Hat der Buddha dukkha gelehrt?

  • Joram:

    Wie siehst Du die Absolute Ebene? - das „Nicht-getrennt-sein“? Das Nicht-korrumpierte?
    Scheinbar besteht das 'Problem' darin, dass man schwer ein Disput über die Absolute Ebene starten kann ;)


    Das ist der Grund, warum in meiner Tradition "die Absolute Ebene" immer nur das verwirklichte Tun ist, darüber wird überhaupt nicht geredet.

  • Joram:

    ...


    Daher sage ich: Nicht die Dinge (Stuhl, Tisch, Haus, Mann, Frau) sind Dukkha, sonder die Anhaftung an den Dinge.


    _()_



    Zitat

    http://www.buddhanetz.org/aktuell/daseinsmerkmale.pdf


    ...Von hier ausgehend wird der zweite Satz relativ schnell verständlich: sabbe sankhāra dukkha: „Alles Zu- sammenmachen ist dukkha“ oder „Alles (durch unseren Geist) Zusammengemachte/Hergestellte/Gestal- tete ist dukkha.“ Was heißt nun aber dukkha? Auch dieses Wort ist wieder ein zusammengesetztes. Du heißt „schlecht, schwierig“, kha bedeutet „Luftraum, Freiraum, Leerstelle“; zusammen: „schlechte Leer- stelle“. Im alten Indien wurde damit u.a. die schlecht ausgearbeitete Nabe eines Rades bezeichnet, die das Fahren mühsam machte. Das Gegenteil war su-kha, die gut ausgearbeitete Radnabe, die das Fahren leicht machte. Das erste war unbefriedigend, das zweite befriedigend. Gemeint ist mit dukkha also: das Fehlen, Schwierigsein oder Ungenügen von etwas. Anders gesagt: Mangelhaftigkeit, Fehlerhaftigkeit, Unbefriedigung, Unvollkommenheit. Es geht dabei um den geistigen Eindruck – nicht um die objektive Tat- sache – dass das Wahrgenommene, das von uns sinnlich-geistig Zusammengemachte nicht vollständig, genügend, zufriedenstellend ist. Auf unser Dasein bezogen, der deutliche Eindruck: Da müsste es doch noch ein anderes Leben, eine andere Wirklichkeit geben... Die Übersetzung „Leiden“, die für Dukkha all- gemein gebräuchlich ist, meint insofern dessen unmittelbare Folge, die Empfindung dieses Eindrucks. Denn wie Folkers zunächst richtig bemerkt, kann Leiden nicht Merkmal eines Gegenstands sein, sondern nur des Bewusstseins. Wir leiden also an dem von uns Wahrgenommenen.
    Folkers hält aber daran fest, dass damit ein objektiver Gegenstand, wie etwa ein Tisch, ein Baum oder ein Berg gemeint sei. Damit ignoriert er, dass der Buddha jede Art von Gegenstand in eine Vielfalt von fünf khandha (skandha) aufgelöst hat, die wiederum aus Vielheiten bestehen. Ein Tisch existiert insofern lediglich als ein gedankliches Konzept, nicht an sich. Er ist von uns „zusammengemacht“ (sankhāra). Fol- kers folgt dagegen der üblichen abendländischen, realistischen, objektivistischen Sichtweise, für die die Dinge außerhalb des Bewusstseins so, wie von uns wahrgenommen, tatsächlich existieren. In dieser Wei- se sah der Buddha die „Dinge“ ausdrücklich nicht, sondern für ihn waren sie und alles „in unserem Geist gemacht“, subjektiv und konzeptuell existierend. Die sog. Gegenstände sind unsere für wahr gehaltenen Vorstellungen (paññati, papañca, vikappa) von der Wirklichkeit. Nur in unserer Vorstellung (Vor-Stellung, Ver-Stellung) existieren die Phänomene als Dinge oder Objekte.....


    Wenn dukkha eine Empfindung ist, so ist das Anhaften nicht dukkha. Anhaften ist dann eine Bedingung, die zu dukkha führt.
    Wenn ich anhafte führt das zu dukkha. Anhaften selbst ist nur Anhaften.

