7 Jahre in Tibet: Beispiele für den Buddhismus.

  • Passt, Sudhana. Ich wage mir nicht anzumaßen, dass ich besser als du über die Notwenigkeit oder Nicht-Notwendikgeit einer Parteimitgliedschaft bei der NSDAP Bescheid weiß.


    Dein abschließendes Urteil über Harrer könnte man übrigens auch über einen Oskar Schindler fällen, wenn man denn möchte.


    Einigen wir uns darauf:


    Sudhana:


    Es geht darum, nicht zu vergessen - gerade das schärft den Blick auf die Gegenwart.


    Und dies ist wohl das Spiegel-Interview, worauf du dich beziehst:


    „Ich wollte nie weg aus Tibet“

  • Leute, liebe Leute. Könntet ihr diese Diskussion nicht in einem anderen Thread führen? Ich würde gerne Antworten auf diesen Beitrag bekommen, die auch was damit zu tun haben.

  • Du hast geschrieben: Der buddhistische Glaube. Ich weiß gar nicht, ob man so viel glauben muss, denn nach längerem Überlegen stellen viele fest, dass die Grundsätze der Philosophie richtig sind - ganz einfach weil es keine Alternative dazu gibt, die Sinn machen würde, was auch zunehmend die Wissenschaft, vor allem Quantenphysik, bestätigt. Und nicht nur das - eine letzendliche Gewissheit erfährt man selbst in der Rückführung zu den eigenen geistigen Energien. Etwas als 'richtig buddhistisch' zu bezeichnen wäre die Erkenntnis der Leerheit, des Dukkha, des Bedingten Entstehens sowie die Akzeptanz der Verhaltensethik (dazu gehören auch die berühmten Regenwürmer), weil das alles zusammen eine Wirkung entfaltet, die zu noch mehr Weisheit und Mitgefühl, letztendlich dann auch zur Befreiung aus dem Daseinskreislauf führt. Alles, was diesen Erkennungs- bzw. Entwicklungsprozess unterstützt, ist 'buddhistisch' wirksam. Man findet die Essenz der Lehre sowie in Buddhas Lehrreden als auch in den Methoden jeder altertümlichen buddhistischen Tradition.

  • Alltibasu:

    Leute, liebe Leute. Könntet ihr diese Diskussion nicht in einem anderen Thread führen? Ich würde gerne Antworten auf diesen Beitrag bekommen, die auch was damit zu tun haben.


    Wenn Du Dir die Mühe machst, zumindest mal die von mir verlinkte Rezension des Buches über Harrer zu lesen (sie ist nicht sonderlich lang), dann verstehst Du vielleicht auch, was diese Diskussion (die von meiner und wohl auch von Elkes Seite ohnehin abgeschlossen ist) mit dem Film, über den Du schreiben sollst, zu tun hat. Jedenfalls mehr als Hollywood mit Tibet.


    Ist vielleicht gar nicht verkehrt, sich auch in dieser Hinsicht etwas Hintergrundwissen zu dem Film anzueignen.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Wenn jemand eine Botschaft rüberbringt, was macht mehr Sinn - sich mit dem Inhalt der Botschaft zu beschäftigen, oder sie zu ignorieren und alle möglichen Informationen über Persönliches und Privates des Boten zu sammeln? Das ist in meiner Vorstellung Ignoranz, die sich dadurch auszeichnet, dass man außer der eigenen Anschauungen keine anderen zulässt. Wie wenn man behaupten würde ganz allein auf der Welt zu sein wenn man sich nur fest genug die Ohren zu hält und die Augen schließt.


  • Sagt das alles jetzt eigentlich irgendwas über den Dalai Lama und die Wahl seiner Freunde aus? Erst kürzlich hat er in einem Interview von seinem "Freund George W. Bush" gesprochen und irgendwie ist ja jeder sein Freund, den er ein zweites Mal trifft. Aber soweit man weiß, kommt kaum einer dem Titel "Freund vom Dalai Lama" näher als Heinrich Harrer.

  • Lieber Alltibasu, ich habe dir eine ausführliche PN geschickt, in der ich den Film, den ich heute noch fand, kommentiert habe.
    Ich hoffe, du schreibst uns nächste Woche, wie dein Vortrag ankam.

  • Liebe Elke, ich möchte dir zustimmen. Und erlaube mir eine kleine Spitze, weil ich dem Schüler ja nun meine themenbezogene Hilfe zukommen ließ und das Thema von dieser Seite her abgedeckt habe.


