Radikale Akzeptanz

  • hallo liebe community,

    Nachdem es einige Zeit gebraucht hat die akzeptanz wirklich zu verstehen und zu fühlen, hatte ich vor 2 Wochen eine Erkenntnis und seitdem lebe ich danach.

    Die Sache ist nur das seitdem alles mögliche hochkommt und mein Körper unfassbar müde ist ich komme nicht mehr in gang und es ist sehr schmerzhaft. Kann jemand von ähnlicher Erstverschlimmerung berichten? Ich fühle das es der einzige weg ist aber es schmerzt extrem, mehr denn je.

  • Es könnte ja durchaus sein, dass 'Radikale Akzeptanz' (von was und wem auch immer) doch nicht der Königsweg zu was auch immer ist, und der Körper über die Weisheit verfügt, sich nicht so leicht von ideologischen Konstrukten hinter's Licht führen zu lassen.

  • es schmerzt die Erschöpfung die Müdigkeit das Gefühl nicht richtig da zu sein obwohl ich nicht in Gedanken bin. Ja auch die Gedanken in diesen Situationen schmerzen auch wenn ich sie nur beobachte. Da kommt eine Angst in mir auf das diese akzeptanz mich überfordern könnte das ich körperlich daran zerbreche. Ich weiß das all diese Dinge nur Glaubenssätze sind aber mir fehlt die Stärke dies kontinuierlich als solche wahrzunehmen. Der Alltag fällt dadurch sehr schwer. Ich weiß das akzeptanz besser als Widerstand ist aber nachdem ich Jahrelang Widerstand geleistet habe, fühlt sich das jetzt an als würde sich mein Ego mit aller Gewalt gegen die akzeptanz wehren ja sogar mein Körper durch zahlreiche psychosomatische Beschwerden wie eben Müdigkeit, Gliederschmerzen, Schwindel, Lichtempfindlichkeit.

  • Spock hier finde ich 'radikale Akzeptanz' gut erklärt:

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  • Bewusst-Sein ja ich kenne sowas. Sogar über mehrere Wochen hinweg. Eventuell strengst du dich zu viel an. Ich denke, radikale Akzeptanz ist eben Radikal. Wenn es zu Arg wird, ist psychologische Hilfe angesagt. Deine Symptome können viele Ursachen haben, physisch wie psychisch.


    Grüße

    :buddha: Es geht immer darum, sich in die Unannehmlichkeiten des Lebens hineinzulehnen und sich diese ganz genau anzuschauen. :buddha:

  • ich habe seid Jahren psychosomatische Beschwerden und bin auch in Therapie deswegen. Aber auch meine Therapeutin sagt der einzige weg damit umzugehen ist die Dinge zu akzeptieren. Bei mir primär die Beschwerden und die Angst die mit den Beschwerden verbunden ist.

  • es schmerzt die Erschöpfung die Müdigkeit das Gefühl nicht richtig da zu sein obwohl ich nicht in Gedanken bin. Ja auch die Gedanken in diesen Situationen schmerzen auch wenn ich sie nur beobachte. Da kommt eine Angst in mir auf das diese akzeptanz mich überfordern könnte das ich körperlich daran zerbreche. Ich weiß das all diese Dinge nur Glaubenssätze sind aber mir fehlt die Stärke dies kontinuierlich als solche wahrzunehmen. Der Alltag fällt dadurch sehr schwer. Ich weiß das akzeptanz besser als Widerstand ist aber nachdem ich Jahrelang Widerstand geleistet habe, fühlt sich das jetzt an als würde sich mein Ego mit aller Gewalt gegen die akzeptanz wehren ja sogar mein Körper durch zahlreiche psychosomatische Beschwerden wie eben Müdigkeit, Gliederschmerzen, Schwindel, Lichtempfindlichkeit.

    Ich hab sehr viele dieser Krisen, Leiden, erlebt und das geschah immer wenn ich ein Extrem leben wollte, weil ich glaubte, glauben wollte, das dass genau das ist was ich immer gesucht habe. Die Akzeptanz schließt eben nicht alles ein. Es gibt genau gleich viel das nicht akzeptiert werden kann. Ein Fehler im Gedankengebäude der dem Körper sehr viel Kraft kostet und in die Fessel treibt das ich alle Akzeptieren kann.