  • Joram:

    Daher sage ich: Nicht die Dinge (Stuhl, Tisch, Haus, Mann, Frau) sind Dukkha, sonder die Anhaftung an den Dinge.


    Ellviral:

    Die DINGE sind nie Dukkha!


    "Stolperstein" ist dukkha (ich bin über diesen Stein gestolpert).
    Stein ist Stein
    "Quellstein" ist dukkha (ich habe mir bei Obi einen wunderschönen Quellstein gekauft, der jetzt in meinem Vorgarten steht).
    Stein ist Stein.


    Ding, dem ich eine Bedeutung zuspreche, ist Dukkha.
    Ding ist Ding.
    Dong.


    Bailong

  • Ellviral:
    accinca:


    Wenn kein Ding leidhaft wäre, hätte der Buddha auch nicht von Leiden gesprochen.


    Der Umgang mit den Dingen ist.......
    Warum sollte ich mich darauf einlassen? Führt nur zu Dukkha.


    Hätte Shakyamuni so gedacht (zuerst war dem ja auch so) - hätte es nie einen (Sam-)Buddha gegeben.


  • Ja, okay, Aus deinem Text: >>Wir leiden also an dem von uns Wahrgenommenen.<<
    Korrektur:
    Nicht die Dinge (Stuhl, Tisch, Haus, Mann, Frau) sind Dukkha, sonder die Anhaftung an den Dinge führt zu Dukkha.


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Joram:

    Daher sage ich: Nicht die Dinge (Stuhl, Tisch, Haus, Mann, Frau) sind Dukkha, sonder die Anhaftung an den Dinge.


    Leider ist das ein Irrtum. Es gibt gar keine "Dinge" (dhammas) außerhalb von Anhaftung, genau das ist es ja auch, was Folkers nicht versteht. Auch wieder so ein Übersetzungsproblem, der Buddha redet immer nur von "Vorstellungen" (über die Dinge, dhammas), was anderes haben wir nämlich nicht. Ist in M121 ausführlich erläutert.


  • Danke für deine Ansicht und den volksetymologischen Ausflug, accinca.


    Nun ist das Dhamma des Buddha bekanntermaßen nicht einseitig.


    Angenommen Dukkha in Pali hieße nur subjektives Leiden (1. Edle Wahrheit) und nichts anderes. Wieso spricht der Buddha dann sachlich von "anicca dukkha anatta" als universelle Eigenschaften?


    Ein Buddha hat Dukkha bereits überwunden (3. Edle Wahrheit).


    Kann Anicca & Anatta unsrer Ansicht nach auch überwunden werden?


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

    Einmal editiert, zuletzt von nibbuti ()

  • bel:
    Ellviral:


    Der Umgang mit den Dingen ist.......
    Warum sollte ich mich darauf einlassen? Führt nur zu Dukkha.


    Hätte Shakyamuni so gedacht (zuerst war dem ja auch so) - hätte es nie einen (Sam-)Buddha gegeben.


    Absolut wahr!
    Ich mach das auch nur noch selten, ich kenne sowas wie im Kreislaufen und irgendwann erkennen das es der Nagel in dem einen Fuß ist den ich selber eingeschlagen habe.
    Diesmal hätte ich wieder zu einem Nagel greifen.

  • nibbuti:

    Wieso spricht der Buddha dann sachlich von "anicca dukkha anatta" als universelle Eigenschaften? Ein Buddha hat Dukkha bereits überwunden (3. Edle Wahrheit).
    Kann Anicca & Anatta unsrer Ansicht nach auch überwunden werden?


    Überwunden heißt nur das man nicht mehr anhängt.
    anicca dukkha anatta sind Daseinsmerkmale allen Daseins.
    Wer die Dinge so erkennt hat sie Überwunden oder überwindet sie.
    Wer sie nicht so erkannt eben nicht. So einfach und so schwer ist das.

  • accinca:

    anicca dukkha anatta sind Daseinsmerkmale allen Daseins.
    Wer die Dinge so erkennt hat sie Überwunden oder überwindet sie.


    Sagst du hier,
    "anicca dukkha anatta sind Daseinsmerkmale allen Daseins.
    Wer die Dinge so erkennt, hat anicca überwunden, hat dukkha überwunden, hat anatta überwunden oder überwindet sie?"