    Natürlich sollte man die Kritik an Harrer bedenken. Aber wenn ich mir überlege, dass er dann mit 26 oder 27 Jahren in Gefangenschaft kam, und das für 5 Jahre, während Helmut Schmidt noch mit 26 Jahren seine "tadelfreie nationalsozialistische Haltung" bescheinigt bekam und später Bundeskanzler wurde - dann frage ich mich wirklich, was die Aufregung um Harrer soll. Wenn man bei Schmidt die "Allerweltseinträge" relativiert, warum gestattet man das Harrer nicht, der Sportlehrer war und im Krieg selbst "weit ab vom Schuss"?
    http://www.spiegel.de/politik/…machtsakte-a-1005719.html


    Was mir an Harrer im Spiegel-Interview gefällt ist, dass er sich nicht von der ganzen Atmosphäre um den Dalai Lama einlullen ließ und kritischen Abstand zur Religion bewahrte. Das zeigt sich meines Erachtens sogar noch im Film, denn der ist kein gelungenes Plädoyer für den Buddhismus, sondern eher ein Folklore-Porträt.

  • Yofi:

    Wenn jemand eine Botschaft rüberbringt, was macht mehr Sinn - sich mit dem Inhalt der Botschaft zu beschäftigen, oder sie zu ignorieren und alle möglichen Informationen über Persönliches und Privates des Boten zu sammeln? Das ist in meiner Vorstellung Ignoranz, die sich dadurch auszeichnet, dass man außer der eigenen Anschauungen keine anderen zulässt. Wie wenn man behaupten würde ganz allein auf der Welt zu sein wenn man sich nur fest genug die Ohren zu hält und die Augen schließt.


    Was ist die Botschaft hier in unserem Fall? Es ist der Hollywood-Schinken '7 Jahre in Tibet'. Was heisst, sich mit dem Inhalt der Botschaft zu beschäftigen? Zunächst einmal heisst das, die Botschaft, die ja vorgeblich eine wahre Geschichte erzählen soll, hinsichtlich ihres Wahrheitsgehalt zu prüfen. D.h. zu prüfen, was das von der Botschaft vermittelte Bild Tibets mit der sozialen und politischen Wirklichkeit Tibets der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts zu tun hat. Und auch, was die in der 'Botschaft' von Brad Pitt gespielte Rolle mit Heinrich Harrer zu tun hat. Wer das ernsthaft tut, der erfährt etwas über die Botschaft - nämlich, dass sie keine wahre Geschichte erzählt, sondern Mythenbildung betreibt.


    Gutgläubig Botschaften zu schlucken - das ist Ignoranz.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Lieber Sudhana, wegen der Produktionsgesellschaften und des französischen Regisseurs würde ich nicht einfach von einem "Hollywood-Film" sprechen wollen. Es wird gleich zu Beginn darauf hingewiesen, dass Harrer Nazi war. Und die Aufgabe, die der Schüler bekam, war ja eine andere: Was ist hier "Buddhistisches" zu entdecken? In einem Ethikkurs werden dann populäre buddhistische Filmklischees womöglich zu interessanten Fragen nach einer buddhistischen Moral. Was die Mythenbildung angeht, so scheint mir der tibetische Buddhismus selbst da eine geeignete Matrix zu sein. Der Dalai Lama wird im Film als Wiedergeburt von Avalokiteshvara bezeichnet, eines Bodhisattvas. Trifft da nicht Mythos auf Mythos, auch wenn Harrer es nicht mit Sozialkritik hat, sondern mit Naturbewunderung? Letzteres hat er wohl mit dem Regisseur gemein.


    Interessant wäre ein Vergleich mit dem gleichnamigen Film von 1959, in dem Harrer selbst mitspielte. Vielleicht findet man den auch online.

  • Liebes Selbst, lass uns doch bitte an deiner weiteren Diskussion mit Alltibasu teilnehmen, damit wir versuchen können, die einzelnen Punkte gemeinsam zu erläutern. Was meistens als Erstes als Reaktion auf ein neues Thema aufkommt, ist das uns wohl bekannte Schema der Ablehnung oder Anziehung, anschließend die Suche nach Tatsachen, die unsere Haltung begründen würden. Solche Tatsachen gibt es in Wirklichkeit nicht, und man kann sicher noch verspätet versuchen, das eigentlilche Thema anstatt der eigenen Reaktionen darauf zu behandeln.

  • Sudhana:

    das ist Ignoranz.


    Ignoranz kann man auch den Vorgang der Projektion eigener Wünsche und Abneigungen auf andere Menschen nennen. Das bedeutet, dass man gewisse Umstände ignoriert und seinen Fokus auf das Ausleben der unbewussten Triebe richtet. Ob Ignoranz auch die Reaktion mit einschließt, bei der man sich der bewussten Betonung vermeintlich negativen Seiten der Anderen bedient, wäre noch zu klären. Im Allgemeinen heißt das eher Manipulatives Vorgehen oder Schaden-Wollen.


    Im Fall der Suche nach den Umständen und Resultaten, die im Leben anderer eine Rolle spielen oder gespielt haben, müssen wir oft zugeben, dass wir nur unserer Polarität stattgeben anstatt uns mit den wichtigen Inhalten ihres Wirkens zu beschäftigen, die für unsere eigene Weiterentwicklung von positiver Bedeutung wären.


