Hallo ihr Lieben,
ich setze mich bereits seit vielen Jahren mit Buddhismus und Meditation auseinander. Immer fasziniert, aber leider nicht immer auf der richtigen Spur. Als junge Frau hab' ich nichts Geringeres als die Erleuchtung angestrebt und mich gewundert, dass ich noch so lange sitzen konnte und nichts passiert ist.
Aber viele, viele Jahre später hat mir MBSR zumindest hinsichtlich der Meditation die Augen etwas geöffnet. Seit ein paar Monaten meditiere ich fast täglich und was soll ich sagen: Ich habe tolle Auswirkungen im "wahren Leben" erfahren. So kann ich auf wundersame Weise sehr fokussiert und strukturiert an meine Arbeit herangehen. Auf wundersame Weise daher, weil ich dies nie beabsichtigt hatte ...
So far so good! Ich möchte also nicht auf die Meditation verzichten und mich weiterhin überraschen lassen, was noch so alles passiert.
Aber, wie könnte es anders sein, auf einmal tauchen Probleme auf, für die ich auf vielen Internetseiten keine befriedigenden Antworten finden konnte. Sorry, deshalb muss ich Euch hier foltern ...
1. Ich bekomme meinen Kopf immer weniger leer, ganz im Gegenteil, bei jeder Sitzung dreht sich das Gedankenkarussell schneller. Liegt das vielleicht an meiner Erwartungshaltung (den Geist des Anfängers bewahren)?
2. Die auftauchenden Gedanken haben sich eindeutig verfinstert - ich versuche sie zwar einfach vorüberziehen zu lassen, aber sie sind so übellaunig und ich bekomme jeden Tag grundlos beim Meditieren richtig schlechte Laune. Nicht wirklich motivierend, mit Begeisterung dran zu bleiben.
3. Die Erkenntnis, dass ich nicht meine Gedanken bin, hat keine tolle Auswirkungen auf mich. Ich frage mich während der Meditation dauernd, wer ich denn dann eigentlich bin und dieses Ich ist mir fremd und ich mag es nicht. Da wohnt ein einsames, unbekanntes Ich in mir und ich fühle mich nicht wohl damit. Es antwortet mir nicht, zeigt keine Gefühlsregungen und ist überhaupt nicht ansprechbar. Kann das überhaupt jemand nachvollziehen???
4. Zu guter Letzt kann ich mich mit dieser allumfassenden Liebe, Göttlichkeit und Verbundenheit überhaupt nicht identifizieren. Ich komme mir eher vor wie der einsame Rufer in der Wüste oder ein Wassertropfen in einem riesigen Meer und spüre eher Isolation (durch meine neuerdings verrückten Ideen ) und Entfernung oder Entfremdung vom "kollektiven Bewusstsein".
Daher meine Frage an Euch: Und nu' ?
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit und LG,
Anfänger(in)