Können Rechtspopulisten Buddhisten sein?

    • Offizieller Beitrag

    Und was ist mit den silas?
    Warum der ganze Dharma-Scheiß, wenn ohnehin alles Naturgewalten sind?

    Der Buddhismus wird häufig so verstanden, dass man solchermaßen an seiner Wahrnemung feilt, dass man auch unter widerigen Umständen nicht darunter leidet, Naturgewalten ausgeliefert zu sein.


    Und lange Zeit war ja die Menschenheit ganz vielen Naturgewalten, wie wilden Tiere, Kindersterblichkeit und Hunger ausgesetzt. Mit der Ziviklisation war er da, statt den natürlcihen naturgewalten ausgliefert zu sein, seinen Mitmenschen und dem Gemeinwesen ausgliefert. und mit der Neuzeit sind wir jetzt immer mehr Märkten ausgeliefert.


    Wobei es auch einen anderen Aspekt des Buddhismus gibt. neben Introspektion geht es im endlen achtfachen Pfad auch darum andere nicht auszubeuten und Gewalt gegen sie zu üben. Es kann als eine Zähmung der "Naturgewalt" in einem selbst gesehen werden.

  • Ist ein wenig dürftig.
    Läuft im Grunde darauf hinaus, dass man den Ärmsten im Slum ein wenig Dharma näherbringt, damit sie die "Naturgewalt" von Armut, Gewalt und Unterdrückung nicht so schwer nehmen und ihnen dann zeigt, wie sie ihre "Naturgewalt" zähmen können.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Wenn du meinst, mir kommt das aber schon recht komisch vor.(:

    Diese Art von Merkels Politik wird auch Neoliberalismus genannt und die ist rechts...nur setzt sie nicht auf das Totalitäre, sondern mehr oder weniger auf eine selbstregulation des Marktes. Dabei geht es darum dem Markt einen Rahmen zus schaffen, in dem er sich möglichst frei entfalten kann und dazu zählen für Merkel eben offene Grenzen...Das hat nichts mit linksgerichteter Politik zu tun.

    Das Angela Merkel neoliberale Politik macht sehe ich auch so. Das ist aber schon etwas anderes wie die Aussage, das sie politisch weiter rechts steht als Adolf Hitler.;)

    Aber wie dem auch sei, mit Liebe und Mitgefühl hat ihre Politik wenig zu tun, und deshalb gehe ich auch davon aus,

    das uns die Auswirkungen ihrer Regierungszeit noch böse auf die Füße fallen werden.


    :earth:

  • weil sich das in den Köpfen so festgesetzt hat. Hitler war autoritär und das bezog sich auch auf den Markt, der wie er es vielleicht ausgedrückt hätte: dem Wohle des deutschen Volkes dienen sollte... Weiter rechts wäre die Aussage gewesen: Das Volk hat für das wohl des Marktes zu sorgen. So wie es z.b. eher ein Pinochet aus der rechtsautoritären Ecke ausgedrückt hätte.

    Einmal editiert, zuletzt von Sunu ()

  • Klar. Und damit der Markt dem Volke dienen kann, bringt man eben mal ein paar Millionen Juden um die Ecke und verteilt deren Hab und Gut sozialistisch und links auf das Volk, zusätzlich noch halb Europa, das Volk wiederum zieht in den Krieg, anständig bekleidet, genährt und bewaffnet durch den ihm dienenden Markt, der dann auch keine Kosten für eine millionenfache Beerdigung scheut.

    Also bitte, das hinkt.

    Und es hinkt auch, weil die großen Profiteure dieses "Sozialismus" die Industriellen waren, die sich einen Markt nach Osten geöffnet hatten und gleichzeitig Rohstoffe und kostengünstige Arbeiter.
    Das war sehr wohl die Absicht eines Hitlers gewesen, der ja von der Vernichtung der Slawen durch Arbeit sprach.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

    • Offizieller Beitrag

    Ist ein wenig dürftig.
    Läuft im Grunde darauf hinaus, dass man den Ärmsten im Slum ein wenig Dharma näherbringt, damit sie die "Naturgewalt" von Armut, Gewalt und Unterdrückung nicht so schwer nehmen und ihnen dann zeigt, wie sie ihre "Naturgewalt" zähmen können.