    So auch in diesem Fall der historische Wert einer Dokumentation über die gemeinsame Zeit, die der Autor im Tibet mit dem Dalailama verbracht hat.


    Inwiefern der neue Film von der Originalbotschaft abweicht, kann ich nicht beurteilen. Vielleicht kann das eben jemand, der den Film kennt, erzählen - und das wäre auch im Sinne des Anliegens des werten Alltibasu.

  • Zitat

    man kann sicher noch verspätet versuchen, das eigentlilche Thema anstatt der eigenen Reaktionen darauf zu behandeln.


    Lieber Yofi, ein solches Problem hatte ich nicht, ich habe das eigentliche Thema behandelt. Morgen ist ja Abgabetermin, und ich bin davon ausgegangen, wer sich die gleiche Mühe macht wie ich und den ganzen Film vornimmt, wird das Alltibasu senden, statt hier erst eine öffentliche Diskussion einzuleiten, die nur auf Nebengleise führt (wie die Nazi-Mitgliedschaft Harrers). Ich brauche für meine Gedanken nicht den Segen anderer, und Alltibasu wird kritisch genug sein, zu nehmen, was ihm beliebt, von wem es auch kommen mag.


    Einige der Dinge, die mir auffielen, kann ich nächste Woche gern zitieren, weil sie Fragen nach buddhistischem Tiefsinn aufwerfen, wie die schon angedeutete Problematik mit den Würmern (wobei Alltibasu das ja gar nicht bis in die Tiefe abhandeln muss und das dann auch mehr Platz erfordern wird).

    • Offizieller Beitrag
    Yofi:

    Wenn jemand eine Botschaft rüberbringt, was macht mehr Sinn - sich mit dem Inhalt der Botschaft zu beschäftigen, oder sie zu ignorieren und alle möglichen Informationen über Persönliches und Privates des Boten zu sammeln? Das ist in meiner Vorstellung Ignoranz, die sich dadurch auszeichnet, dass man außer der eigenen Anschauungen keine anderen zulässt. Wie wenn man behaupten würde ganz allein auf der Welt zu sein wenn man sich nur fest genug die Ohren zu hält und die Augen schließt.


    Ich möchte nochmal betonen, dass ich das mit dem Nazi-Hintergrund nur deswegen aufgebracht habe, weil es ja in so einer Arbeit naheliegt, da das traditionelle Wertesystem der Tibeter mit dem der Begsteiger zu kontrastrieren. Und da wäre es ja ein technischer Fehler, ihnen weil sie aus dem Westen kommen, desegen ein liberales, individualistisches Denken zu untertstellen. Ein Fehler denn man vermeiden sollte. Mir ging es wirklich darum, dass da morgen eine gute Arbeit abgegeben wird, und nicht darum, Heinrich Harrer anzugreifen.

  • Selbst:

    Lieber Sudhana, wegen der Produktionsgesellschaften und des französischen Regisseurs würde ich nicht einfach von einem "Hollywood-Film" sprechen wollen.

    Annaud macht so wenig französische Filme wie Petersen deutsche - und Mandalay Entertainment ist eine ziemlich typische Hollywood-Produktionsfirma wie auch der Film mE eine ziemlich typische Hollywood-Produktion. Aber das ist ein unwesentliches Detail.

    Selbst:

    Es wird gleich zu Beginn darauf hingewiesen, dass Harrer Nazi war.


    Das war einer der eher zaghaften kosmetischen Versuche der Schadensbegrenzung für diese 70-Millionen-Dollar-Produktion, nachdem Lehner Harrers problematische Vergangenheit publik gemacht hatte. Das Lexikon des internationalen Films fasst es recht mE gut zusammen:


    „Ein ausuferndes exotisches Star-Epos, das die Wandlung Harrers vom arroganten Egoisten zum Menschenfreund beschreiben will, darüber aber die Chance zu historischer und spiritueller Vertiefung verpasst. Eindrucksvolle Landschaftspanoramen sind das Beste, was der Film zu geben vermag.“

    Selbst:

    Und die Aufgabe, die der Schüler bekam, war ja eine andere: Was ist hier "Buddhistisches" zu entdecken? In einem Ethikkurs werden dann populäre buddhistische Filmklischees womöglich zu interessanten Fragen nach einer buddhistischen Moral.


