Was ist für euch das Wesen des Buddhismus (der Religion)

  • Hi, also liebe Leute, ich riskiere es , so klar ausdrücken, aber ich wollte eure Meinung . Ich kopiere meinen anderen Beitrag hier.



    Aber ich verstehe das Wesen von der Religion und auch von Buddismus nicht buchstäblich, sondern als metaphorisch, symbolisch. Ansonsten ich verwandele das Göttliche in den Götzen...

    Und nach Advaita es gibt keinen Handelnden. Gibt es keinen.

    Um im Zen auch steht, wenn du so wie den lebendiigen Buddha triffst, dann töte ihn. Solllten wir es alles sbdolut buchstäblich auslegen?

    Damit ich wollte hier niemaden verletzen. Was doch die lebendige buddhystische Tradition bedeutet? Der blinder Glauben , oder das Wesen egal welcher Religion man darf doch rein symbolisch betrachten?

    Das ist für mich wichtig.


    Also, sollte ich bestimmt an die Auferstehung blind glauben, oder doch anders betrachten? Sollte ich total blind in alles glauben, an alles, nur weil es in den heiligen Büchern steht?

    Das wolllte ich von euch ....wissen. Im Sinne zu "verstehen". Mehr nicht.


    Sollte ich wirklich für die bare Münze halten, dass Jesus wirklich auferstanden wurde? in unseres Zeitalter? :?


    Ok, das was. _()_

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Hallo Igor07


    Das Wesen des Buddhismus ist für mich die Prüfung des Dharma im Alltag auf Heilstauglichkeit.


    Und wenn es Heilstauglich ist nimm es an und wenn es nicht Heilstauglich ist lass es.


    Sag ich mir.


    LG :sunny:

  • Hi, aber was bedeutet die Heilung konkret? Dann wir laufen die Gefahr das Wesen von der lebendigen Tradution ( Religion) mit dem Aspirin zu verwechseln.

    Der Buddhismus stellt sehr kardinale und wirklich die existenzielle Fragen über die Wirklichkeit, über unseres Wesen, und so weiter.

    Aber es bedeutet doch keine Medizin im traditionellem Sinne.

    Es ist doch keine Antibiotikum, keine Antidepressiva, und gegen Corona man sollte impfen, ansonsten man strirbt...

    Also, können wir doch so wie die Kirche im Dorf zu lassen?

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • hallo Igor,


    es geht darum, immer klarer zu sehen, wo man vielleicht blind etwas glaubt und das dann aufzulockern, abzulegen.
    :rose:

    Danke dir sehr, Lucy, das spricht mich total an.

    Ich wolllte es so anders ausdrücken. Die Wahrheit sollte nicht unbedingt doch zu der "Heilung" ( im Sinne von der reinen Wissenschaft) beitragen. Heil-Hell... Ohne Zwei-Feln, also nicht ver-ZWEI-felt. Dann man spürt diese innere Verbundenheit mit allem, es sei dann wie ALL-es. Und echt ge-heil-t. Im Sinne S-ein-S. Also nicht zwei, das Ende des Dualismus... So ich es meine...

    Danke. hatte mich sehr berührt.:rose:

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    Sokrates

  • Was du da solltest weiß ich leider nicht, aber meine Meinung kann ich sagen:


    Das Wesentliche im Buddhismus ist Befreiung von Dukkha, wie es in den vier edlen Wahrheiten beschrieben ist. Die gesamte Lehre kann als eine Erklärung gesehen werden was diese vier edlen Wahrheiten genau sind und was zu praktizieren ist um sie zu verwirklichen.


    Es gibt Lehrinhalte die einer Erläuterung bedürfen und solche die wörtlich gemeint sind. Da kann man hier nicht in jedes Detail gehen, nur ein Beispiel aus M.117. bezüglich rechter Ansicht, dem ersten Punkt des achtfachen Pfades der die vierte edle Wahrheit darstellt:


    Zitat

    7. "Und was, ihr Bhikkhus, ist richtige Ansicht, die von den Trieben beeinträchtigt wird, die an Verdiensten teilhat, die auf der Seite der Vereinnahmung zur Reife gelangt? 'Es gibt Gaben, Dargebrachtes und Geopfertes; es gibt Frucht und Ergebnis guter und schlechter Taten; es gibt diese Welt und die andere Welt; es gibt Mutter und Vater; es gibt spontan geborene Wesen; es gibt gute und tugendhafte Mönche und Brahmanen auf der Welt, die diese Welt und die andere Welt durch Verwirklichung mit höherer Geisteskraft erfahren haben und erläutern.'


