Hat der Buddha dukkha gelehrt?

  • Zitat

    Deine Vermutung ist richtig. Punk-Konzerte z.B. haben keine Anziehungskraft mehr.

    :grinsen:


    Wir wussten nicht, daß Punk ist .
    Mich ziehen verschiedendliche Dinge schon lange nicht mehr an,
    ich muss sie aber auch nicht unbedingt meiden .
    Ist mehr eine Resilenzprüfung .
    Daß "die Straße" weitaus mehr Herz hat als so manches
    Heiligenschein-"Wat" ist mir schon lange bekannt .
    Moral ist eine Mördergrube und Isolation ist ihre Streckbank .


    Gewöhnliche Menschen blicken auf ihre Umgebung, während Schüler des Weges auf das Bewußtsein blicken. Der wahre Dharma aber ist, daß man beides vergißt.
    Huang-Po


    Zitat

    Man kann alles (sein lassen), wenn Gier, Hass und Verblendung eliminiert sind.


    Dies wird vom Denk,-und Vorstellungsprozess weiter geschürt . Er ist wesentlich verantwortlich für den weiteren Schaffens,-und Werdensprozess .


    Aber das ist unglaublich schwer zu verstehen, nur was für Meister-Schüler ... :lol:

  • Peeter:
    Zitat

    ich spreche jetzt nicht von einer Zeitlichkeit im milliardstel Sekundenbereich der sich in Hirnströmen abspielen mag.


    na dann
    Ich denk aber, dass Buddha auch diese kaum spürbaren Bereiche meinte.
    Und das immer wieder Achtsamkeit beim Satiphanna angesprochen wird, ist doch
    nicht ohne Grund.


    Es geht bei der Achsamkeit aber gerade nicht ums Eingreifen. Es geht darum die Dinge so zu sehen wie sind - ohne sie beherrschen zu wollen und einzugreifen. Vermeintliche Herrschaft über Dinge zu haben (es soll so sein und nicht anders) nährt das Begehren und den Atta-Glauben. Wenn das bedingte Entstehen erst in seiner Struktur erkannt ist (Sotapatti) löst sich immer mehr das Anhaften an den unbeständigen, leidhaften Dingen da sie eh' nicht das Selbst sind.

    ... so habe ich es verstanden.


    Without knowing exactly what is meant by nibbana do not think that you understand the Buddha's teaching. (Nanavira Thera)

  • Zitat


    Es geht bei der Achsamkeit aber gerade nicht ums Eingreifen.


    stimmt.
    Wie bei dem Gleichnis von dem "Herrn der Festung".
    Wo die Torwächter als Zeichen der Achtsamkeit stehen.
    sati als achtsamkeit=erkennen=erinnern=schützen durch erinnern


    Durch die rückwirkende Information an den Hof wird
    dann gehandelt und eingegriffen wenn es vonnöten ist. :!:

  • Nashorn:

    Es geht bei der Achsamkeit aber gerade nicht ums Eingreifen. Es geht darum die Dinge so zu sehen wie sind - ohne sie beherrschen zu wollen und einzugreifen.


    Das ist aber nicht immer so, siehe M 19 oder andere Reden über die Läuterung.
    Oder A 9. 41 Achtsamkeit ist auch zu merken. "den begehrlichen Geist als begehrlich,
    den erregten Geist als erregt usw." und dann den Geist davon zu befreien. Man kann
    auch sagen, die Lehre ist ein Weg den Geist zu verändern. Die Veränderung kommt
    vor der Befreiung oder anderes gesagt: es gibt keine Befreiung ohne die Reinigung des Geistes.

  • Während man dukkha betrachtet und erkennt, muss man nicht leiden. Im Gegenteil, das
    Durchdringen von Leiden geht mit Glücksgefühl einher. So sagt der Buddha im SattisataSutta, der Lehrrede über die 100 Speere [S 56.35]:
    „(...) so sage ich doch nicht, dass das Durchdringen der vier edlen Wahrheiten mit Leiden und
    Trübsal verbunden sei. Vielmehr sage ich, dass das Durchdringen der vier edlen Wahrheiten
    mit Glück und Frohsinn verbunden ist.“
    http://www.theravadanetz.de/txt_Dukkha_Natur.pdf


    Wir tuckern so blind auf dem Dukkha-Kutter durchs Leben,
    immer wieder Ego clinging.
    Anstatt das Ziel vor Augen zu haben, dass da heisst,
    Erlöschen des Leidens.
    Dukkha lässt sich nicht wegdiskutieren.
    Es lässt sich nur erkennen und erfahren durch Erkenntnis.


