Lesegruppe 03.06 - 09.06: Mumonkan Fall 20 - Ein Mann von großer Kraft

  • Hallo zusammen,


    Schneelöwin hat einen Koan als nächsten Text vorgeschlagen. Es handelt sich dabei um den Fall 20 des Mumonkan: Ein Mann von großer Kraft


    Den Text findet ihr unter dem folgenden Link:

    zen-koans-deutsch-mumonkan.pdf


    Als Zeitraum ist angedacht von heute (03.06) bis einschließlich nächste Woche Dienstag (09.06). Um allen Interessierten die Möglichkeit zum Lesen des Textes zu geben bitte ich darum die Diskussion/den Austausch erst am Freitag (05.06) zu beginnen.


    Gasshō

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  • Vorab: ich habe mir bisher nur den Fall 20 so wie er im oben verlinkten PDF zu lesen ist angeschaut, andere, weiterführende Erklärungen oder ähnliches noch nicht.



    Den Text finde ich sehr schwer. Erst einmal war ich damit etwas überfordert überhaupt einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Sätzen zu finden. Nach mehrmaligem Durchlesen sind mir einige Ähnlichkeiten zu anderen Texten, teils auch Sprichwörtern.


    Der Fall selbst erinnert mich an das was mein Kung Fu Meister immer wieder gesagt hat: Jemand der schon viele Kämpfe hinter sich hat muss irgendwann nicht mehr in den Ring steigen um einen Kampf zu beenden.

    Weiß ich wovon ich spreche und um was es geht, dann weiß ich auch wann es mal nicht notwendig ist zu sprechen. Solches Schweigen sagt nicht selten mehr aus, als wenn man wild darauf los reden würde. Ähnlich verhält es sich mit jemand mit viel Kraft. Man hat gelernt sein Wissen / Können zu benutzen und wann es der richtige Zeitpunkt dafür ist.


    Der Kommentar lässt sich aus meiner Sicht auch dazu passend interpretieren. Wirkliches Können erkennt man also vor allem nicht nur daran was jemand macht, sondern auch daran was jemand eben nicht macht. Um das zu sehen und zu Unterscheiden von jemanden der "einfach so tut", benötigt es eine Situation in welcher es genau auf dieses Können ankommt. Käme jetzt zu Mumon der sich als Kraftvoll versteht und sagt "ja, ich verstehe das!", würde er einen Schlag bekommen. Würde die kraftvolle Person nun ausholen und Mumon in die Ecke schmeißen, dann wäre klar, dass da kein Verständnis für die Kraft vorhanden ist - Körper und Geist gehen getrennte Wege.


    Vers:

    Dichten ist nicht meine stärke.


    Und jetzt dürft ihr mich in der Luft zerreißen ;)

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  • Mein "Glück" ist das ich mich da selber reingefuchst hab. Ich hab weder mit Soto noch mit Rinzai was am Hut. Liegt daran das ich sehr schnell auf die Grenzen der Geduld bei Wissenden stoße.

    Ich bin jemand der "dumme"Sprüche verarbeitet hat um sein Beleidigt sein zu überwinden.


    Ich zerreiß dich nicht!!!

    Aber ich kann mich sehr aggressiv anhören.


    Koan hab ich vom ersten Mal an immer so gesehen das, ganz egal was ich oder andere sich dabei denken und schreiben immer darum geht das kein Koan jemals nicht mindestens zwei ins Satori gebracht hat, ansonsten wäre ein Aufzeichnen ohne jeden Sinn. Zwei? Na den Meister und den bis dahin Schüler.


    Koan kann nicht mit Worten oder Zeichen oder Symbolen gezeigt werden. Ausschließlich in der Handlung die gerade jetzt gemacht wird ohne an Koan zu denken, das kommt später wenn das Satori schon vorbei ist.


    Hier sind meine Gedanken zu dem, nur Fall, aufgeschrieben.

    Wusste nicht genau ob das hier angebracht ist. Um den Kommentar konnte ich mich noch nicht kümmern weil der "Fall" mich bisher bei meinem Verstehen des Kommentars gestört hat. Vom Vers ganz zu schweigen.

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    Ein Mann nit grosser Kraft kann sein Bein genau so wenig heben wie ein Mann mit kleiner Kraft.