    Das bedarf keiner Erläuterung und kann wörtlich genommen werden.


    Zitat

    8. "Und was, ihr Bhikkhus, ist Richtige Ansicht, die edel, triebfrei, überweltlich, ein Faktor des Pfades ist? Die Weisheit, die spirituelle Fähigkeit der Weisheit, die Geisteskraft der Weisheit, das Erleuchtungsglied der Wirklichkeitsergründung, der Pfadfaktor der Richtigen Ansicht [5] in einem, dessen Geist edel ist, dessen Geist triebfrei ist, der den Edlen Pfad besitzt und den Edlen Pfad entfaltet: dies ist Richtige Ansicht, die edel, triebfrei, überweltlich, ein Faktor des Pfades ist."


    Das bedeutet wohl nicht dass es nach der überweltlichen richtigen Ansicht z.B. keine spontan geborenen Wesen und höhere Geisteskräfte gibt. Richtige überweltliche Ansicht unterscheidet sich im Wesentlichen von richtiger weltlicher Ansicht nur im Streben nach Triebfreiheit.


    Im Christentum ist es etwas anders indem dort der Glaube die zentrale Rolle spielt und nicht die richtige Ansicht. Ansichten bilden sich nicht notwendig auf der Grundlage von Glauben bzw. bedingungslosem Vertrauen, im Buddhismus geht das Vertrauen einher mit der eigenen Überlegung und Erfahrung. Wie nach der Rede an die Kālāmer:

    Zitat

    Geht, Kālāmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, (*1) nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden', dann o Kālāmer, möget ihr sie aufgeben.


    Demnach soll man weder an einer Autorität haften noch an Vernunft (Verstand) und Logik, sondern erkennen ob es wirklich so ist wie Verständige sagen ("seid euch selber Zuflucht mit der Lehre als Zuflucht"). Im Christentum geht es aber letztlich darum an der göttlichen Autorität von Jesus Christus zu haften, an ihn und an Gott zu glauben, was auch immer geschieht.

  • Zitat

    Demnach soll man weder an einer Autorität haften noch an Vernunft (Verstand) und Logik, sondern erkennen ob es wirklich so ist


    Nur dem ich kann zustimmen. 1 zu 1 total blind zu glauben, das kann ich nicht. "Blind" , gehorsam, " gefügig", das funktioniert doch nur bei der Sekten, nicht in der lebendigen Tradition.


    Man kann absolut alles anders interpretieren und auslegen, um das wahre , das echte, das Authentische , was in der Re-ligion vorhanden ist, nichts zu zerstören, sondern zu erneuern.


    Aber das ist nicht nur meine eigene meinung. Karma, Widergeburt, dharmas, es gibt so enorme Zahl von Quellen und der Auslegungen.

    Genau DAS macht die Religion lebendig. Und immer frisch.

    Bei Jesus wir haben dasselbe.... Wir verstehen es anders, und nicht nur so wie uns die Kirche, als die offiziele Instanz wie aufzwingt.


    Dazu , apropo, wenn ich es mich richtig erinnere, gibt es sehr schönes Buch von D.T. Suzuki.


    "Mysticism. Cyristian and Buddhist."


    Auch sehr gut davon spricht Lama A.Govinda ...auch im persönlichem Gespräch mit Weber. Das ich doch nur auf Anhierb erinnern kann.


    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Danke dir, freut mich wirklich!:like:_()_

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    Sokrates

  • Man kann "Heilige Schriften" wörtlich nehmen - oder ernst!

  • Also ich bin echt wie vorlaut, aber es schreit doch aus mir. Als ich in der Stadt war und mein Alltag erledigte, hatte ich wie AhA-Erlebnis.

    Die Religion könnte durchaus lebendig bleiben, frisch und duftend wie die schöne Blume.

    Es geht hier um


    Jiddu Krishnamurti – Wikipedia


    Der Mann hatte alle Titeln, Ordination und so weiter einfach aufgeschmissen. Er hatte doch mit sehr einfachen Leuten geredet, die keinen Haupshulabshluss hätten können. Und er benutzte sehr klare, echt einfache Sprache, ohne egal welche technische Begriffe... Er sprach von Herz zum Herz. Und er war absolut präsent. Und er war enorm ...popülär, wie Pop-Star....

