„Nichts ist so wie es scheint“

  • Was hat die Quantenphysik mit Buddhismus zu tun?

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna / 塞翁失馬焉知非福

  • Mit Verkörperung „Erklärung“ der „Leerheit“ vielleicht?


    Das „Unbeschreibliche“ „Eine“ vielleicht?


    Es gibt viele Quantenphysiker/Wissenschaftler die einen tieferen Bezug zum Buddhismus darin sehen…


    Oder das das was man sieht nur subjektiv, oberflächlich, temporär, flüchtig ist…


    Mit „Form und Leere“, von dem zumindest im Herz Sutra die Rede ist?

  • Man kann auch in einem Baum die Verkörperung von Leerheit erkennen, wenn man will.


    Warum ich nachgefragt habe, hat damit zu tun, dass sich die Esoterik gern auf Quantenphysik beruft. Von „Quatenheilen“ oder „Quatenastrologie“ ist da etwa die Rede. Und auch in buddhistischen Kreisen wird die Quantenphysik gern in Geiselhaft genommen.


    Das ganze hat dann mit Wissenschaft nichts mehr zu tun. Vielmehr wird eine wissenschaftliche Disziplin, die nur wenige Menschen durchdringen, für religiöse und esoterische Zwecke missbraucht.

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  • Und auch in buddhistischen Kreisen wird die Quantenphysik gern in Geiselhaft genommen.


    Vielmehr wird eine wissenschaftliche Disziplin, die nur wenige Menschen durchdringen, für religiöse ... Zwecke missbraucht.

    Aus deinem Beitrag geht nicht hervor, auf welche buddhistischen Kreise, die die Quantenphysik für religiöse Zwecke missbrauchen, du dich beziehst.


    Einige grundlegende Kenntnisse der Quantenphysik helfen, das abhängige Bestehen und die Leerheit von inhärenter Existenz wie sie in den Prajnaparamitasutras erklärt werden, besser zu verstehen, auch wenn sich die quantenphysikalischen Erkenntnis nur auf materielle Phänomene anwenden lassen.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Einige grundlegende Kenntnisse der Quantenphysik helfen, das abhängige Bestehen und die Leerheit von inhärenter Existenz wie sie in den Prajnaparamitasutras erklärt werden, besser zu verstehen, auch wenn sich die quantenphysikalischen Erkenntnis nur auf materielle Phänomene anwenden lassen


    Dass ich nicht näher ausführe, welche „buddhistischen Kreise“ ich meine, gebe ich gern an dich zurück. Möchtest du näher ausführen in wie weit aus deiner Sicht Quantenphysik helfe, die buddhistische Leerheit zu verstehen?


    Mir ist der Missbrauch von Quantenphysik für religiöse Vorstellungen mehrfach begegnet. Nicht immer kannte ich den genauen Hintergrund der Personen. Manchmal waren es tib. Buddhisten.


    Quantenphysik beschreibt das Verhalten von Teilchen auf kleinster Skala durch mathematische Modelle und experimentelle Beobachtungen, während der Buddhismus eine philosophisch-religiöse Lehre ist, die sich mit Ethik, religiöser Weisheit und Versenkung befasst. Versuche, Quantenmechanik zur Stützung buddhistischer Konzepte wie “Leere” oder “Verbundenheit” heranzuziehen, beruhen auf metaphorischen Analogien, nicht auf wissenschaftlicher Kausalität. Weshalb ich in meinem Betrag oben schrieb, man könne Leerheit auch in einem Baum entdecken. Dies würde ebenso auf Analogien beruhen.


    Die Quantenphysik macht keine Aussagen über metaphysische Konzepte oder Bewusstsein, sondern bleibt eine empirisch überprüfbare Naturwissenschaft. Ein Zusammenhang zwischen beiden Bereichen ist daher spekulativ und nicht wissenschaftlich fundiert.

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    Nagarjuna / 塞翁失馬焉知非福

  • Die Quantenphysik macht keine Aussagen über metaphysische Konzepte oder Bewusstsein, sondern bleibt eine empirisch überprüfbare Naturwissenschaft. Ein Zusammenhang zwischen beiden Bereichen ist daher spekulativ und nicht wissenschaftlich fundiert.