    Ja, so stell ich mir das vor. Statt zum Spartakus zu werden, der seine Slumhütte umwirft um die Mächtigen zu bekämpfen, wird der Arme der Ärmsten zum "Onkel Tom" - zu jemandem, der durch seine innere Größe fähig ist übelstes Unrecht zu ertragen. Weil er keine Gier und keinen Hass in sich trägt. Insofern ist ja Religion wirklich das Opium des Volkes und es ist nicht verwunderlich, warum die Mächtigen die Religion fördern. Es macht die armen duldsam und freundlich, und sie ändern den Status Quo nicht. Während ja andererseits die Aktivisten möglichst nicht sanftmütig und duldsam sein sollten, sondern aufbegehren.


    Wenn man an den sozialen Verhältnissen was ändern will, sollte man sich deswegen an einen Aktivisten wenden und nicht an einen Buddhisten. Die kochen einem nur Tee und machen einen ganz friedfertig! So ändert man nichts und bewegt nichts!

  • Klar: Deshalb hat die NSDAP ja auch Millionen von SPD- und KPD-Mitgliedern bekommen und nicht von der Industrie...

    Ich habe ja auch nicht behauptet, dass Hitler ein Linker war...Er war schon rechts, aber nicht so weit rechts wie oft behauptet wird. In seiner Politik gab es auch durchaus soziale Komponenten bezogen auf sein Volk.. (Wobei mir das Wort sozial in Verbindung mit Hitler in einem größeren Rahmen auch nicht passend erscheint) Verstaatlichung usw.... Anders als bei Diktatoren am ganz rechten Rand....wie Pinochet z.b.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe ja auch nicht behauptet, dass Hitler ein Linker war...Er war schon rechts, aber nicht so weit rechts wie oft behauptet wird. In seiner Politik gab es auch durchaus soziale Komponenten bezogen auf sein Volk.. (Wobei mir das Wort sozial in Verbindung mit Hitler in einem größeren Rahmen auch nicht passend erscheint) Verstaatlichung usw.... Anders als bei Diktatoren am ganz rechten Rand....wie Pinochet z.b.

    Doris reden von der "normalen Bedeutung" die die Begriffe links und rechts haben,während du von der Bedeutung ausgehst, die sich im politischen Kompass haben.


    nachd er normalen Bedeutung hat "rechts" damit zu tun, wie antimodern, antidemokratisch und autoritär man ist und hat nichts damit zu tun, wie "sozial" man ist. Während nach der anderen - der wirtschaftlchen Bedeutung damit zu tun hat, ob man eher zum Versaatlichen oder zum Privatisieren ( wie Pinochet) neigt. Das sind zwei gänzlich andere Einteilung und es ist die erste die in Deutschland die verbreitetere ist.

    • Offizieller Beitrag

    Was genau hat Hitler 'verstaatlicht'?

    Unter Verstaatlichung versteht man normalerweise eine Veränderung der Eigentumsverhältnisse.

    Diese wurden da nicht geändert sondern es wurde versucht, die Industrie gleichzuschalten, was mit staatlicher Kontrolle der Wirtschaft einherging.


    In den mit Rüstung und Militär verzahnten Betrieben ging das im Laufe des Krieges so weit, dass dann das zuständige Ministerium den Betrieben in einer Weise sehr hineinpfuschen konnte, die man sich ohne Krieg nicht hätte bieten lassen. Und je wichtiger der Krieg wurde, desto mehr galt als kriegswichtig und deswegen als durch die Behörden zu kontrollieren. Gleichzeitig wuchsen sich die NS Organisationen wie die SS zu einer Art Konzern aus. Eine Verstaatlichung im sozialistischen Sinne war das aber alles nicht.


    Wie hat es denn Pinochet geschafft nicht zum Kontrollfreak zu werden?

  • Was genau hat Hitler 'verstaatlicht'?

    Freizeitgestaltung z.b....durch Gründung der KdF...die auch maßgeblich an der Gründung von Volkswagen beteiligt war...dann gab es da noch die Reichswerke Göring, über die z.b. Rheinmetall komplett verstaatlicht wurde.

    Oder so wie Void es schon ansprach... Konzerne die man vorher "arisiert" hat wurden verpflichtet bestimmte Produkte Herzustellen... Daraus entstand dann die Pflichtgemeinschaft Braunkohle Benzin Ag z.b....


