Säkularer Buddhismus - Was ist das?

  • gbg:

    Dem eigenen Leiden ist durch eigene Entsagung zu begegnen, damit in einem selbst die Absicht nicht zu leiden mit der Ansicht, Leidfreiheit könne nur in Entsagung verwirklicht werden zusammenfallen.


    Und dem Leiden Anderer ist durch Nicht-Übelwollen und Nicht-Grausamkeit gegenüber diesen zu begegnen, damit in ihnen die Absicht nicht zu leiden mit der Ansicht, Leidfreiheit könne, wenn man sich das Gegenüber nicht zum Feind hat verwirklicht werden zusammenfallen.


    So zum Beispiel:



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot


  • das poblem-nicht meins ist-das manche erlösungstechnisch anscheinend auf erkenntnisreife und vertrauensreife spekulieren und das aufgrund einer übung, die unklar ist, und einiger halbgarer kommentare und auslegungen.


    der 'Erkenntnisgereifte' (ditthippatto) ist den Weg des Hellblicks (vipassanā) gegangen, ohne die Vertiefungen erreicht zu haben; der 'Vertrauenserlöste' (saddhāvimutto) ... bla...bla ...( selbiges )


    ayya khema sagt und sie hat in allem recht in ihren büchern, daß der vipassana-weg zum bleistift rein karmisch bedingt ist- will heißen, man steuert ihn weder an, noch hätte man eine wahl - der sg. vipassana-weg beginnt nämlich mit einer einsichtserfahrung und die vertieft man dann systematisch, aufgrund von hellblicksfähigkeit...( so mein stand der dinge )

  • Jikjisa:

    der 'Erkenntnisgereifte' (ditthippatto) ist den Weg des Hellblicks (vipassanā) gegangen, ohne die Vertiefungen erreicht zu haben; der 'Vertrauenserlöste' (saddhāvimutto) ... bla...bla ...( selbiges )


    Also, zum einen lese ich da nichts von vipassanā, zum anderen halte ich vipassanā ohne Vertiefungen für nicht möglich.


    Zitat

    Diese beiden Dinge - Ruhe und Einsicht ( samatha ca vipassana ) - treten in ihr gleichmäßig gepaart in Erscheinung.


    (MN 149)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • @ elliot:

    Zitat

    Also, zum einen lese ich da nichts von vipassanā


    wiewonicht?


    ist nicht möglich ohne einspitzige vertiefung,ganz recht.
    behaupten aber die goenka leute und gewisse "gelehrte" und verbreiten das auch so.

  • Jikjisa:

    aufgrund einer übung, die unklar ist,


    Wo ist das denn unklar?


    Zitat

    Wenn es für einen klar ist, das vollkommene (Trieb-)Befreiung das Ziel ist, und wenn der Weg dahin offengelegt ist...


    Ich löse mich von meinen alten Ansichten, von meinen alten Absichten, von meinen alten Angewohnheiten der unheilsamen Rede, von meinen alten, unheilsamen Handlungen, von meiner alten Lebensweise, von meinen alten, anders gerichteten Anstrengungen, richte meine Achtsamkeit ganz auf die Befreiung aus und vertiefe all dies in der Meditation. Das ist meine Praxis, und ich erkenne nicht wie die Dinge, die ich noch nicht weiß, mich noch irgendwie an meinem Fortschreiten hindern könnten.


    Direkter kann ich persönlich garnicht üben.


    PS: Mit Trieb-Befreiung ist hier die Befreiung von dem Zuneigungs-, Abneigungs- und Unwissenheitstrieb gemeint.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Seit mehr als 10 Seiten ist dieser Thread OT.
    Warum wird das nicht, wie in so vielen anderen Threads abgetrennt????????????

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.


  • Wenn durch diese Praxis vollkommene (Trieb-)Befreiung möglich ist - wozu dann noch an Wiedergeburt, himmlische Wesen, Feuerhöllen etc. glauben? Warum genügt nicht einfach die Praxis?

  • gero: Du postest:

    Zitat

    "Was für eine Art von Person ist einer, der durch Vertrauen befreit ist? Da nimmt eine bestimmte Person nicht mit dem Körper Kontakt mit jenen Erlösungen auf, die friedvoll und formlos sind und Formen transzendieren

    MN70


    Um was handelt es sich ? Auf Basis welcher Übung ?
    Wenn du sagst tieferes Samadhi ist nicht notwendig bzgl.Vertrauenserlösung, wie kommst du darauf ?


    Ansonsten versteh ich schon was du sagen willst und find deine Herangehensweise auch gut.

  • Merkur-Uranus:
    Geronimo:

    Wenn durch diese Praxis vollkommene (Trieb-)Befreiung möglich ist - wozu dann noch an Wiedergeburt, himmlische Wesen, Feuerhöllen etc. glauben? Warum genügt nicht einfach die Praxis?


    Weil die Ansicht, das mit meinem Tod triebtechnisch nicht alles vorbei ist, wie auch immer man Wiedergeburt nun auslegt, für mich essentiell ist.
    Würde ich die Sache nicht so sehen, dann würde ich mich höchstwahrscheinlich nur einer besseren Wellness-Praxis zuwenden. Entsagung aber ist ein harter und schwieriger Weg, den man nicht ohne triftigen Grund gehen kann.


    Wozu sollte ich auf viele weltliche Freuden verzichten, wenn es am Ende keinen Unterschied machen würde? Für mich ist jedoch klar welchen Nutzen in der Entsagung liegt, und diese Klarheit ist erst dadurch entstanden, das ich "diese und die nächste Welt" in meine Betrachtungen miteinschließe.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • da steht nix von "nächster" sondern von "anderer" oder "über diese hinausgehende"

  • Elliot:
    Jikjisa:

    wiewonicht?