    Zu den "interessanten Fragen nach einer buddhistischen Moral", die dieser Film aufwerfen könnte, habe ich anscheinend eine etwas andere Sicht bzw. andere Interessen. Ja - was ist hier, in diesem Film eigentlich "Buddhistisches" zu entdecken? Genau das ist eigentlich der Punkt, der mich zur Beteiligung an der Diskussion motiviert hat. Zunächst: ich halte diese Art des "Zugangs" (i.e. per Hollywood-Märchen) zum Buddhismus und meinetwegen auch zu buddhistischer Ethik für didaktisch völlig verfehlt, auch wenn das für Schüler/innen möglicherweise attraktiv sein sollte. Damit werden mE lediglich Stereotypen transportiert und Vorurteile - insbesondere über Buddhismus als 'exotische Religion' - verfestigt. Genau das sollte im Ethik- oder Religionsunterricht gerade nicht passieren. Aus diesem Grund stelle ich mich auch gelegentlich als Diskussionspartner für Schüler/innen im Rahmen des Schulunterrichts (in einer 'Fragestunde') zur Verfügung und bemühe mich, dort so unexotisch wie möglich aufzutreten - so trage ich da z.B. bewusst keine Robe. Ich bin dem evangelischen Religionslehrer (dem ich auch freundschaftlich verbunden bin) dankbar für solche Gelegenheiten - mir ist allerdings auch bewusst, dass es Religions- bzw. Ethiklehrer gibt, denen gerade daran gelegen ist, das 'Exotische' nichtchristlicher Religionen herauszustellen.


    Harrer steht nun in diesem Film (und in der gestellten Aufgabe) stellvertretend für den Europäer, der dem Buddhismus bzw. einer buddhistisch geprägten Kultur begegnet. Und eben da stellt sich ebenfalls - nicht nur hinsichtlich der Art, wie der Film 'Buddhismus' darstellt - die Frage nach der Authentizität des Dargestellten. Alltibasu ist mit der Beantwortung einer solchen Fragestellung im Rahmen seiner Aufgabe gewiss überfordert. Trotzdem halte ich es für sinnvoll, diese Frage zu diskutieren.


    Ein weiterer (und vielleicht wichtigerer) Aspekt: in eben diesem Zusammenhang und unabhängig vom Thema Buddhismus bzw. Begegnung eines Europäers mit dem Buddhismus empfinde ich auch die Verharmlosung und Relativierung der Nazi-Vergangenheit Harrers im Hinblick auf aktuelle politische Entwicklungen als - schlicht gesagt - beunruhigend. Wie schon geschrieben, geht es mir nicht darum, Harrer "schlechtzumachen". Er war so gut oder so schlecht, wie er eben war und spätestens seit er tot ist, kann ihn nicht mehr kratzen, was man über ihn sagt oder schreibt. Bemerkenswert ist es allerdings, dass es Andere kratzt. - was dann zu der erwähnten Verharmlosung und Relativierung führt.


    Die illegale österreichische SA, deren Mitgliedschaft sich Harrer zeitweise gerühmt hat, war eine Terrororganisation, von der sich bruchlos eine ideologische Verbindungslinie zum NSU ziehen lässt. Dem vorgeblich harmlos-naiven Sportfunktionär, der sich unmittelbar nach dem 'Anschluss' Österreichs um Aufnahme in NSDAP und SS bewarb, kann unmöglich entgangen sein, was zwischen 1933 und 1938 im Reich vorgegangen ist: bereits im April 1933 Boykott jüdischer Geschäfte (mit SA-Posten vor den Geschäften), jüdischer Ärzte und Rechtsanwälte, Zulassungsverbot für jüdische Ärzte, Entlassung jüdischer Beamter. Im Mai die Bücherverbrennungen, im Juni die Auflösung aller noch verbliebenen oppositionellen Parteien, im September der Ausschluss aller Juden aus kulturellen Berufen. Zwei Jahre später die Nürnberger Rassengesetze, mit Beginn des Schuljahres 1936 'Rassentrennung' an den Schulen. 1937 wurde das KZ Buchenwald in Betrieb genommen und die systematische Deportation der Juden begann. Alles Ereignisse, die nicht nur Herrn Harrer kaum entgangen sein können und die er mit seinem Eintritt explizit und öffentlichkeitswirksam gut hieß. Zumindest dafür übernahm er mit seinem Beitritt auch eine Mitverantwortung - und dass der Holocaust nur die logische Fortsetzung dieser Politik war, muss ihm allerspätestens 1952 aufgegangen sein.


    Wir hatten hier kürzlich einen Thread über 'Reue' und seine Rolle im Buddhismus. Ein interessantes Thema für einen Ethikunterricht wäre nun beispielsweise, ob und wie die Begegnung des Nazis Harrer mit dem Buddhismus bei ihm zu einer Reue und geistigen Umkehr geführt hat. Und da spreche ich nicht von einer Reue wegen der Beeinträchtigung seiner Popularität durch die späten Enthüllungen, sondern wegen einer anderen Sicht auf die menschenverachtende Ideologie, zu der er sich bekannt hatte. Dafür gibt es allerdings in den Schriften und sonstigen öffentlichen Äußerungen Harrers nicht das geringste Indiz.