    Und das mit dem *sati* als Erkennungs und Erinnerungsvehikel.


    medda

  • Peeter:

    Wir tuckern so blind auf dem Dukkha-Kutter durchs Leben,


    wieviele bist du denn?
    Peeter, wenn du deine weisheiten verkündest, kannst du es freundlicherweise als "Ich" botschaft machen? bitteeee..... du musst nicht alle in deine seifenblase reinladen....
    ich mag z.b. kein caffe latte
    vielen lieben Dank :)
    _()_
    .


  • Gut dass ich nicht zwei bin....
    wäre Doppeltdukkha.... ;)


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Joram:

    Gut dass ich nicht zwei bin....
    wäre Doppeltdukkha.... ;)


    stell dir vor Dukkha würde in Kg gewogen werden und du müsstest das doppellte gewicht rumschleppen, will mir gar nicht vorstellen wie es denen ergeht die immer von "wir" schreiben...da bekomme sogar ich mittgefühl :D
    _()_
    .

  • Seifenblasen wirken immer so friedlich
    noch nicht einmal verletzlich
    sie schweben dahin
    wirken elegant und bewusst.
    Staunende Augen haben das gewusst.
    Sind die Blasen weg, ist es auch das Staunen.
    Kurzes Glück
    Haltet es fest, das Staunen,
    dann bleibt auch das Glück.


    Schweigen in der Stille.
    Waldloser Wald.
    Wasserloser Ozean.

    Einmal editiert, zuletzt von Peeter ()

  • vimokkha:

    mirco:

    Zitat

    Für den 'normalen' Alltag außerhalb des vierten Jhana und darüber ist dieses Wissen ohne Belang.


    ja. und es ist auch sonst ohne belang. es sind nur geist,-und sinnesobjekte an denen angehaftet wird .


    Nicht ganz. Was ich gehört habe, führt das Erkennen, dass es nicht mehr als eine lückenhafte Abfolge von Bewußtseinsmomenten gibt, zu einem tiefen Verstehen von anatta.



    vimokkha:

    man kann sofort upadana unterbinden, das ist ja auch der sinn der meditation;


    Also, bei 'unterbinden' schrillen bei mir alle Alarmglocken. Das rangiert in der gleichen Ebene mit bekämpfen und unterdrücken.



    vimokkha:

    nur ausharren muss man können und dem Willensreiz widerstehen*.


    Ausharren? Hört sich hart an. Ist bestimmt anstrengend.
    Wie wäre es mit akzeptieren und loslassen.



    vimokkha:

    das begehren ist aber immer noch stärker, die gewohnheitsmäßige tendenz .


    taṇha und bhava sind aber verschiedene Vorgänge.



    vimokkha:

    "Nicht ist Anhaften und die fünf Daseinsgruppen ein und dasselbe,
    doch gibt es kein Anhaften außer den fünf Daseinsgruppen:
    was bei den fünf Daseinsgruppen Willensreiz ist, ist Anhaften."


    Hättest Du dazu die Quelle bitte. Was wurde hier zu 'Willensreiz' übersetzt?



    vimokkha:

    Im Chan ist das an sich ne ganz einfache Geschichte: Lass das Denken fallen, Zuneigung und Abneigung.
    Es ist vornehmlich die Vorstellung, die Sinnesgier erhält .



    vimokkha:

    Die Sache ist nur die : zieht man es durch, kann man nicht mehr als Haushälter leben.

    Zitat

    "Freund Visākha, wenn ein Bhikkhu aus dem Erreichungszustand des Aufhörens von Wahrnehmung und Gefühl herausgetreten ist, richtet sich sein Geist auf die Abgeschiedenheit, neigt sich zur Abgeschiedenheit, strebt nach Abgeschiedenheit."


