind.


    Mirco:

    Es ist nicht mehr als Die Gedanken


    Hast Du solch einen Einfluss/Kontrolle auf/über aufsteigende Gedanken?


    Sukha:

    Es hilft nur die Gesamtkonditionierung durch das "gehen des Edlen Achtfachen Pfades" zu ändern.


    Nicht nur intellektuelles Wissen sondern (durchdringende/verändernde) Weisheit (panna) muss entstehen.
    Dann ändern sich die (aufsteigenden) Gedanken und somit das ganze Leben.


    ()