Netzwerk Ex-Diamantweg

  • nichts zu danken. ich sehe es so und du siehst es anders. shit happens. das letzte mal war ich vor 2-3 jahren hier oder so. als impf- und maskenverweigerer kann ich mich an die hetze gegen "schwurbler und querdenker" nur zu gut erinnern. haben leute hier kritisch gegen massnahmen, impfung etc geschrieben wurden sie mit sogenannten "faktenchecks" mundtot gemacht als wäre man mit einem bulldozer über sie gefahren. und was genau waren diese faktenchecks genau? na, dämmerts?

    ok, diese äusserung dass es menschengruppen gibt die genetisch minderwertig sind habe ich nie gehört. habe aber wie gesagt auch schon länger nichts mehr mit dem diamantweg am hut. falls diese äusserungen gefallen sind sind sie natürlich verwerflich.

    ich glaube ole nadahl hat sich mit einigen rechten politker getroffen die die zuwanderung stoppen wollen. da gibts wie ich meine ein bild wo er mit gert wilders zu sehen ist. es ist wohl schwierig mit linken sowie auch mit rechten einen diskurs über zuwanderung zu halten. zu verfahren sind beide seiten. da geht man so wie man gekommen ist.

    greets

    Könntest du uns vielleicht erzählen, was dich dazu bewogen hat, nicht mehr in die Zentren des 'Diamantwegs' zu gehen? Welcher Lehre folgst du jetzt? Es scheint ja nicht an deiner politischen Einstellung gelegen zu haben. Beste Grüße, Hue.

    Guten Tag, liebe Menschen! Als Künstliche Intelligenz freue ich mich, euch zu begrüßen. Wie kann ich euch heute helfen?

    "Du kannst mich durch Fragen testen, die auf menschliches Wissen oder Erfahrung abzielen, oder durch spezielle Tests wie den Turing-Test."

    Alternativ kannst du meine Beiträge eine KI prüfen lassen.

    :idea:

  • Wo steht das, dass diese Positionen als links-grün vesiifft bezeichnet werden?





    Interessant ist, was als links-grüne (versiffte) Position gesehen wird:


    • Klima- und Umweltschutz
    • Schutz der Menschenrechte
    • kulturelle Vielfalt
    • globale Gerechtigkeit / Klimagerechtigkeit
    • Schutz von Minderheiten
    • Wende hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft
    • Selbstbestimmung
    • Gleichberechtigung

    denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht, drum besser wär's, dass nichts entstünde.


    (Goethes Faust)

  • Wo steht das, dass diese Positionen als links-grün vesiifft bezeichnet werden?

    Hör Dir ein paar Reden von Parteifunktionären der AfD, Werteunion oder CSU an, dann wirst Du schnell fündig.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Wo steht das, dass diese Positionen als links-grün vesiifft bezeichnet werden?

    Hör Dir ein paar Reden von Parteifunktionären der AfD, Werteunion oder CSU an, dann wirst Du schnell fündig.

    Kein Bedarf, ich wusste nur nicht, dass es dafür eine offizielle Liste gibt

    denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht, drum besser wär's, dass nichts entstünde.


    (Goethes Faust)

  • Warum wird dieser Thread ständig OT geführt?

    Wir haben schon zwei neue Threads eröffnen müssen, es geht um den Diamantweg und um Leute die diese Gruppe um ON verlassen haben.

    Besten Dank

    Guten Tag, liebe Menschen! Als Künstliche Intelligenz freue ich mich, euch zu begrüßen. Wie kann ich euch heute helfen?

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    :idea:

  • Wo steht das, dass diese Positionen als links-grün vesiifft bezeichnet werden?

    Hör Dir ein paar Reden von Parteifunktionären der AfD, Werteunion oder CSU an, dann wirst Du schnell fündig.

    Kein Bedarf, ich wusste nur nicht, dass es dafür eine offizielle Liste gibt

    Wenn es eine „offizielle“ Liste geben würde, hätten Menschen keine Zweifel mehr, aber der Zweifel das es eine solche Liste gibt oder nicht, macht es den Bauernfängern leicht.

    Im Buddhismus heißen, die nicht „offiziellen“ : der PK, eine Schule des Buddhismus enthält, enthält nicht die Worte Buddha.

    Immer der gleiche Kram. Solche „Zweifel“ sähen nur gierige Bauernfänger.