    Und das ist wortwörtlich zu verstehen.


    'neigen' und 'richten' bedeutet nicht, das man tot umkippt, wenn es nicht geschieht.



    Wundervoll,
    Mirco

  • Sukha:
    Mirco:

    Es ist nicht mehr als Die Gedanken


    Hast Du solch einen Einfluss/Kontrolle auf/über aufsteigende Gedanken?


    Über das Aufsteigen (Entstehen) der Gedanken habe ich fast kein Kontrolle.


    Ich erwische mich meistens erst beim Denken.


    Manchmal aber kann ich den Impuls schon kurz vor'm Gedanken loslassen.
    Dann kommt es nicht erst zum Gedanken, Vorstellung, Idee, usw.



    Doch damit aufzuhören, wenn es dann passiert ist und in die Gegenwart zurück
    zu kehren klappt schon bemerkenswert besser. So ein Tag ist heute für mich nur
    noch mit einem 20tel an Gedanken gefüllt wie vor Trainingsbeginn.



    Herzlich,
    Mirco

  • Peeter :


    Gut geschrieben, aber trotzdem sollte man sich Dukkha vor Augen halten,
    m.E. nach wird man sonst nachlässig .
    Ansonsten: rechte Erkenntnis ist nur was fürs Dhammakaya .


    Liebe Grüße !

  • Mirco:


    Nicht ganz. Was ich gehört habe, führt das Erkennen, dass es nicht mehr als eine lückenhafte Abfolge von Bewußtseinsmomenten gibt, zu einem tiefen Verstehen von anatta.


    Mag sein; hat ja aber nichts mit Abidhamma-Studieren zu tun .
    Außerdem sehe ich das -eher intuitive-Verstehen gleichzeitig als transzendierende Schau an .
    Funktioniert ja auch bei Nivarana . Lösen und Erkennen ist dasselbe .



    Mirco:


    Also, bei 'unterbinden' schrillen bei mir alle Alarmglocken. Das rangiert in der gleichen Ebene mit bekämpfen und unterdrücken.


    Was machst Du denn,wenn Du sitzt und Bock auf Eiscreme hast-oder Musikhören ? Und der Bock bleibt bockig ? dann muss man den
    auch mal am Halfter nehmen und an den Pfahl zurren ;)


    Mirco:


    Ausharren? Hört sich hart an. Ist bestimmt anstrengend.
    Wie wäre es mit akzeptieren und loslassen.


    Man lässt leider nicht alles los, was man so akzeptiert . Oft muss man auch da wieder durch .
    Und durch und durch und durch . Das ist ausharren für mich .
    Wenn ich zuhause sitze, weiß ich schon, daß ich 20 Minuten einen inneren Druck verspüre werde
    wegen den "Dingen, die ich erledigen könnte" . Ich sitz dewegen ungern zuhause .Aber ich kann
    auch nicht jeden Tag in eine Sitzhalle . Diese Druck-Phase muss ich sozusagen erstmal aussitzen :|




    Mirco:

    taṇha und bhava sind aber verschiedene Vorgänge.


    Das versteh ich nicht .Wie kommst du darauf ? Für mich nicht .




    Mirco:

    Hättest Du dazu die Quelle bitte. Was wurde hier zu 'Willensreiz' übersetzt?


    Also das Wörtchen Wille taucht ja nun oft genug auf . Das Greifen ist ein eigen-williges Ding
    Ich hab natürlich keine Originalquelle . An so was bist du ja näher dran .



    Zitat

    "Freund Visākha, wenn ein Bhikkhu aus dem Erreichungszustand des Aufhörens von Wahrnehmung und Gefühl herausgetreten ist, richtet sich sein Geist auf die Abgeschiedenheit, neigt sich zur Abgeschiedenheit, strebt nach Abgeschiedenheit."