    Du Versuchst zu Lieben. Das geht immer daneben, weil Lieben heißt nicht ändern wollen. Sei Verleibt! Begrüße Die Akzeptanz aber verfolge sie nicht mit deinem Verlangen nach ihr wenn sie geht.

  • Seid ihr sicher, dass das hier im Anfängerbereich richtig ist?

    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

  • ich habe seid Jahren psychosomatische Beschwerden und bin auch in Therapie deswegen. Aber auch meine Therapeutin sagt der einzige weg damit umzugehen ist die Dinge zu akzeptieren. Bei mir primär die Beschwerden und die Angst die mit den Beschwerden verbunden ist.

    Ich praktiziere zwar keinen Zen-Weg, aber Teil meiner Praxis ist etwas ähnliches aus dem Vajrayana. Würde man diese Sichtweise ohne begleitende andere Methoden praktizieren, könnte man sie "radikales Dzogchen" nennen. Das wird aber in der Form eigentlich nicht (mehr) praktiziert.


    Auf der einen Seite gibt es gewisse Unterschiede zwischen der - ich nenne es mal so - therapeutischen Akzeptanz, und der radikalen Akzeptanz eines buddhistischen Wegs. Auf der anderen Seite kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass die therapeutische Akzeptanz von solchen Beschwerden sehr hilfreich sein kann und sich die Sichtweisen gut vertragen. Ich finde es aber auch hilfreich, andere Methoden aus dem Tantra begleitend zu praktizieren, die auf einer weniger "radikalen" Ebene ansetzen.


    Ob es eine "Erstverschlimmerung" im Buddhismus gibt? Ich würde sagen, nein, nicht in dem Sinne. Aber durch mehr Wachsamkeit und das Zulassen ansonsten unterdrückter Emotionen kann es einem so vorkommen - man sieht einfach mehr als vorher, fühlt mehr, und das kann als Beschwerden auf vielen Ebenen sichtbar werden.


    Es gibt aber keinen Grund, sich zu überfordern. Die therapeutische Akzeptanz soll zu Entspannung führen. Wenn es um Angst geht, gibt es sowas wie eine Feedback-Schleife: die Angst vor der Angst oder die Frustration über die Beschwerden verstärkt beides. Vielleicht kann man dann in Phasen, wo es einem zu viel wird, eher entspannende Übungen aus dem Buddhismus damit verbinden und das "radikal" erstmal aus dem Wortschatz streichen, bis man wieder mehr Überschuss hat. So mache ich es jedenfalls.

  • Die Erkenntnis von "SOHEIT" hilft i.d.R. weiter, wenn nicht, dann der Psychiater. 8)

  • Seid ihr sicher, dass das hier im Anfängerbereich richtig ist?

    Bis jetzt ist es aus meiner Sicht ok, wir haben ja oft solche Fragen, die ans Psychologische grenzen usw. Gerade als Anfänger fragt man sich vllt. oft, wie oder ob sich weltliche Dinge mit buddhistischen Sachen verbinden lassen. Wenn es zu persönlich wird oder zu weit geht, verschieben wir den Thread aber.

  • Seid ihr sicher, dass das hier im Anfängerbereich richtig ist?

    Bis jetzt ist es aus meiner Sicht ok, wir haben ja oft solche Fragen, die ans Psychologische grenzen usw. Gerade als Anfänger fragt man sich vllt. oft, wie oder ob sich weltliche Dinge mit buddhistischen Sachen verbinden lassen. Wenn es zu persönlich wird oder zu weit geht, verschieben wir den Thread aber.


    Lieber kilaya,


    was du erwähnst war tatsächlich nur ein Aspekt, der meine Bemerkung verursachte. Ein anderer war, inwieweit eigentlich 'radikale Akzeptanz' ein Ausdruck ist, der aus irgendeinem gelehrten Buddha-Dharma stammt.


    _()_

    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

  • Liebe Freundinnen/Freunde im Dharma,


    ich finde es immer merkwürdig, wenn man sich ein Video ansehen muss, um einen Ausdruck zu verstehen, denn das bedeutet, dass der Ausdruck scheinbar undefinierbar ist. Wenn er aber undefinierbar ist, haben sich die Schöpfer des Ausdruckes wohl nichts dabei gedacht.