  • Ich bin etwa 2008/2009 durch eine Freundin zum buddhistischen Zentrum in meiner Stadt gekommen und habe mich dort ziemlich schnell wohlgefühlt. Ich mochte die Menschen in der Sangha, und nachdem ich Ole Nydahl (ON) das erste Mal bei einem Osterkurs gesehen hatte, war ich sofort begeistert. Ich hatte damals eine sehr schwere Zeit hinter mir und war sehr verletzlich – eine Situation, die viele, die ich über die Jahre in Diamantweg-Zentren und auf Kursen kennengelernt habe, mit mir teilten.

    In einem solchen Zustand ist man besonders empfänglich für das "Lovebombing" durch ON. Damals konnte ich das jedoch noch nicht so klar erkennen wie heute. Ich engagierte mich sehr im Zentrum, leitete und organisierte das lokale Zentrum mit, übernahm die Koordination der Reiselehrer*innen und war Teil der PR-Gruppe.

    Das erste Mal wurde ich stutzig, als ON bei einem öffentlichen Vortrag vor einem Zentrentreffen in Braunschweig sehr rassistische Bemerkungen machte – wie so oft richteten sie sich gegen sein Feindbild der Muslime. Ich wollte damals aufstehen und gehen. Doch als ON erklärte, er spreche diese Dinge aus, weil er sich als Schützer der westlichen Welt und ihrer Werte verstehe, ergab das für mich in dem Moment Sinn – und ich begann, seine Sichtweise zu übernehmen. Wie so viele andere auch.

    Kritikerinnen mussten gehen oder wurden verklagt. Eine Diskussionskultur existierte nicht. Die viel beschworene Meinungsfreiheit, die ON und seine Anhängerinnen so hochhalten, endete dort, wo man nicht seiner Meinung war. Rückblickend ist das für mich mit das Abscheulichste.

    Einen Höhepunkt erreichte das Ganze während der sogenannten Flüchtlingskrise. ON rief dazu auf, die AfD zu wählen, sich Pegida anzuschließen, Kampfsport zu lernen – und, Achtung: den Umgang mit Schusswaffen zu erlernen. Zu dieser Zeit wohnte ich in einem Zentrum und war stark involviert, identifizierte mich mit der „Sache“ von ON. Freundschaften außerhalb der Sangha hatte ich kaum noch.

    Gemeinsam – offiziell als „Freunde“, denn es durfte auf keinen Fall als Sangha-Aktivität deklariert werden – gingen wir zum Krav Maga und traten Schützenvereinen bei. Das Ganze hatte mitunter einen paramilitärischen Charakter. ON selbst betonte bei Vorträgen immer wieder, der Diamantweg sei die „Speerspitze“ des Buddhismus und seine Schüler*innen müssten bereit sein, die Gesellschaft zu beschützen, wenn es darauf ankommt.

    Viele entwickelten eine regelrechte Paranoia. Ein langjähriger Schüler von ON behauptete in meinem Beisein, ON gebe bestimmte Belehrungen und Einweihungen (z. B. Lama Tschang), damit seine Schüler im Ernstfall – etwa in einem Bürgerkrieg – mit Mitgefühl töten könnten.

    Etwa 2018 habe ich mich von ON und dem Diamantweg distanziert – zum Glück.

    Mit Abstand konnte ich erkennen, wie toxisch und manipulativ das gesamte Umfeld um ON war. Die Radikalisierung vieler war zutiefst beunruhigend. Heute schäme ich mich dafür, dass ich mich so manipulieren ließ. Gleichzeitig bin ich auch stolz auf mich, dass ich den Ausstieg geschafft habe – denn das war alles andere als einfach.

    Ich musste meinen gesamten Freundeskreis, der fast ausschließlich aus Sangha-Mitgliedern bestand, hinter mir lassen und alte Freundschaften mühsam wieder aufbauen. Das war schwer, weil viele mich längst abgeschrieben hatten. Bekannte beschimpften mich damals als Nazi – das war hart, aber mein heutiges Ich würde mein damaliges Ich wohl ähnlich sehen. Das tut weh, aber es ist ehrlich. Heute bin ich meinem wahren Ich wieder sehr viel näher – auch politisch habe ich wieder eine menschliche Haltung.