    In Majjhima Nikāya 70: Bei Kīṭāgiri (Kīṭāgiri Sutta).


    Viele Grüße
    Elliot


    naja, ich auch nicht.
    d.h. marginal ist da von weisheit die rede.

  • Jikjisa:

    gero: Du postest:

    Zitat

    "Was für eine Art von Person ist einer, der durch Vertrauen befreit ist? Da nimmt eine bestimmte Person nicht mit dem Körper Kontakt mit jenen Erlösungen auf, die friedvoll und formlos sind und Formen transzendieren

    MN70


    Um was handelt es sich ? Auf Basis welcher Übung ?
    Wenn du sagst tieferes Samadhi ist nicht notwendig bzgl.Vertrauenserlösung, wie kommst du darauf ?


    Ich denke damit sind die Vertiefungen gemeint. Das der durch Vertrauen Befreite auch ohne den Kontakt mit den Vertiefungen (Satori, wenn du so willst),
    in den Strom eintreten kann. Tieferes Samadhi bezieht sich darauf.


    Ich kann nicht versprechen das es auch ohne die Vertiefungen möglich ist, aber ich habe für mich persönlich keinerlei Zweifel mehr
    das ein Rückfall noch irgendwie möglich wäre. Mehr muss ich nicht wissen. Konkreter als jetzt kann ich nur noch im Kloster üben,
    und die Zeit ist für mich noch nicht gekommen.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • bel:

    "über diese hinausgehende"


    Das kommt für mich, was mein Verständnis angeht, auf's Selbe hinaus.


    Ich glaube jedoch auch nicht an eine persönliche Wiedergeburt. Ich glaube nur an Ursachen und Wirkungen die neue Geburten bedingen.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Doris Rasevic-Benz:

    Seit mehr als 10 Seiten ist dieser Thread OT.


    Es geht um richtige Ansicht.


    Gibt es so etwas im achtfachen Pfad des säkularen Buddhismus auch? Falls ja: Was ist das da?


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Doris Rasevic-Benz:

    Seit mehr als 10 Seiten ist dieser Thread OT.
    Warum wird das nicht, wie in so vielen anderen Threads abgetrennt????????????


    Ich finde es passt zum Thema, wie Merkur-Uranus' Frage zeigt.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Löschen .............................................................

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Geronimo:


    Weil die Ansicht, das mit meinem Tod triebtechnisch nicht alles vorbei ist, wie auch immer man Wiedergeburt nun auslegt, für mich essentiell ist.
    Würde ich die Sache nicht so sehen, dann würde ich mich höchstwahrscheinlich nur einer besseren Wellness-Praxis zuwenden. Entsagung aber ist ein harter und schwieriger Weg, den man nicht ohne triftigen Grund gehen kann.


    Wozu sollte ich auf viele weltliche Freuden verzichten, wenn es am Ende keinen Unterschied machen würde? Für mich ist jedoch klar welchen Nutzen in der Entsagung liegt, und diese Klarheit ist erst dadurch entstanden, das ich "diese und die nächste Welt" in meine Betrachtungen miteinschließe.


    Das halte ich für einen essenziellen Unterschied zwischen säkularen und traditionellen Buddhisten. Denn diese Vorstellungen beruhen auf sehr unterschiedlichen Weltbildern und Glaubenssätzen.


    Ich möchte sagen, dass meiner Ansicht nach traditionelle Buddhisten ein eher negatives Menschenbild haben: Er muss durch den Glauben an Wiedergeburt in Bewegung versetzt werden - was letztlich eine angstbasierte Motivation ist.


    Während den säkularen Buddhisten eher ein positives Menschenbild zugrunde liegt: Der Wunsch nach Befreiung ist dem Menschen eigen und er wird aus diesem Wunsch heraus, alles erdenkliche unternehmen, um Befreiung zu erlangen. Selbst wenn er nicht sagen kann, was nach dem Tode kommt.


    Insofern braucht es wohl beide Formen: Für diejenigen Menschen, die ihren Hintern nicht hochbekommen (beziehungsweise runter aufs Kissen), braucht es eine angstbasierte Motivation (Feuerhölle!), während andere Menschen aus eigenem Antrieb genügend Motivation besitzen, dem Leiden ein Ende zu setzen, einfach weil sie den Funken der Befreiung in sich spüren.

  • Merkur-Uranus:

    Wenn durch diese Praxis vollkommene (Trieb-)Befreiung möglich ist - wozu dann noch an Wiedergeburt, himmlische Wesen, Feuerhöllen etc. glauben? Warum genügt nicht einfach die Praxis?


    Das ist im Prinzip eine vernünftige Einstellung.


    Zitat

    "Wenn er so weiß und sieht, ist sein Geist vom Sinnestrieb befreit, vom Werdenstrieb und vom Unwissenheitstrieb. Wenn er so befreit ist, kommt das Wissen: 'Er ist befreit.' Er versteht: 'Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.'"


    (MN 27)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Geronimo:
    bel:

    "über diese hinausgehende"


    Das kommt für mich, was mein Verständnis angeht, auf's Selbe hinaus.
    Ich glaube jedoch auch nicht an eine persönliche Wiedergeburt. Ich glaube nur an Ursachen und Wirkungen die neue Geburten bedingen.


    Aber an ein persönliches Leben glaubste?


  • Wovor sollte ich Angst haben? Mein potentiell nächstes Leben könnte nur ein überaus angenehmes werden, wenn ich mich weiter an den 8fachen Pfad halte. Die Aussicht jedoch, die selben Dinge immer und immer wieder zu erleben, mal in grün, mal in braun, mal in lila, ist jetzt schon, in diesem Leben, sehr ernüchternd für mich.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)