    Vielleicht ist man nur noch nicht ganz so weit Religion, Philosophie und Naturwissenschaft näher aneinander zu bringen:


    Ist alles nur subjektiv? Die radikale Quantenphilosophie fordert unser Denken heraus
    Quantenphilosoph Christopher Fuchs fordert unser Denken heraus
    www.geo.de

  • Ich empfehle hier unbedingt die Lektüre dieses Buchs:


    Relativer Quantenquark
    Die Quantenheilung basiert auf den Erkenntnissen der Quantenphysik, heißt es in Internetseiten, Büchern und Broschüren zahlreicher Alternativmediziner.
    www.buecher.de

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna / 塞翁失馬焉知非福

  • Persönlich fand ich an der Quantenphysik allein die Ähnlichkeit mit „Form ist Leere, Leere ist Form, Form ist identisch mit Leere“ interessant…


    Letztendlich muss diese buddhistische „Höchste Wahrheit“ ja auch in der Wissenschaft wieder gefunden werden können.


    Genauso wie die Sache mit dem „Ich“ und „Ego“ in der Psychologie und „Hirnforschung“.


    Alles was da nebenbei entsteht, und vermarktet wird, wie zB „Matrix Quantenheilung“, und wahrscheinlich mehr Humbug ist, ist eine andere Sache.


    Der Artikel ganz oben beinhaltet auch für mich einige neue Aspekte: das Lichtgeschwindigkeit nicht die schnellste Geschwindigkeit ist, sondern das Auswirkungen direkt über sehr weite Entfernungen möglich sind.


    Vieles ist ja in der Quantenphysik bis heute letztendlich auch noch nicht geklärt.


    Aber in den letzten Jahren hat sich viel getan.


    Das „Modell“ der kleinsten Teilchen, das man mir in der Schule damals vermitteln wollte, reichte mir damals schon nicht aus.


    Man darf aber auch die „Leerheit meinen in einem Baum erkennen zu können“ („ich“ beobachte wie er sich verändert, wie sich alle Dinge beständig verändern: also ist alles „leer“) auch nicht verwechseln mit der Leerheit die der Buddhismus eigentlich meint und die man nur völlig losgelöst von einem beobachtendem „Ich“ wirklich erfahren kann.

  • Nun, was die Quantenphysik beobachtet, befindet sich im Microbereich. Es gibt überhaupt keine Hinweise darauf, dass dies auf Bereiche übertragbar wäre, die sich auf der Grössenskala woanders befinden. Und über metaphorische Analogien kann man letztlich alles mit allem ins Verhältnis setzen.


    Vielleicht muss man sich einfach daran gewöhnen, dass manches im Konzeptionellen bleibt und nicht irgendwo anders noch eine Entsprechung zu finden ist.

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    Nagarjuna / 塞翁失馬焉知非福

  • Es reicht ja auch eigentlich aus, das ein Mensch persönlich für sich ganz allein, wie auch immer, eine gewisse Erfahrung, mit der „Leerheit“ und was Alles damit zusammenhängt macht:


    Er weiß es selbst, durch eine tiefe eigene Erfahrung.


    Und Andere, oder die Wissenschaft, bestätigen dies möglicherweise nur zusätzlich.

    Oder er bleibt damit weitestgehend ganz allein.


    Die andere Sache ist die, wie geht er nun damit um in seinem Leben:


    Und das beschreibt die Wissenschaft (bis jetzt) eigentlich gar nicht.

    Sie analysiert (bis jetzt) viel mehr (nur).

    Gewisse Erkenntnisse werden bis jetzt hauptsächlich nur für neue Technologien benutzt.


    Vieles was im Westen kam, zB Meditation, wurde anfangs auch mit Skepsis betrachtet: Solange bis man etwas wissenschaftlich „erforscht“ hat. „Beweise“ erbracht hat. Vielleicht eine Eigenart der westlichen, mehr denkenden, analytischen, Kultur.


    Als einfach wieder zu Lernen zu Vertrauen.

    Sich selbst und dem Leben an sich.