    Wen man spricht so bewegt die Zunge sich nur zwischen den einzelnen lauten. Wer das nicht glaubt sol mal H-a-l-l-o sagen und sehen ob Er die Zunge bei den Lauten bewegen muss:grinsen:


    Der Mann kann sein Bein nicht heben da das bein immer seinen momentanen platz ein nimmt fon Moment zu moment wie wen man eine Zeichentrickfilm in zeitlupe sehen würde.

    So hab ich das verstanden, aber was weis ich schon^^

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  • Ich schieb das hier mal rein. xiaojinlong Du kannst das ja löschen. Bin Dir nicht böse wenn ja. Ich möchte nur in den Memoiren keine großartigen Diskussionen darum haben.


    Lesegruppe 03.06 - 09.06: Mumonkan Fall 20 - Ein Mann von großer Kraft

    FALL 20: Ein Mann von großer KraftFall:Meister Shôgen sagte:

    "Warum hebt ein Mann von großer Kraft sein Bein nicht hoch?"

    Er sagte auch: "Man redet, ohne die Zunge zu bewegen."


    ("Die torlose Schranke Mumonkan, von Kôun Jamada(Verlag Kösel)

    1) Warum hebt ein Mann von großer Kraft sein Bein nicht hoch?

    2) Man redet, ohne die Zunge zu bewegen.

    3) Warum hört bei allen vollendeten Heiligen der Fluss der purpurnen Linie nie auf?


    3 ist in dem Buch noch aufgeführt wird aber wohl weniger beachtet. Diese drei Fragen hat Shôgen Alle Schüler gestellt. Angeblich hat keiner bestanden, ist natürlich Blödsinn, wozu dann ein Koan.


    Zu 1: "Warum"? Was geht ihn das an, warum fickt er ein Hirn mit "Warum"? Was braucht es einen Mann von großer Kraft? Wozu braucht es das Ergreifen von "sein" Bein? Was meint der Typ mit "hoch"? Ich bin kein Mann von großer Kraft, muss ich mir nun das Bein abhacken um es heben zu können? Hast Du mal versucht dein Bein zu heben ohne das irgendein Muskel des Beines mit hilft? Also lass dein blödes grinsen. Wann bin ich in einer Situation in der ich mein Bein hebe einfach so und hoch hebe ich es dann auch noch? Wann ist sicher ein Bein von mir zu heben, schon weil es nur von einem Mann mit großer Kraft, Akrobatik, sich wohl auch dahin heben lässt? Ich setz mich mal hin zum Zazen. Mal sehen ob ich dann darauf komme.


    Zu 2: Das is ja nun wirklich eine ganz tolle Aussage! Der Kerl hat wohl noch nie versucht beim Reden sehr Achtsam auf seine Zunge zu sein damit sie sich genau so bewegt wie er glaubt das sie sich bewegen müsste. Bewegt die sich überhaupt richtig? Ach ich hab im Moment sowieso nichts mehr zu sagen muss erstmal meine Zunge wieder vergessen. Wie mach ich dem das nur klar, soll ich ja zeigen! Weil ich ja schon mal Sitze und meine Zunge sowieso an meinen Zähnen ist kann ich mir ja was überlegen.

    Bei "Ohne Worte ohne Schweigen", Reps, steht das so: "Reden muss nicht unbedingt von der Zunge kommen."

    Da fällt mir ein wenn ich Worte denke dann bewegt sich auch die Zunge. Versuche ich das zu verhindern kommen die Gedanken ins Stocken.


    Zu 3: Na das ist einfach, wenn die purpurnen Linien aufhören ist sowieso alles vorbei, das nennt man tot sein. Ich sitz gerade und werde auf meinem Herzschlag aufmerksam, ein Pochen im Ohr und in den Händen. Alles normal vergiss es. Nach einiger Zeit meldet sich das wieder und mir wird klar das ich noch lebe. Wieso wird mir gerade das klar? Wo war ich überhaupt? Keine Ahnung die purpurnen Linie die mich mit allen vollendeten Heiligen verbinden sind auf jeden Fall da. Was für eine Arrogante Idee!!! Ich mit den Vollendeten in einer Linie Verbunden, dabei weiß ich ja nichtmal wo ich war zwischen dem Spüren meines Herzen. Ich steh erstmal auf und fege den Hof: " Ha ha ha!! Vielleicht fliegt ja ein Stein an einen Bambus." denk ich grinsend. Vielleicht heb ich mein Bein, beiß mir die Zunge fest, bin im Flow mit den Meistern und schneid mich in den Finger.