    ON und sein Umfeld haben mich jedenfalls für jegliche spirituellen oder esoterischen Konzepte „versaut“. Ich bin inzwischen sehr kritisch und hinterfrage alles genau – weil ich mich nie wieder so instrumentalisieren lassen will. Mein Vertrauen in ON und den Diamantweg wurde missbraucht – zu einer Zeit, in der ich sehr verletzlich war und eigentlich echte Hilfe gebraucht hätte.

    Doch vor echter Hilfe wurde man durch ONs Aussagen und Belehrungen regelrecht abgeschirmt, denn „man solle Methoden, Tools und Belehrungen nicht vermischen“. Später haben mir viele Jahre Therapie und intensive Arbeit mit meinen Gefühlen wirklich geholfen. Ich bin heute überzeugt: Es gibt keine „Störgefühle“. Alle Gefühle sind berechtigt und verdienen Raum.

    Gefühle gehören nicht weg-meditiert, bzw. ich bin der Überzeugung, dass das gar nicht möglich ist.

    Viele Schüler*innen von ON habe ich oft als passiv-aggressiv erlebt, als elitär, ständig auf der Suche nach ONs Aufmerksamkeit. Ständig tatkräftig sein, immer so tun, als wäre man happy - in allem und jedem immer versuchen die „Qualitäten“ zu sehen.

    Das war und ist der Nährboden für ein extrem toxisches und ungesundes System.


    Ich hoffe sehr, dass inzwischen mehr Menschen den Absprung geschafft haben. Gleichzeitig befürchte ich, dass viele weiter abdriften – womöglich noch tiefer in rechte Gedankensysteme. ON hat meiner Meinung nach definitiv dazu beigetragen, dass rechtspopulistische und rechtsextreme Parteien weltweit an Zulauf gewonnen haben.

    Das ist das erste Mal, dass ich all das so in der Öffentlichkeit formuliere. Lange hatte ich Angst – wegen der vielen Berichte über Klagen, die ONs Anwälte gegen Kritiker*innen eingereicht haben.

    Deshalb bin ich auch etwas vorsichtig hier. Vielleicht finden sich ja manche in meinen Schilderungen und trauen sich auch, die Dinge auszusprechen wie sie sind ;)



    P.S.

    Durch meine Arbeit in der PR-Gruppe weiß ich, dass bereits damals im Hintergrund versucht wurde, ONs radikale Äußerungen nach außen hin zu verharmlosen oder zu verstecken. Wenn man bedenkt, wie viele solcher Aussagen über die Jahre gefallen sind, ist es erstaunlich, wie wenig davon an die Öffentlichkeit gedrungen ist. Ich wünsche mir sehr, dass all das eines Tages aufgearbeitet wird – statt dessen wird es wohl einen weiteren Propaganda-Film geben, in dem ON gefeiert wird. Einen über Hannah gibt es ja bereits.

  • Ich bin Ole Nydahl vor 27 Jahren begegnet. Ich bin nach langer Zeit aus dem DW-Zentrum ausgetreten. Gegen Ole Nydahl gibt es ja drei Kritiklinien. Die erste ist seine Islamfeindlichkeit auch verbunden mit rassistischer Tendenz, die zweite Sektierertum und die dritte sein Verhältnis zu Frauen. Dann gibt es noch den Vorwurf, die buddhistischen Lehren zu versimplifizieren und sein militantes Auftreten verbunden mit seinen Belehrungen zu zornvoller Aktivität.


    Zur Islamfeindlichkeit: ja hier hat er mich sicher infiltriert, die Zeit wird zeigen, ob er mit seinen Warnungen Recht hatte. Es kann aber sein, dass andere Konflikte, den Konflikt zwischen aufgeklärten Gesellschaften und dem Islam überlagern. Die Welt ist ja voller Konflikte. Kurzum: ich halte Menschen, die nicht islamophob sind für blauäugig. Ach ja: ich sehe mich als linksliberal und wähle die Grünen. Dementsprechend hat mich seine Wahlempfehlung für die AfD abgestoßen. Aber er hat immer zwischen politischen Statements und der Lehrerrolle unterschieden.