    "Interessant" wäre dieses Thema selbstredend nicht wegen Harrer, sondern weil es auf ein generelleres Thema verweist, für das der 'Fall' Harrer lediglich ein mögliches Muster aufzeigt: wie wirkt sich die Begegnung mit dem Buddhadharma eigentlich auf unsere eigenen politischen Einstellungen und Ansichten aus und - wenn dies der Fall ist - welche Konsequenzen in Bezug auf unser Handeln ziehen wir dann daraus? So in Hinsicht Reue und Umkehr? Was bedeutet es für unser persönliches Verhalten, wenn z.B. Funktionäre einer zunehmend populärer werdenden Partei meinen, an den Grenzen solle auf Flüchtlinge geschossen werden oder es sei für Bürger unseres Landes unzumutbar, einen Nachbarn mit dunkler Hautfarbe zu haben? Oder wenn ein bereits einschlägig bekannter Dharmalehrer (ich zögere etwas, dieses Wort in diesem Zusammenhang zu gebrauchen) in einer Massenveranstaltung ein Späßchen über im Mittelmeer ertrinkende Flüchtlinge macht?


    Wie verhält man sich da? Ignorant? "Wie wenn man behaupten würde ganz allein auf der Welt zu sein wenn man sich nur fest genug die Ohren zu hält und die Augen schließt"? Anders gefragt - um Deine Metapher aufzugreifen: Wo ist hier eigentlich das Hauptgleis und wo das Nebengleis? Nochmal anders gefragt: was geht uns - Alltibasu und seine Mitschüler eingeschlossen - eigentlich dieser Film an?


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Annaud, der früher auch mal Entwicklungshelfer in Kamerun war, hat für diesen Film damals von den deutschen Arthouse-Kinos (!) einen Hauptpreis bekommen. Sicher beherrscht er auch das Spielen auf der Gefühlsklaviatur, wie man sie mit dem Hollywoodkino identifiziert. Vor allem aber ist er bildgewaltig und hat einen Hang zu asiatischen Themen und Drehorten, kürzlich durfte er wieder in der Inneren Mongolei drehen.


    Ich glaube, der Rest deines Beitrags, lieber Sudhana, zeigt eher, dass Harrer dich "kratzt" und du auf politischer Mission bist. Nichts gegen dein Anliegen, aber war dieser historische Exkurs nötig, in einem deutschen Forum, wo keinem Schüler die Geschichte des Nationalsozialismus unbekannt sein dürfte (dagegen die Chinas unter Mao, die Tibets, die Kambodschas, die Mauritius' usw. wahrscheinlich schon, da sie nicht auf dem Lehrplan steht)? Wie gesagt, man ersetze den Namen "Harrer" etwa durch den Namen "(H.) Schmidt", und es wird auch ein Schuh daraus. In diesem Film jedenfalls begegnet Harrer dem Buddhismus so gut wie gar nicht, er begegnet einem neugierigen Kind, das von ihm vor allem ein Kino gebaut bekommen haben will. Ich mache nun ein neues Topic auf, um zu zeigen, wie ich die Sache anging. Was wird hier - unabhängig von der Figur Harrer, weil man es nämlich so noch heute oder auch anderswo belegt findet, außerhalb fiktionaler Kontexte - als Buddhismus von Tibetern betrachtet und warum ist es möglicherweise keiner?


    Warum nun Harrer buddhistische Reue nahegelegt werden soll, verstehe ich auch nicht, er hat doch im Spiegel-Interview mehr oder weniger zu erkennen gegeben, dass er Agnostiker ist, und es steht mir nicht an, eigene oder zumindest buddhistische oder andere religiöse Ideale jemandem nahezulegen, der vielleicht seinen eigenen Weg hat, Gutes zu tun.


    Ja, und was geht uns oder mich dieser Film an? Eine gute Gelegenheit, darzustellen, was der Buddhismus könnte und woran er, gemessen an seinen Idealen oft scheitert. Ich führe das gleich auf, am besten im Salon. Was wir als Buddhisten hier uns fragen können, da hast du natürlich recht, ist, wie wir uns zu aktuellen ethischen Fragen wie dem Umgang mit Flüchtlingen positionieren. Ich glaube allerdings auch da nicht daran, dass es nur einen Weg gibt, den man aus dem Buddhismus ableiten kann. Buddhistisch geprägte Länder, die mit Flüchtlingen schlimmer umgehen als wir, können da schon einen Fingerzeig geben. Die haben keine nationalsozialistische Vergangenheit (oder ungebrochene Verbindung) und können sich trotzdem ihre Gründe zurechtlegen, warum sie so mit Andersgläubigen oder Einwanderern umgehen.

