Fehlende Gelassenheit


  • Vielleicht meinen wir alle ja dasselbe, sind jedoch nur mehr oder weniger erfahren. Oder drücken uns nur unvollständig oder missverständlich aus. - Wer weiß? :)


    _()_ Monika

  • Welch herrlicher Widerspruch [Ambivalenz] sich hier ergibt :


    Re: Reflektionen über das Ich


    zu


    Re: Fehlende Gelassenheit


    Leidenschaft [als Anhaftung] und der von Leidenschaft [Anhaftung] Ergriffene treten nicht zusammen auf.
    Wie kann denn etwas mit sich selbst Zusammensein [sahabhava]?
    Woher sollte Zusammensein in der Unterschiedenheit kommen ?


    Welch ein Genuss, herrlich!


    Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema



  • Onda:
    MacFu:

    Jedenfalls war der Abend hinüber, ich hatte solch einen riesen Hass auf Ihn, habe ihm nur das Schlechteste gewünscht, habe das ganze Wochenende und länger daran gedacht. Und nun ein paar Wochen später, nix mehr... mir ist es egal. Was damals hätte in einer handfesten Streiterei ausarten können, ist heute nicht mehr einen bösen Gedanken wert. Im Nachhinein schade, dass man sich das Leben eine kurze Zeit kaputt macht, um dann eh wieder drüber hin weg zu sehen, da es nicht so schlimm ist.


    EIn schönes Beispiel für die Vergänglichkeit von Emotionen. Je heftiger sie sind, umso anhaltender haben sie uns im Griff. Lässt du sie erst garnicht zu voller Blüte gelangen (indem du ihnen keine Nahrung gibst) verklingen sie viel schneller.
    Onda


    Sehr schön gesagt, dem werde ich mir auch annehmen. Es liegt sicher noch ein meinem Alter, dass ich dem manchmal nicht Herr werde.


    Außer der Meditation, was sollte ein Anfänger Grundsätzlich machen, beachten und unternehmen? Ihr sprecht von Achtsamkeit, was genau verstehe ich darunter? Ich lese nebenbei Bücher über das Thema aber diese Fragen brennen mir schon jetzt auf der Zunge.

  • Chandan:
    accinca:

    Wenn man Emotionen wegdrängt z.B.
    blinde Wut, dann bedeutet das nichts Negatives, selbst wenn
    diese Wut wiederkommt.


    Das kann für den Moment vielleicht hilfreich sein, das kann auch noch gut sein, wenn man es nur ein paar mal macht. Wird es jedoch zu Gewohnheit, dann hat das durchaus negative Folgen für einen selbst. Die Wut bleibt bestehen, auf einer unbewussten Ebene. Sie hat auch Auswirkungen auf dein Handeln, ebenfalls unbewusst. Sie sickert in den Geist ein und zerfrisst ihn. Emotionen sind komplexe Prozesse, die nicht einfach nur da sind oder nicht da sind, sonder auf vielfältige Art und Weise dein Handeln und Denken beeinflussen können.


    Wenn Wut und Ärger auf Dauer nicht entgegengetreten wird und
    immer mehr zu Gewohnheit wird, dann ist sie schon in den Geist
    eingesickert und zerfrisst ihn immer mehr und hat dann auch Auswirkungen
    auf das Handeln und denken sowieso. Das wegen sage ich ja es ist Unheilsam
    sie einfach gewähren zu lassen ohne sie aufzulösen.


    Chandan:
    accinca:

    Im Gegenteil würde man sie ausleben,
    dann würde sie nur um so heftiger Wiederkommen.


    Definitiv. Buddha rät ja auch eine Handlung, die man als unheilvoll erkannt hat, nicht zu wiederholen, damit sie nicht zur Gewohnheit wird.


    Genau!


    Chandan:
    accinca:

    Auch da muß meistens noch Abwendung hinzukommen,
    ob man das nun merkt oder nicht.


    Was immer Du unter "Abwendung" verstehst: Ignorieren von Emotionen: Ja. Erkennen, dass sie nicht heilsam sind: Ja. Sie als negativ zu bewerten: Nein.