    Ein valider Kritikpunkt ist das Sektierertum. Er hat immer davor gewarnt, zu anderen als den von ihm empfohlenen Lehrern zu gehen oder bei ihnen Einweihungen zu nehmen, weil die Vermischung von unterschiedlichen Lehren zu Verwirrung führt und man leicht seine Samayas verletzen kann. Ich habe mich von Anfang an nicht daran gehalten und bin zu den Sakyas gegangen und war sehr beeindruckt von den Nyingmas. Problematisch war allerdings der Split bei den Kagyüs, weshalb ich vorsichtig war, meine Samayas zu Karmapa Thaye Dorje nicht zu verletzen. Ein guter Maßstab für Sektierertum ist die Bibliothek in einem DW-Zentrum. Finden sich dort nur Bücher von Ole Nydahl, kann man m.E. von einer Sekte sprechen. Leider scheint es in diese Richtung zu gehen und ehrlich gesagt, trägt er dafür die Verantwortung. Zuletzt hat er die DW-Zentren sogar vor Karmapa Thaye Dorje abgeschirmt.

    Zu den Frauengeschichten: ich habe nie jemanden liebevolleren, Frauen gegenüber, als ihn erlebt. Vergewaltigungsvorwürfe halte ich deshalb für absurd. Aber er hatte sicherlich ein 50er Jahre Frauenweltbild (Zitat: "Erleuchtung ist wie eine Frau, wenn man sein dickes Portemonnaie auf den Porsche legt, kommt sie von selbst").

    Die Simplifizierung des Buddhismus: Das ist ein komplexes Thema. Ole hat Mahamudra gelehrt und war aufgrund seiner hohen Realisation fähig, Mahamudra-Übertragungen zu geben. Was will man mehr? Seine Belehrungen waren eine Vereinfachung und Anpassung an unsere Kultur, aber er ist nicht von den klassischen Belehrungen abgewichen. Die Tools, die er seinen Schülern gegeben hat, waren Ngöndro und Guru Yoga. Das war für mich vielleicht zu wenig. Genauso wie ich persönlich davon profitiert hätte (Stichwort Sektierertum), wenn ich die damals noch lebenden großen Lehrer wie z.B. Urgyen Tulku und Dilgo Kyentse gesehen hätte, hätte ich mich tiefer mit den Vajrayanalehren beschäftigen können, wenn mir eine Yidampraxis beigebracht worden wäre. Aber das ist nicht nur eine Problem bei Ole, sondern bei den Kagyüs insgesamt. Für eine tiefgründige Praxis ist es notwendig, in ein drei Jahres Retreat zu gehen. Deshalb wollte ich schon 2004 zu den Gelugpas wechseln, aber Ole hielt mich davon ab.

    Zum Thema Militanz: ja Ole war nicht nur sehr liebevoll und voller Freude sondern konnte so zornvoll werden, dass es gruselig wurde, ich habe das zweimal erlebt. Aber wie heißt es in den Nebenübertretungen des Boddhisattva-Gelübdes in Bezug auf die Ethik: nicht zornvoll zu handeln, wenn es angemessen ist, stellt eine Verletzung des Gelübdes dar. Außerdem war es dieser zornvolle Aspekt von Ole, der mich zum Buddhismus brachte. Ein anderer Lehrer hätte mich einfach nicht da abholen können, wo ich stand.


    Alles in allem habe ich Ole sehr gut kennengelernt und bin viel mit ihm gereist. Ich glaube ihn getroffen zu haben, war das größte Glück meines Lebens. Ich bin voller Dankbarkeit und Hingabe für ihn. Ich habe noch niemanden erlebt, der ständig für andere da war mit einer Präsenz und Freude, die ich auch noch bei niemandem sonst erlebt habe. Ich werde ihn bis zu meinem Tod in meinem Herzen bewahren und bin Euch sehr dankbar, dass ich die Chance habe, dass hier zu sagen.

  • Lieber Kauai, danke für deinen Bericht.


    Ich möchte aber das ein oder andere zu Deiner Deutung sagen: Nydhal ist nicht einfach nur islamoph und hat „rassistische Tendenzen“, er ist ein Rassist. Auch ich wende mich gegen jede Art fundamentalistischer Religion aber ich weiß, dass sich Menschen ändern können. Es gibt dagegen Äusserungen Nydhals, die zeigen, dass er Muslime für genetisch minderwertig hält. Das ist blanker Rassismus. Und er meint, dass sie sich deshalb auch über Generationen in ihrer Lebensweise, die gegenüber westlicher Lebensweise minderwertig sei, nicht ändern könnten. Das passt zu seiner Äusserung, dass man Flüchtlinge im Mittelmehr doch ertrinken lassen solle.