    Er war einfach imstande die "Seele" zu berühren. Unmittelbar. Und man brauchte nichts zu "studieren."

    LG.:)

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    Sokrates

  • Tja, bin echt blöd, kaum meinen eigenen Thread gefunden.


    Was ich hier unbedidngt noch zur Ausdruck bringen wollte....


    Man sollte, es sei nur meine eigene Meinung, Leute( die mich lesen) nicht die Religion mit dem Heilmitttel verwechseln. Die Religion kann den Sinn dem Leben verleihen, sie kann dem entsetzlichem oder so wie unterträglichem Schmerz und Leid die innere Kraft schenken, also das echte Wesen von Religion besteht doch darin, auf unsere rein so existenzielle Fragen Antwort zu geben.

    Im Sinne von F.Nietzsche. So etwas, wenn ich "warum" wieiss, ich kann es alles ( was, wie viel....?) aushalten, ertragen.

    Und genau das macht, erschafft den Sinn.

    Aber wenn ich unter entsetzlichen Depressionen , z.B., das Leben lang leide, es bedeutet doch nicht , dass ich rein psychisch oder körperlich geheilt würde. Im rein medizinischen Sinne.


    Dann ich erinnere eine meine gute Bekannte. Sie hatte sehr viel in einer "spirituellen" Zeitschrift veröffentlicht, und zwar regelmässig, dann sie betrieb das eigene Forum, sie hatte das eigene Buch herausgegeben, und sie war sehr eifrige Verfechter von Advaita-Vedanta.

    Dann es war so, dass es im ihrem persönlichem Leben etwas so schief gelaufen, und sie verwandelte sich in die sehr eifriger Apologet von Jesus. Alles andere, das war der Fehler, der Holzerg, es hatte ihr nichts "geholfen".

    Im diesem "Nichts geholfen" ist doch gerade den Hund begraben liegt.

    Wenn ich enorm leide, ich gehe zu Arzt, oder dem Therapeuten....

    Wenn ich schon 3 Bandscheiben-Vorfälle hatte, dann ich hatte sehr starke Schmerzen, und ich war erzwungen mich behandelen zu lassen.

    Also, die lange Rede, aber der kurzer Sinn.


    Man kann doch nicht Die Religion mir dem Antibiotikum oder Antidepressiva verwechseln. Und gegen Corona ich sollte mich impfen lassen. Keine Religion hilft mir dann, wenn ich diesen Virus kriege. Nur die reale Impfung.


    Also, wenn ich egal was praktiziere, ich mache es alles, weil ich kann es nichts anders. Wahrscheinlich, so im meinem Hinterkopf, ich hoffe, es würde besser, aber die treibende Kraft, so wie der innere Motor liegt auf der anderen Ebene. Auf der Ebene des Geistes. Mit der Heilung im traditionellem Sinne das hat absolut nichts zu tun.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Man kann doch nicht Die Religion mir dem Antibiotikum oder Antidepressiva verwechseln. Und gegen Corona ich sollte mich impfen lassen. Keine Religion hilft mir dann, wenn ich diesen Virus kriege. Nur die reale Impfung.


    Also, wenn ich egal was praktiziere, ich mache es alles, weil ich kann es nichts anders. Wahrscheinlich, so im meinem Hinterkopf, ich hoffe, es würde besser, aber die treibende Kraft, so wie der innere Motor liegt auf der anderen Ebene. Auf der Ebene des Geistes. Mit der Heilung im traditionellem Sinne das hat absolut nichts zu tun.

    Wie meinst du das denn, ich verstehe es nicht ganz. Was ist denn das Heilmittel das wirklich hilft?

  • Man kann doch nicht Die Religion mir dem Antibiotikum oder Antidepressiva verwechseln. Und gegen Corona ich sollte mich impfen lassen. Keine Religion hilft mir dann, wenn ich diesen Virus kriege. Nur die reale Impfung.


    Also, wenn ich egal was praktiziere, ich mache es alles, weil ich kann es nichts anders. Wahrscheinlich, so im meinem Hinterkopf, ich hoffe, es würde besser, aber die treibende Kraft, so wie der innere Motor liegt auf der anderen Ebene. Auf der Ebene des Geistes. Mit der Heilung im traditionellem Sinne das hat absolut nichts zu tun.