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Joram:

    Sind die "Dinge" Dukkha, oder ist die ANHAFTUNG an der Dinge Dukkha?


    Kommt auf die Bedeutung von "Dinge" an. Laut Definition des Begriffes Dukkha:


    Zitat

    "... Und was, Freunde, was sind die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, die, kurz gesagt, Dukkha sind? Sie sind: die Daseinsgruppe der Form, an der angehaftet wird, die Daseinsgruppe des Gefühls, an der angehaftet wird, die Daseinsgruppe der Wahrnehmung, an der angehaftet wird, die Daseinsgruppe der Gestaltungen, an der angehaftet wird, die Daseinsgruppe des Bewußtseins, an der angehaftet wird. Dies sind die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, die, kurz gesagt, Dukkha sind. Dies wird die Edle Wahrheit von Dukkha genannt." (MN 141)


    Nun ist die "Daseinsgruppe der Form" aber nicht einfach nur eine Art Sammelbezeichnung für alle möglichen Dinge, die Form besitzen. In die Daseinsgruppe der Form gehören nur Dinge, die auch individuell wahrgenommen wurden:


    Zitat

    "Wenn, Freunde, innerlich das Auge intakt ist, aber keine äußeren Formen in seine Reichweite kommen, und keine passende Hinwendung [5] vorhanden ist, dann gibt es kein Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils. Wenn innerlich das Auge intakt ist, und äußere Formen in seine Reichweite kommen, aber keine passende Hinwendung vorhanden ist, dann gibt es kein Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils. Aber wenn innerlich das Auge intakt ist, und äußere Formen in seine Reichweite kommen, und passende Hinwendung vorhanden ist, dann gibt es das Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils."

    "Die Form, die auf solche Weise ins Dasein getreten ist [6], wird in die Daseinsgruppe der Form, an der angehaftet wird, eingeschlossen. Die Wahrnehmung, die auf solche Weise ins Dasein getreten ist, wird in die Daseinsgruppe der Wahrnehmung, an der angehaftet wird, eingeschlossen. Die Gestaltungen, die auf solche Weise ins Dasein getreten sind, werden in die Daseinsgruppe der Gestaltungen, an der angehaftet wird, eingeschlossen. Das Bewußtsein, das auf solche Weise ins Dasein getreten ist, wird in die Daseinsgruppe des Bewußtseins, an der angehaftet wird, eingeschlossen.


    Er versteht so: 'Auf diese Weise, in der Tat, kommt das Einschließen, Einsammeln und Anhäufen in diese fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, zustande. Nun wurde dies vom Erhabenen gesagt: >Einer, der bedingte Entstehung sieht, sieht das Dhamma; einer, der das Dhamma sieht, sieht bedingte Entstehung [7].< Und diese fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, sind bedingt entstanden. Die Begierde, das Frönen, die Neigung und das Festhalten an diesen fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, ist der Ursprung von Dukkha. Das Entfernen von Begierde und Gier, das Überwinden von Begierde und Gier nach diesen fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, ist das Aufhören von Dukkha.' Auch an jenem Punkt, Freunde, ist von jenem Bhikkhu viel erreicht worden." (MN 28)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • bel:
    Joram:

    Daher sage ich: Nicht die Dinge (Stuhl, Tisch, Haus, Mann, Frau) sind Dukkha, sonder die Anhaftung an den Dinge.


    Leider ist das ein Irrtum. Es gibt gar keine "Dinge" (dhammas) außerhalb von Anhaftung, genau das ist es ja auch, was Folkers nicht versteht. Auch wieder so ein Übersetzungsproblem, der Buddha redet immer nur von "Vorstellungen" (über die Dinge, dhammas), was anderes haben wir nämlich nicht. Ist in M121 ausführlich erläutert.


    >>Es gibt gar keine "Dinge"<< ist die absolute Ebene.
    >>Es gibt "Dinge"<< ist die relative Ebene.
    Die beide Ebenen zu verwechseln, führt zu Missverständnisse. ;)


    Apfel auf dem Tisch, ist kein Dukkha. Apfel ist da. Fertig.
    Die Anhaftung an dem Apfel, (Ich will Apfel) erzeugt Dukkha.
    Kein „Ich will“, kein Dukkha.
    Zu sagen dass es kein Apfel gibt, führt nicht weiter, ist nur eine belanglose philosophische Auseinandersetzung....