    Vielleicht haben manche Menschen auch mehr Angst als Andere sich selbst und dem Leben zu vertrauen:


    Und hoffen erst auf Bestätigungen der „Wissenschaft“.


    Wie auch immer.

  • Persönlich fand ich an der Quantenphysik allein die Ähnlichkeit mit „Form ist Leere, Leere ist Form, Form ist identisch mit Leere“ interessant…

    Was verstehst Du unter Leere aus buddhistischer Sicht, und wo ist die Analogie?



    Letztendlich muss diese buddhistische „Höchste Wahrheit“ ja auch in der Wissenschaft wieder gefunden werden können.

    Selbstverständlich. Eine Lesart von Leere ist: Alle Konzepte sind leer. Im Sinne von: Bedingt entstanden, in einem bestimmten Kontext eventuell extrem hilfreich, aber ohne inhärente Existenz. Siehe das bekannte Beispiel mit der Vase. Die Essenz einer Vase ist nicht auffindbar, aber "Vase" ist ein sehr praktisches Konzept in einem bestimmten Kontext (der auch wieder ein Konzept ist :) ).


    Dies gilt für die ganze Physik, in so weit ist das Wiederfinden in der Wissenschaft ganz einfach. Die Physik beruht komplett auf Konzepten, die experimentell "hergestellt" oder zumindest eingegrenzt werden können. Und diese Konzepte sind sehr hilfreich, aber komplett leer, wenn man den Kontext verlässt. Das gilt auch schon für die klassische Physik.


    Diese Erkenntnis hat sich gerade mit der Entwicklung der Quantenmechanik entwickelt. Da ist der Artikel auch an mehreren Stellen ungenau. Da wo er so tut, als gäbe es hinter den Messungen dann doch ein "Teilchen an sich", dessen Eigenschaften man nur nicht genau bestimmen könnte.


    Aber dieser Ansatz macht aus Sicht der Quantenmechanik und der moderneren Erkenntnistheorie keinen Sinn. Ein Teilchen ist das, was ich mit einem definierten Versuchsaufbau beobachte. Der Versuch bestimmt, was in diesem Rahmen ein Teilchen ist. Darüber hinaus gibt es aus physikalischer Sicht weder eine Möglichkeit, ein Teilchen zu beschreiben, noch, es zu definieren.


    Insgesamt finde ich den Artikel als Überblick sonst recht gelungen. (über den Abschnitt "Dekohärenz" decken wir den Mantel des Schweigens. Der deutsche Wikipediaartikel dazu ist übrigens noch schlechter :) ).


    Liebe quantenmechanische Grüße,

    Aravind.

  • Was verstehst Du unter Leere aus buddhistischer Sicht, und wo ist die Analogie?

    Ich möchte mich eigentlich nicht allzu sehr in den Begriff „Leerheit“ versteigen:


    Weil das auch wieder zu endlosen Diskussionen führen kann.


    Und auch nur jeder ganz allein kann das für sich selbst allein erfahren kann.

    In Stille.

    Und nicht durch Andere.


    Das was mich eigentlich vielmehr beschäftigt, beschäftigt hat, seit längerer Zeit, ist das Leiden der Menschheit, Kriege, Gier, Hass


    Und was wird aus unseren Kindern oder den Kindern


    Eben weil in letzter Zeit wieder viele menschliche Konflikte deutlicher spürbarer geworden sind


    Mein eigenes Leiden sozusagen auch geworden ist


    Anstelle von mehr Frieden


    Miteinander


    Darum habe ich gewisse (neue) Beiträge auch hauptsächlich zur Inspiration Anderer stellenweise geteilt


    Ich könnte mich auch auf der Straße hinstellen


    Mit anderen „protestieren“


    Oder ganz einfach nur


    Weiterhin für mich ganz allein schweigen

  • Ich habe mich dazu heute zufällig noch einmal an Frederico Faggin erinnert, der eine tiefere spirituelle Erfahrung mit dem Licht hatte, und der seit dem sich der Erforschung des Bewusstseins gewidmet hat:


    Im Mai erscheint die deutschsprachige Übersetzung seines Buches dazu:

    Jenseits des Unsichtbaren: Wo Wissenschaft und Spiritualität zusammentreffen

    Hat wahrscheinlich nicht viel mit „klassischem Buddhismus“ zu tun. Aber anscheinend mehr mit Wissenschaft und Spiritualität (nicht Esoterik).