    Wie meinst du das denn, ich verstehe es nicht ganz. Was ist denn das Heilmittel das wirklich hilft?

    mukti


    Was du doch unter "Heilmittel" verstehst? :?:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • void

    Hat den Titel des Themas von „Was ist für euch das Wesen des Buddhymsus. (der Religion)“ zu „Was ist für euch das Wesen des Buddhismus (der Religion)“ geändert.
  • Was für mich die Relgion nichts bedeutet. Es sei "kein Opium für das Volk", wenn ich es richtig K.Marx erinnere.

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  • Wie meinst du das denn, ich verstehe es nicht ganz. Was ist denn das Heilmittel das wirklich hilft?


    Was du doch unter "Heilmittel" verstehst? :?:

    Du schreibst man sollte "nicht die Religion mit dem Heilmitttel verwechseln". Aber inzwischen denke ich du meinst einfach dass man einen Arzt aufsuchen sollte wenn man krank ist, richtig?

  • Wie meinst du das denn, ich verstehe es nicht ganz. Was ist denn das Heilmittel das wirklich hilft?


    Was du doch unter "Heilmittel" verstehst? :?:

    Du schreibst man sollte "nicht die Religion mit dem Heilmitttel verwechseln". Aber inzwischen denke ich du meinst einfach dass man einen Arzt aufsuchen sollte wenn man krank ist, richtig?

    Was verstehst du unter das Wort "Krank"? Im rein existenziellen Sinne.


    So wie es hier geschildert:


    Søren Kierkegaard – Wikipedia

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Krank wie du es beschreibst:

    Zitat

    Wenn ich enorm leide, ich gehe zu Arzt, oder dem Therapeuten....

    Wenn ich schon 3 Bandscheiben-Vorfälle hatte, dann ich hatte sehr starke Schmerzen, und ich war erzwungen mich behandelen zu lassen.

    Also, die lange Rede, aber der kurzer Sinn.


    Man kann doch nicht Die Religion mir dem Antibiotikum oder Antidepressiva verwechseln. Und gegen Corona ich sollte mich impfen lassen.


    Im existentiellen Sinn würde ich unter "krank" verstehen sich für etwas zu halten was man nicht ist.


    Also hast du ein Heilmittel im existentiellen Sinn gemeint?

  • @mkha' .


    Super, genau das!!!

    Und es ist doch wirklich so total wunderschön und so verdammt erleichternd, dass der Buddhismus uns allen den konkreten Weg aus dieser existenzuellen Verzweiflung zeigt.

    Danke sehr!:)_()_

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Um mal etwas Vernunft in diesen Thread zu bringen. Kant hat das mit dem Opium des Volkes natürlich nicht geschrieben. Im Gegenteil hatte er hierzu viel differenzierter geschrieben und die Idee von Gott als ein 'notwendiges Postulat der Vernunft' erklärt. Was bei ihm nun eben zum Entwurf einer Vernunftreligion gehört.



    Das eingeworfene Zitat ist von Karl Marx, dessen reaktionäres Wort man aber nicht zu ernst und zu umfassend nehmen sollte. Stattdessen vielleicht eher seine Leistungen, also seine Erklärungen als Ökonom. Er wollte mit diesem Wort (dieser Formulierung) sicher eher die Hinnahme des ungerechten Verteilungszustands der Güter durch eine unterdrückte Klasse begründen oder kritisieren. Die Hinnahme der Ungerechtigkeit scheint ja mit der Hoffnung auf ein Himmelreich eher hinnehmbar. Ich nehme stark an, darum ging es ihm. Nicht darum, den Glauben an das Gute und die Liebe und die Kraft des Verzeihens usw zu kritisieren.



    Warum nun in diesem Thread im Zusammenhang mit (mentaler) Krankheit gerade Nietzsche oder auch Kierkegard erwähnt werden, ist mir ein vollkommenes Rätsel. Beide litten unter starken Depressionen, Nietzsche wurde zum Ende seines Lebens sogar geisteskrank. Ein starker Hinweis ja dafür, dass beide eben wenig praktiables und hilfreiches zum Umgang mit dem seelischen Leiden gefunden haben. Denn so hätten sie es ja anwenden können.