  • So, die Arbeit habe ich abgegeben. Ich habe noch ein wenig in Verbindung mit dem Mahayanna Buddhismus, Bodhisattav und Shantideva finden können, und habe es mit eingebracht. Das Ergebnis bekomme ich wahrscheinlich am Mittwoch. Ich werde es euch dann direkt mitteilen. Ich möchte mich noch einmal herzlich bei allen bedanken, die mir geholfen haben (auch über PN)!!! Ich hoffe auf weitere spannende Runden :)

  • Selbst:

    Ich glaube, der Rest deines Beitrags, lieber Sudhana, zeigt eher, dass Harrer dich "kratzt"


    Dann hast Du meinen Beitrag nicht verstanden. Wobei ich nicht ausschließen kann, dass das an meiner Formulierung lag. Nachmal ganz deutlich: was mich 'kratzt' ist der alltägliche Faschismus und der Rassismus, der sich heute in Europa und insbesondere Deutschland nicht nur auf der Straße, sondern zunehmend auch in den Parlamenten zeigt. Und die Geschichtsvergessenheit, die dazu einen ganz erheblichen Beitrag leistet.

    Selbst:

    aber war dieser historische Exkurs nötig, in einem deutschen Forum, wo keinem Schüler die Geschichte des Nationalsozialismus unbekannt sein dürfte


    Anscheinend ja - wenn wir schon wieder so weit so weit sind, dass eine Mitgliedschaft in der SS als belangloses Detail, als "Persönliches und Privates" abgetan und dann auch noch darüber schwadroniert wird, es sei ignorant "dass man außer der eigenen Anschauungen[sic] keine anderen zulässt". Nun - Zulassen oder Nicht-Zulassen liegt gewiss nicht in meiner Macht. Dafür die Entscheidung, zu welchen Anschauungen ich schweige und zu welchen nicht. Was sich im Übrigen ja auch Yofi reichlich herausnimmt.


    Das Problem mit der "Geschichte des Nationalsozialismus", wie sie den Schülern "bekannt sein dürfte" - d.h. wie sie ihnen bekannt gemacht wird - ist, dass die anscheinend 1945 zu Ende war.

    Selbst:

    Warum nun Harrer buddhistische Reue nahegelegt werden soll, verstehe ich auch nicht,


    Du hast wirklich nicht verstanden, worum es mir geht. Harrer ist tot - es wäre ganz schön albern, ihm deśana nahezulegen. Genauso albern, wie über mitfühlenden Umgang mit Regenwürmern zu reden (oder zu schreiben), während im Mittelmeer zu tausenden Menschen auf der Flucht ersaufen oder die Parteigenossen zu Hause, denen man sich als Komplize angebiedert hat, sich zum Massenmord bereit machen. Auch hier die Frage: was hat das mit uns zu tun? Vielleicht noch einen Tick deutlicher: wie viel Harrer steckt in uns selbst? Wie weit ist das Verharmlosen und Beschönigen dessen, was er getan oder nicht getan hat, auch ein Verharmlosen und Beschönigen unserer eigenen karmischen Verstrickungen?


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    OM MONEY PAYME HUNG

    • Offizieller Beitrag

    Die Disksussion scheiet auf die Frage hinauzulaufen, ob der Buddhismus etwas was sich gegen Faschismus richtet?


    Für mich gibt es da folgende Skala von Antworten:


    • Faschismus ist ja ein Kult des kollektive Egos,. Nicht umsonst hiess Leni Riefenstahls Film über Hitler "Triumph des Willens!" Das eigene Wollen soll druchgesetzt werden, auch wenn das heisst, den anderen vollständig auszbeuten und zu vernichten. Wenn der Buddhismus ein "Verlöschen des Willens" anstrebt, bei dem die Grenze von ich und anderem verschwindet, so ist Buddhismus in gewisser Weise das Gegenteil von Faschismus. Im Edlen achtfachen Pfad werden fortwährend Modell der Kooperation im Denken und Handeln solchen der Ausbeutung (töten, bestehlen, belügen) entgegengesetzt. So wie Buddhismus bedeutet unseren indivduellen Narzissmus zu überwinden, muss Gier, Hass und Verblendung auch auf kollektiver Ebenen entgegengeschritten werden.



    • Aber es gibt eine andere Seite am Buddhismus, bei dem das Verlöschen des eigenen Willens gleichzeitig ein fatalistisches Akzeptieren des Status Quo ist. Man steigt zwar aus dem Spiel aus und begibt sich auf die Tribüne, aber man ändert die Regeln des Spiels nicht. Samsara bleibt Samsara nur dass der Bhikku dem entsagt hat: Füchse schlagen Hasen, Könige versklaven Nachbarvölker. Mir kommt es so vor, als sei Buddha Shakyamuni der Politik gegenüber eher indifferent gewesen. Was aber auch einfach an dem damaligen Gesellschaftsbild lag, wo man das politische System nicht als etwas veränderbares ansah, sondern als etwas quasi natürlich Gegebenes - eine Haltung die heute als konservativ bis reaktionär gilt.