  • 3 ist in dem Buch noch aufgeführt wird aber wohl weniger beachtet. Diese drei Fragen hat Shôgen Alle Schüler gestellt. Angeblich hat keiner bestanden, ist natürlich Blödsinn, wozu dann ein Koan.

    Dieses Koan hatte Meister Shôgen wohl kurz vor seinem Ableben an alle Schüler gestellt, um seinen Nachfolger zu bestimmen.

    Da keiner seiner Schüler diesen Koan-Aushang, nach seinem Sinne, beantworten konnte, legte er seine (Meister) Robe zur Seite und starb kurz darauf - ohne einen Nachfolger zu benennen.


    Damals kamen mir diese Gedanken zu diesem Vers:


    Zitat

    Vers:Ein Bein hebend kippe ich auf den duftenden Ozean um. Den Kopf senkend schaue ich auf die vier Dhyana-Himmel hinab. Nirgends ist Platz, den ganzen Körper hinzulegen. Mit eigenen Worten, bitte, beendet das Gedicht


    und zwar: dass es sich vielleicht nicht um eine Person handelt, sondern um etwas höheres / größeres.


    Nun könnt ihr mich auch veräppeln:grinsen: - ich dachte an z.B. "der Mond"

    welcher zu uns über Ebbe und Flut und sonstigen Kräften spricht und natürlich nicht sein Bein hebt und keine Zunge bewegt und auch keinen Platz benötigt, um seinen Körper hinzulegen und doch ist er stark, erleuchtet und in Bewegung.


    Das Ziel dieses Koans ist wohl, wenn ich es richtig verstehe, mit eigenen Worten obigen Vers zu beenden.


    Dazu fällt oder fiel mir auch nichts ein und der Mond stimmt wohl auch nicht, aber ich werde dazu momentan noch nicht viel mehr verraten; es ist ja noch ein wenig Zeit.


    Vielleicht findet jemand noch ein schönes Ende für den Vers. Ich überlege auch weiter.


    Dieser Koan-Aushang ist wohl auch sehr schwer, wenn niemand es beantworten konnte; jedoch kommt so auch kein Druck auf:D aber xiaojinlong fragte mich, ob ich eines wüsste und außer die üblichen wie z.B. Klatschen mit einer Hand oder hat ein Hund Buddha-Natur? . . . fiel mir nur dieses ein.:angel:

    Liebe Grüße Schneelöwin


    "All is always now"




    2 Mal editiert, zuletzt von Schneelöwin ()

  • Nichts dahinter, ein Ich, kein ich, alles ist erleben, auch das Sterben.

    Du bist, wie xiaojinlong auch, mit Deinen Antworten bei Dir geblieben und so hat Dich "der Mond" dem Koan

    viel näher gebracht, als der Mond mich damals an eine mögliche Antwort hätte näher bringen können.

    Liebe Grüße Schneelöwin


    "All is always now"




  • _()_

    Ein Bein hebend kippe ich auf den duftenden Ozean um. Den Kopf senkend schaue ich auf die vier Dhyana-Himmel hinab. Nirgends ist Platz, den ganzen Körper hinzulegen. überal Unkraut, muss ich wieder mal fegen?


    :?

    _()_

  • Mir scheint es, als würde die Funktion eines Koans ganz allgemein sehr unterschiedlich angesehen werden. Meist habe ich bisher Koans nur als kleine Reflektionsmöglichkeit gesehen. So wie hier, dass ich den Text als Startpunkt benutze um zu sehen was in mir selbst genau los ist wenn ich ihn Lese und was ich damit verbinde. Wie das im formellen Kontext genau abläuft kann ich nicht sagen, da ich dazu bisher keine Erfahrungen habe. Ich bin mir sicher, dass auch meine Antwort in einem formellen Kontext sich anders entwickeln würde - einfach schon aus der Situation heraus. Auch wenn gerade über diesen formellen Kontext eher weniger gesprochen wird, fände ich es interessant, wenn jemand mit Erfahrung dahingehend vielleicht dazu etwas sagen könnte wie da so die Herangehensweise ist (oder ob man das so überhaupt da hat). Ansonsten denke ich, dass viele Texte auch direkt über die Wortwahl noch einiges mitgeben. Immer wieder finden sich ja in den Verschiedenen Texten Schnipsel welche, das nehme ich an, eine gleiche bzw. ähnliche Bedeutung haben. Mein Text-Wissen ist da leider bisher nicht ausreichend, hat dazu eventuell jemand noch etwas? Ich denke das wird auch das sein, worin ich mich mal noch die nächste Zeit beschäftigen werde. Eine gute Übersicht über typische Phrasen, sowie deren Bedeutung/Deutung ist sicher nicht verkehrt wenn man sich die Texte intensiver anschauen will.