    Dass man hier im Thread so undifferenziert 'eine Religion' behauptet, und hierunter alle möglichen verschiedenen Lehren der Menschheitsgeschichte versammelt, um denen einheitlich Nutzlosigkeit zuzuschreiben, sehe ich als Hinweis auf schon stärker ausgeprägte Verwirrung. Und als Hinweis, sich selbst lieber in einem Glauben wiegen zu wollen. Der ja wie es Marx andeutete, mit der Einnahme eines Suchtmittels vergleichbar ist. Damit sind eben eigene und eigentliche Zustände wohl leichter ertragbar. Zumindest für den Moment der Illusion, in die man sich damit begibt.

  • Zitat

    Warum nun in diesem Thread im Zusammenhang mit (mentaler) Krankheit gerade Nietzsche oder auch Kierkegard erwähnt werden, ist mir ein vollkommenes Rätsel. Beide litten unter starken Depressionen, Nietzsche wurde zum Ende seines Lebens sogar geisteskrank. Ein starker Hinweis ja dafür, dass beide eben wenig praktiables und hilfreiches zum Umgang mit dem seelischen Leiden gefunden haben. Denn so hätten sie es ja anwenden können.


    Alephant . Ja, aber sie waren trotzdem die Genies.


    Der Buddhismus praktizieren... es bedeutet kein Sucht-Mittel zu benutzen. Umgekehrt, die Wahre Natur zu erkennen, zu erleben, zu erfahren.

    Das hat doch nichts mit der Ersatz-Religion als die Ware zu tun.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

    Einmal editiert, zuletzt von Igor07 ()

  • Zitat

    Warum nun in diesem Thread im Zusammenhang mit (mentaler) Krankheit gerade Nietzsche oder auch Kierkegard erwähnt werden, ist mir ein vollkommenes Rätsel. Beide litten unter starken Depressionen, Nietzsche wurde zum Ende seines Lebens sogar geisteskrank. Ein starker Hinweis ja dafür, dass beide eben wenig praktiables und hilfreiches zum Umgang mit dem seelischen Leiden gefunden haben. Denn so hätten sie es ja anwenden können.


    Alephant . Ja, aber sie waren trotzdem die Genies.


    Ich kenne keine grössere Errungenschaft der Menschheit, weder technisch noch gesellschaftlich oder wissenschaftlich, die auf Nietzsche oder Kierkegaard zurückgeht. Es bleibt (aus meiner Sicht) wohl eher deine persönliche Meinung. Dein Glaube?



    Jemand der nicht in der Lage ist, die eigene Hybris und die eigenen Gedankenwelten zu übersteigen/zu durchschauen ist, sag ich mal so: aus buddhistischer Sicht (aber vielleicht auch 'nur' mit gesundem Menschenverstand besehen) ja gerade kein Genie. Eher eine traurige, ja eine bemitleidenswerte Gestalt. Damit meine ich gerade Nietzsche.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man etwas "symbolisch" sieht, dann kam man das ja dazu verwenden, das was gesagt wird nicht mehr ganz so ernst nehmen zu müssen.


    Es gibt ja viele die z.B in Jesus so eine Art Proto-Hippie sehen wollen. Sie reduzieren das was er sagt

    auf eine auf ein "Piep-Piep-Piep Habt euch alle lieb" Version der Bergpredigt.

    Während man die finsteren und die Spassbremsen-Anteile gerne ausblenden will. Wozu man sie entweder als Erfindung einer sinistren Kirche hinstellt ( die heimlich alles umgeschrieben hat) oder es eben zum Symbol erklärt. So hofft man die Ecken und Kanten - das Reden von Umkehr, Apokalypse und Hölle - abzuschmirgeln und nur den gütigen und erträglichen Jesus zu behalten -für Weihnachten, Kinder und andere feierliche Gelegenheiten.