    Deshalb frage ich mich was 'radikale Akzeptanz' denn für Assoziationen auslösen könnte.


    Da man, wenn man etwas akzeptiert, nicht noch mehr tun kann als es zu akzeptieren, worauf könnte sich das 'radikal' denn dann noch beziehen? Doch nur auf den Umfang dessen, was man akzeptiert und also könnte man denken, dass man alles akzeptieren müsse, wenn man radikal akzeptiert.


    Aber das hat doch nun überhaupt nichts mit dem Buddha-Dharma zu tun, wenn man alles akzeptiert. Das ist ja geradezu eine Zurückweisung der Lehre Buddhas.


    :rad:

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  • erstmal vielen Dank für die Zahlreichen Antworten. Ich glaube mein größtes Problem ist tatsächlich das Thema extrem sprich keinen Spielraum für die Mitte zu lassen sondern wie oben schon geschrieben wurde das Gefühl zu haben dies sei der richtige Weg. Aber die Beschwerden anzunehmen sehe ich trotzdem als einzigen Weg mit ihnen zu leben.

  • was du erwähnst war tatsächlich nur ein Aspekt, der meine Bemerkung verursachte. Ein anderer war, inwieweit eigentlich 'radikale Akzeptanz' ein Ausdruck ist, der aus irgendeinem gelehrten Buddha-Dharma stammt.

    Wie gesagt, ich kenne mich im Zen nicht so mit den Begriffen aus, aber immerhin gibt es ja den sog. "radikalen Dzogchen". Also ganz fremd ist der Begriff innerhalb des buddhistischen Spektrums nicht. Allerdings muss man tatsächlich sagen, dass das "radikal" oft falsche Assoziationen weckt. Man muss sich schon näher damit befassen, um zu verstehen, warum hier der Begriff "radikal" benutzt wird. Oft ist das ja auch eine Frage der Übersetzung von mehrdeutigen Begriffen und somit nur eine bestmögliche Annäherung an die Ursprungssprache.

  • Und radikal bedeutet-/ steht ja auch nur für....=Ursprung, ursprünglich

    Nicht mehr. nicht weniger, nicht Absolut...Auch das lehrt der Buddha:hug::heart:_()_

  • erstmal vielen Dank für die Zahlreichen Antworten. Ich glaube mein größtes Problem ist tatsächlich das Thema extrem sprich keinen Spielraum für die Mitte zu lassen sondern wie oben schon geschrieben wurde das Gefühl zu haben dies sei der richtige Weg. Aber die Beschwerden anzunehmen sehe ich trotzdem als einzigen Weg mit ihnen zu leben.

    Hallo Bewusst-Sein , das zu akzeptieren, was da ist, auch wenn es einem nicht gefällt - und die inneren Geschichten dazu weglassen, das ist durchaus Dharma :)

    Bewusst-Sein

    So kann ich für mich auch "radikale Akzeptanz" definieren: Das akzeptieren dessen das mir dieser Körper, samt Denken, Erinnern zur Verfügung stellt.

    Wäre also eigentlich kein Problem, das macht er ja sowieso. Wo ist das Problem?


    Es ist das vor allem, auch durch Nachdenken, Grübeln, Vorurteilen, gelagerte Erinnerungen hervorgeholt werden. Also nicht das was jetzt wichtig ist, sondern auch das was damals wichtig war und heute nicht mehr zutrifft.


    Da fängt das Leiden an, dieses scheinbar nichts tun können gegen die Welt oder der eigenen Misere.


    Das hat Buddha erkannt das es einen einfachen, aber sehr schwierigen Weg gibt zum befreien von Leiden. Es ist das die eigenen Vorstellungen von den Dingen, Situationen, wie sie sind zu beseitigen. Buddha hat das befreien vom Leiden der Vorurteile gezeigt.