    Und soll auch keine Werbung sein. Aber Vielleicht interessant für alle die am „Dialog“ zwischen Wissenschaft und Spiritualität interessiert sind.

  • Dieses Video dazu ist mir jetzt auch aufgefallen.

    Seltsam manchmal.


    Interessant sind auch die Kommentare zu dem Film…


    Auch wo Menschen meditiert haben und dadurch außergewöhnliche Erfahrungen gemacht haben…


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  • Nun, was die Quantenphysik beobachtet, befindet sich im Microbereich. Es gibt überhaupt keine Hinweise darauf, dass dies auf Bereiche übertragbar wäre, die sich auf der Grössenskala woanders befinden.

    Das sehe ich anders. Man kann sich z.B. fragen, wie groß ein Photon ist, bzw. wie groß die Wellenfunktion vor der Wechselwirkung ist. Eine Lichtquelle im Bereich einzelner Photonen, deren lange Integration am Doppelspalt dann ein statistisches Interferenzmuster zeigt, ist definitiv in unserer makroskopischen Welt zu sehen. Materiewellen sind in der makroskopischen Welt zu sehen.


    Das ändert nichts an der makroskopischen Physik, aber es zeigt, dass unsere Vorstellung von Realität im Alltag oberflächlich ist.

  • Nun, was die Quantenphysik beobachtet, befindet sich im Microbereich. Es gibt überhaupt keine Hinweise darauf, dass dies auf Bereiche übertragbar wäre, die sich auf der Grössenskala woanders befinden.

    Das sehe ich anders. Man kann sich z.B. fragen, wie groß ein Photon ist, bzw. wie groß die Wellenfunktion vor der Wechselwirkung ist. Eine Lichtquelle im Bereich einzelner Photonen, deren lange Integration am Doppelspalt dann ein statistisches Interferenzmuster zeigt, ist definitiv in unserer makroskopischen Welt zu sehen. Materiewellen sind in der makroskopischen Welt zu sehen.


    Das ändert nichts an der makroskopischen Physik, aber es zeigt, dass unsere Vorstellung von Realität im Alltag oberflächlich ist.


    Das ändert überhaupt nichts daran, dass die Vorstellung von Esoterikern, man könne durch Quantephysik mataphysische Spekulationen "beweisen", falsch, ja absurd ist. Darum geht es letztlich.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna / 塞翁失馬焉知非福

  • Volle Zustimmung. Ein schlüssiges Gedankenexperiment müsste schon mathematisch formuliert werden.


    Bis dahin bleibt es Philosophie. Kann man es wissenschaftlich beweisen, wandert ein Konzept in den Bereich der Wissenschaft. Dennoch gab es das Konzept schon vorher und die QM zeigt, dass unsere mit den Augen sichtbare Vorstellung der Welt zu naiv ist, und ich halte es für wichtig, dass man einige Effekte der QM mit den Augen sehen kann, denn damit kann man nicht so tun, als sei das nur irgendwelche in unserer Realität irrelevante Forschung. Wenn einem in der Sonne warm wird, erlebt man quantisierte Wechselwirkungen von Wahrscheinlichkeitsfeldern, oder von etwas, was sich so verhält, und Materie ist keine Ausnahme. Das ist nicht der Realitätsbegriff, mit dem man aufwächst.


    Wo ist nun die Korrelation zum Buddhismus? Es dreht sich dort sehr viel um das, was man in der Lerntheorie Konstruktivismus nennt. Wir sehen die Welt nicht, wie sie ist. Unsere mentalen Modelle der Welt sind nur das, Modelle. Buddha nannte sie eine Illusion. So weit würde ich nicht gehen, aber ich kann es nachvollziehen. Die Wahrheit sind sie jedenfalls nicht. In dem Zusammenhang sagt die QM, dass unsere Wahrnehmung der Welt überwiegend als makroskopisches Modell taugt, aber nicht die Wahrheit ist.


