Nasenspitze als Objekt für die Vertiefungspraxis geeignet?

  • Liebe MM,
    solange noch eines der Nivarana (geistigen Hemmungen) vorhanden ist, kann keine volle Sammlung entstehen.


    Und laut dem Lehrer von mirco lehren alle anderen eine "falsche Meditation"
    Da kann es schon mal zu Verwirrungen kommen. :)


    Mirco
    Schon mal darüber nachgedacht warum alle Schüler Deines Lehrers "Metta" als Objekt bekommen? ;)



    Liebe Grüße
    Kusala

  • Kusala:

    Auch haben die weltlichen und überweltlichen Jhanas unterschiedliche "Qualitäten".
    ()


    Das stimmt zwar, aber kāyagatāsati wird vom Buddha als die
    höchste Übung gepriesen bis zur völligen Befreiung vom Leiden.
    Von A 1.36 ab das ganze Kāyagatāsati-vaggo und in vielen
    anderen Lehrreden.

  • Zitat

    Und laut dem Lehrer von mirco lehren alle anderen eine "falsche Meditation"
    Da kann es schon mal zu Verwirrungen kommen.


    Mirco
    Schon mal darüber nachgedacht warum alle Schüler Deines Lehrers "Metta" als Objekt bekommen?



    Metta ist ein gutes Objekt. Metta kann praktiziert werden mit den Faktoren die in die Vertiefungen führen. Dann hat es einen Namen:


    Metta-Vertiefungen


    Original Bezeichnung in Pali reiche ich gerne nach. Metta-Vertiefungen würde ich als „soft chill“ Jhanas bezeichnen. Manche Lehrer sind der Meinung, dass diese Zustände ausreichend sind für den Befreiungsweg.


    Würde auch Vertiefungen als soft chill bezeichnen, wenn die Vertiefungsmerkmale als Objekt verwendet werden, der Zugang kann Metta oder eine beliebige Atembetrachtung sein. Wobei Metta schon gut geeignet ist um sich „einzuschwingen“.

  • lagerregaL:
    mirco:


    Wenn ein Lehrer sagt, Jhana sei, wenn recht bald nach und nach die Sinne wegbleiben, so ist das die alte, vorbudhistische Methode.


    Stimmt nicht. Einspitzigkeit ist Einspitzigkeit. Auch im Buddhismus.


    Dann zeig mir doch mal, wo "Einspitzigkeit" im Kanon gelehrt wird.


    Alles Gute :) _()_

  • Kusala:

    Mirco: Schon mal darüber nachgedacht warum alle Schüler Deines Lehrers "Metta" als Objekt bekommen?


    z.B weil so leichter alte Angewohnheiten losgelassen werden können, die mit Anapanasati gelernt wurden.
    z.B. weil es der Erste der Brahmavihaaras ist.
    z.B. weil es vom Buddha als Medi-Objekt für jede Situation gelehrt wurde.
    z.B. weil es Ideal der 4fachen rechte Anstrengung entspricht Vermeidung der unheilsamer Dinge - Überwindung der unheilsamen Dinge - Entfaltung der heilsamen Dinge - Erhaltung der heilsamen Dinge


    usw. (ist schon spät, gähhhn)


    Alles Gute :) _()_

  • accinca:

    ekaggatā eka-agga-ta = „ein einziges Ziel haben, nämlich innen" = Innigkeit, innere Einigung,
    Einswerdung; Eigenschaft jedes samādhi.


    Wie wäre es, wenn Du mal nachschaust, was ekkagga bedeutet, ohne es zu trennen.


    Dasselbe (nachschauen) rate ich Dir für sama+adhi = samādhi



    Alles Gute :) _()_

  • Grüß Dich ganz recht herzlich Kusala,


    Zitat

    Kusala: Mirco: Schon mal darüber nachgedacht warum alle Schüler Deines Lehrers "Metta" als Objekt bekommen?


    mir verstärkt sich der Eindruck das mirco Deine Frage nicht so recht versteht,
    kann das sein ?
    Obgleich sie ganz offensichtlich ist,
    zumindest für mich.


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


  • monikamarie:
    mirco:

    In keinem Jhana ist man sicher vor Hindernissen. Ein wenig zuviel oder zu wenig Energie und es ist vorbei. Wenn man aber mit der falsch gelehrten ''einspitzigen" Meditation den Geist eng um das Objekt schließt, so das alles andere ausgeblendet, unterdrückt wird, können keine Hindernisse enstehen.Was ist daran also nicht gut?Wenn keine Hindernisse entstehen, können wir nicht beobachten, wie der Geist funktioniert.Wir können nichts lernen, da ja nichts mehr vorhanden ist.Nur wenn Hindernisse auftreten kann das WIE der Bedingten Entstehung beobachtet und erkannt werden.

    Muss es hier nicht heißen: Was ist also daran gut?oder fehlt mir da ein Baustein?


    Liebe Monika,


    Hinernisse sind notwendig, damir wir sie beobachten können um zu lernen, wie ihr entstehen funktioniert.
    Um zu lernen, zu verstehen, wie der Geist funktioniert.


    Wenn man aber in einem Zustand der Absorbtion steckt, in dem nichts mehr im Geiste stattfinden kann,
    kann auch nichts gelernt werden. Mann hatte dann vielleicht 'ne gute Zeit im Jhana, aber zu Einsicht kann es nicht führen,
    weil nichts da ist, was wahrgenommen, über das man Einsicht erlangen könnte.