    Dann sind sie auch noch da und werden wiederkommen. Aber
    du hast sie ja schon negativ bewertet: Garantiert!! In soweit werden
    sie auch abgeschwächt sein bzw. aufgelöst.

  • monikamarie:

    Vielleicht meinen wir alle ja dasselbe, sind jedoch nur mehr oder weniger erfahren. Oder drücken uns nur unvollständig oder missverständlich aus. - Wer weiß? :) [Monika


    Ich glaube nicht, jedenfalls nicht was die Verdrängung anbelangt.
    Ich bin mir aber bewußt, das es 5 Methoden gibt die man anwenden kann.
    Der Buddha erklärt sie in M 19 und M 20

  • accinca:

    Ich glaube nicht, jedenfalls nicht was die Verdrängung anbelangt.


    das stimme ich dir uneingeschränkt zu :)

  • accinca:
    monikamarie:

    Vielleicht meinen wir alle ja dasselbe, sind jedoch nur mehr oder weniger erfahren. Oder drücken uns nur unvollständig oder missverständlich aus. - Wer weiß? :) [Monika


    Ich glaube nicht, jedenfalls nicht was die Verdrängung anbelangt.
    Ich bin mir aber bewußt, das es 5 Methoden gibt die man anwenden kann.
    Der Buddha erklärt sie in M 19 und M 20


    Dem stimme ich auch zu, accinca, und danke für M 19 und 20!

  • Hallo ihr,


    Das Problem mit der fehlenden Gelassenheit hab ich derzeit auch.
    Ich lebe momentan in einer Einrichtung, um eine gewisse Medikation loszuwerden. Nunja, hier leben einige Egomanen, die nur an sich selbst denken, herumschreien, andere belästigen, Chaos verursachen, etc und wegen einer von ihnen hatte ich sogar ein paarmal fast einen Rückfall.
    Dabei bin ich in der Endphase und so gut wie fertig.
    Ich habe hier manchmal das Gefühl, gleich zu explodieren oder nen Herzinfarkt zu erleiden oder Ähnliches und das einzige, was mich da bremst, ist der Besuch im buddhistischen Zentrum.
    Das Ende vom Lied ist, dass ich meinen Zorn mittlerweile beim Tae Kwon Do versuche zu kanalisieren, trotz des Lärms Abends zu meditieren und dass ich wahrscheinlich übernächste Woche die Flucht antrete...


    LG
    Maymoon

  • monikamarie:
    accinca:


    Ich glaube nicht, jedenfalls nicht was die Verdrängung anbelangt.
    Ich bin mir aber bewußt, das es 5 Methoden gibt die man anwenden kann.
    Der Buddha erklärt sie in M 19 und M 20


    Dem stimme ich auch zu, accinca, und danke für M 19 und 20!


    Ja diese beiden Lehrreden kann man nur allen zu lesen empfehlen
    welche an dieser Frage interessiert sind. Denn was der Mensch
    häufig bedenkt und überlegt, entsprechend wird sein Geist werden.

  • MacFu:


    Sehr schön gesagt, dem werde ich mir auch annehmen. Es liegt sicher noch ein meinem Alter, dass ich dem manchmal nicht Herr werde.


    Es gibt auch reichlich betagte Hitzköpfe.


    Zitat

    Außer der Meditation, was sollte ein Anfänger Grundsätzlich machen, beachten und unternehmen? Ihr sprecht von Achtsamkeit, was genau verstehe ich darunter? Ich lese nebenbei Bücher über das Thema aber diese Fragen brennen mir schon jetzt auf der Zunge.


    Sehr zu empfehlen: "Die Praxis der Achtsamkeit" von Bhante H. Gunaratana.
    auch "Das Wunder der Achtsamkeit" von Thich Nhat Hanh.
    Gute Praxis!
    Onda

  • accinca:

    Wenn Wut und Ärger auf Dauer nicht entgegengetreten wird und
    immer mehr zu Gewohnheit wird, dann ist sie schon in den Geist
    eingesickert und zerfrisst ihn immer mehr und hat dann auch Auswirkungen
    auf das Handeln und denken sowieso.


    Wenn ich Ärger und Wut vorbeiziehen lasse und nicht darauf reagiere, dann werden sie eben nicht zur Gewohnheit.


    accinca:

    Dann sind sie auch noch da und werden wiederkommen.


