störende Geräusche während der Meditation?


  • Eben solche "Verweilzustände", woGeräusche nicht mehr als störende Geräusche wahrgenommen werden. (Oder wo Geräusche garnicht mehr gehört werden).
    Oder auch die inneren störenden Geräusche und Gedanken. Wo eben schon eine gewisse Ruhe und Abgegrenztheit zur Aussenwelt stattfindet.
    Ob das jetzt "in dem Sinne" Nichtheitsgebiet wäre, weiss ich nicht.
    Es steht kein Etikett dran. :)


    Mit nicht mehr draus machen, meine ich eben, das Geräusche eben einfach als Geräusche angenommen werden.
    Er hört, aber nicht mehr als nur das Hören ist da. Das Geräusch klopft an der Sinnespforte an, wird gehört, aber weiter wird es nicht gelassen.
    Wenn die Geräusche länger betrachtet werden, kommt auch Werten und Anhaften dazu und schon ist die Achtsamkeit weg
    und der Geist driftet und segelt herum.


    Wenn du das mit der Fliege meinst mit der vollen Kanne, dann ist es bei der Fliege eben möglich, sie zu entlassen aus der Meditation, was
    mit anderen Geräuschen auch möglich ist, wenn auch nicht so einfach. Andere nehmen Oropax oder suchen sich Plätze, wo es ruhig ist
    oder ruhige Tageszeiten. Das meinte ich damit.
    Die Fliege rauszulassen, heisst, die Situation besser und einfacher zu machen, so wie mit dem Oropax.


    Grüsse in den sonnigen Tag


  • Ach so, verstehe. Aber durch das Reagieren, was bei diesem Beispiel im kompletten Abbruch der Meditation mündet, würde ich nicht das den neuen Weg (Loslassen, Entspannen & Zurückkehren) üben, sondern einfach den gewohnheitsmäßigen Tendenzen folgen. Nichts änderte sich.


    Für mich ist das ein Thema zur Zeit. Ich bin recht Geräusch'empfindlich' zur Zeit.
    Auch im Alltag.


    Nun lebe ich aber genau im Zentrum einer echt krachigen Metropole .


    Erst war ich bemüht, lärmige Umgebung zu vermeiden. Das stellte sich als mühselig heraus,
    denn zur Zeit gibt es kaum ruhige Örtchen. Verkehr und Baustellen dominieren das Geräuschangebot an vielen öffentlichen Orten.


    Also sagte ich mir, das geht so nicht, ich kann dem nicht entkommen, denn es geschieht in mir.
    ICH mache es. Oder ich mache es nicht.
    Ich lasse den Lärm störend werden, will es anders haben und versuche daraufhin sogar, die Welt anders zu gestalten. Oder ich lasse es wie es ist, entspanne mich, lächle und kehre zurück zur Tätigkeit in der Gegenwart.

  • Mirco:

    Ich lasse den Lärm störend werden, will es anders haben und versuche daraufhin sogar, die Welt anders zu gestalten. Oder ich lasse es wie es ist, entspanne mich, lächle und kehre zurück zur Tätigkeit in der Gegenwart.


    Nein, nicht den Lärm werden lassen. Lass den Lärm, was er ist. Wenn du ihn werden lässt, macht du mehr daraus, als der Lärm (wert) ist. Entspanne und lächle ! :) Ja.
    Ein entspannter Geist schafft ein anderes Erleben.
    Einfach nur hören. Einfach nur schauen. Bring dich nicht ein in den Prozess dieses Werdens und mehr Werdens von Gesehenem oder Gehörtem. Sich achtsam dem eigenen Tun zuwenden. In der Gegenwart. Im achtsamen Gewahrsein deiner eigenen Gegenwärtlichkeit verweilen, die mit dem Lärm drumherum nicht wirklich was zu schaffen hat.