    Schwierig weil das Persönliche, das durch Vorurteile Entstandene (das ist Mein, mein Selbstwert, mein Ich) immer das Gefühl hat nicht mehr strukturiert zu sein, wenn die eigenen Vorurteile verarbeitet werden kommt es sofort zu Konflikten mit der Persönlichen Umwelt. Das bin nicht mehr ich! Doch genau das ist eine weitere Fessel die sich darin zeigt das Ich ein Ich sein Will ohne zu prüfen ob das denn nun, jetzt, überhaupt hilfreich ist. "So bin ich eben!" ist dann eine der heftigsten Verblendungen. Daraus hilft nur "radikale Akzeptanz" und das genaue hinsehen auf die Situationen wie sie wirklich sind und damit direkt auf meine Vorurteile und Welterschaffung.


    Wenn meine 6 Sinne nicht bestätigen was ich erkenne dann hab ich Vorurteile gegenüber der Situation oder ich treffe auf Vorurteile.

    Gegen Missverständnisse hilft Wirklichkeit doch Meinungen, Vorurteile, auf die man trifft, sind resistent gegen jede Wirklichkeit.

    Buddha berührte mit seiner Hand die Erde, die Dinge und sagte und dachte "Die Erde ist mein Zeuge."

    2 Mal editiert, zuletzt von Noreply ()

  • erstmal vielen Dank für die Zahlreichen Antworten. Ich glaube mein größtes Problem ist tatsächlich das Thema extrem sprich keinen Spielraum für die Mitte zu lassen sondern wie oben schon geschrieben wurde das Gefühl zu haben dies sei der richtige Weg. Aber die Beschwerden anzunehmen sehe ich trotzdem als einzigen Weg mit ihnen zu leben.

    Hallo Bewusst-Sein , das zu akzeptieren, was da ist, auch wenn es einem nicht gefällt - und die inneren Geschichten dazu weglassen, das ist durchaus Dharma :)

    Das zu akzeptieren, was einem nicht gefällt, kann ein nicht-auflösbarer Widerspruch sein. So ein Dharma wurde mir zum Glück nie gelehrt.


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    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

  • erstmal vielen Dank für die Zahlreichen Antworten. Ich glaube mein größtes Problem ist tatsächlich das Thema extrem sprich keinen Spielraum für die Mitte zu lassen sondern wie oben schon geschrieben wurde das Gefühl zu haben dies sei der richtige Weg. Aber die Beschwerden anzunehmen sehe ich trotzdem als einzigen Weg mit ihnen zu leben.

    Hallo Bewusst-Sein , das zu akzeptieren, was da ist, auch wenn es einem nicht gefällt - und die inneren Geschichten dazu weglassen, das ist durchaus Dharma :)

    Das zu akzeptieren, was einem nicht gefällt, kann ein nicht-auflösbarer Widerspruch sein. So ein Dharma wurde mir zum Glück nie gelehrt.


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    Du solltest deinen Lehrer austauschen. Vorurteilsfrei machen?

  • Das zu akzeptieren, was einem nicht gefällt, kann ein nicht-auflösbarer Widerspruch sein. So ein Dharma wurde mir zum Glück nie gelehrt.


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    "Annehmen" statt akzeptieren fände ich einen etwas besseren Begriff (weil man es nicht so leicht als Passivität deutet), aber das Grundprinzip führt zur Überwindung von Hass (Hass wie in Gier, Hass und Verblendung). Wie wurde Dir das gelehrt?


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Sehr witziug!!! Annehmen könnte aber vielleicht eventuell als Anhaften gedeutet, gemeint geglaubt werden.

  • Das zu akzeptieren, was einem nicht gefällt, kann ein nicht-auflösbarer Widerspruch sein. So ein Dharma wurde mir zum Glück nie gelehrt.

    kann es sein, dass Du unter 'akzeptieren' verstehst, dass man nicht handeln darf um etwas zu ändern? Ich glaube hier ist da eher 'annehmen' damit gemeint. Die Handlung findet also erst statt, nachdem die Ich-zentrierten Anteile möglichst aus der Gleichung genommen wurden. Das soll ja eine weniger verblendete Handlung begünstigen.

  • Die Wendung versteh ich gerade nicht, lieber Noreply. Wenn ich es annehme, dass jemand in meiner Familie totkrank ist, wo ist dann der Weg zur Anhaftung?


    Liebe Grüße,

    Aravind.