    Tun sie ja eben so gut wie gar nicht.


    accinca:

    Aber du hast sie ja schon negativ bewertet: Garantiert!!


    Klar passiert mir das. Ich sage aber nicht: So ein Mist, ich empfinde Ärger und Wut. sondern. Oh, Wut. Wo kommt die denn her? Wenn ich sie jetzt gewähren lassen, kommt nichts gutes dabei heraus. Und dann geht sie wieder von alleine. Ohne Kampf.


    Maymoon:

    trotz des Lärms Abends zu meditieren


    Ohropax. ;)

  • Lieber Chandan,


    vor allem wird es mir dann zur Gewohnheit meinen Gefühlen nicht mehr auf den Leim zu gehen. Da kann dann irgendwann kommen was mag, es bringt mich nicht mehr dazu, mein Handeln danach auszurichten. Das bewährt sich in meiner Praxis ständig.


    accinca
    Ansonsten, Gefühle erscheinen im Geist, sie sind Ausdruck des Geistes. Nicht mehr und nicht weniger. Keine Hexen, die zu verbrennen sind. Und nichts, was irgendwie einsickert. Deine Sichtweise von Gefühlen und dem Geist ist sehr dualistisch. Du schreibt ihnen Eigennatur zu.
    Wie wär es denn, wenn Du Deine eigenen Erfahrungen, persönliche Geschichten schildern würdest, statt theoretisch zu bleiben?


    Knochensack

  • Chandan:
    accinca:

    Aber du hast sie ja schon negativ bewertet: Garantiert!!


    Klar passiert mir das. Ich sage aber nicht: So ein Mist, ich empfinde Ärger und Wut. sondern. Oh, Wut. Wo kommt die denn her? Wenn ich sie jetzt gewähren lassen, kommt nichts gutes dabei heraus. Und dann geht sie wieder von alleine. Ohne Kampf.


    Das ist doch genau das was ich meinte.
    Ob du dazu sagt: "so ein Mist" oder "es kommt nichts
    gutes dabei raus" , das ist das gleiche.

  • Knochensack:


    Ansonsten, Gefühle erscheinen im Geist, sie sind Ausdruck des Geistes. Nicht mehr und nicht weniger. Keine Hexen, die zu verbrennen sind. Und nichts, was irgendwie einsickert. Deine Sichtweise von Gefühlen und dem Geist ist sehr dualistisch. Du schreibt ihnen Eigennatur zu. Wie wär es denn, wenn Du Deine eigenen Erfahrungen, persönliche Geschichten schildern würdest, statt theoretisch zu bleiben?


    Was du dir alles zurecht denkst ist deine Welt bzw. die Welt deines Geistes.
    "Gefühle erscheinen im Geist" - ja der Körper erscheint auch im Geist. Was
    neues ist das aber nicht. Aber vom "meiner Sichtweise" weist du wenig bis gar nichts.

  • accinca:

    Das ist doch genau das was ich meinte.


    Das habe ich befürchtet ;)


    accinca:

    Ob du dazu sagt: "so ein Mist" oder "es kommt nichts
    gutes dabei raus" , das ist das gleiche.


    "So ein Mist" beinhaltet eine Wertung, die wiederum mit einer negativen Emotion verknüpft ist. Die Gefahr besteht, dass Du dich über deinen Ärger ärgerst. "Da kommt nichts gutes dabei raus", ist eine Bewertung, die keine Emotion beinhaltet.

  • Lieber accinca,


    ich habe mir meine Position, die deckungsgleich mit meiner Erfahrung ist, gerade von meinem Lehrer bestätigen lassen. Es ist wahrlich nichts Neues.
    Nein, ich weiß nichts von Deiner Sichtweise, denn Du erzählst nie von Dir sondern schreibst nur von Texten und Theorien.
    In Büchern lesen kann jeder von uns. Vorleser brauchen wir nicht. Gelebter Dharma ist interessant. Ich kann aus dem von Dir Geschriebenen nur mutmaßen, und das sieht dann eben so aus.
    Also, erzähl doch von Dir selbst und werde authentisch.


