Statt stetigem Fort-Schritt ist es vielleicht eher so wie ein Sprung. Ja, in Erleuchtung wird bestimmt hineingesprungen. Das hat dann nicht mehr so sehr das 'Schreiten'. Und der Thread-Titel hier heißt ja: „Woran erkenn man spirituellen Fortschritt?“ Meines Erachtens erkennt man den Sprung, wenn alle Triebe bei einem erloschen sind, bei gleichzeitigem tiefem Glücksgefühl.
Ich erkenne es bei mir, wenn sich das Gefühl „weder wohl noch unwohl“ nach dem Sprung ins glücklich sein erscheint. Glücksgefühl vergeht nämlich und will festgehalten werde vom Selbst.
Danach erscheint das Unwohl-Gefühl, kommt eben dieses Zufrieden/Stille/Indifferent Gefühl.
Wenn man aus dem Glücksrausch kommt und nur noch „zufrieden“ wird, verlangt das Selbst nach dem Rausch/Glücklich. Erreicht es das nicht, wie auch die Hormone werden noch abgebaut und es ist kein neuer Schub möglich, versucht das Selbst das mich anderen Mitteln. Es weiß, dass es absteigt ins Unwohl, das es als uncool empfindet. Alle bekannten Süchte sind die Mittel. Sogar exzessives Meditieren.
Ich bin bei Erkennen des Indifferenten handwerklich aktiv. Das hilft, die Hormone wieder in ihr eigenes Gleichgewicht zu bringen. Ich nutze das indifferente, um unsinnige Dinge zu tun. Egal was, unsinnig kann auch Hausarbeit sein, „Wird ohnehin wieder unordentlich.“ Nach PC greif’ ich auch zu meinem Häkel Zeug, um Dinge zu machen, die keiner benötigt oder mach meine Runde um den Block, hat auch keinen Sinn.
Nach dem Sprung ins Glückliche bin ich nie inaktiv, so vermeide ich Mittel des Festhaltens wollen. Ganz sicher sitze ich nicht Zazen, ja ich unterbreche es sofort, wenn der Sprung geschehen ist.
Ich kann nur meinen spirituellen Fortschritt erkennen und der ist mit keinem anderen Menschen vergleichbar. Einem, in meinen Augen, Spirituellem zu folgen, ist nur das Festhalten an der Gier nach Besser sein. Spiritueller Fortschritt ist eben kein Wettbewerb mit anderen.
Auch kann ich noch so spirituell sein, wenn ich den Blick für das Reale, objektive verliere, ist alles für die Katz. Ein spirituell Fortgeschrittener zeigt die Dhamma so wie sie sind, natürlich auch so, wie er sie jetzt erkennt.