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Joram:

    >>Es gibt gar keine "Dinge"<< ist die absolute Ebene.
    >>Es gibt "Dinge"<< ist die relative Ebene.


    Versteh doch mal, der Buddha spricht nicht von "Dingen", sondern von "Vorstellungen über Dinge" (dhammas), ob es über diese Vorstellungen hinaus was gibt, ist überhaupt nicht sein Thema. Genau das kann man auf "relativer Ebene" sagen.
    Und auch, daß das Aufgeben dieser Vorstellungen nicht zu den "Dingen" ("an sich") führt, sondern zum Begreifen von sunnata, der Aufgabe der Trennungen.

  • bel:
    Joram:

    >>Es gibt gar keine "Dinge"<< ist die absolute Ebene.
    >>Es gibt "Dinge"<< ist die relative Ebene.


    Versteh doch mal, der Buddha spricht nicht von "Dingen", sondern von "Vorstellungen über Dinge" (dhammas), ob es über diese Vorstellungen hinaus was gibt, ist überhaupt nicht sein Thema. Genau das kann man auf "relativer Ebene" sagen.
    Und auch, daß das Aufgeben dieser Vorstellungen nicht zu den "Dingen" ("an sich") führt, sondern zum Begreifen von sunnata, der Aufgabe der Trennungen.


    Versteh doch mal, ;) es kann mir Recht sein, nur die Begriffe die wir im Austausch verwenden, sollten auf der gleiche Weise verwendet werden, ansonsten ist die Kommunikation gestört.


    Für Dich:


    >>Es gibt gar keine "Vorstellungen über Dinge"<< ist die absolute Ebene.
    >>Es gibt "Vorstellungen über Dinge"<< ist die relative Ebene.


    Ich empfinde es als verwirrend, wenn es dir aber genehm ist...


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Joram:

    Versteh doch mal, ;) es kann mir Recht sein, nur die Begriffe die wir im Austausch verwenden, sollten auf der gleiche Weise verwendet werden, ansonsten ist die Kommunikation gestört.
    Für Dich:
    >>Es gibt gar keine "Vorstellungen über Dinge"<< ist die absolute Ebene.
    >>Es gibt "Vorstellungen über Dinge"<< ist die relative Ebene.
    Ich empfinde es als verwirrend, wenn es dir aber genehm ist...


    Ja sorry, aber was Du glaubst aus meinen Beiträgen herauszulesen, würde mir nicht im Traum einfallen zu formulieren, stattdessen habe ich, wenn Du so willst, ausschließlich "auf relativer Ebene", nämlich unter Benutzung von Konventionen geschrieben:


    Es gibt gar keine "Dinge" (dammas) außerhalb von Anhaftung. Das was wir für "Dinge" halten, sind allein Vorstellungen. Und diese Vorstellungen gibt es natürlich.
    Auch noch unter Benutzung von Konventionen: Das Aufgeben dieser Vorstellungen führt nicht zu den "Dingen" ("an sich"), sondern zum Begreifen von sunnata, der Aufgabe der Trennungen (M121).


    Und ich verwende die Begriffe hier nur so, wie ich sie auch sonst im Austausch benutze, eben so, wie ich versuche immer zu vermeiden "den Ersten Stein im Spiel zu setzen" (Hekiganroku, 5.Beispiel), sprich irgendwas auf "absoluter Ebene" zu sagen, das ist für mich ein Widerspruch in sich.

  • bel:


    Es gibt gar keine "Dinge" (dammas) außerhalb von Anhaftung. Das was wir für "Dinge" halten, sind allein Vorstellungen.


    Das ist eine verbreitete Vorstellung.


    Der Buddha sprach andauernd von Dingen (dhammas), einschließlich Nibbana.



    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:
    bel:


    Es gibt gar keine "Dinge" (dammas) außerhalb von Anhaftung. Das was wir für "Dinge" halten, sind allein Vorstellungen.