    Knochensack


  • Hallo werte LL,
    Deinem Beitrag kann ich nur zustimmen.


    War in der Abgeschiedenheit des Weltgeschehens, in meinem Haus der Stille und dort
    ist mir Platons Spruch sowas von eingegangen. Wie einsam ist doch die Seele, da sie
    dauernd mit mir quatschen muß . . .
    Das sein- oder loszulassen, dieses dauernde Karussel der Worte, was unweigerlich Gefühle,
    Emotionen und Assoziationen auslöst ist das Übel an der Wurzel !


    Denken ist das Selbstgespräch der Seele
    "Platon"


    Liebe Grüße

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Chandan:
    accinca:

    Ob du dazu sagt: "so ein Mist" oder "es kommt nichts
    gutes dabei raus" , das ist das gleiche.


    "So ein Mist" beinhaltet eine Wertung, die wiederum mit einer negativen Emotion verknüpft ist.


    Nein, ganz im Gegenteil sie ist mit positiven leidmindernden Motiven verknüpft.
    Aber selbst wenn du Autofahren lernst und gegen einen Baum oder ein
    anderes Auto fährt. Magst du auch denken: "Mist jetzt habe ich den angefahren"
    So wird es dir doch helfen mehr aufzupassen und solche Fehler nach mehr
    zu vermeiden. Genau so ist es auch mit Wut oder Ärger.


    Chandan:


    Die Gefahr besteht, dass Du dich über deinen Ärger ärgerst.


    Das macht nichts und ist gut und zurecht sollte man sich darüber ärgern.
    Besonders wenn man dabei auch noch die Kontrolle über sich verloren
    haben sollte. Kontrolle dieser Art ist gut und Wichtig!! Aber irgendwie
    scheinst du ideologisch gegen bestimmte Wörter vorbelastet zu sein.
    Das ist durch sog. "Zeitströmungen" in manchen Kulturen bedingt.

  • accinca:
    Chandan:

    Die Gefahr besteht, dass Du dich über deinen Ärger ärgerst.


    Das macht nichts und ist gut und zurecht sollte man sich darüber ärgern.


    Wieso sollte Ärger über Ärger besser sein als Ärger über etwas anderes? Ärger ist doch Ärger, so oder so. Das Motiv was damit verknüpft ist empfinde ich ja nicht. Wäre Hass gegen Hass auch was besseres?


    [quote"accinca"]Aber irgendwie
    scheinst du ideologisch gegen bestimmte Wörter vorbelastet zu sein.
    Das ist durch sog. "Zeitströmungen" in manchen Kulturen bedingt.[/quote]


    Nicht soweit ich das überblicken kann. Ideologien sind mit fern. Ich achte nur sehr auf Feinheiten in der Sprache.

  • Chandan:
    accinca:


    Das macht nichts und ist gut und zurecht sollte man sich darüber ärgern.


    Wieso sollte Ärger über Ärger besser sein als Ärger über etwas anderes? Ärger ist doch Ärger, so oder so.


    Natürlich nicht. Ärger ist doch nicht gleich Ärger. Das ist wie beim Begehren:
    Wenn jemand begehrt ein heilsames Leben zu führen so ist diese Begehren heilsam.
    Nicht jedes Begehren ist von vornherein unheilsam. Genau so ist es mit dem Ärger.
    Natürlich ist das kein Endziel aber wer noch kein Heiliger ist, sollte auch nicht so
    tun als wäre er einer. Ein Heiliger braucht auch nicht mehr üben, der hat schon geübt.
    Ein Heiliger braucht die Dinge nur vorüberziehen lassen, er muß nicht mehr Kämpfen
    bzw. sich bemühen. Bis das aber soweit war, hat er das aber.

  • accinca:

    Natürlich nicht. Ärger ist doch nicht gleich Ärger. Das ist wie beim Begehren:
    Wenn jemand begehrt ein heilsames Leben zu führen so ist diese Begehren heilsam.
    Nicht jedes Begehren ist von vornherein unheilsam. Genau so ist es mit dem Ärger.


    Mit der gleichen Logik könntest Du sagen Hass sei nicht Hass. Es gäbe einen guten, heilsamen Hass, z.B. der Hass gegen alles schlechte. Das kann ich mir nicht vorstellen.