    Mirco:

    'neigen' und 'richten' bedeutet nicht, das man tot umkippt, wenn es nicht geschieht.


    nö. das heißt nur, man verspürt den tiefen wunsch sich aus weltlichen angelegenheiten und sinnes-bestürmungen gänzlich zurückzuziehen .
    glaubst du er schaltet einfach freiwillig auf alltagsmodus zurück ? nicht meine erfahrung .
    irgendwo sagt buddha was zum schmutz des haushälterlebens . der schmutz besteht in den befleckungen des geistes . das geht da viel zackiger .
    eben durch die anstürme der sinne . man muss ja auch zwingend über diese und jene angelegneheiten nachdenken . gibt den fleckenbrand :D



    "Mirco"Wundervoll,
    Mirco


    yo ... :)

  • vimokkha hat geschrieben:
    aber trotzdem sollte man sich Dukkha vor Augen halten,
    m.E. nach wird man sonst nachlässig .
    Ansonsten: rechte Erkenntnis ist nur was fürs Dhammakaya
    .


    gönn dir das Eis nach dem Sitzen.


    Ohne zu wissen, dass dukkha da ist, wird es nicht gehen.
    Wenn da aber kein dukkha mehr ist!
    Wenn dir die Welt kein dukkha mehr zeigt.
    Warum auch immer.
    Nicht weitersuchen gehen, sondern es annehmen, dass es so ist
    und wenn nur in Momenten.
    Und dann noch Freude (piti) dabei und der Wunsch,
    diesen Zustand mit allen Lebewesen teilen zu wollen.


    Ich meine, dass des weiteren ganz richtig ist, mit sati immer drauf achten, ob was dukkhamäßiges daherkommt.
    Einfach achtsam sein.
    Auf Durchzug schalten bringt auch nichts.
    Was ich noch meine, ist, sich einfach dem Erlöschen von dukkha hinzugeben.
    Daran glauben, dass es funktioniert. Aufgrund dessen, was erfahren und gelernt wurde.
    Und irgendwann, ob früh oder spät tritt dann Wirkung ein aufgrund achtsamen Umgangs
    mit sich und der Aussenwelt. Und dukkha ist weg.
    (Bei mir nagt immer oft die Angst. Oder eben
    die Unsicherheit. Und das ist dukkha. Ansonsten nicht mehr so viel Kutter unterwegs)


    Ich wünsch euch Allen so sehr, dass es funktioniert.


    Dharmakya
    Dharmakāya bezeichnet die ursprüngliche erleuchtete Natur des Geistes selbst. Der Dharmakaya steht repräsentativ für die allumfassende Einheit und Leerheit des Geistes. Seine Natur ist ungeboren und todlos, offen und weit, ohne Zentrum und ohne Begrenzung. http://de.wikipedia.org/wiki/Trikaya#Dharmak.C4.81ya



    mögen alle Wesen glücklich sein

  • Mirco:

    Nicht ganz. Was ich gehört habe, führt das Erkennen, dass es nicht mehr als eine lückenhafte Abfolge von Bewußtseinsmomenten gibt, zu einem tiefen Verstehen von anatta.

    vimokkha:

    Mag sein; hat ja aber nichts mit Abidhamma-Studieren zu tun.


    Stimmt, das hat es nicht.



    vimokkha:

    Außerdem sehe ich das -eher intuitive- Verstehen gleichzeitig als transzendierende Schau an.


    Das ist aber keine Intuition. Intuition ist ein Gefühl. Ein schwammiges, das trügen kann.
    Bewußtseinmomente schauen ist in totaler Ruhe und Klarheit.



    Mirco:

    Also, bei 'unterbinden' schrillen bei mir alle Alarmglocken. Das rangiert in der gleichen Ebene mit bekämpfen und unterdrücken.

    vimokkha:

    Was machst Du denn, wenn Du sitzt und Bock auf Eiscreme hast - oder Musikhören? Und der Bock bleibt bockig? dann muss man den auch mal am Halfter nehmen und an den Pfahl zurren


    Eben nicht. Dann schmunzle ich innerlich und denke:
    "Haha, ach, das schon wieder. Ja, so ist das. Is o.k."
    Und dann geht es wieder weg. Aber erst, nachdem ich ihm zugestanden habe, das es o.k. ist, das es da ist.



    vimokkha:
    Mirco:

    Ausharren? Hört sich hart an. Ist bestimmt anstrengend.
    Wie wäre es mit akzeptieren und loslassen.