    Das ist eine verbreitete Vorstellung.


    Ja, was denn auch sonst :lol: ? Ob sie allerdings weit verbreitet ist, wage ich zu bezweifeln.


    nibbuti:

    Der Buddha sprach andauernd von Dingen (dhammas), einschließlich Nibbana.


    Wieder das selbe wie bei dukkha, er sprach von dhammas, und nicht von Dingen. Aber was solls, die Vorstellung "Dinge" ist hartnäckig.

  • Joram:

    Elliot: verstehe nicht was Du mir sagen willst :(


    Das ist die Definition von Dukkha aus dem Palikanon:



    Was davon könnten "Dinge" sein? Die Daseinsgruppen? Die Inhalte der Daseinsgruppe der Form oder der Daseinsgruppe der Gestaltungen?


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Joram:

    Was davon könnten "Dinge" sein? Die Daseinsgruppen? Die Inhalte der Daseinsgruppe der Form oder der Daseinsgruppe der Gestaltungen?


    Ohne Dinge, gibt es kein Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung...
    kein „nicht bekommen, was man sich wünscht“.


    Es ist mir sehr bewusst, dass „Dinge“, ein Gehirngespenst sind. Und doch kann man sie nicht leugnen. Leugnet man die „Dinge“, so kommt man ins Nihilismus, was Buddha genau so verneint hat.


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Joram:

    Ohne Dinge, gibt es kein Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung...
    kein „nicht bekommen, was man sich wünscht“.


    Dinge - Objekte


    Hierzu eine kleine Gedankenstütze:
    Dinge sind „Leer“ – namenlos und eigenschaftslos, jedoch nicht gegenstandslos (4 Elemente, Erde, Wasser, Feuer, Luft)
    Objekte sind Dinge die durch „Unwissenheit“ des verblendeten Geistes zu Objekten mit Namen und Eigenschaften entstanden sind.


    Im Grunde genommen sind die "Objekte" und das daraus zusammengesetzte Konzept ein recht praktisches Mittel, sich im Samsara zurechtzufinden, sie sind aber bei Unachtsamkeit der Ursprung von „Leid“.


    hedin

  • nibbuti:
    bel:


    Es gibt gar keine "Dinge" (dammas) außerhalb von Anhaftung. Das was wir für "Dinge" halten, sind allein Vorstellungen.


    Das ist eine verbreitete Vorstellung.
    Der Buddha sprach andauernd von Dingen (dhammas), einschließlich Nibbana.


    Deswegen heißt es ja auch in M1:


    "Nibbāna duchschaut (abhi-jânâti) er als Vorstellung von Nibbāna, und hat er Nibbāna als Vorstellung von Nibbāna durchschaut, dann denkt er nicht Nibbāna, denkt nicht an Nibbāna, denkt nicht über Nibbāna, denkt nicht «Mein ist Nibbāna» und freut sich nicht des Nibbānas: und warum nicht? Weil das von ihm vollständig durchdrungen worden ist. Weil er durch Versiegung der Anziehung von Anziehung freigeworden ist. Weil er durch Versiegung der Abstoßung von Abstoßung freigeworden ist. Weil er durch Versiegung der Blendung von Blendung freigeworden ist. "


    Und so von allen anderen "Dingen" auch.

  • Joram:

    Ohne Dinge, gibt es kein Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung... kein „nicht bekommen, was man sich wünscht“.


    Hm. Das scheint mir so pauschal aber nicht zu stimmen:


    Zitat

    "Sollte ein Bhikkhu wünschen: 'Möge ich einer sein, der Roben, Almosenspeise, Lagerstätte und krankheitsbedingte Medikamente und Requisiten erlangt', dann soll er die Sittlichkeit erfüllen, sich der inneren Herzensruhe widmen, die Meditation nicht vernachlässigen, Einsicht pflegen und in leeren Hütten wohnen." (MN 6)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • accinca:
    Joram:

    DAS SEIN IST FREI VON DUKKHA


    Ohne Sein auch kein Leiden. Wozu also Sein?


    Diese Frage stelle ich mir nicht - es IST. "Ich" habe es mir nicht "ausgesucht"...
    SEIN IST.


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)