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  • Natürlich kann man über diese Geschichten, die den Koans zugrunde liegen reden. Es gibt haufenweise Literatur darüber - das kann man studieren. Und damit kann man sich jahrelang beschäftigen. Genauso wie das auch Tozan mit dem Diamantsutra gemacht hatte. Dann stellte ihm eine Frau eine Frage aus dem Sutra - ein Koan - und er war nicht fähig diese Frage zu beantworten. Das ist dann der wesentliche Unterschied in der Herangehensweise.


    Die Koan-Frage wird im Zazen geklärt und die Antwort steigt ins Bewusstsein aus dem Jijuyu Zanmai, dem sich selbst empfangenden Samadhi. Im Bendowa ist das im ersten Abschnitt von Dogen beschrieben.

    DESHALB ist es nicht möglich Koan-Schulung ohne einen Lehrer zu praktizieren - denn es ist auch eine Übertragung von Geist zu Geist, von Buddha zu Buddha.


    https://terebess.hu/zen/mesterek/Sitting-with-Koans.pdf


    key_terms02.pdf


    zensplitter: Jijuyu Zanmai

    :zen:



  • Mir scheint es, als würde die Funktion eines Koans ganz allgemein sehr unterschiedlich angesehen werden. Meist habe ich bisher Koans nur als kleine Reflektionsmöglichkeit gesehen. So wie hier, dass ich den Text als Startpunkt benutze um zu sehen was in mir selbst genau los ist wenn ich ihn Lese und was ich damit verbinde. Wie das im formellen Kontext genau abläuft kann ich nicht sagen, da ich dazu bisher keine Erfahrungen habe. Ich bin mir sicher, dass auch meine Antwort in einem formellen Kontext sich anders entwickeln würde - einfach schon aus der Situation heraus. Auch wenn gerade über diesen formellen Kontext eher weniger gesprochen wird, fände ich es interessant, wenn jemand mit Erfahrung dahingehend vielleicht dazu etwas sagen könnte wie da so die Herangehensweise ist (oder ob man das so überhaupt da hat). Ansonsten denke ich, dass viele Texte auch direkt über die Wortwahl noch einiges mitgeben. Immer wieder finden sich ja in den Verschiedenen Texten Schnipsel welche, das nehme ich an, eine gleiche bzw. ähnliche Bedeutung haben. Mein Text-Wissen ist da leider bisher nicht ausreichend, hat dazu eventuell jemand noch etwas? Ich denke das wird auch das sein, worin ich mich mal noch die nächste Zeit beschäftigen werde. Eine gute Übersicht über typische Phrasen, sowie deren Bedeutung/Deutung ist sicher nicht verkehrt wenn man sich die Texte intensiver anschauen will.

    Natürlich werde ich dich nicht davon abbringen wollen. Meine Erfahrung ist das das Gestrüpp der Meinungen, Kommentare, Formalitäten, leider offensiv durchabeiten muss. Nicht pflegen, sondern alles was nicht sofort klar ist ausreißen ins Feuer damit. bis man auf Gras geht, dann auf Fels, dann auf de Menschen trifft der irgendwann für sich mal DER Meister war und dann feststellt das er wie man selber ist.


    Ich bin so was von befreit, ich bin sogar schon fast von der gier nach Konfrontation befreit. Ich kann über Koan schreiben und es ist so gemein das es sich mit der aller ersten Erfahrung von satori wahr ist. Verdammt noch mal 5o Jahre Widerstand gegen das einfache. Berge von Bäumen, Haufenweise Gestrüpp, ja die Haare haben gebrannt und ich konnte nichts tun denn ich war im Zazen. Eine Freude ist es wenn alle die Dinge die ich festhalten möchte schon verbrannt sind, sie zerfallen zu Asche des Glauben das es Wertvoll ist. Ich bin hier tatsächlich raus. aber nicht weg.