    Man lässt leider nicht alles los, was man so akzeptiert.


    Stimmt. Loslassen kann ich es erst, nachdem ich es akzeptiert habe.



    vimokkha:

    Oft muss man auch da wieder durch .
    Und durch und durch und durch. Das ist ausharren für mich.


    Gewohnheiten lösen sich halt nur durch Wiederholung.
    Gutes wieder und wieder zu tun ist gut. Daran ist kein Zweifel.
    Ausharren aber ist für mich gleich einem bewegungsloses Erstarren ohne Möglichkeit zur Entwicklung, ohne Offenheit.



    vimokkha:

    Wenn ich zuhause sitze, weiß ich schon, daß ich 20 Minuten einen inneren Druck verspüre werde
    wegen den "Dingen, die ich erledigen könnte". Diese Druck-Phase muss ich sozusagen erstmal aussitzen :|


    1. wenn Du davon ausgehst, das es so sein wird, ist die Wahrscheinlichkeit um so größer, das es so werden wird.
    2. Wenn der 'Druck' tatsächlich zwanzig Minuten, ja auch nur zwei Minuten anhält, machst Du definitiv etwas ganz falsch.



    Mirco:

    taṇha und bhava sind aber verschiedene Vorgänge.


    Das versteh ich nicht .Wie kommst du darauf ? Für mich nicht.
    Wenn taṇha aufhört, entsteht bhava garnicht erst.
    Wenn bhava aufhört, hört taṇha noch lange nicht auf.



    Zitat

    "Freund Visākha, wenn ein Bhikkhu aus dem Erreichungszustand des Aufhörens von Wahrnehmung und Gefühl herausgetreten ist, richtet sich sein Geist auf die Abgeschiedenheit, neigt sich zur Abgeschiedenheit, strebt nach Abgeschiedenheit."

    Mirco:

    'neigen' und 'richten' bedeutet nicht, das man tot umkippt, wenn es nicht geschieht.

    vimokkha:

    nö. das heißt nur, man verspürt den tiefen wunsch sich aus weltlichen angelegenheiten und sinnes-bestürmungen gänzlich zurückzuziehen .
    glaubst du er schaltet einfach freiwillig auf alltagsmodus zurück? nicht meine erfahrung.
    irgendwo sagt buddha was zum schmutz des haushälterlebens. der schmutz besteht in den befleckungen des geistes. das geht da viel zackiger .
    eben durch die anstürme der sinne. man muss ja auch zwingend über diese und jene angelegneheiten nachdenken.


    Ich habe nirodha samāpatti noch nicht erlebt. Keine Ahnung.



    Allet Jute,
    Mirco

  • Auch bei dem Mönche, der in die Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl eingetreten ist, sind die körperlichen, sprachlichen und geistigen Funktionen erloschen und gestillt; aber sein Leben ist nicht geschwunden, die Lebenswärme (usmā) nicht erloschen, die Fähigkeiten (Sinnenorgane etc.) nicht zerstört.«
    http://www.palikanon.com/wtb/nirodha_sam.html


    Wenn ein Erkennder oder Erkennende sich zurückzieht, um das Erkennen zu festigen
    durch weitere Versenkungen ist das gut so.
    Aber wenn er/sie nicht hingeht, um die Erfahrungswerte weiterzutragen (insofern die Fähigkeit dazu besteht), dann hat er/sie die Lehre nicht verstanden.
    Und bodhichitta kann an den Nagel gehängt werden.


    seh ich so

  • Zitat

    Allet Jute,
    Mirco


    Danke.
    So hat halt jeder so seine Unterrichtungen&Erfahrungen an Allem
    je nach Konstitution und verwendet dann so Wörter
    wo andere Konstitutionen die Ohren kneifen :D


    Zitat

    Vipassanâ bedeutet "Hellblick".
    Gemeint ist damit "das intuitive Erkennen der Vergänglichkeit - anicca -, des Elends - dukkha
    - und der Unpersönlichkeit - anattâ - aller körperlichen und geistigen Daseinserscheinungen"


    (aus: Nyanatiloka, "Buddhistisches Wörterbuch" Christiana, Konstanz 1989; S. 244f).