    Wenn ich zum Einkaufen laufe oder sonst wohin, versuch ich, die Geräusche auszublenden, zumindest soweit es geht. Ich weiss, wie ich gewöhnlich mit Geräuschen umgehe; was für eine Wirkung sie auf mich haben, wenn ich mich den Geräuschen zuneige.
    Würd ich achtsam (gegenwärtig sein im Moment meines Tuns) auf mein Gehen achten, wären die Geräusche nur Randerscheinung. Sie wären schwächer, weicher, im Hintergrund.
    Worauf ich damit hinauswill, ist schom im alltäglichen Leben zu üben, was ich dann in der Meditation weiterführen kann, nämlich das sich nicht störenlassen von Geräuschen. Was ich (das Bewusstsein) im Alltag erlebt und gelernt habe, kommt in der Meditation zur Hilfe und umgekehrt ebenso.
    Das Problem ist, dass wir durch das aktive (scheinbar bewusste) Hinhören und nochmal Hinhören, den Geräuschen eine Wichtigkeit beimessen, die es garnicht hat und es kommt dadurch zu Anhaften. Rein technisch haftet das Geistbewusstsein am Gehörtem, anstatt es einfach nur wahrzunehmen als etwas Vorübergehendes (anatta).


    In der Meditation werden die Geräusche nach und nach sanfter, weicher, entfernter. Natürlich nicht jedes Mal.
    Ich weiss, dass es "anstrengend" ist oder sein kann, sich soweit zu konzentrieren, um auf auf dem Objekt zu bleiben, dass Geräusche nicht mehr als störend empfunden werden.

  • hallöchen mirco,


    wir wohnen ja in der selben metropole und bei mir is nonstop gräuscheparty. eine efeubewachsene häuserfront vorm fenster, mit vielen vogelnestern, deren einwohner relativ laut und in einem sehr hohen ton tschiepen, das krankenhaus mit seinem hubi-platz und den sirenen, die baustelle, die seit ca 2jahren da is (ich weiß auch nicht...), flugzeuggeräusche, die sirene die im bürogebäude gegenüber ab und zu losgeht (is n bisschen wie n fliegeralarm), die hauptstraße, usw. abgesehen davon ist mein hinterhof wie ein lautsprecher konstruiert. dazu kommen dann noch alle möglichen gerüche, die absurderweiser ebenso gebündelter wirken und meine nachbarn die nonstop kochen, haben ihr küchenfenster direkt neben meinem fenster. ich meine, das ist nicht so n bisschen baumrascheln oder so, was da stört. ich hab mich großteils daran gewöhnt, aber leute die mich besuchen äußern das auch, ohne das ich was sage und der besuch beschränkt sich meistens auf ca eine stunde, dann flüchten sie. diese störungen sind dauerhaft da und auch mit geschlossenem fenster noch wahrnehmbar. so richtig gut sammeln ist bei mir mit diesen geräuschen nicht möglich und ich benutze oft oropax, manchmal auch zum schlafen. stressbedingt ist die sinneswahrnehmung auch gereizter und ein paar tage im jahr laufe ich auch tagsüber damit durch die strassen. je nach meditationsabsicht schirme ich auch weitere reize ab. der unterschied ist schon ziemlich groß, aufgrund der zerstreuung. die sinne haben definitiv mehr zu tun, auch wenn ich mich nicht daran störe, dann ziehen sie trotzdem aufmerksamkeit, aufgrunde der lautstärke und vielfalt dieses spektrums und die betrachtung ist dementsprechend qualitativ anders.


    versuch's einfach mal mit oropax und dann guck.


    grüzli

  • mudita:

    Worauf ich damit hinaus will, ist schon im alltäglichen Leben zu üben, was ich dann in der Meditation weiterführen kann, nämlich das sich nicht stören lassen von Geräuschen. Was ich (das Bewusstsein) im Alltag erlebt und gelernt habe, kommt in der Meditation zur Hilfe und umgekehrt ebenso.


    Dann sind wir uns ja einig. Meditation ist Leben. Leben ist Meditation. Was ich jetzt tue, bestimmt, wie ich in der Zukunft werde. Ich kann mich jederzeit erinnern.


    mudita:

    Das Problem ist, dass wir durch das aktive (scheinbar bewusste) Hinhören und nochmal Hinhören, den Geräuschen eine Wichtigkeit beimessen, die es gar nicht hat und es kommt dadurch zu Anhaften. Rein technisch haftet das Geistbewusstsein am Gehörtem, anstatt es einfach nur wahrzunehmen als etwas Vorübergehendes (anatta).