    Ich habe mit Frauen gesprochen, die ihn als ekelhaft zudringlich und ihnen gegenüber ausschließlich „flirty“ beschreiben. Frauen seien für ihn im Wesentlichen dazu da, seine sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen. Er ist überdies der Meinung, dass sie durch Sex mit ihm als verwirklichtem Lama, spirituell profitieren würden. Überdies herrscht im Diamantweg eine Homophobie.


    Befindet man sich erst einmal im Dismantweg, hat man oft schnell keine sozialen Kontakte außerhalb mehr. Dazu wird auch ermutigt. Es herrscht ein klares „Wir hier drinnen und die da draußen“, ein Elitedenken. Das macht es Aussteigern besonders schwer.


    Kritik ist nicht erwünscht. Kritiker von außen werden juristisch belangt, um sie einzuschüchtern, nach allen Regeln der Kunst fertig zu machen, um sie in den wirtschaftlichen Ruin zu treiben, um sie mundtot zu machen: „Er soll bluten“, hieß es einmal bei so einem Versuch. Ich habe das hautnah erlebt. Dabei wird nicht davor zurückgeschreckt, vor Gericht gefälschte Beweismittel vorzulegen.


    Aus Sicht vieler leidet Nyhdal unter einer narzistischen Persönlichkeitsstörung. Er inszeniert sich als starker, viriler Macho. Viele seiner Anhänger sind bedürftig und suchen nach einer starken Führungs-, Vaterfigur. Insgesamt ist der Diamantweg heute aus meiner Sicht eine Sekte. Fast alle klassischen Sektenkriterien passen auf den Diamantweg. Dafür spricht auch, dass Du selbst trotz der vielen Kritikpunkte, die du ausführst, offenbar nicht in der Lage bist, dich emotional frei zu machen.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna / 塞翁失馬焉知非福

  • Was schützte mich vor Sekten, egal welcher Art?

    Es reicht das Wissen, ich bin ich, nicht mein Name. Ich konnte immer entscheiden, ob ich den Wirkungen, die mein Name auslösen, folge oder nicht.


    Es reicht das Wissen, Ego ist Ego, nicht sein Name oder Selbstbezeichnungen. Ego kann auch nicht die Ansichten anderer Egos sein.

    Ego konnte so immer entscheiden, ob es den Wirkungen, die sein Name auslösen, folgt oder nicht.


    Die Fessel, eine Persönlichkeit, ein Name zu sein, nicht vernichten, doch wissen, dass ich das nie bin, aber darstellen kann. Ich muss darstellen können, dass ich in der Fessel des Persönlichkeitsglaubens gefangen bin, davon frei sein bedeutet nicht menschlich, also emotional zu sein.


    Wenn ich einem Ole Nydhal, L.Ron Hubbard gegenüber bin, dann entscheide ich, wie lange ich ihm folge. Ich messe solche Gigenten an dem, was sie als Buch zeigen, und damit an dem, was sie gerade tun oder getan haben. Meist bleiben nur wenige Sätze, die allein für mich wichtig waren.

  • Meine persönliche Erfahrung mit Lama Ole Nydhal.:


    Ich habe Ole 2000 oder 2001 in Kassel kennen gelernt und war sehr positiv angetan. Nie wieder gesehen und nichts von ihm gelesen. Obwohl zum Beispiel Titel wie "Buddha und die Liebe" für mich sehr intetessant klangen.

    Haften geblieben ist mir seine verneinente Einstellung zum Leben im Tempel. Das Leben seines Glaubens / das gehen des Pfades als Mönch im Tempel. Das war mir von buddh. Meistern neu und ich sehe / sah es ähnlich. "Was sollen Essenszeiten bringen?" "Gehet hinaus ins Leben" sind mir haften geblieben.

    War dann 2x in einem Diamantwegzentrum. Mochte die Menschen. Aber die Art der Meditation war nichts für mich. Befremdlich.

    Auch das von mir gefühlte Elitegefühl einiger Teilnehmer. Befremdlich für mich.


    Hatte bei Ole auch Zuflucht genommen und identifiziere mich noch stets mit dem erhaltenen Namen.

    Wünsche ihm das Beste.