    Ich verwende ja schon Thera-Hilfsworte ,
    aber bei "vimokkha" muss das halt was anderes sein... ;)


    Zitat

    Wenn der 'Druck' tatsächlich zwanzig Minuten, ja auch nur zwei Minuten anhält, machst Du definitiv etwas ganz falsch.


    Definitiv , vorallem wenn man Verantwortung trägt ;)


    Zitat

    Wenn taṇha aufhört, entsteht bhava garnicht erst.
    Wenn bhava aufhört, hört taṇha noch lange nicht auf.


    Die Rede war ja von verschiedenen Vorgängen . Nun seh ich es nicht als verschiedene Vorgänge .
    Das liegt besonders daran, daß es bedingte Entstehung heißt,
    aber auch daran, daß ich Unwissenheit nicht von Begehren trennen kann .
    Könnte man nun wieder ausholen über die Fesseln, Wiederkehrer usw. , hab ich aber keine Lust ... ;)


    Zitat

    Ich habe nirodha samāpatti noch nicht erlebt. Keine Ahnung.


    Och, das passiert schon "viel früher" mit dem richtigen Wunsch nach Innenwendung ...da klang es nur so knackig eindeutig :)



    Wie siehst du die Wachsamkeit, ist die auch Kampf und Unterdrückung ?
    Und wie sieht es damit aus , daß Buddha den Kampf und das gelegentliche Niederdrücken und Nichtbeachten ( unwürdiger Vorstellungen, Sinneslust usw. )
    erwähnt . Ich glaub, er spricht hier nicht von Gefühlen ... zum Glück :)


    MFG !

  • Hallo vimokkha,
    mein Name ist Mirco. Ich bin eine der fünf ersten androiden Lebensformen der Erde. Ich verstehe keinen Spaß. (Sternzeit -3930029,05)


    vimokkha:

    So hat halt jeder so seine Unterrichtungen&Erfahrungen an Allem je nach Konstitution und verwendet dann so Wörter wo andere Konstitutionen die Ohren kneifen :D Ich verwende ja schon Thera-Hilfsworte, aber bei "vimokkha" muss das halt was anderes sein... ;)

    Zitat

    Vipassanâ bedeutet "Hellblick". Gemeint ist damit "das intuitive Erkennen der Vergänglichkeit - anicca -, des Elends - dukkha - und der Unpersönlichkeit - anattâ - aller körperlichen und geistigen Daseinserscheinungen"
    (aus: Nyanatiloka, "Buddhistisches Wörterbuch" Christiani, Konstanz 1989; S. 244f).


    :D Für mich ist es mehr als das. Meiner Konstitution helfen die Rechten Begriffe schon. Hellblick ist ein Teil vom vipassanā-Vorgang. Ja, auch dies ist ein Vorgang, wie alles.



    vimokkha:

    Definitiv, vor allem wenn man Verantwortung trägt ;)


    Ach sooo. Na dann würde ich sagen gibt es passende und unpassende Zeiten...



    vimokkha:
    Zitat

    Wenn taṇha aufhört, entsteht bhava garnicht erst. Wenn bhava aufhört, hört taṇha noch lange nicht auf.


    Nun seh ich es nicht als verschiedene Vorgänge. Das liegt besonders daran, daß es bedingte Entstehung heißt, aber auch daran, daß ich Unwissenheit nicht von Begehren trennen kann.


    Nicht als verschiedene Vorgänge? Das verstehe ich nicht.
    Was ist mit der Zeit?



    vimokkha:
    Zitat

    Ich habe nirodha samāpatti noch nicht erlebt. Keine Ahnung.


    Och, das passiert schon "viel früher" mit dem richtigen Wunsch nach Innenwendung...da klang es nur so knackig eindeutig :)


    Da bin ich mir mit meiner Vorprägung nicht sicher ;) Oft weiß ich nicht, was noch richtig ist.
    Neulich traf ich einen, der war gerade acht Wochen in der Klinik gewesen, Diagnose: Süchtig. Nach Meditation. :oops:



    vimokkha:

    Wie siehst du die Wachsamkeit, ist die auch Kampf und Unterdrückung?