    Ja, genau. Geistige Aufmerksamkeit für die Ablenkung ist die Nahrung für's Anhaften und Werden


    Nur eins erstehe ich bei Dir nicht. Aus meiner Sicht widersprichst Du Dir. Oder ich verstehe es nicht.


    1. zum Einen:
    - "Integrier die Töne. Lass sie Teil der Meditation sein. Lass dich darauf ein und sperr dich nicht dagegen."
    - 'Einfach nur hören. Einfach nur schauen. Bring dich nicht ein in den Prozess dieses Werdens und mehr Werdens von Gesehenem oder Gehörtem"
    - usw. usf., s.u.


    2. dann aber:
    - "versuch ich, die Geräusche auszublenden"
    - "stört es eine Weile nicht, aber dann steh ich auch auf"


    Unter 1. steht der von Dir geschilderte Idealfall. Unter 2., wie es Dir tatsächlich ergeht. Richtig? Weil Du schreibts ja:

    mudita:

    Würde ich achtsam (gegenwärtig sein im Moment meines Tuns) auf mein Gehen achten, wären die Geräusche nur Randerscheinung. Sie wären schwächer, weicher, im Hintergrund.


    Wenn nein: 'versuchen, nicht zu hören' ist bereits aktiv Aufmerksamkeit schenken. Je mehr ich versuche, etwas nicht zu tun, desto mehr bin ich mit der geistigen Aufmerksamkeit bei der Sache, die geistige Aufmerksamkeit ist nicht bei dem, was ich tue, sondern bei einem wegdrücken, verdrängen, aktives Nicht-Wollen.



    Zitat

    In der Meditation werden die Geräusche nach und nach sanfter, weicher, entfernter. Natürlich nicht jedes Mal. Ich weiß, dass es "anstrengend" ist oder sein kann, sich soweit zu konzentrieren, um auf auf dem Objekt zu bleiben, dass Geräusche nicht mehr als störend empfunden werden.

    Wenn richtig ausgeführt, kann Meditation nicht anstrengend sein.
    Um beim Objekt zu bleiben, muss man sich nicht anstrengen. Im Gegenteil.
    Siehe Dein Beitrag:

    mudita:

    Entspanne und lächle ! :) Ja. Ein entspannter Geist schafft ein anderes Erleben.

  • JazzOderNie:

    Oropax


    Zum einen:
    ja. Man fängt ja nicht als Super-Yogi an.Vielleicht hole ich mir die Mal führ's Fahrrad. Dann aber nicht Oropax, sondern solche, wo Richtungshören trotzdem möglich ist.


    Zum anderen:
    Wenn ich versuche, die Umgebung so zu beeinflussen, dass sie mehr meinen Vorlieben entspricht,
    trainiere ich nicht Begehren oder Anhaften loslassen und beobachten,
    sondern genau das Gegenteil, Begehren und Anhaften ausleben.


    Hmm, hmm, hmm...

  • wie gesagt, ich sprach nicht von immer und meinte "teste es" und dass es abhängig sei von... , wenn alles angenehme für dich mit begehren gleichzusetzen ist, dann prüfe es nicht.

  • Werte Jazz,


    JazzOderNie:

    ich sprach nicht von immer und meinte "teste es" und dass es abhängig sei von..., wenn alles angenehme für dich mit begehren gleichzusetzen ist, dann prüfe es nicht.


    Ich setze nicht alles angenehme mit Begehren gleich, so viel Einsicht ist mir noch nicht zu Teil geworden ;o).


    Ich stelle nur den Weg zur Diskussion, mit welcher die Funktionsweise von Begehren beobachtet und verstanden werden kann.