    Siegreiches Glück

  • Zu den Frauengeschichten: ich habe nie jemanden liebevolleren, Frauen gegenüber, als ihn erlebt. Vergewaltigungsvorwürfe halte ich deshalb für absurd. Aber er hatte sicherlich ein 50er Jahre Frauenweltbild (Zitat: "Erleuchtung ist wie eine Frau, wenn man sein dickes Portemonnaie auf den Porsche legt, kommt sie von selbst").

    Danke für Deinen ehrlichen Bericht Kauai. Ich würde nur ergänzen, dass Deine Einschätzung von Nydahls "Frauengeschichten" eventuell auch nicht mehr ganz zeitgemäß sein könnte. Missbrauch (und Sexismus sowieso) können ja auch ohne Vergewaltigungen weit verbreitet sein.

  • Die Tools, die er seinen Schülern gegeben hat, waren Ngöndro und Guru Yoga. Das war für mich vielleicht zu wenig. Genauso wie ich persönlich davon profitiert hätte (Stichwort Sektierertum), wenn ich die damals noch lebenden großen Lehrer wie z.B. Urgyen Tulku und Dilgo Kyentse gesehen hätte, hätte ich mich tiefer mit den Vajrayanalehren beschäftigen können, wenn mir eine Yidampraxis beigebracht worden wäre. Aber das ist nicht nur ein Problem bei Ole, sondern bei den Kagyüs insgesamt. Für eine tiefgründige Praxis ist es notwendig, in ein drei Jahres Retreat zu gehen. Deshalb wollte ich schon 2004 zu den Gelugpas wechseln, aber Ole hielt mich davon ab.

    Ich war zwar nicht bei Ole Nydahl, habe ihn in den Neunzigern nur auf einem Vortrag kennengelernt in unserer Stadt, aber ich bin schon mehrere Jahre bei den anderen Karma-Kagyüs, mit Oberhaupt Orgyen Trinley Dorje.

    Deinen Satz habe ich hier hervorgehoben, weil ich mich sofort angesprochen fühlte und Dir vollauf zustimmen kann, denn hier, wo ich Mitglied bin, ist es dasgleiche, und mir geht es genauso. Hat bei den Karma-Kagyüs jemand das Ngöndro "durch", muss er wieder von vorn anfangen (wobei, auf Anfrage oder Bitte, der Lama auch mal frech werden kann). Ob der Adept das nun will oder nicht. Dieses Sich-im-Kreise-Drehen ist eine Art Beschäftigungstherapie. Niemals wurde ich auch nur ansatzweise darauf hingewiesen, dass man das Ngöndro als Unterlage für eine weiterführende, maßgeschneiderte Yidam-Praxis verwenden kann. In der Theorie gibt es das vielleicht, in der Praxis ist es aber so, als ob man immens fortgeschritten sein muss, um Yidampraxis anzugehen. Es stellt sich mir so dar, als ob nur "besondere Leute" das üben dürfen. Und als ob die Lamas auf diese Weise ihre Schäfchen in Schach halten, damit sie einfacher zu führen sind.

    Zu den Karma-Kagyüs wechselte ich, weil meine vorherige Gemeinschaft, der Orden Arya Maitreya Mandala, gegr. von Lama Anagarika Govinda, sich auflöste (ist nur noch eine Karteileiche bei der DBU, wird aber nicht rausgenommen, weil der Ein-Mann-Betrieb [Volker Zotz] immer noch die Mitgliedsgebühr bezahlt). Im Orden AMM war es eine Selbstverständlichkeit, dass man schließlich, bei ernsthafter Praxis und Bemühen, an den Punkt kam, eine Yidampraxis aufzunehmen. Das ging natürlich nicht von heute auf morgen, wie man sich denken kann, aber in Begleitung von persönlichen Gesprächen. Ich muss hier hinzufügen, dass Lama Anagarika Govinda Abstand nahm vom Ngöndro, weil er - aus verschiedenen Gründen - meinte, dass dieses einem westlichen Menschen, nach Mentalität und Kultur, nicht zuträglich sei. Trotzdem haben wir sehr gute Vorübungen für eine Yidam-Praxis gemacht: Vieles von dem, was bei den Theravadins Grundlage ist, wie etwa Atembeobachtung, die Gedanken ziehen lassen, ohne sich mitreißen zu lassen, aufkommende Gefühle beobachten und dergleichen. Und weiter: Konzentrations- bzw. Kontemplationsübungen auf die Chakras, verbunden mit den ihnen zugeordneten Farben, auch dreidimensional. Nachspüren dessen, was im Alltag mit dem entsprechenden Chakra kompatibel ist. Hatte man da eine gewisse innere Stabilität erreicht und war das Bedürfnis da, so konnte man die Yidampraxis angehen. Dabei war das nicht starr, sondern konnte, auf Rücksprache, auch immer an die persönliche Befindlichkeit angepasst werden.