    Nein. Wachsam sein, bedeutet doch, sich daran zu erinnern, die Geistesbewegungen zu Beobachten oder dahin zurück zu kehren, es zu tun. Kampf bedeutet anpacken und drücken oder ziehen. Das ist etwas anderes als Beobachten.



    vimokkha:

    Und wie sieht es damit aus, dass Buddha den Kampf und das gelegentliche Niederdrücken und Nichtbeachten (unwürdiger Vorstellungen, Sinneslust usw.) erwähnt. Ich glaub, er spricht hier nicht von Gefühlen ... zum Glück :)


    Glaube micht, das er das so gemeint/gesagt, wie es interpretiert/übersetzt wird.



    Es ist Sommer,
    Mirco

  • Mirco:

    Zitat

    Wachsam sein, bedeutet doch, sich daran zu erinnern, die Geistesbewegungen zu Beobachten oder dahin zurück zu kehren,

    Wachsam sein, bedeutet für mich die Sinnestore zu bewachen - und das nicht wie ein Schoßhündchen ;)



    Es ist doch auch für den Weltling schon ziemlich normal gewisse
    Gedanken, Vorstellungen & Fantasien & Erwägungen fallenzulassen oder zu ignorieren oder niederzuhalten ( MN20, DN22? )
    Lächelst Du tatsächlich zu jedem Gedanken, jeden Vorstellungen & Fantasien & Erwägungen ? Ich nicht .
    Ich denke, man kann nicht alles was man "annimmt" auch wieder "loslassen" .
    Das hängt-glaube ich-damit zusammen, daß Annahme bereits eine "Färbung" von Geist/Gemüt sein kann,
    so wie Stoff Farbe annimmt wenn er nass genug ist ( die Beschreibung der Nivarana mittels Algen und Färbung ... )
    Es gibt da eine gewisse Korrumpierung, die mit Gedanken, Vorstellungen & Fantasien & Erwägungen einhergeht
    ( je nachdem ob man eher der Typ "Softie" oder "Aggro" ist ...;) )...
    Was die Gefühle betrifft, so hab ich kürzlich einen Ausschnitt gelesen, wo er "nur" von Läuterung spricht,
    also von der achtsamen, aber natürlich konzentrierten Betrachtung . Die vermag ja, mit "etwas" Übung Gefühle
    und Empfindungen weder niederzudrücken, noch auszuagieren, noch das Bewusstsein anzustecken .
    Ich möchte das garnicht so analysieren wo da nun der "Unterschied" ist von Gefühl/Empfindung/Geistformation,
    das ist eine Sache , die man wirklich erfahren muss ...
    Es ist natürlich auch so, daß wenn die Schwierigkeit besteht überhaupt bewusst zu fühlen...
    aber das ist eine anderes Thema ...


    Grüße aus dem Dahmetal ;)

  • vimokkha:


    Lächelst Du tatsächlich zu jedem Gedanken, jeden Vorstellungen & Fantasien & Erwägungen? Ich nicht.


    Ich auch nicht. Aber ich tue es täglich und es werden immer mehr :)



    vimokkha:

    Ich denke, man kann nicht alles was man "annimmt" auch wieder "loslassen" .
    Das hängt-glaube ich-damit zusammen, dass Annahme bereits eine "Färbung" von Geist/Gemüt sein kann,
    so wie Stoff Farbe annimmt wenn er nass genug ist (die Beschreibung der Nivarana mittels Algen und Färbung ...)


    Das Nicht-Annehmen, von dem Du hier sprichst (so denke ich), ist aber eines, das vor dem Entstehen eines Gedanken geschieht.