    Wie gesagt, es ist noch kein Super-Yogi vom Himmel gefallen und gewisse Erleichterungen hat der Buddha ja auch empfohlen (ruhig mal'n Plätzchen, wenn möglich)


    Schöne Grüße

  • hammava-obakra, ich dachte schon "is nich dein ernst?!". ;)


    manche posts hier finde ich schmu. man kann keine fliege oder ne stark befahrene straße oder mal n brüllenden nachbarn mit ner berliner geräuschkulisse vergleichen, vor allem wenn man schon gestresst ist. schlagbohrer, kinder, autos, flugzeuge, zwischendurch pöbelt mal einer und das möglichst gleichzeitig, aber immer anders. sollte jetzt einer sagen "doch", dann bitte aus der erfahrung heraus und nicht aus der vorstellung. wenn du nicht in die versenkung oder "rechte konzentration" kommst, weil deine sinne nonstop gereizt werden durch alles mögliche und du schon zu gestresst oder zerstreut bist, dann kannst du diese nichtvorhandene konzentration bzw diesen zerstreuten geist auch nicht nutzen um diese sinneseindrücke "fließen zu lassen". je nach verfassung. man entwickelt dadurch (nach meiner erfahrung) auch keine geistesruhe oder irgendetwas in der richtung. in der meditation hat man sich ja schon gewisse innere und/oder äußere (grund)bedingungen geschafft oder schafft sie sich (zb metta), die es ermöglichen sich zu sammeln, usw. (jedenfalls ist das bei mir so) und wenn man die ganze zeit damit beschäftigt ist, während einer "falschen konzentration" seinen sinneseindrücken hinterher zu jagen (wie gesagt: mit entsprechend starkem und breiten reizspektrum), dann hat man nicht den geist gezügelt, sondern geräuschen nachgejagd und dafür ist keine meditation nötig. das merkt man dann selbst. das klingt jetzt doof, aber eig müsste man, um ganz "richtig" zu meditieren schon eine "korrekte aufmerksamkeit" haben und ich weiß ja nicht, wie schlimm es bei dir mit den störungen ist, aber wenn es dauerhaft nicht geht, dann solltest du mE etwas anderes versuchen, ob das so FÜR DICH unter diesen umständen überhaupt umsetzbar ist. vllt ist es auch einfach phasenabhängig oder sonstewas, aber nicht versuchen dich zu etwas zu zwingen und es zu akzeptieren, weil das angeblich so mega buddhistisch wäre, wie manche user es suggerieren. das ist für mich asketen-schmu oder dogmatismus, das einzige was ICH auf dauer damit erreiche ist, meinen geist wieder falsch zu konditionieren und damit zu "betäuben" oder träge zu machen. ob das bei dir auch so is, das weiß ich nicht, aber wenn du es testest und einen unterschied merkst, kannst du danach vergleichen und rumprobieren, im allerschlimmsten fall musste wohl in den wald ziehen. vllt geht das nicht, aber dann bist du um eine (meditations)erkenntnis reicher und oropax sind sporadisch evtl doch ganz ok.


    liebe grüße

  • Doch der Anstieg der Besucherzahlen und die vielen neuen Wohnhäuser, die in der ursprünglich ruhigen Gegend um Antaiji herum gebaut wurden, führten zu so viel Lärm, dass sich Uchiyamas Nachfolger Watanabe Kôhô dafür entschied, den Tempel an seinen gegenwärtigen Ort am japanischen Meer umziehen zu lassen.


    http://www.sotozen.de/?page_id=98


    Mönche vertragen auch keinen Lärm, soviel dazu.
    Begründung: es sind auch nur Menschen :)

  • @ mirco:

    Zitat

    Ich stelle nur den Weg zur Diskussion, mit welcher die Funktionsweise von Begehren beobachtet und verstanden werden kann.


    Das ist das Problem warum Du meinst Du müsstest Geräuschen eine besondere Aufmerksamkeit widmen. Wem oder Was zwingt Dich zu beweisen dem Lärm der Strasse Stand zu halten?Entgegen die Lehre?!
    Ist denn ein Geräusch ein Med-Objekt ?( plöd Kasina )

  • Werte/r Hotei,

    Hotei:
    Mirco:

    Ich stelle nur den Weg zur Diskussion, mit welcher die Funktionsweise von Begehren beobachtet und verstanden werden kann.

    Das ist das Problem. Warum meinst Du, Geräuschen eine besondere Aufmerksamkeit widmen zu müssen?
    Wer oder was zwingt Dich zu beweisen, dem Lärm der Strasse Stand zu halten zu müssen? Entgegen die Lehre?!