    Eines noch, jeder Koan hat nur eine Lösung und die ist nicht kommunizierbar. Aber es ist immer deine Lösung die dich Wort-Sprachlos macht. bisher hab ich tatsächlich nach einer Bestätigung meines Verständnis gestrebt. Das liegt aber daran das das Ego Sich bestätigen will. Der Meister hat geantwortet und ich hörte. warf mich nieder und erkannte das das überhaupt kein Meister ist. Stand auf Verbeugte mich zu Universum und ging.


    :zen:_()__()__()__()_:zen:

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    Wenn jeder Koan nur immer die eigene lösung hat dan könnte ja nie jemand beim lösen eines Koan versagen. Dann wärren alle lösungen immer korrekt was das ganze üben ja noch sinnloser machen würde:?

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    Wenn jeder Koan nur immer die eigene lösung hat dan könnte ja nie jemand beim lösen eines Koan versagen. Dann wärren alle lösungen immer korrekt was das ganze üben ja noch sinnloser machen würde:?

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    Das ist ja der Glaube von denen die von ihren Selbst so überzeugt sind das sie ihre Verblendungen nicht erkennen.

    Ich kann auch Astrologie und hab auch eine Technik ent- ausgewickelt die funktioniert.

    War bei einem Astronomie Vortrag der Astrologie erklären wollte. Hat er auch gut gemacht. Sein Ansatz für Kritik war das es unendlich viele Antworten gibt das es egal ist was da rauskommt ist immer Zufall.

    Da hatte ich eine Eisicht: Wenn ich aus diesen unendlichen Möglichkeit diese eine die ich da raus gefunden habe als einzig wahre erkenne passt die Auswertung zum Menschen. Danach hab ich Astrologie aufgegeben.


    Es gibt unendlich viele Antworten auf jeden Koan. Alle sind nicht richtig. Koan "arbeit" ist also, ein Prozess kommt in Gang alle falschen Antworten zu entlarven. Bis die eine übrig bleibt die keine ist weil nichts dahinter ist das erklärt werden könnte. Keine Bestätigung für die ganze Arbeit denn eine Bestätigung kann ein Gefühl von: "Ich hab es geschafft" auslösen.

  • _()_

    :grinsen: aha Danke für die erklärung.ich hab gerade gemerkt das ich das blöde ding nur lösen wolte für das gefühl:lol::nosee::nospeak::nohear:. Besser mal sitzen gehen und versuchen das gefühl los zu lassen:grinsen:_()_

  • _()_

    Wenn jeder Koan nur immer die eigene lösung hat dan könnte ja nie jemand beim lösen eines Koan versagen. Dann wärren alle lösungen immer korrekt was das ganze üben ja noch sinnloser machen würde:?

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    Genau so ist es.

    Aber auch das Gegenteil ist richtig: man liegt immer falsch. Ob ich also vom Großen Glauben - es gibt kein versagen - oder vom Großen Zweifel - alles ist versagen - her die Sache betrachte - ich sitze in jedem Fall mit einer Frage da und muss mich entscheiden.

    Wenn ich mich dann entscheide Glauben und Zweifel sein zu lassen und einfach weiter gehe, kann ich evtl. Wirklichkeit so erfahren wie sie ist - ohne Sinn. Den Sinn mache ich bzw. macht das Ich. Dann endet die Suche.


    Der Sinn eines formalen Koan liegt nun darin: es bildet eine Schranke für den Verstand und konfrontiert unser diskursives Denken mit einer Frage, die nicht auf der gleichen Ebene beantwortet werden kann. Auch wenn einer alle Koan "gelöst" hat, hat er doch nichts "gelöst", wenn nicht die eigentliche Frage, das genjokoan, gelöst wurde. Und das ist in der traditionellen Koan-Schulung oft der Fall und hat auch deshalb immer wieder zur Ablehnung dieser Praxis geführt.

    Die Wurzel dieser Fragen liegt ja darin, dass ein Ich sich mit sich selbst identifiziert und so in einen Gegensatz zu allem anderen bringt. Diese Identifikation aufzulösen, also das "eigen" und "jemand" aufzulösen ist der Sinn der Übung.

