Hallo zusammen,
der Anlass für diese Frage kommt aus dem wilden Thread zu Buddhismus und Abtreibung. Mir war das auch schon vor einiger Zeit mal in einem Youtube-Video von Yuttadhammo Bhikkhu begegnet. Ich weiß grad nicht, welches, kann es aber heraussuchen, falls es wen interessiert. Bei ihm ging es darum, dass, wenn Tiere zwecks Verzehlr geschlachtet werden, dass dann das schlechte Karma, das durch das Töten verursacht wird, gänzlich auf den Metzger entfällt. Ich fand das damals schon schräg, jetztz kam es im aktuellen Thread auch wieder zur Sprache.
Was hat es eurer Meinung nach damit auf sich? Ich mein, dass es so einfach nicht sein kann. Zum einen Mal ist das Leben ja manchmal ganzschön kompliziert. In beiden Fällen ging es darum, dass die Person, die die Handlung ausführt, das schlechte Karma "abbekommt". Aber was ist, wenn diese Person in einer gesellschaftlichen Struktur eingebettet ist? Zum Beispiel wenn jemand als Metzger arbeitet, um die Familie zu ernähren, um kranken Kindern Medizin zu kaufen? Und was ist, wenn jemand aus Habgier jemand geistig eingeschränkten zu einer Gewalttat anstiftet?
Steht das im Palikanon, dass immer das letzte Glied in einer Kette an schädlichen Taten besonders direkt davon betroffen ist? Offensichtlich deckt sich das nicht so richtig mit meinem Weltverständnis. Für mich ist klar, dass jedeR von uns für die eigenen Handlungen karmisch haftet. Für mich persönlich ist z.B. Fleischverzehr in den meisten Fällen unethisch, und ich würde sagen, dass die Person, die Fleisch kauft, daran karmisch sogar in deutlich höherem Maße beteiligt ist wie jemand, der durch Marktmechanismen dazu gezwungen wird, daran mitzuwirken.
Mir ist jetzt schon klar, dass es höchst kontrovers ist und es dazu verschiedene Meinungen gibt. Aber für einige Meinungen dazu, bzw. Erklärungen, wo diese Sichtweise herkommt, wäre ich dankbar.
Nachtrag: Hier ist die Stelle:
Er sagt, Fleisch essen und Tiere töten sind zwei komplett getrennte Dinge. Ersteres kann man ohne Schuld tun, letzteres nicht.