    Ich lebe mit vielen, relativ lauten Geräuschen, die in Rund um die Uhr da sind. In der Wohnung (etwas) weniger, sobald ich sie wie auch immer öffne oder gar raus gehe, schon viel viel mehr. Ortswechsel ist zur Zeit undenkbar, deshalb bleibt mir nichts anderes übrig, als (wieder mal neu) zu lernen, damit zu leben.



    Hotei:

    Ist denn ein Geräusch ein Med-Objekt ?


    Nein, ist es nicht.


    Hotei:

    ( plöd Kasina )


    Was meinst Du damit?


    Schöne Grüße,
    Mirco

  • Mir scheint Du versuchst Wissen zu sammeln anstatt die Aufmerksamkeit sich sammeln zu lassen. Deswegen die Frage, ob Geräusche ein Objekt sind in Deiner "Tradition".
    Ein Großstadtyogi sollte sich wie jeder vernünftige Yogi überlegen, ob das Starren auf Geräusche nicht dem "Starren auf Ziegen"( Film) ähnelt. Die Ziege wird angestarrt damit sie tot umfällt und das soll dann "bei Feinden" so eingesetzt werden.


    Das Verkehrsaufkomen und der Menschen"auflauf" in den Städten hat zugenommen,damit auch die Bautätigkeit und die notgedrungene Aufmerksamkeit auf die Umwelt. "Der Yogi" ist flexibel und sucht sich "geschickte Mittel" aus je nach Situation(Rund-Um-Mantren,Achtsamkeit auf das Austamen,Mala im Bus...das Tandien in der Sauna... Kinhin auf dem ruhigen Gehweg, "Naturmusike und Rezitationen" vom MP3...)


    Ein ungeschicktes Mittel wäre es warscheinlich sich im Knast für pinke Ohrpax zu entscheiden oder für Ohropax beim Fahrradfahren( lebensgefährlich)Ansonsten sind diese knautschigen Dinger in der Stadt phänomenal.


    Das Sinnesbewusstsein funktioniert so. Es ist weder gut noch schlecht. Das Sinnesbewusstsein sondiert die Gegebenheiten um zu bevorzugen oder abzulehnen ( Objekt-Subjekt ) Dafür ist es da, das ist seine Funktion, deswegen überleben wir.


    Zwingt "der Yogi" sich entgegen der Situation zu "Sammlung" steigt die Anspannung,damit die Reizbarkeit. Es ist nicht möglich "in der Bewegung" "in der Stadt" sich tiefer zu lassen. Deswegen lebt ein Yogi der was auf sich hält nicht in Städten. Ist es aber so, ist es Karma. Mit Karma geht man "geschickt" um oder es knechtet einen. Umbringen tut es einen so oder so.

  • Zitat

    oder für Ohropax beim Fahrradfahren( lebensgefährlich)


    Nö, isses nicht, ich leb noch trotz 20 Jahren Oropax beim Radfahren. Hörgeräte für Fussgänger wären da angebrachter.


    Mönche ziehen um wie es auch die Mönche von Antaiji getan haben weil Lärm (und damit sind nicht Bienen oder Mücken gemeint) sehr störend ist. Ist Lärm gleichmässig ohne Unterbrechnung kann man sich dran gewöhnen. Wird er unregelmässig und nicht vorhersehbar dann ist nichts mit konzentrieren weil - geht nicht.

  • Vielleicht ist ja das was für die Lärmgeplagten:
    Auf Radio Klassik gibt es online jetzt auch einen Bereich "nature". Da laufen den ganzen Tag Geräusche aus der Natur. Vögel, Bachrauschen, Meer, Regen … keine Werbung. Wir wohnen zwar ruhig und im Grünen und die Vögel machen den ganzen Tag Konzert, aber statt Radio zu hören lass ich das laufen _ Meer haben wir ja nicht. Vielleicht hilft das auch bei der Meditation?


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

    Einmal editiert, zuletzt von Doris ()

  • Hallo werte/r Hotei,

    Hotei:

    Mir scheint Du versuchst Wissen zu sammeln anstatt die Aufmerksamkeit sich sammeln zu lassen.


    Eigentlich kenne ich meinen Übungsweg. Nur manchmal komme ich ein wenig ab und bin dann leicht ver(w)irrt. Dann tut es mit gut, solchen Smalltalk zu führen. Nein, das ist kein Wissen sammeln.