    :zen:



  • Der Sinn eines formalen Koan liegt nun darin: es bildet eine Schranke für den Verstand und konfrontiert unser diskursives Denken mit einer Frage, die nicht auf der gleichen Ebene beantwortet werden kann.

    Schwierig finde ich diese gewohnte "Ebene" des Denkens abzulegen.

    Ich bemerke eigentlich immer bei mir eine eher logische Herangehensweise und wenn ich mich garnicht bemühe, also ein Koan links liegen lasse und Eingebungen erhoffe, dann vergesse ich es.


    Die Koan-Frage wird im Zazen geklärt und die Antwort steigt ins Bewusstsein aus dem Jijuyu Zanmai, dem sich selbst empfangenden Samadhi.

    Wenn ich nun ein gelesenes Koan mit ins Zazen nehme, könnte sich dann auch die Antwort einstellen - ohne, dass mir ein Lehrer vorher das Koan mitgegeben hat?



    DESHALB ist es nicht möglich Koan-Schulung ohne einen Lehrer zu praktizieren - denn es ist auch eine Übertragung von Geist zu Geist, von Buddha zu Buddha.


    Ist die verbale Antwort der bereits empfangenen Antwort damit gemeint? - oder stellt sich, ohne Lehrer, erst keine Antwort aus dem Jijuyu Zanmai ein?



    Entschuldige, Leonie, wenn sich die Frage nun doppelt liest, aber vielleicht ist es so fürs Verständnis wichtig.

    Liebe Grüße Schneelöwin


    "All is always now"




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    Aber eigentlich hab ich auch festgestellt das sich die meisten Koans auch aif einer logischen ebene mit der Zen lehre lösen lasen würden. Ist das den nun falsch oder richtig oder sinn des ganzen oder unsinn?

    Ach ich merke gerade was das Koan angeht verhedere ich mich wiedermal in einem Duftenden Ozean:erleichtert:

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  • Wenn Du meine Ansicht von Fall 20 wirklich nur liest, wirst Du ganz leicht erkennen was die Antwort auf diesen Koan ist. Es ist eine Beschreibung wie ich Zazen mache. Ich brauch den Koan dann nicht wenn ich Zazen mache dann mache nur ich Zazen.

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    :? interesant:grinsen: ich bin da auf was ganz anderes gekommen:erleichtert: aber wen eh alle lösungen sowohl war als auch falsch sind erübrigt sich leider auch die diskusion:erleichtert: ich werde mir aber deine interpretation nochmal genau durchlesen und hiffentlich neues lernen_()_

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    Wenn jeder Koan nur immer die eigene lösung hat dan könnte ja nie jemand beim lösen eines Koan versagen. Dann wärren alle lösungen immer korrekt was das ganze üben ja noch sinnloser machen würde:?

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    Das stimmt.


    In der (koreanischen) Schule, in der ich etwa 10 Jahre lang mit Koans praktiziert habe, wurde betont, dass jedes Koan im Grunde eine Frage enthält/ist, auf die es eine klare, eindeutige Antwort gibt. Und so, wie du die Frage verbal stellen kannst, lässt sie sich in vielen Fällen auch verbal beantworten. Manchmal ist die Antwort auch eine Geste oder Handlung, aber sie ist eindeutig und passt messerscharf zur Frage. In der Geist-zu-Geist-Übertragung zwischen Meister und Schüler besteht da keinerlei Zweifel. Hörst oder liest du zufällig die auf verbaler Ebene richtige Antwort auf die Frage und trägst sie ins Dokusan, wird der Meister erkennen, ob deine Antwort nur intellektuell verstanden, aber nicht durchdrungen und nicht real verwirklicht ist.


    Eine Sache ist dabei essentiell (und das darf gerne als Hinweis auch auf den hier besprochenen 20. Fall des Mumonkans verstanden werden): Jedes Koan zielt immer auf genau denjenigen/dasjenige, das sich die Koan-Frage stellt. Auf intellektueller Ebene kannst du an beliebiger Stelle anfangen und mit voller Kraft beliebig lange alles geben - auf diese Weise wird dein Erwachen da, wo das Koan stattfindet, niemals ankommen. Im Gegenteil.