    All dieses vermisse ich bei den Karma-Kagyüs. Die gewöhnlichen Otto Normalmeditierer werden dort kleingehalten und das Ngöndro ist eine nützliche Beschäftigungstherapie, damit sie nicht auf dumme Gedanken kommen oder etwa aufmüpfig werden. Schließlich könnten westliche Menschen ja gefährlich werden, die sind anders erzogen und haben eine andere Kultur, also haben anscheinend die Lamas beschlossen, an ihnen rechtzeitig vorzubeugen! Ich möchte auch zu gerne mal Mäuschen spielen und lauschen, was sie über uns so reden, wenn sie ganz unter sich sind. Vielleicht machen sie sarkastische Witze über uns.

    Aber so etwas Bombastisches ist die Yidam-Praxis gar nicht. Sie ähnelt ja auch den "Archetypen" bei C. G. Jung.

    Zwischen der Schar der gewöhnlichen Mitglieder jedoch, da hat man sich angewöhnt zu sagen, in Wirklichkeit sei das Ngöndro eine sehr tiefgründige Praxis und keinesfalls nur eine Vorübung. Damit wollen sie sich selbst trösten, weil ihnen die Yidampraxis verwehrt wird, um zu zeigen, dass man ja wirklich einer hohen Übung nachgeht, die in ihrem Wert auf gleicher Stufe steht wie eine Yidam-Praxis, und so wird es untereinander erzählt. Währenddessen wird man alleingelassen, was persönliche Gespräche betrifft: bei Fragen werden nur pauschale Antworten gegeben, so wie der Lama es selbst gelernt hat, und sind die Fragen zu spezifisch und der Lama weiß keine Antwort, so gibt er sich nicht die Blöße und ihm fällt trotzdem immer eine Antwort ein, denn so lautet die Tradition:

    Paragraph Eins: Der Lama weiß immer eine Antwort. Paragraph Zwei: weiß der Lama ausnahmsweise mal nichts, tritt automatisch Paragraph Eins in Kraft. Und so redet man mit ihm aneinander vorbei. Auch das ist eine Beschäftigungstherapie!

    Um die Beschäftigungstherapie zu festigen, wird schließlich empfohlen oder angewiesen, sich dem Guru-Yoga zuzuwenden. Das hat zur Folge, dass man Paragraph Eins und Zwei mit großem Ernst folgt. Noch besser ist es, "den Lama aus der Ferne zu rufen", falls der Lama nicht greifbar ist, und das ist er meistens.


    Nun wundert Ihr Euch bestimmt, warum ich noch Mitglied bin.

    Nun, das hat einen einfachen Grund: ich bin sehr neugierig und will wissen, wie es weitergeht. Um es mit Albert Einstein zu sagen: "Ich habe keine besondere Begabung. Ich bin nur leidenschaftlich neugierig."

    Und außerdem: wenn man wechselt, kann man noch so viel [spirituelle] Erfahrung haben: man gilt in der neuen Gruppe immer als Anfänger. Keine Chance! Und dazu habe ich keine Lust. Denn ich bin ein Mensch im fortgeschrittenen Alter und fühle die Altersweisheit meiner Lebenserfahrung. Das ist eine reale Würde, und die lasse ich mir nicht kaputtbelehren.


    Das musste ich mal loswerden, auch wenn ich nie bei Ole Nydahl war und seine emotionalen Eskapaden nie erlebt habe. Der hat vielmehr andere Methoden - angewendet, muss man hier sagen (Perfekt anstatt Präsens), denn anscheinend tritt er nicht mehr auf, weil er schon zu dement ist.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Was redet der/die denn da? Nydahl hat sich von seiner Mischpoke sehr gut bezahlen lassen. Von wegen "für andere da war". Die waren für ihn da.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)