    • Als der Buddhismus unter Ashoka Staatideologie wurde, begann man das staatliche Wohl und das Gemeinwohl parallel zu setzten und in Formen sakraler Herrschaft zu verfallen (Chakravartin-ideal) In so einer Denkweise verschwimmen sakrale und politische Macht. Der einzelne opfert sein kleines Ego, damit das kollketive Ego ( das mit Avalokethsavara gleichgesetzt wird) blüht und gedeiht. Auch im japanischen Militarismus wurde das Bodhisattva-Ideal bemüht, um zur Aufopferung für Buddha und Vaterland zu motivieren. Von daher gibt es heute einige Buddhisten, die im modernen individualismus eine "Herrschaft des Selbstes" sehen und deswegen entscheiden anti-modern und anti-demokratisch sind.


    Von daher hätten wir innahlb des Buddhismus eine egangierten, einen konservativen und einen reaktionäre Haltung.

  • Zitat

    Auch hier die Frage: was hat das mit uns zu tun?


    Lieber Sudhana, das kann ich in Bezug auf Harrer, Würmer und Flüchtlinge beantworten. Mit ersterem und letzterem habe ich momentan nichts zu schaffen. Am ehesten müsste ich mir tatsächlich die Frage stellen, wie ich mit den Würmern beim Umgraben umgehe. Ist es meine Aufgabe, mich Dingen zu widmen, die nicht zu meinem Leben gehören? Da kommen wir zu voids Analyse.


    Man kann sich nicht nur gegen Faschismus aus dem Buddhismus heraus positionieren, sondern gegen jede illusionäre Ideologie, also auch gegen religiöse, linke, wie man sie auch nennen mag. Vom Buddhisten erwarte ich einen klaren Kopf. Einige Architekten haben eine aufgeschüttete Insel mit einer völlig neuen Stadt zwischen Tunesien und Italien erdacht, das finde ich zum Beispiel toll. Es gibt aber wohl keinen politischen Willen, das zu verwirklichen. Drei Probleme hätten die Flüchtlinge dort nicht in der jetzigen Form: mit Misstrauen Einheimischer konfrontiert zu sein, mehrere Monate lang im Jahr zu frieren und eine fremde Sprache lernen zu müssen.


    Warum erwähne ich das? Es gibt nicht viele Projekte, die ich in der Sache oder in der Tat unterstützen würde, was das Flüchtlingsproblem angeht. Ich belasse es also nicht bei deiner Frage, ich kann das für mich beantworten. In ganz Europa macht sich, vielerorts viel deutlicher als hierzulande, eine Flüchtlingsfeindlichkeit in Wahlergebnissen Luft, die ich nicht übersehen kann. Das sind demokratische Entscheidungen, die ich auch akzeptieren muss. Mir gefallen darum Lösungen, die den anderen möglichst so sein lassen, wie er ist, in einem Umfeld und einer Umwelt, die er kennt, und die dem Willen vieler gerecht werden, nicht zu viele Fremde ins eigene Land zu lassen. Das verringert auch die Gefahr von Übergriffen derer, die auf jeden Fall hier bleiben werden (weil sie einen Pass haben) und offensichtlich von zuviel Fremden überfordert sind.

  • Was die grundsätzliche Bewertung oder Einordnung angeht, stimme ich in den meisten Punkten inhaltlich Sudhana zu. Ich denke, dass das allerdings ein, oder sogar zwei eigenständige Themen sind.


    Die Problematik liegt m.M.n. abgesehen von dem speziellen Harrer/Drittes-Reich-Hintergrund des Films darin, dass Filme eigentlich nie ein ernstzunehmendes Medium sind, wenn es um echte Inhalte geht. Wie heißt es so schön von Marshall Mcluhan: "The media is the message." Filme (und Fernsehen) sind die große Illusion unserer Zeit. Oder aus dem Vortrag "Was sind und wie funktionieren Medien" von Professor Jochen Hörisch (in etwa, habe es nicht mehr ganz genau im Gedächtnis - ist ein Spitzenvortrag): "Visuelle Medien sind für die Sinne, gedruckte Medien sind für den Sinn." Auf diese Weise kann man vermutlich das Allermeiste zerpflücken, was im Fernsehen und im Kino so gezeigt wird. Auch die diversen ach so tollen Doku´s, egal ob ZDF oder von irgendwelche privaten, sind doch immer nur zurechtgebogen nach dem in der Regel nicht vorhandenen Verständnis der Produzenten und dem Streben nach Zuschauerquoten. Dass die auch alle von hinten bis vorne voller Fehler sind interessiert da keinen.
    Dennoch werden damit auch immer wieder Menschen für ein Thema interessiert - und so eben auch mit "Sieben Jahre in Tibet".
    Zudem bezweifle ich stark, dass der normale Religionslehrer groß irgendwas von Buddhismus versteht, woher denn?