    Buddha nennt das "Begehren ein heilsames Leben zu führen" nicht Begehren sondern "rechtes Streben", und auch das sind für mich zwei paar Schuhe. Begierde kann enttäuscht werden/unerfüllt bleiben und führt somit zu Leid, rechtes Streben ist absichtslos aber fokussiert, es führt deswegen nicht zu noch mehr Leid. Nirvana kann man nicht erzwingen, nicht erreichen, man kann seinen Geist nur schulen und warten das es eintritt. Deswegen ist Begierde meiner Meinung nach dort fehl am Platze.

  • Lieber accinca,


    das ist keine moderne Zeitströmung. Das ist uralt.
    Hat der ehrenwerte Shantideva sinngemäß doch gesagt:


    Wozu sich ärgern? Wenn Du die Dinge ändern kannst, musst Du Dich nicht ärgern, den Du kannst sie ändern.
    Wenn Du sie nicht ändern kannst, nutzt Dir das Ärgern auch nichts.


    Knochensack

  • Chandan:
    accinca:

    Natürlich nicht. Ärger ist doch nicht gleich Ärger. Das ist wie beim Begehren:
    Wenn jemand begehrt ein heilsames Leben zu führen so ist diese Begehren heilsam.
    Nicht jedes Begehren ist von vornherein unheilsam. Genau so ist es mit dem Ärger.


    Mit der gleichen Logik könntest Du sagen Hass sei nicht Hass. Es gäbe einen guten, heilsamen Hass, z.B. der Hass gegen alles schlechte. Das kann ich mir nicht vorstellen.


    Ach - du merkst aber auch alles :) deswegen hatte ich das doch geschrieben!
    Der Haß gegen alles Schlechte bei sich, nicht gegen andere.
    Natürlich ist Haß nicht gleich Haß. Hat aber der Haß gegen den Haß gesiegt, dann
    ist natürlich auch diese überflüssig und somit aufgehoben. Du solltest versuchen
    nicht zu sehr an den Begriffen zu hängen und sehen was dahinter steckt. Man sagt
    nämlich normalerweise nicht das man mit Haß gegen den Haß vorgehen werde.
    normalerweise benutzt man für die positive Kraft der Veränderung deswegen einfach
    andere Begriffe und Umschreibungen wie z.B.: "sich das Elend und den Nachteil
    dieser Sache vor Augen halten" usw. aber am Ende ist es doch das gleiche, man
    hasst das Leiden und deswegen macht man den ganzen Aufstand überhaupt. Auch
    wenn man nur sagt ich will dem Leiden nur "gleichmütig" gegenüberstehen. Ja warum
    denn nur, wenn man denn nichts gegen das Leiden hätte? Also doch Haß gegen das Leiden.


    Chandan:


    Buddha nennt das "Begehren ein heilsames Leben zu führen" nicht Begehren sondern "rechtes Streben", und auch das sind für mich zwei paar Schuhe.


    Ja, genau! und man macht das um den Geist nicht zu erschrecken und
    ihn zur Mitarbeit zu motivieren, aber wenn man nicht an den Begrifflichkeiten
    hängt, erkennt man worum es geht. Übrigens "rechtes Streben" ist natürlich
    kein sinnliches Begehren der fünf Begehrungen, sondern ein geistiges. Die
    dahinter liegende Motivation ist die Leiden zu mindern bzw.Wohl zu erlangen.
    Und das ist genau die Ursache für Begehren. In der Lehre heißt es u.a. etwas
    verhüllt bzw. neutraler ausgedrückt: "Durch den Willen wird der Wille überwunden".
    Und das ist genau der "springende Punkt" in den ganzen Übungen der Lehre.
    Auch wenn es nicht ausdrücklich gesagt wird. Begehren, Haß und wie alles diese
    Dinge heißen in der Lehre, immer ist es Wille, Wille , Wille, und immer ist der
    Wille durch den Willen zu bezwingen. Aber das ist das Ziel der Lehre, den Willen
    zu überwinden heißt es in der Lehre. Der Wille den Willen zu überwinden ist der
    Wille der zu befriedigen ist und damit löst er sich tatsächlich auch auf.