Ab wann zeigt die Meditation ihre Wirkung?

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    Ab wann zeigt die Meditation ihre Wirkung?

    Ich würde sagen, ab dem Moment, an dem man auch emotional verstanden hat, dass nichts Glück, Wohlgefühl oder Befriedigung bringt, was von außen kommt. Alles, was von außen kommt, führt nur zum Aufbau von Anhaftung. Nur was von innen kommt wie Freundlichkeit, Mitgefühl, Mitfreude, Großzügigkeit, Vergeben, u.ä. führt zu einem friedvollem und sinnvollerem Leben. Von diesem Moment an kann man beim Meditieren alles, was von außen kommt, abschalten und auch den Geist loslassen und ihn beobachten, aber nicht mehr ernst nehmen.


    Darauf bin ich auch nur gekommen, weil bei einigen Dingen das Leiden so groß wurde (nur das geistige Leiden), dass ich echt keine Lust mehr darauf hatte und es glasklar war, dass alles nur Leiden und Verdruss gebracht hat. Ohne die Lehren Buddhas positive Eigenschaften entgegenzusetzen, wäre ich da wohl auch nicht rausgekommen.


    Ich habe dafür 5 Jahre gebraucht um mal eine Zahl zu nennen. Aber ich habe nicht nur meditiert, sondern viel über die Lehren Buddhas gelesen, v.a. was der Geist macht und wie er einen vorführt und dies durch eigene Beobachtung überprüft. Ohne Lebenskrisen hätte ich wohl auch nicht angefangen mich dafür zu interessieren. Leicht ist es wohl nicht, aber irgendwann ist es soweit ;-).

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Wenn Du auf einen Ertrag aus bist, dann verfehlt Meditation mmn ihre Wirkung. Meditation offenbart sich in dem Moment in dem Du sie ausübst. Du solltest sie aber nicht nur auf die formale Übung beschränken, sondern sie auch in den "Alltag" mitnehmen und die täglichen Dinge in ebendieser Haltung verrichten. Dann kann sich dies immer in diesem Moment Hierjetzt entfalten

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Wenn Du auf einen Ertrag aus bist, dann verfehlt Meditation mmn ihre Wirkung. Meditation offenbart sich in dem Moment in dem Du sie ausübst. Du solltest sie aber nicht nur auf die formale Übung beschränken, sondern sie auch in den "Alltag" mitnehmen und die täglichen Dinge in ebendieser Haltung verrichten. Dann kann sich dies immer in diesem Moment Hierjetzt entfalten


    Entfaltung beherbergt ja einen Prozess und Prozess hat ja was mit der Zeit zu tun die von einem Moment in denn anderen Moment überfließt und somit auch eine Kausalität auslöst, also einen Ertrag von entweder heilsamen oder nicht-heilsamen Zuständen. Ich glaube schon das in der Meditation es sich ähnlich verhält wie in allen anderen restlichen Dingen des Lebens: Esse ich viel, werde ich dick, so unpoetisch es sich auch anhört, ist das doch der Kern von der Buddha-Lehre, das alles seine Ursache und Wirkung hat, jede Tat trägt die jeweiligen Früchte. Auch die Meditation wird Früchte tragen, wenn man das verneint - dann vergleiche man doch bitte die erste Meditation mit der Meditation nach einem oder zwei Jahren.

  • Natürlich gibt es Kausalitäten aber letztlich eröffnet sich das Dharma-Tor in diesem Moment. Und nicht in einer Zukunft zu der ich strebe. Nicht durch einen Prozess, den ich durch Übung ankurble. Der Buddhadharma ist jeden Moment zu erleben weil er Dir zugrunde liegt.

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Buddhistische Meditationen entfalten ihre volle Wirkung schon von dem Zeitpunkt an, an dem wir Zuflucht nehmen.

    Deshalb wird die Zufluchtnahme den meisten Meditationen auch vorangestellt.


    Schwierig bei der Sache ist aber halt , das wir diese Wirkungen meistens noch nicht erkennen können. Dann sind wir entweder enttäuscht,

    oder aber manchmal sogar richtig sauer, denn die Auswirkungen von Meditation sind auch nicht immer nur angenehm.


    Deshalb empfehlen viele Tratitionen die Ergebnisse von Meditation nicht zu bewerten. Das heißt aber nicht , das man sich mit seiner Meditiation nicht wohlfühlen soll.


    _()_ Phönix

  • Deshalb empfehlen viele Tratitionen die Ergebnisse von Meditation nicht zu bewerten. Das heißt aber nicht , das man sich mit seiner Meditiation nicht wohlfühlen soll.

    Es geht aber auch nicht darum, einen spezifischen Zustand zu kultivieren - sondern eine Akzeptanz zu entwickeln für das was ist.. inklusive Höhen und Tiefen

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • hi Horin,


    da das hier der Anfängerbereich ist, fand ich das mit dem Wohlfühlen aber schon einen wichtigen Aspekt.

    Natürlich meine ich hier aber nicht nur Wohlfühlen im Sinne von Urlaub oder Wellness,sondern eigentlich

    geht es auch darum seinen inneren Lehrer zu finden.


    :zen: Phönix

  • Diese Art der unrechten Rede ist leider fundamentaler Teil dieses Forums - ich hätte Verständnis, wenn Du dich davon abschrecken lässt.


    Um ganz konkret und substantiell zu antworten: Ich habe nach etwa 8 Wochen täglicher Meditation (10 bis 30 Minuten abends) gemerkt, wie sich schlagartig negative Eigenschaften bei mir fast vollständig aufgelöst haben. Zum Beispiel impulsiver Zorn oder Ungeduld. Außerdem habe ichs eitdem viel mehr Mitgefühl und segne alle offensichtlich stark Leidenden aus ehrlichem, tiefen Mitgefühl beim Vorbeigehen. Bei mir hat die MEditation also nach kurzer Zeit riesiges bewirkt!

    ich sag 1000, du 28 (was ja offensichtlich die korrektere Antwort ist, nachdem du so gute Fortschritte zu berichten hast). Sag, warum ist 1000 unrechte Rede, 28 aber nicht?

    Weil die Absicht entscheidend ist. Deine Antwort "1000 Stunden" war offensichtlich ironischer, beinahe spöttischer Natur (was der TE anscheinend auch so empfand). Meine Antwort hatte tatsächliche Hilfe zum Ziel - nämlich etwas Konkretes aus eigener Erfahrung beizutragen. Darin liegt der Unterschied.


    Was jetzt in der Regel internettypisch passiert: Du fühlst Dich durch diesen Beitrag im Ego verletzt und herausgefordert, zitierst ihn und versuchst mich zu widerlegen - weil es scheint, dass Du hierbei "moralisch schlechter" bei wegkommst. Aber es geht um keinen Wettkampf. Ich bitte Dich, dir diesen Schuh also nicht anzuziehen. Alles Liebe!