    Wahrend von Jesus relativ wenig überliefert ist, und tatsächlich viel der Interpretation und Spekulation überlassen bleibt, lehrte Buddha Shakyamuni Jahrzehnte lang und selbst wenn man viele Lehrreden für nicht 100% authentisch hält, kommt rüber, dass er unter den Religionsgründern einer ist, der viel Wert darauf legt sich klar auszudrücken und wenig im Nebulösen und Ungefähren bleiben zu lassen. Er äußert sich sogar direkt darüber wie seine Reden zu verstehen sind:

    "Mönche, diese beiden verleumden den Tathagata. Welche zwei? Wer eine Rede, deren Bedeutung gefolgert werden muss, als eine Rede erklärt, deren Bedeutung bereits vollständig dargestellt wurde. Und wer eine Rede, deren Bedeutung bereits vollständig dargestellt wurde, als eine Rede erklärt, deren Bedeutung gefolgert werden muss. Diese beiden verleumden den Tathagata."

    Es sind also unterschiedliche Formen des Sprachgebrauch gemeint. Einmal kann man ja etwas sehr klar und allgemeinverständlich erklären. Oder man benutzt eine Metapher - ein Bild - eine Geschichte, deren Bedeutung man folgern muss oder wo nicht gleich der Groschen fällt.


    Während man letzteres als Symbol verstehen kann zu dem man sich das auf was es verweist suchen muss, sollte man das bei der ersten Art von Texten nicht tun sollte. Weil man sonst - harte Worte - den Tathagata verleumdet. Und für sowas kommt man wohl in die Hölle würde ich mutmaßen.

  • Zitat

    Es sind also unterschiedliche Formen des Sprachgebrauch gemeint. Einmal kann man ja etwas sehr klar und allgemeinverständlich erklären. Oder man benutzt eine Metapher - ein Bild - eine Geschichte, deren Bedeutung man folgern muss oder wo nicht gleich der Groschen fällt.

    Während man letzteres als Symbol verstehen kann zu dem man sich das auf was es weist suchen muss, sollte man das bei der ersten Art von Texten nicht tun sollte. Weil man sonst - harte Worte - den Tathagata verleumdet. Und für sowas kommt man wohl in die Hölle würde ich mutmaßen.


    void


    Danke schön!!! Meine Frage nur, wenn ich darf.... wie kann man diese beide Vorgehensweisen unterscheiden? Wo liegt die Messlatte, der Masstab, sozusagen?


    Ich wollte bestimmt nicht in die Hölle...

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • @Vedana,


    _()_ vielen Dank für die Korrektur ...


    Ich schrieb Kant anstatt Marx. Wen ich meinte ergibt sich zu meinem Glück aus dem Zitierten. Der Text ist zweifelsohne von Karl Marx.


    Ja ich find, Kant ist der Grösste nach Buddha und das hatte mich noch zusätzlich getriggert, zu posten. Sag ich jetzt mal ähnlich platt wie der Karl Marx an der Stelle. Alles gut, mkha'.

  • void


    Danke schön!!! Meine Frage nur, wenn ich darf.... wie kann man diese beide Vorgehensweisen unterscheiden? Wo liegt die Messlatte, der Masstab, sozusagen?


    Ich wollte bestimmt nicht in die Hölle...

    Der Test ist die eigene Praxis. Und plötzlich macht das, was man als symbolisch abgetan hat, komplett Sinn. Weil Worte, deren Inhalt man erst nicht versteht (und nicht verstehen kann, weil man bestimmte Dinge nicht erklären kann, wenn man sie selbst nicht kennt), plötzlich mit eigener Erfahrung gefüllt sind.


    Anders ausgedrückt: Den Ball flach halten und erst Erfahrung sammeln, bevor man viel nachdenkt und interpretiert und Dinge als Unsinn abtut, die man noch gar nicht verstehen kann.


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Hi, meinst du wirklich, dass ich so wie Dinge als der Unsinn interpretiere, die man ( ich) gar nicht verstehen kann?

    Danke sehr, sehr freundlich und so total zuvorkommend.

    Man sollte doch nicht alles verstehen.

    Ich bin der Praktiker, fast das Leben lang.


    Ich brauche dann wie die theoretische Konstrukte, um meine Erfahrungen zu verstehen. Also alles umgekehrt.

    Und manchmal man braucht doch den Un-Sinn um den verborgenenen Sinn zu ent-decken.

    Oder wie es , wenn ich es richtig erinnere, (Nietzsche) man sollte ins Chaos zu stürzen, um den tanzenden Stern zu gebären.

    Ansonsten ich bin sprachlos.....

    Ich habe ausgerechent auf diesem Forum doch gelandet, weil ich war nicht imstande meine Erfahrungen zu erklären und zu interpretieren.....

    LG, Aravind .

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates