Wie mit Alter, Krankheit und Tod umgehen?

  • Hallo,
    Leben ist Leiden...
    Dazu gehören ja Alter, Krankheit und der Tod.
    Wie geht der Buddhist damit um? Wie kann i c h damit leichter umgehen? Ich tu mir oft sehr schwer damit.
    Ich möchte gerade in diesem Bereich aus dem Buddhismus Kraft schöpfen. Es ist mir noch nicht wirklich gelungen.
    Je älter ich werde, desto mehr fürchte ich den Gedanken an Alter, Krankheit, Einsamkeit und den Tod.
    Nicht mehr zu leben ist für mich ein schrecklicher Gedanken.
    Man spricht ja von dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburt. Ziel ist es ja, nicht mehr "wiedergeboren" zu werden. Verstehe ich das richtig?
    Genau da ist mein Problem. Ich wünschte es würde eine "Wiedergeburt" für mich geben...
    Wie geht es Euch damit?
    Liebe Grüße
    Stella

  • Hallo Stella,


    wenn ich mir wünschen darf??


    Dann möchte ich auf diesen Planet erst wieder zurückkehren, wenn andere Determinanten herrschen!


    Vorher gehe ich in den Streik!


    Grüsse Anita

  • Ich möchte am liebsten ewig leben...
    Das ist das Leiden, denn ich weiß ja um meine Endlichkeit....
    Ich hänge sehr am Leben, deshalb schütze ich auch jedes Lebewesen, denn es hat ja auch nur dieses eine Leben.
    Gruß Stella

  • Stella:

    Hallo,
    Leben ist Leiden...
    Dazu gehören ja Alter, Krankheit und der Tod.
    Wie geht der Buddhist damit um?


    Weißt du dass deine Frage ist wie die eines Kranken, der zum Arzt geht, Medizin zur Heilung seiner Krankheit erhält und dann fragt: "Und wie gehe ich nun mit meiner Krankheit um?"
    ;)


    Stella:

    ... denn es hat ja auch nur dieses eine Leben.


    Du willst die Medizin nicht wirklich nehmen, oder?


  • Ich denke doch. Oder verstehe ich Deine Frage nicht richtig?

  • hi,
    hier meine persönliche meinung dazu:


    "Leben heißt leiden " ist erstmal die feststellug des arztes, dass krankheit vorliegt (diagnose des leids)
    " Ursachen des Leidens sind..." ist die erforschung der ursache durch den arzt
    "Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden": der arzt sagt dir, dass heilung möglich ist
    "Zum Erlöschen des Leidens führt der Edle Achtfache Pfad": jetzt schreibt dir der arzt ein rezept für das heilende medikament


    die meditation oder der buddhismus soll dir kein weiteres gedankengebilde (illusion) geben, an das du glauben kannst, mit dem du dich identifizieren kannst, um dich quasi zu betäuben, damit du keine angst vor schmerz, tod etc. mehr spüren musst. das wäre im o.g. bild die gabe von schmerzmitteln durch den arzt....hilft kurz, ist aber meist keine dauerlösung, weil es dich abhängig macht von dem jeweiligen mittel...


    viel mehr verhilft dir meditation unter vielem anderen dazu, die angst ud das leid erstmal voll zu spüren ud irgendwann zu akzeptieren, so dass keine ablehnung ("hass")mehr gegen dem tod besteht.oder wieder mit einem bild gesprochen: du mußt durch die wüste gehen, bevor du das paradies erreichst (steht irgendwo im neuen testament...)
    nur durch das bewußtsein der endlichkeit des lebens ist es möglich, jeden moment des lebens wirklich wertzuschätzen.


    ich hoffe,es war zumindest ei kleiner denkanstoß ud zumindest einigermaßen verständlch geschrieben...ich schreibe immer alles, so wie es mir eifällt, ohne jede nachkorrektur, deshalb...:-)


    gruß

  • Stella:

    Leben ist Leiden...
    Dazu gehören ja Alter, Krankheit und der Tod.
    Wie geht der Buddhist damit um? Wie kann i c h damit leichter umgehen? Ich tu mir oft sehr schwer damit.
    Ich möchte gerade in diesem Bereich aus dem Buddhismus Kraft schöpfen. Es ist mir noch nicht wirklich gelungen.
    Je älter ich werde, desto mehr fürchte ich den Gedanken an Alter, Krankheit, Einsamkeit und den Tod.
    Nicht mehr zu leben ist für mich ein schrecklicher Gedanken.


    Hallo Stella,


    ich denke, dass gerade dieser Schrecken dazu motivieren kann, endlich etwas zu tun, um das Problem wirklich zu lösen, und zwar nicht erst, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist oder gerade fällt, sondern rechtzeitig, d. h. bevor man mit den Dingen konfrontiert wird, auf die man sich nicht oder nur unzureichend vorbereitet hat.


    Stella:

    Man spricht ja von dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburt. Ziel ist es ja, nicht mehr "wiedergeboren" zu werden. Verstehe ich das richtig?


    Ziel ist es, das Leiden zu beenden. Und zwar nicht erst nach dem Tod, sondern jetzt in diesem Leben. Für den Erwachten gibt es keinen Tod mehr, weil er nicht an dem hängt, was sterblich ist. Für ihn ist es Nicht-Ich.


    Stella:

    Genau da ist mein Problem. Ich wünschte es würde eine "Wiedergeburt" für mich geben...


    Und dann? Wieder altern, wieder erkranken, wieder sterben ... Das ersehnte "ewige Leben" bzw. die "Wiedergeburt" hat den verdammten Nachteil, dass man erst sterben muss, um sie zu bekommen. ;) Nicht sehr beruhigend ... Schon gar nicht, wenn es "auf der anderen Seite" genauso aussieht wie hier: Alter, Krankheit, Tod.


    Stella:

    Ich möchte am liebsten ewig leben...
    Das ist das Leiden, denn ich weiß ja um meine Endlichkeit....
    Ich hänge sehr am Leben, deshalb schütze ich auch jedes Lebewesen, denn es hat ja auch nur dieses eine Leben.


    Das Hängen am Leben hat einen hohen Preis, nämlich die Angst vor dem Verfall und dem Ende. Ob nun Wiedergeburt oder nicht, man muss sich darüber klar werden, ob man bereit ist, diesen Preis zu zahlen. Kann ich mit der Angst leben und mich evtl. mit dem Gedanken an eine "Wiedergeburt" trösten? Oder kann ich das nicht? Wenn ich es nicht kann, dann muss ich das "Hängen" loswerden bevor "Zahltag" ist. Wie man das macht, hat der Buddha gezeigt. Man muss sich aber darüber klar sein, dass man nicht beides haben kann: Hängen am Leben mit seinen vorübergehenden Genüssen und Freiheit von Angst.

  • Ja, da hast Du recht. Ich denke beides geht wirklich nicht.
    Aber wie kann man nicht an einem schönen Leben "hängen"? Das ist etwas, was für mich noch sehr unverständlich ist.
    Liebe Grüße
    Stella

  • Stella:

    Ja, da hast Du recht. Ich denke beides geht wirklich nicht.
    Aber wie kann man nicht an einem schönen Leben "hängen"? Das ist etwas, was für mich noch sehr unverständlich ist.
    Liebe Grüße
    Stella


    .....das ist so ähnlich wie mit Rauschmittel: Für einen vergänglichen Rausch verdirbt man sich seine Zukunft. Das Bewußtsein speichert sich die "schönen" Dinge, bewußt oder unbewußt will es diese "schönen" Dinge wiederholt haben und dadurch wird Begehren erzeugt, um diesen Rausch wieder zu erlangen muß man auch unschöne Dinge bzw Leid ertragen und diese unschönen Dinge überwiegen ganz eindeutig. Das fängt bei den alltäglichen Dingen an und geht über Geburt, Alter, Krankeit und Tod weiter. Die die überwiegend alles mit der rosaroten Brille sehen sind wohl eher in einem rauschähnlichen Zustand gefangen und können die Vergänglichkeit, Unpersönlichkeit und das Leid des Daseins nicht erkennen.

    Durch Daseinslust gefesselt ist die Welt. Ihr Treibwerk das ist der Gedanke.
    Wenn man Begehren läßt, kann vom Nibbāna man dann sprechen.


  • Dann wirst du dich darin üben müssen von diesem Leben zu lassen und doch jede kleine kostbare Zeit zu nutzen für Praxis.
    Aber wenn du tatsächlich eine nihilistische Auffassung von Leben vertrittst (dass nach dem Tod alles vorbei ist), dann wirst du mit Buddhismus nichts anfangen können. Denn der Tod ist sicher, da ändert auch Buddhismus nichts dran.

  • Hallo Padma,


    also eine nihilistische Auffassung vertrete ich sicherlich nicht.


    Der Begriff Nihilismus (lat.: „nihil“; „nichts“) bezeichnet eine Weltanschauung, die eine vorfindbare Sinnhaftigkeit der Welt bestreitet. Objektive Erkenntnismöglichkeit und feststehende Wahrheiten werden verneint. Es werden keine absoluten Werte oder Normen und somit auch keine allgemeingültige Moral anerkannt. Eine Moral wird nur so weit vertreten, dass man dem Minimum an Anstand entspricht, das die Gesellschaft verlangt. Im Grunde denkt man morallos. Nihilismus wurde historisch nicht selten als Vorwurf zur Verleumdung und Diffamierung Andersdenkender wie Galileo Galilei und anderer vermeintlicher „Ketzer“ eingesetzt


    Was allerdings nach dem Leben kommt, weiß keiner mit Sicherheit. Natürlich mache ich mir meine Gedanken darüber, und ich habe auch gewisse Vorstellungen.


    Unter Reinkarnation kann man eine "Seele" oder fotbestehende mentale Prozesse (so oft im Buddhismus verstanden) verstehen, die sich nach dem Tod - der "Exkarnation" - erneut in anderen empfindenen Wesen manifestieren.


    Das stammt nicht von mir. Aber erscheint mir hilfreich und einleuchtend.


    Liebe Grüße


    Stella

  • Hi, Stella,


    wie meine Vorposter bereits sagten, zeigt der Buddhismus den Weg zur Befreiung auf vom Leiden- allerdings kann er nicht die Angst vor dem Tod nehmen, solange man nicht erwacht ist. Und wann das eintritt oder auch nicht, ist individuell verschieden...


    Doch alleine schon die Arbeit ( bei mir Za-Zen üben ) daran lockert sozusagen die Konditionierung an diese beklemmende Angst- man lebt ziemlich gut damit und weiß eben, daß es mal aus ist. Bei mir ist es nicht die Angst vor dem Tod an sich, sondern die Art, wie man ihn erlebt: Leidet man? Hat man Schmerzen etc?


    An Wiedergeburt glaube ich schon- allerdings sehe ich dann aber auch wieder alle Schwierigkeiten, die ebenfalls wieder da sein werden.


    Lieber Gruß,
    crazy dragon

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Stella:

    Hallo Padma,
    also eine nihilistische Auffassung vertrete ich sicherlich nicht.
    [b] Der Begriff Nihilismus (lat.: „nihil“; „nichts“) bezeichnet eine Weltanschauung,
    die eine vorfindbare Sinnhaftigkeit der Welt bestreitet.


    Wenn das alles wäre was "nihilismus" besagt, dann kann der Buddha ja
    kein Nihilist gewesen sein. Denn der Buddha hat die Welt ja nicht einfach
    nur als sinnlos betrachtet, sondern ist weit darüber hinaus gegangen und
    hat sie als Elend und Leiden bezeichnet.

    2 Mal editiert, zuletzt von accinca ()

  • Stella:

    Hallo Padma,


    also eine nihilistische Auffassung vertrete ich sicherlich nicht.


    Der Begriff Nihilismus (lat.: „nihil“; „nichts“) bezeichnet eine Weltanschauung, die eine vorfindbare Sinnhaftigkeit der Welt bestreitet. Objektive Erkenntnismöglichkeit und feststehende Wahrheiten werden verneint. Es werden keine absoluten Werte oder Normen und somit auch keine allgemeingültige Moral anerkannt. Eine Moral wird nur so weit vertreten, dass man dem Minimum an Anstand entspricht, das die Gesellschaft verlangt. Im Grunde denkt man morallos. Nihilismus wurde historisch nicht selten als Vorwurf zur Verleumdung und Diffamierung Andersdenkender wie Galileo Galilei und anderer vermeintlicher „Ketzer“ eingesetzt


    Im Buddhismus gilt als "Nihilismus" das Verneinen der Wiedergeburt und der Karmalehre, welche die Wiedergeburt als Grundlage hat.
    Die moderne materialistische Sichtweise, dass mit dem Zerfall des materiellen Körpers alles zu Ende sei fällt in die Kategorie "Nihilismus".


    Suche einfach Trost in der Meditation. Das ist das einzige, was ich dir raten kann. Vielleicht ergibt sich dann daraus etwas für dich.

  • Hallo Stella
    Auch ich möchte meine persönliche Meinung, unabhängig vom Buddhismus kundtun. In meiner Zeit, als ich in einem Spital beruflich tätig war, hatte ich die "Gelegenheit" sterbende Patienten mit den diversesten Vorgeschichten und Schiksalen zu sehen, zum Teil zu begleiten und auch deren Tod "mit zu erleben". Panikzustände und übermässige Abwehr gegen den nahenden Tod habe ich dabei nie erlebt. Ich glaube der Körper wie auch der Geist ist darauf ausgelegt, dass das Sterben erträglich ist. Was ich eigentlich sagen will, das Gesicht des Todes hat während dieser Zeit viel an Schrecken verloren. Es war auch nicht anders bei den Menschen, die aufgrund verschiedener Umstände weder Angehörige noch Freunde hatten - sprich einsam starben. Letztendlich ist der Tod sowieso eine sehr einsame Angelegenheit-wie auch die Geburt.
    Gedanken über ein allfälliges Leben danach machte ich mir früher oft. Diese Gedanken bringen meiner Meinung nach nicht viel - höchstens, dass es hilft, sich die Vergänglichkeit von allem immer wieder ins Bewusstsein zu rufen und sich dadurch zu motivieren auf dem Weg zur Befreiung voranzuschreiten. Buddhismus bietet dafür meiner Meinung nach von allen Religionen und Philosophien die plausibelste Plattform.
    Deinen Wunsch nach Wiedergeburt kann ich gut nachvollziehen. Versuche Dir aber dabei bewusst zu sein, dass alles vergänglich ist - das schöne im Leben, an dem man ja natürlicherweise anhaftet, aber früher oder später doch wieder verliert und somit leidhaft ist, wie auch das schlechte im Leben, das Gott sei dank ja auch vergänglich ist. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich des Lebens überdrüssig bin, aber ich kam für mich persönlich zum Schluss, dass ich nicht mehr wiedergeboren werden möchte. Ich geniesse das gute im Leben und ertrage das schlechte so gut es geht. Was mir mein Alter bescheren wird, weiss ich noch nicht, lasse mich aber überraschen :roll:

    Jesus den man weise nennt, hat gesagt: "Die Welt ist ein Brücke - gehe darüber, aber baue nicht Dein Haus auf ihr."

  • Padma:


    Dann wirst du dich darin üben müssen von diesem Leben zu lassen und doch jede kleine kostbare Zeit zu nutzen für Praxis.
    Aber wenn du tatsächlich eine nihilistische Auffassung von Leben vertrittst (dass nach dem Tod alles vorbei ist), dann wirst du mit Buddhismus nichts anfangen können. Denn der Tod ist sicher, da ändert auch Buddhismus nichts dran.


    Hallo,


    ich persönlich bin davon überzeugt, dass mit dem körperlichen Tode jedliche Art von Existenz vorbei ist. Trotz dieser "nihilitischer Auffassung" kann ich mit dem Buddhisums sehr wohl was anfangen. :grinsen:


    Es gibt schliesslich auch ein Leben VOR dem Tode....



    In Liebe



    Kat

    appamadena sampadetha!

  • Kat:

    ich persönlich bin davon überzeugt, dass mit dem körperlichen Tode jedliche Art von Existenz vorbei ist. Trotz dieser "nihilitischer Auffassung" kann ich mit dem Buddhisums sehr wohl was anfangen. :grinsen:


    Es gibt schliesslich auch ein Leben VOR dem Tode....


    Woher kommt diese Überzeugung? Ist dies nicht auch wiederum nur "glauben"-


    Wäre es nicht sinnvoller es offen zu lassen.............sozusagen als Arbeitshypothese stehen zu lassen,............. als Option offen zu lassen............................bis man es dann event. "selbst" mal besser weiß?


    Die Lehre des Buddha ist eine Lehre die auf eigene Erkenntnis beruht.................eine Anleitung wie man es "selbst" erkennen kann. Hat man aber bemerkt/erfahren/erlebt dass das (einiges was man schon selbst überprüft hat) was der Buddha lehrt stimmt, kann man den Rest, den man noch nicht erlebt/erfahren/überprüft hat doch erst einmal so stehen lassen ohne zu bewerten.


    Das Pferd von hinten aufzäumen bringt eh nichts. Damit meine ich, dass es keinen Sinn macht sich am Anfang mit Dingen wie Nibbana, Karma, Jhana usw. zu beschäftigen. Step bei Step Lesen/lernen..................darüber nachdenken............meditieren. Was man noch nicht selbst weiß............kann sein.


    Grundsätzlich Dinge der Lehre abzulehnen (wenn man schon einen Teil als gut/wirksam befunden hat) beschränkt einen auf dem Weg auf Dauer ungemein.


    Richtig ist natürlich, dass die Existenz Kat nach dem körperlichen Tod vorbei ist. Aber was wird da durch die jetzige Existenz Kat wieder neu in Gang gesetzt?


    Mit Metta
    Kusala

  • Liebe Stella!


    Ich mag dir gerne von meiner Erfahrung berichten:


    Mir ging es ähnlich wie dir - ich hatte tierische Panik vor dem Tod, vor dem Leiden und der Einsamkeit!
    Das hat dazu geführt dass das alles als permanentes Leiden präsent in meinem Geist war und sogar körperlich spürbar war!
    Ich hatte Gefallen an so seltsam pessimistischen Existentialismen a la E. Cioran gefunden - recht morbider Art :oops: . Diese Einstellung hat mich überhaupt keinen Schritt weiter gebracht - im Gegenteil: es ging mir von Tag zu Tag schlechter!!!


    Die Beschäftigung mit dem Buddhismus, bzw. mit Buddha, dem Dhamma, dem Sangha hat mir bereits wirkliche Linderung verschafft - keine Heilung bisher, aber Linderung! Ich habe wirkliches Vertrauen in die Lehre des Erhabenen gefasst!
    Das ändert zwar nicht sofort alle meine Anhaftungen - aber es ist ein Pfad - eigentlich DER EINZIGE Pfad dem ich jetzt noch folgen kann!


    Es ist nicht so, dass mich jetzt garkeine Panik oder Angst mehr befallen würde, aber ich sehe es (und einiges mehr) mittlerweile westenlich gelassenener! ...und das tut erstmal richtig gut!
    *schmunzelt* ... das mutet wie eine Missionierungsrede an ... aber das soll es nicht sein - es ist einfach nur meine Erfahrung! Du must deine eigenen machen! :) .... bla! :lol:


    Dem Bild mit den 4 Wahrheiten als "Medizin" gedacht - dem kann ich voll und ganz zustimmen!
    Das ist bei mir kein Glaube mehr (dem ich schon immer skeptisch gegenüber stand) - sondern Wissen!



    fühl dich (im Geiste) umarmt - wenn du magst, als meine Geste des Mitgefühls und der Ermutigung für dich!
    ebene Pfade!
    Yoni

    Einmal nur noch möcht ich wandern, in der großen Wanderschaft,
    Einsam, ohne einen andern, bis verhaucht die letzte Kraft.
    Sterbend möcht den Blick ich lenken auf das Schneeland himmelhoch,
    Sterbend noch des Lehrers denken und der Lehre, die nie trog.

  • Michael74:


    Panikzustände und übermässige Abwehr gegen den nahenden Tod habe ich dabei nie erlebt. Ich glaube der Körper wie auch der Geist ist darauf ausgelegt, dass das Sterben erträglich ist. Letztendlich ist der Tod sowieso eine sehr einsame Angelegenheit-wie auch die Geburt.
    ...aber ich kam für mich persönlich zum Schluss, dass ich nicht mehr wiedergeboren werden möchte.


    Hi, Michael,


    Dein Beitrag ist sehr gut für mich- ich denke auch, daß die Angst VORHER den Menschen viel mehr beschäftigt als wenn man drin ist im Sterbe-Prozeß.. :shock:
    Wunsch nach Wiedergeburt oder nicht ist an sich aber so überflüssig wie die Angst vor dem Tod bzw. der Wunsch nach Unsterblichkeit- diese Eckdaten stehen eben bombensicher fest... :P
    Deshalb leben im Hier und Jetzt, das Schöne dankend geniessen und das Schlechte geduldig ertragen.


    @ Kusala: Deine Ausführungen finde ich ebenfalls sehr hilfreich, sehe ich auch so. Wer sich von einer Lehre- egal welcher- nur die Dinge rauspickt, die einem zusagen, bastelt sich eine Art " Patchwork-Religion " zusammen. Ich kann also als Buddhist nicht einfach das Tötungs-Verbot außer acht lassen und ansonsten die Sache aber ganz gut finden...


    Lieber Gruß,
    crazy dragon

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Stella:

    Je älter ich werde, desto mehr fürchte ich den Gedanken an Alter, Krankheit, Einsamkeit und den Tod.
    Nicht mehr zu leben ist für mich ein schrecklicher Gedanken.Stella


    Du gibst Dir die Antwort selbst:Es sind zu mehr als 90% die Gedanken, die Gefühle, insbesondere die negativen Gefühle auslösen. Ihren biologische Sinn haben Gefühlsempfindungen aber nur in wirklichen Situationen, z.B. alle Energien für Flucht oder Angriff zu mobilisieren. Ein Tier hat nur Todesangst in Situationen, wenn sein Leben akut bedroht ist. Ist die Bedrohung vorbei, dann ist auch die Angst vorbei.

    Stella:

    Man spricht ja von dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburt. Ziel ist es ja, nicht mehr "wiedergeboren" zu werden. Verstehe ich das richtig?
    Genau da ist mein Problem. Ich wünschte es würde eine "Wiedergeburt" für mich geben...Stella


    Der Trost unseres christlich-abendländischen Ewigkeitglaubens! Genau das ist die Antwort eines total überfoderten Ichs, das sich einreden hat lassen, alles kontrollieren zu müssen. Die Tatsache, dass alles was lebt und sich vermehrt, wieder sterben muss und zu welchen Zeitpunkt und unter unter welchen Umständen dies geschieht, lässt sich halt mal nicht kontrollieren.
    Thats life!
    p.s.: Wie alt bist Du eigentlich? Als Ungläubiger gehe ich davon aus, dass das einzige, was mir sicher gegeben ist, dieses eine Leben ist. Mit zwanzig hatte ich Panikattacken, als mir zum erstenmal so richtig meine eigene Sterblichkeit bewusst wurde. Ich werde demnächst sechzig. Jetzt sehe ich dieser Tatsache mit Gelassenheit ins Auge und lebe nur noch so, wie ich leben würde, wenn ich wüsste, dass ich morgen sterben muss.