    Hitler sagte auch

    "

    Zitat

    Es kommt einzig und allein darauf an, dass der Grundgedanke im Wirtschaftsprogramm meiner Partei klar herausgestellt wird, und das ist der Autoritätsgedanke. Ich will die Autorität, ich will die Persönlichkeit, ich will, dass jeder den Besitz, den er sich erworben hat, behalten soll, nach dem Grundsatz: Gemeinnnutz geht vor Eigennutz. Nur soll der Staat die Kontrolle behalten, und jeder Besitzende soll sich als vom Staat Beauftragter fühlen. Er hat die Pflicht, seinen Besitz nicht zum Missbrauch gegen die Interessen seiner Volksgenossen zu verwenden

    ..."


    Das weist ihn nicht als Sozialisten aus, er vertrat aber auch keine sehr deutlich rechtsgerichtete Politik.

    Einmal editiert, zuletzt von Sunu ()

  • Wie hat es denn Pinochet geschafft nicht zum Kontrollfreak zu werden?

    Das war er ja ....autoritär....Jeder der sich seinen Privatisierungsbestrebungen entgegengestellt hat, musste um sein Leben und mit Folter rechnen. Er ist auch nie gewählt worden, vielmehr kam er mit Unterstützung der USA in die Macht, die verhindern wollte, dass sich in Chile eine demokratisch gewählte sozialistische Regierung etabliert.

    • Offizieller Beitrag

    Rechte sind keine Buddhisten. Das ist ganz klar. Das geht gar nicht.

    In vielen buddhistischen Ländern repräsentieren die buddhistischen Klöster so das Traditionelle, Althergebrachte. Und auch die Mönche sind deswegen tendentiell eher Traditionalisten.


    So wie ja auch bei uns nicht die besonders Linken Priester werden - die ganz ernsthaften Christen sind Traditionalisten. Und die wählen dann eher Rechts und betrachten es mit Sorge, dass die einst konservativen Parteien weniger bibeltreue werden.


    Die Moderne ist ja mit Individualisierung verbunden - mit Freiheit und Selbstverwirklichung. Dem gegenüber wird eine traditionelle Sicht, wo es um die Einordnung und Unterordnung des Einzelnen geht, als kompatibler mit der buddhistischen Lehre gesehen.


    Wenn ein Kloster versucht, so zu funktionieren wie vor hundert und zweihundert Jahren, dann hat es schon dadurch etwas strukturkonservatives, was in zunehmenden Gegensatz zur wachsenden Buntheit, Lautheit, zum Handyklingeln außerhalb der Klostermauern gerät.


    Wobei der Witz an den heutigen Rechtspopulisten ja der ist, dass sie gar keine erzkonservativen Traditionalisten sind sondern selber ein Produkt der Moderne - auch ein lautes Pack, das sich durch Tabubrüche, Niveaulosigkeit und Krakeelen auszeichnet. Da würde ich als stockkonservativer Mönch naserümpfend die Pforten auch vor diesem Lärm schliessen. Aber eher weil sie zu modern sind.

  • Eine Verstaatlichung im sozialistischen Sinne war das aber alles nicht

    Naja. Als die größte sozialistische Errungenschaft wurde doch neulich erst

    die Gründung des Nordkoreanischen Staates gefeiert. So gesehen ist das

    alles sozialistisch, nämlich für den Staat.

  • Rechte sind keine Buddhisten. Das ist ganz klar. Das geht gar nicht.

    Das ist Unsinn.

    Es gab sogar große Könige (und das waren keine Linken) die Buddhisten waren.

    Richtig ist nur, das sich der in der Lehre übende Mönch sich nicht mit Politik

    befassen sollte. Ob nun rechts oder links.

    2 Mal editiert, zuletzt von accinca ()

  • dann sind das buchbuddhisten.rechte "buddhisten". der sinn hat sich ihnen nicht eröffnet.den ersteren. jemand schrieb auf facebook: er hat den geist auf der rechten Seite nicht geklärt.(ole) das fand ich gut. so oder so geht alles mit einem festhalten an meinungen und gedanken daher. daraus werden dann ansichten. von welcher buddhist. qualität wären rassistische gedanken oder gedanken unliebsame journalisten wegzusperren oder sogar mord und totschlag zu demken?

    und wenn trump sich zum buddhisten ausrufen würde, dann würden doch alle weglaufen.

  • und wenn trump sich zum buddhisten ausrufen würde, dann würden doch alle weglaufen.

    Und was würden die deutschen Linken machen wenn er sich als Linker ausrufen würde?

    Gewaltbereiter Linker und Buddhist geht das überhaupt?