    Hotei:

    Ein Großstadtyogi sollte sich wie jeder vernünftige Yogi überlegen, ob das Starren auf Geräusche nicht dem "Starren auf Ziegen"( Film) ähnelt. Die Ziege wird angestarrt damit sie tot umfällt und das soll dann "bei Feinden" so eingesetzt werden. Das Verkehrsaufkomen und der Menschen"auflauf" in den Städten hat zugenommen,damit auch die Bautätigkeit und die notgedrungene Aufmerksamkeit auf die Umwelt. "Der Yogi" ist flexibel und sucht sich "geschickte Mittel" aus je nach Situation(Rund-Um-Mantren,Achtsamkeit auf das Austamen,Mala im Bus...das Tandien in der Sauna... Kinhin auf dem ruhigen Gehweg, "Naturmusike und Rezitationen" vom MP3...) Ein ungeschicktes Mittel wäre es warscheinlich sich im Knast für pinke Ohrpax zu entscheiden oder für Ohropax beim Fahrradfahren( lebensgefährlich)Ansonsten sind diese knautschigen Dinger in der Stadt phänomenal. Das Sinnesbewusstsein funktioniert so. Es ist weder gut noch schlecht. Das Sinnesbewusstsein sondiert die Gegebenheiten um zu bevorzugen oder abzulehnen ( Objekt-Subjekt ) Dafür ist es da, das ist seine Funktion, deswegen überleben wir. Zwingt "der Yogi" sich entgegen der Situation zu "Sammlung" steigt die Anspannung,damit die Reizbarkeit. Es ist nicht möglich "in der Bewegung" "in der Stadt" sich tiefer zu lassen. Deswegen lebt ein Yogi der was auf sich hält nicht in Städten. Ist es aber so, ist es Karma. Mit Karma geht man "geschickt" um oder es knechtet einen. Umbringen tut es einen so oder so.


    Berichte doch lieber aus Deiner Erfahrung.


    Schöne Grüße,
    Mirco

  • Werte/r mudita,


    mudita:

    der akt des Bewusstwerdens von Geräuschen muss unterbrochen werden, damit die Geräusche keine störenden Geräusche werden.


    Du weisst doch auch, dass es ein Bewusstseinswerdensprozess ist, der da abläuft


    kontakt durch die ohrmuschel, dann weiter bis ins wahrnehmende Bewusstsein, wo es dann zu Wertung und Anhaften kommt. Spätestens beim javana (Impulsion/Antrieb), wo es sich aufteilt in kusala, akusala, neutral sollte eingegriffen werden. Das ist jetzt Abhidhamma. Im Visuddhimagga steht darüber auch einiges. Ich müsste nachgucken, wie es im Einzelnen abläuft.


    Die Beschreibungen der Vorgänge aus dem VM halte ich für zu detailliert, als dass es (besonders) für den Alltag hilfreich ist.


    Es läuft ab, wie z.B. in M148 beschrieben:


    Geräusch+Ohr+Bewusstsein=Ohr-Kontakt
    daraus folgt Empfinden
    daraus folgt Begehren
    daraus folgt Anhaften
    daraus folgen gewohnheitsmässige Tendenzen



    Zitat

    ich hab mal jemanden gefragt. jemanden, die mit buddhismus nichts am hut hat und auch inner grosstadt lebt. Sie verlagert ihre Aufmerksamkeit, die ja sonst von den lauten Geräuschen gestört wird. Sie achtet auf Vogelgeräusche oder schaut sich Wolken an. Es ist eine Verlagerung, die aber durchaus heilsam sein kann, weil das Bewusstsein sich dann eher (hoffentlich) den leiseren und damit angenehmereren Geräuschen zuwendet und auch dadurch lernt, die ruhigeren Geräusche zu suchen.


    Ich habe es probiert, es funktioniert nicht sehr gut, denn es ist eine Reaktion motiviert durch das ich-will-es-anders-als-es-ist. Führt zu keinem geschmeidigen, aufmerksamen und entspannten Geist.