    Traue keiner Erleuchtung, als deiner eigenen.

  • Kat:


    ich persönlich bin davon überzeugt, dass mit dem
    körperlichen Tode jedliche Art von Existenz vorbei ist.


    Die Vorstellungskraft scheint da limitiert zu sein.
    Jedenfalls lehrte der Buddha, daß es weiter geht.
    Diese Ansicht wird heilsame rechte Ansicht genannt.
    Die nihilistische Ansicht der Vernichtung mit dem Tode
    wird falsche Ansicht genannt. (M 117)

  • Kusala:
    Kat:

    ich persönlich bin davon überzeugt, dass mit dem körperlichen Tode jedliche Art von Existenz vorbei ist. Trotz dieser "nihilitischer Auffassung" kann ich mit dem Buddhisums sehr wohl was anfangen. :grinsen:
    Es gibt schliesslich auch ein Leben VOR dem Tode....


    Woher kommt diese Überzeugung? Ist dies nicht auch wiederum nur "glauben"-


    Nicht nur das. Nach der Lehre sogar falscher nihilistischer Glaube.

  • Wie in allen Religionen, gibt es auch im Buddhismus Versuche, das Leid, das aus der Vergänglichkeit des Schönen und Angenehmen entsteht, dadurch aufzuheben, indem man Askese, den Verzicht von schönem und angenehmen predigt.
    Das widerspricht letztlich unserer Natur als biologische Wesen, unserer Bedürftigkeit.
    So wie ich den Buddha verstehe, liegt der Weg genau darin das Schöne und Angenehme zu genießen, solange es da ist, ohne es festhalten zu wollen und das Unangenehme, als ebenso vergängliches zu akzeptieren, zu erkennen, was sich durch eigenes Zutun daran ändern lässt, dieses dann auch entschlossen zu tun, und das Unabänderliche in Gedanken und Taten zu lassen. Leider glaubt unser schatzbildendes Ich, genau im entgegengestzten Verhalten die Lösung zu finden, und verstrickt sich und die anderen erstmal in sich ständig weitertreibende Kämpfe und Leid.


    Wenn Du gelernt hast, das Schöne und Angenehme zu genießen, ohne festzuhalten, erst dann weißt Du wirklich wie schön dieses eine und endliche Leben in jedem seiner Augenblicke sein kann!
    Ich habe leider erst kanpp sechzig werden müssen, um diese so einfache Wahrheit zu kapieren!
    Aber seitdem geht es mir so richtig gut!

    Traue keiner Erleuchtung, als deiner eigenen.

  • ungläubiger peter:


    Wenn Du gelernt hast, das Schöne und Angenehme zu genießen, ohne festzuhalten,
    erst dann weißt Du wirklich wie schön dieses eine und endliche Leben in jedem seiner
    Augenblicke sein kann! Ich habe leider erst kanpp sechzig werden müssen, um diese
    so einfache Wahrheit zu kapieren! Aber seitdem geht es mir so richtig gut!


    In der Tat hast du zu so einer Einsicht recht lange gebraucht.
    Normalerweise haben das die Wesen schon von Anfang an drauf.
    Allerdings mit dem "ohne festzuhalten" haben sie so ihre Probleme.
    Wenn du damit keine Probleme hast und alles Anhaften schon völlig
    überwunden hast, dann gratuliere ich dir und du gehörst zu den großen
    und seltenen Ausnahmen unter den Wesen. Allerdings ist mir noch nicht
    so recht klar, warum die Wesen "Schönes und Angenehmes" (was immer
    sie jeweils dafür halten) dann noch genießen sollten, denn der Wunsch
    nach genießen ist das Festhalten - und wehe ihnen kommt etwas dabei
    in die Quere wie z. B. eine Krankheit oder ein schwerer Unfall oder ein
    Anderer der genau das auch genießen will was du genießen willst... usw.