    • Offizieller Beitrag

    dann sind das buchbuddhisten.rechte "buddhisten". der sinn hat sich ihnen nicht eröffnet.den ersteren. jemand schrieb auf facebook: er hat den geist auf der rechten Seite nicht geklärt.(ole) das fand ich gut. so oder so geht alles mit einem festhalten an meinungen und gedanken daher. daraus werden dann ansichten. von welcher buddhist. qualität wären rassistische gedanken oder gedanken unliebsame journalisten wegzusperren oder sogar mord und totschlag zu demken?

    und wenn trump sich zum buddhisten ausrufen würde, dann würden doch alle weglaufen.

    Bei dir klingt es jetzt so, als wäre jeder "Rechte" ein Nazi, der Hass propagiert. Aber Trump eignet sich ja schon allein deswegen nicht zum Buddhisten, weil er dauernd lügt und hass schürt, Frauen belästigt und Gegner einschüchtert. Ich sehe ihn als nicht besonders integer an.


    Aber "Rechts" bedeutet doch einfach nur, nicht links zu sein, also von den Werten der französischen Demokratie nichts wissen zu wollen und sie zurückdrehen zu wollen. Und deswegen kann man sich da doch ohne Probleme jemand freundlichen und wohlwollenden vorstellen, der glechzeitig stockkonservativ ist und sich nach einer Ständegesellschaft zurücksehnt. Wenn ich mir einen netten alten tibetischen Mönch vorstelle, der sich die Verhältnisse seiner Kinderheit zurücksehnt, dann ist der ja auch "rechts". Das kann man sich doch vorstellen, oder? Es gab ja Jahrhunderte vor der französischen Revolution, wo man in eher Steotypen mann-Frau-Bilder dachte, die Mädchen früh verheiratete, die Standesgrenzen strengt einhielt, nationale Sterotypen über seine Nachbarn hegte und all dies koexistierte mit dem Buddhismus der da mitten drin war und das Ganze mit frommen Sprüchen und Ritualen "absegente". Japan war seit 1650 ein autoritärer Polizeistaat und es gab nichts, druch das da die Buddhisten irgendwie als untypisch rausgestochen wären. Die waren nicht moderner und aufgeklärter als andere, sondern ein integraler Teil einer traditionellen Gesellschaft.


    Gerade im Westen gibt es natürlich schon lange eine Tendenz im Buddhismus eine "Religion der Vernunft" zu sehen. Aufklärer die mit der Kirche unzufrieden waren, suchten nach Alternativen ohne Dogma und Bevormundung und sahen gerade im Kalama Sutta mit seinem kristischen Prüfen die Werte der Aufklärung nur seinem eignen Urtiel und nicht Autoritäten zu vertrauen. Daraus heraus neigte man dazu, im Buddhismus auch gesellschaftlich gesehen etwas Aufkläerisches zu sehen. Wobei ich das nicht so glaube und mir denken, dass es Buddha im Kalama Sutta einfach nur um das Prüfen von Lehrern und Lehren im engen Kontext der Spiritualität ging und nicht darum, dass man alles vom König hin zum Patriarchat in Frage stellen sollte. Er war zwar durchaus für Vernunft in spirituellen fragen hatte aber nichts mit dem Projekt der Aufklärung - der vernünftigen Neordnung der Gesellschaft - zu tun.

  • In Burma haben wir in den letzten Jahren das Anwachsen eines starken buddhistischen Rechtsnationalismus gesehen, in Ceylon war eine Mehrheit der Sangha im Konflikt mit den Tamilen stramm nationalistisch, japanische Buddhisten hatten in ihrer Mehrheit wenig Schwierigkeiten mit der Militarisierung ihrer Gesellschaft vor '45. Und im Buddhaland sind die rechten Stimmen in den letzten zehn Jahren auch eher lauter, selbstbewusster und mehr geworden.


    Jetzt können wir daraus zwei unterschiedliche Schlussfolgerung ziehen: Entweder sind/waren das alles keine 'echten' Buddhisten, und was 'echter' Buddhismus ist, wird in Berlin oder auf dem Weg nach 'Nibbanavada' definiert, oder wir müssen uns der unbequemen Tatsache stellen, das der 'Buddhismus' ein weites Feld von Praktiken und Meinungen umfasst.


    Die in einem anderen Thread gerade wieder einsetzende Auseinandersetzung darüber, wie Karma und Wiedergeburt 'eigentlich' 'richtig' zu verstehen sind, legen eher die zweite Schlussfolgerung nahe.