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    Aber eigentlich hab ich auch festgestellt das sich die meisten Koans auch aif einer logischen ebene mit der Zen lehre lösen lasen würden. Ist das den nun falsch oder richtig oder sinn des ganzen oder unsinn?

    Ach ich merke gerade was das Koan angeht verhedere ich mich wiedermal in einem Duftenden Ozean:erleichtert:

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    Eher verhedderst du dich im Ansichtengestrüpp.:)


    Weil viele versuchen auf der logischen Ebene ein Koan zu klären, kommt man da nicht beim Meister an. Es geht darum, dass du die Antwort ausdrückst als Tat. Das Koan ist ja ein Zeugnis der Buddhanatur und genau das gilt es zu realisieren, zu bezeugen. Du bezeugst mit deiner Antwort/Lösung die Buddhanatur. Als gewöhnlicher Mensch ruderst du ja rum und fragst, warum? warum? oder wie geht das? Und das ist ja ein Gegensatz - ein Mann von großer Kraft und kann noch nicht mal sein Bein hoch heben. Wo ist dieser Gegensatz aufgelöst? Und nun heißt das ja - wenn dieses, dann jenes - bei Buddha, also woher kommt dieser Gegensatz?

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  • Schwierig finde ich diese gewohnte "Ebene" des Denkens abzulegen.

    Ich bemerke eigentlich immer bei mir eine eher logische Herangehensweise und wenn ich mich garnicht bemühe, also ein Koan links liegen lasse und Eingebungen erhoffe, dann vergesse ich es.

    Klar doch.

    Deswegen ist das ja auch in einem Prozess eingebunden und man geht regelmäßig zu einem Lehrer (Freund), der einem dabei begleitet. Da es auch einige Jahre dauert, würde man wohl die Lust verlieren und den Prozess abbrechen.

    Wenn ich nun ein gelesenes Koan mit ins Zazen nehme, könnte sich dann auch die Antwort einstellen - ohne, dass mir ein Lehrer vorher das Koan mitgegeben hat?

    Man lernt das Koan sowieso auswendig und trägt das dann im Dokusan vor. Jedes Koan konzentriert sich in einer Frage, die oft, wie hier im Fall 20 explizit ist und diese Frage nimmt man dann in sein Zazen, aber auch darüber hinaus. Man träge es ständig mit sich und lässt es sich entfalten. Bis man diese Frage selbst geworden ist. Du selbst und die Frage sind eins. Das arbeitet dann weiter und dann kann es durch einen Auslöser aufgebrochen werden und siehe da - das ist alles.

    Ist die verbale Antwort der bereits empfangenen Antwort damit gemeint? - oder stellt sich, ohne Lehrer, erst keine Antwort aus dem Jijuyu Zanmai ein?

    Die verbale Antwort kann ein Ausruf sein, eine Bewegung, eine Gedichtzeile, es ist immer spontan und eine aktion auf den vorangegangenen Prozess. Jijuyu Zanmai ist der Begriff für diese kompakte Form des Samadhi.

    Ich möchte dir Jeff Shore "Der Weg beginnt unter deinen Füßen" empfehlen. Er findet richtig gute Worte für die Rinzai-Praxis, die von den vielen Merkwürdigkeiten weg führen und sehr plausibel erklären wie und warum man da was macht.

    :zen:



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    Kein Mann kann sein bein heben, der vorgang des hebens verlangt bewegung und wen du bewegung siehst dan bist Du im Gestern und Morgen gefangen den das bein des Mannes kann fon Moment zu Moment nur den Platz einnehmen den es gerade hat ( so wie wen Du einen Trickfilm so langsam anschaust das Jedes Bild einzeln zu sehen ist. So ist es auch mit den Momenten indenen das Bein gehobrn werden soll). So wie wen du sprichst deine zunge nur zwischen den Lauten bewegt wird wen du den Laut zb h oder L aussprichst bewegt sich die Zunge nicht sonst würde der Laut nicht klar heraus kommen aber im Normalen altag bemerkt man das nicht. So gesehen sieht man dan Nur den Moment und in einem moment der nur ein bruchteil einer sekunde dauert gibt es keine bewegung und im nächsten eben auch nicht. Aber das ist nur meine komische ansicht:grinsen::erleichtert:_()_