    Schöne Grüße.
    Mirco

  • Werte Freunde,


    heute war ich mal wieder mit dem Rad in der schnuckeligen >75 dB(A)-Nachbarschaft² unterwegs um gewöhnliche Alltagsdinge zu erledigen.
    Aber was war los? Alle Geräusche gingen einfach durch.
    In mir herrschte Ruhe, ich war entspannt und lächelte vor Glück.
    Ja, so kann es auch gehen.


    Schöne Grüße,
    Mirco

  • Mirco:


    Ich habe es probiert, es funktioniert nicht sehr gut, denn es ist eine Reaktion motiviert durch das ich-will-es-anders-als-es-ist. Führt zu keinem geschmeidigen, aufmerksamen und entspannten Geist.
    Schöne Grüße.
    Mirco


    Wenn du so daran gehst, wird das auch nichts. Nicht wollen, einfach tun. :)


    aber dir gehts ja wieder gut. hauptsache ist das.


  • das hatte ich als antwort, aber wie es aussieht, war es nur vorübergehend bei dir mit störgeräuschen.


    ansonsten, wenn es noch mal passiert, frag deinen lehrer ! wenn das geht


    Wenn ich merke, das ich auf Geräusche achte (das Geistbewusstsein, dass sich dem Gehörten zuwendet), dann geh ich enger an das Objekt. Näher, konzentrierter und ich merk, wie das Geräusch weicher wird, leiser. Und es macht Spass, das zu bemerken!
    Das Geräusch ruft nicht mehr: Hey, Hier bin ich, nimm mich gefälligst wahr.
    Es tritt in den Hintergrund, weil es keine Beachtung mehr bekommt.
    Wie es mir bei extrem starken und unterschiedlichem lärm gehen würd, weiss ich nicht.


    Es gibt auch irgendwo Folgendes : Ein Hund bellt (von mir aus ein Schlagbohrhammer rattert), der MediMensch fühlt sich gestört. Es wird dann gesagt, dass mensch es so handhaben sollte, dass die einzelnen reinkommenden verschiedenen Frequenzen des Lärms "betrachtet" werden sollen und so den ganzen Lärm aufteilt, dass er eben nicht wie eine geballte Ladung reingefegt kommt, sondern als einzelne Frequenzfragmente.
    Es steht da auch, dass die Geräusche und ihre Wellen gemocht werden sollten oder angenommen werden sollten. Ob das geht?
    Geräusche als Dämonen, die gefüttert oder eingeladen werden ? Habe es noch nirgendwo gelesen.
    Also recht verschiedene Herangehensweisen.


    mirco .. ansonsten frag deinen Lehrer. Wenn er in der gleichen Stadt lebt, kennt er die Geräuschkulissen.
    Vllt ist es ja wirklich nur vorübergehender Natur, weil du ja mal schriebst, dass du im Moment sehr geräuschempfindlich bist.


    ich hoffe, du findest die notwendige ruhe bei geräuschen :)

  • @ Mirco:

    Zitat

    Berichte doch lieber aus Deiner Erfahrung.


    Aber immer ! Ich red nie theoretisches, zusammengesponnenes. Wozu auch ?
    Das ist meine Erfahrung.


    Warum warst Du entspannt ? Vielleicht weil Du aufgehört hast an/über Geräusche zu denken...da geht ja dann das Sinnes-Bewusstsein hin. Aber da will es gar nicht hin.Es ist voll angenervt. Die Sinne wollen ja immer Ruhe,Grünes, Weitblick,Wärme... deswegen hüte und schütze ich sie. Gestern hab ich meine Sonnebrille verschenkt...merk ich doch direkt. Buddha saß ja auch im Schatten :)

  • Zitat

    aber Avocados, Mandeln und das alles hilft den Nerven. Nicht zu vergessen die wunderbare Schokolade


    Möglichst nicht vor der Meditation, das rumpeln im Bauch kann sehr störend sein wenn alles um einen ruhig ist und man nur Verdauungsgeräusche hört. :D

  • Wenn du früh morgens aufstehst, hast du eine Zeitlang deine Ruhe. Der Dalai Lama steht um 3:30 h in der Nacht auf, weil dann alles ruhig ist und man ungestört meditieren kann. Wenn der Dalai Lama Ruhe zum Meditieren braucht... Am Morgen ist der Geist auch frisch und wach. Dann kann man am Besten meditieren hat er gemeint.