    Damit beweist man nichts, aber es ist interessant.

  • In dem Zusammenhang sagt die QM, dass unsere Wahrnehmung der Welt überwiegend als makroskopisches Modell taugt, aber nicht die Wahrheit ist.

    Selbstverständlich ist das makrospkopische physikalische Modell die Wahrheit. In dem Rahmen, in dem es definiert ist, und in dem die entsprechenden Experimente oder realen Begebenheiten diesem Rahmen entsprechen.


    Deine Idee

    Wenn einem in der Sonne warm wird, erlebt man quantisierte Wechselwirkungen von Wahrscheinlichkeitsfeldern

    kann man verfolgen, ist aber nicht nötig. Die dabei ablaufenden Prozesse in diesem Setting kann man komplett makroskopisch beschreiben.


    Ich sehe dahinter das alte Missverständnis, was es am Anfang auch schwer gemacht, dass sich die Quantenmechanik durchsetzt. Die Idee, es gebe eine physikalische Wahrheit, die unabhängig von den Bedingungen des Experiments gelten würde. Im physikalischen Sinne gibt es aber keine Wahrheit außerhalb des Experiments/des Settings. (wohl aber, manchmal wohlbegründete, Spekulation, die später zu experimentellen Wahrheiten führen kann).


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Es gibt in einem Setting immer eine Wahrheit, passt die nicht, stimmt das Setting nicht oder die vorgefasste Wahrheit. Dass es keine eine Wahrheit gibt, ist vollkommen undenkbar und unwissenschaftlich.

  • Mit Wahrheit meine ich den aktuellen Stand der Erkenntnis. Mir ist klar, dass die Wahrheit anders aussehen kann und das vermutlich auch tut.


    Man kann die makroskopische Welt eben nicht ohne QM beschreiben, wenn man in den Keller geht und das Doppelspaltexperiment mit einzelnen Photonen macht. Die Quantisierung sieht man auch woanders, aber dieses Experiment zeigt die Natur des Wahrscheinlichkeitsfelds in Wellenform und das Photon als die Wechselwirkung. Wenn ich aus dem Keller raus zurück in die Sonne komme, kann ich das Ergebnis nicht als "was im Keller passiert, bleibt im Keller" abtun. ;)


    Wenn ich mir bewusst bin, wie ich lerne und wie mentale Modelle entstehen, ist das eine ähnliche Erfahrung. Das war der Punkt, wo ich beim Buddhismus erstaunt feststellte, dass die Aussage, die Identität sei eine Illusion, schon begründbar ist.


    Man beweist gar nichts außerhalb der Physik mit QM. Aber es gibt interessante Analogien.

  • Was hat die Quantenphysik mit Buddhismus zu tun?

    Weil die Quantenphysik sich sehr nahe an der Leerheit abspielt.


    Pysikal. Begriff dazu: Die Planck-Zeit ist die Zeitspanne, die Licht benötigt, um eine Planck-Länge zurückzulegen und eine theoretische Zustandsveränderung zu bewirken. Sie gibt die Größenordnung an, bei der Gravitation und Quantentheorie nicht mehr separat behandelt werden können.


    Also soetwas müsste sich auch in einem "Blackhole" abspielen - sehr nahe an der raumzeitlosen Singularität. Aber wer vermag es schon in ein Blackhole unter den Ereignishorizont hineinzusehen. Wahrscheinlich Niemand oder nur der Einäugige.

    5 Mal editiert, zuletzt von Egoillusion ()


  • Nein, auch im Bezug auf die Leerheit zeigt uns Quantenphysik nichts neues, Es heißt in den klassischen Texten:


    "...eine Tatsache bleibt es, eine feste und notwendige Grundlage des Daseins, ... dass alles, was existiert, ohne einen festen Wesenskern ist: 'anattā'"

    Anguttara Nikāya, Yodhājīva Vagga, A.3.137


    ...halt alles: Bäume, Buntstifte, mein linkes Bein, Quanten. Was ist daran dann nun die Überraschung, wenn die Quantephysik entdeckt, "Ach, guckmal, stimmt."?

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