    Doch auch an dieser Stelle steht ein neutrales Beobachten, ein Annehmen, dass die der Färbung(zum Gedanken/zur Anhaftung) vorhergehende Vibration im Geiste jetzt gerade anwesend/da ist. Egal an welcher Stelle geistige Vorgänge beobachtet werden, der Vorgang bleibt der Gleiche.



    vimokkha:

    Es gibt da eine gewisse Korrumpierung, die mit Gedanken, Vorstellungen & Fantasien & Erwägungen einhergeht (je nachdem ob man eher der Typ "Softie" oder "Aggro" ist...;)


    Da als Softies oder Aggros stecken wir ja schon voll in der Re-Aktion auf die Empfindung drinne. Jaja, was ich mir alles so aus einem einfachen 'unangenehme Empfindung' erschaffen kann.



    vimokkha:

    Was die Gefühle betrifft, so hab ich kürzlich einen Ausschnitt gelesen, wo er "nur" von Läuterung spricht,
    also von der achtsamen, aber natürlich konzentrierten Betrachtung . Die vermag ja, mit "etwas" Übung Gefühle und Empfindungen weder niederzudrücken, noch auszuagieren, noch das Bewusstsein anzustecken .
    Ich möchte das gar nicht so analysieren wo da nun der "Unterschied" ist von Gefühl/Empfindung/Geistformation, das ist eine Sache , die man wirklich erfahren muss ...


    Ja, so sehe ich das auch. Hier hat die Theorie ihre Grenze.



    vimokkha:

    Es ist natürlich auch so, dass wenn die Schwierigkeit besteht überhaupt bewusst zu fühlen...


    Das kenne ich gut. Ich beispielsweise habe jahrzehntelang geübt, Empfindungen, angenehme wie unangenehme, zu unterdrücken und zu ignorieren. Das ist mein System gewöhnt. Meine gewohnheitsmässigen Tendenzen lassen mich mich immer in diese Richtung neigen. Manchmal komme ich mir vor wie ein Fisch, der gerade an der Luft krepiert. Aber nach dem zappelt wird's besser, weil ich bin ein Lungenfisch. ;)



    vimokkha:

    aber das ist eine anderes Thema...


    Es gibt kein anderes Thema. Alles ist Bedingtes Entstehen.
    Alles entsteht und vergeht auf die Gleiche Weise.



    vimokkha:

    Grüße aus dem Dahmetal ;)


    Bissu auf'm Land?



    Herzlich,
    MIrco

  • Für "Leute wie uns" ist Freundlichkeit "nach innen" sehr wichtig .
    Bevor die Abneigungstendenz nicht fällt, ist die
    Erfahrung der rechten Sammlung nicht möglich . Diese Erfahrung ist
    ein Schlüsselfaktor hinsichtlich des bedingten Entstehens bzw.
    des bedingten Entgehens * . Ich wollte gerade ein Grinsesmiley hier *
    einsetzen, aber es scheint mir unangemessen .


    Zitat

    Bissu auf'm Land?

    Yo. Große Hilfe .

    Lieb drück ♥

  • Mirco:
    vimokkha:

    Und wie sieht es damit aus, dass Buddha den Kampf und das gelegentliche Niederdrücken und Nichtbeachten (unwürdiger Vorstellungen, Sinneslust usw.) erwähnt. Ich glaub, er spricht hier nicht von Gefühlen ... zum Glück :)


    Glaube micht, das er das so gemeint/gesagt, wie es interpretiert/übersetzt wird.


    Wie auch immer, jedenfalls gab es damals, im Gegensatz zu heute,
    wohl noch Nachfolger unter den Mönchen die es richtig verstanden hatten
    und tatsächlich so übten und Arahats wurden. -

  • accinca:

    Wie auch immer, jedenfalls gab es damals, im Gegensatz zu heute, wohl noch Nachfolger unter den Mönchen die es richtig verstanden hatten und tatsächlich so übten und Arahats wurden.


    1. Wie übten?
    2. Gibt's heute kein Arahats mehr, weil Du weder einem begegnet bist noch von einem gehört hast?


    Herzlich,
    Mirco

  • vimokkha:

    Für "Leute wie uns" ist Freundlichkeit "nach innen" sehr wichtig. Bevor die Abneigungstendenz nicht fällt, ist die Erfahrung der rechten Sammlung nicht möglich. Diese Erfahrung ist ein Schlüsselfaktor hinsichtlich des bedingten Entstehens bzw. des bedingten Entgehens.


    Aha.


    vimokkha:
    Zitat

    Bissu auf'm Land?

    Yo. Große Hilfe.


    Du hilfst oder es hilft?



    Gruß,
    Mirco