  • Diese Medienkritiker, so recht sie einerseits haben, sind auf dem einen Auge doch blind. Lese ich ein Buch von Beckenbauer, wird mir das weniger Sinn machen, als ihm beim Herausreden im TV zu sehen, wie er sich selbst entlarvt. Über witzige Bücher kann ich genauso lachen wie über Woody Allen im Film. Zuletzt wurde eine Welle neuerer episch angelegter amerikanischer TV-Serien von Kulturkennern mit literarischen Meisterwerken verglichen und auf eine Stufe gestellt. Das ist auch richtig, denn die meisten Dinge, die wir als Film sehen, beruhen auf gedruckten Medien, nämlich Drehbüchern. Man kann diese Medien gar nicht so trennen, wenn man ihren Entstehungsprozess kennt.


    Zählt man all den gedruckten Schund zusammen ("Groschenromane") wiegt der womöglich so schwer wie das sinn-lose der bildgewaltigen Medien. Die Kunst besteht doch immer in der Auswahl. Lese ich das Falsche, ist es auch bloß für die Sinne. Und was heißt "bloß"? Ich möchte den sinnlichen Genuss von Fußballspielen im TV nicht missen, die nutzen mir gedruckt nicht halb so viel. Irgendwie werden diese Kritiker der Vielfalt der Bildmedien nicht gerecht. Außerdem sage ich ja auch nicht: "Na, Professor Hörisch, essen Sie auch jeden Tag ihren Broccoli und ihren Reisschleim? Denn das macht Sinn. Dass mir ihr Essen bloß nicht zu sinnlich wird. Und die Beziehung zu Ihrer Frau bitte auch nicht ..." ;) Daran erkennt man doch, dass dieser Vergleich Sinne-Sinn rhetorisch geschickt ist, aber an unseren menschlichen Bedürfnissen vorbeigeht. Hier stellte Alltibasu m.E. die Frage nach Sinn. Aber andere, die nicht seine Aufgabe hatten, haben mit Recht den Film möglicherweise eher auf der Ebene der SinnE erlebt. Denn das ist der Sinn eines solchen Films. Sozusagen seine eigene Natur. Er will zwar Sinn machen, das muss er auch, aber vor allem sinnlich sein.


    Es ist z.B. eine Kunst, Bilder wie in Annaud-Filmen zu erzeugen. Das ist aus meiner Sicht schwieriger, als einen Text für eine Tageszeitung zu verfassen, darum dauert es auch länger, braucht mehr Technik, Zeit, Arbeitskraft usw. Es ist Arbeit. Wenn es Kunst wird, sollte es auch sinnlich sein. Der Sinn ergibt sich für den jeweiligen Betrachter, zum Beispiel auch im Glücksgefühl beim Betrachten. Sinn macht m.E., wenn Bildmedien einfach mit den anderen koexistieren. Es gibt Menschen, die total im Medium Film (oder Theater) aufgingen und ganz weise Geschichten erzählt haben, wie Ingmar Bergman. Ob der genannte Professor die kennt? Eine starke Szene im Film kann mich so bewegen wie eine im Buch, und für mich Sinn machen, mein Denken, Leben und Handeln beeinflussen. Wenn ich träume, sehe ich übrigens auch Filme, ich lese da keine Druckwerke. Das sollte uns doch auf den Teppich bringen.


    Ein anderes Beispiel, wie ich Hörichs Aussage widerlegen kann: Eine Zeitung machte Sinn daraus, einen ehemaligen Bundespräsidenten abzusetzen. Sah man jedoch den pikierten Zeitungsmacher, der hinter der Kampagne stand, im TV, konnte man schon in etwa erahnen, um was es wirklich ging. Bilder können also entlarvender sein als Worte. In Annauds Film sieht man z.B. schießende Tibeter. Wenn man nun in einem gedruckten Werk ein Dalai Lama-Interview liest, indem er die Friedfertigkeit seines Volkes preist, wird man stutzen und womöglich von diesen Bildern erkenntnismäßig profitieren.

  • Hallo Selbst,


    da stimme ich dir eigentlich völlig zu. Du hast meine knappe Message trefflich ergänzt.


    Natürlich ist auch viel Mist gedruckt worden; natürlich gilt es auch beim Geschriebenen kritisch zu sein, sich bewusst zu machen wer da schreibt etc. Und natürlich hat der Film auch seine Stärken. Und Sport und Unterhaltungsfilme etc. sind nicht durch Bücher zu ersetzen.


    Was ich meine und sagen wollte: will ich mich über ein - ich sag mal "Wissensthema" - informieren, oder sogar vertiefen, dann taugen da Filme und Reportagen nichts. Ja, Emotionen kann ich mit Filmen bestimmt besser anschüren, und Interesse wecken; auch zum Nachdenken anregen. Manchmal sehe ich Filme als sadhanas der Moderne an. Bilder können Wissen vertiefen oder ergänzen. Filme können Begriffe aufwerfen, Anhaltspunkte liefern etc. Aber ein echtes Verständnis und Wissen lässt sich durch Filme m.M.n. nicht aufbauen.


    Kennst du Filme, von denen du sagen würdest, sie vermitteln tatsächlich fundiert und reichlich Wissen? Würde mich interessieren!