    Alles Gute :) _()_

  • Mir kommt es fasst so vor, als wenn hier keiner ausser
    mir den Unterschied versteht, weil es keiner erlebt hat?


    Alles Gute :) _()_

  • Dorje Sema:
    Zitat

    Kusala: Mirco: Schon mal darüber nachgedacht warum alle Schüler Deines Lehrers "Metta" als Objekt bekommen?

    Mir verstärkt sich der Eindruck das Mirco Deine Frage nicht so recht versteht, kann das sein ?
    Obgleich sie ganz offensichtlich ist, zumindest für mich.


    Für mich auch, aber auf gewisse Verhaltensweisen lasse ich mich nicht mehr ein.


    Wenn etwas gesagt werden soll, soll dies geradeheraus geschehen.



    Alles Gute :) _()_

  • mirco:


    Wenn etwas gesagt werden soll, soll dies geradeheraus geschehen.


    Ich gehe heute Abend darauf ein. Habe wenig Zeit heute.
    Liebe Grüße
    Kusala

  • Ohne unhöflich vorgreifen zu wollen, Kusala, finde ich es sehr Verantwortungsvoll Laien "metta" als Meditationsobjekt zu geben. Auch traditionell ist im Theravada dies der Fokus für Laien, speziell wenn man weltliche Verantwortung trägt und auch aus dem Aspekt, dass man für andere Techniken (wenn man sie seriös betreiben möchte) nicht die notwendige Geistesreinheit besitzt und diese oft nur zu einer "Abstumpfung" führt.
    Die Angreifbarkeit der Verbindung zwischen Lehrer und Schüler ist gerade hier naturgemäß groß, weil damit natürlich eine ungewöhnlich große Verantwortung wächst. Wo große Verantwortung, da auch großes Potenzial des Fehlverhaltens und die kleinste Unreinheit der Motivation, hat da natürlich seine Auswirkung (aber stets nur auf den, der sie verfehlt).
    Ganz ehrlich freue ich mich sehr, dass diese Techniken, die man heute im Theravada im Westen nur selten findet (hat wohl mit Vertrauen zu tun, von dem der moderne Mensch nicht sehr viel besitzt), da sie die Lücke ist, die eine ganzheitlich sinnvolle Technik für Laien enthält, ohne diesen Status verlassen zu müssen und in einer ganz anderen Qualität auf die Familie und Gesellschaft einwirkt.
    Diese Technik finden wir sonst nur in der tibetischen Tradition, in der es besser gelungen ist, die Laientechniken in den Westen zu bringen.


    Es kann natürlich sein, das ich den Stand der Diskussion mit Mirco, falsch sehe.


    Dennoch würde ich, so wie Kusala empfiehlt, auf das regelmäßige Schärfen der Achtsamkeit nicht verzichten, da es ohne dem zahlreiche Gefahren birgt, vorallem wenn man sehr vorangeschritten ist, man biegt sonst sehr gerne - wie man sagt - "links" ab.


    Nur ein paar theoretische Worte ohne viel Ahnung, also stets wegschmeißen nicht vergessen.


  • Hanzze


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema



  • Lieber mirco,
    ich verstehe Deine Erklärung sehr gut. ich habe auch Dein erstes Zitat verstanden, finde es jedoch missverständlich.
    Es geht hierbei auch nicht um mich, sondern darum, ob auch andere verstehen, was Du schreibst. Und auch, um herauszufinden, wo liegt meine eventuelle Blindheit oder wo liegt Dein eventueller "Denk"-Schreib-Fehler?
    _()_ Monika

  • Ich habe jahrelang die Atembetrachtung geübt, so wie ich sie in einem buddhistischen Zentrum gelernt habe. Metta-Meditation stand weniger auf dem Programm, lag mir irgendwie nicht...
    Hin und wieder traten Phänomene auf von denen ich gehört und gelesen habe die man aber nicht beachten soll, ja sie könnten sogar schaden wenn man sich darauf einließe hies es.... Ein ehemaliger Mönch den ich zu einem Meditationsnachmittag eingeladen hatte sagte mir das dies "piti" sei, und alles andere als schaden könnte...
    Zu der Zeit hörte und las ich von Ayya Khema einiges über die Vertiefungen und praktizierte in diese Richtung weiter. Von da kamen auch die Hinweise auf Beschreibungen im Pali-Kanon, die Beschreibungen stimmten mit meinen Erfahrungen überein.
    Dann lernte ich den erhwürdigen Bhante Vimalaramsi kennen. Als er auf dem Retreat "nur Metta" Meditation lehrte war ich etwas ungehalten und habe zunächst etwas wiederwillig praktiziert. Sehr schnell zeigten sich aber die Vorteile seiner gelehrten 6 R's (Hindernisse bemerken/loslassen/entspannen/lächeln/ zurück zum Meditationsobjekt/und das immer wieder), die in Verbindung mit der Metta-Meditation sehr schnell zu gleichen Ergebnissen führte wie die von mir bisher geliebten Atembetrachtung, ja weit über die Meditationszeit hinaus ihre wunderbare Wirkung entfalten.
    Als Vergleich kann die Vorstellung eines Trichters dienen. Die "Konzentrationsmethode" gleicht dem untern, schmalem Ende, die 6R-Methode dem offenen, weiten Ende - aus meinem Empfinden...
    Den Unterschied zwischen den Vertiefungen sehen ich in der allgegenwärtigen "Offenheit und Weite des Geistes" bei der Methode nach BV.


    Wer abgeschieden von Verlangen nach Sinnesvergnügen und abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen verweilt kann gar nicht anders als in die erste Vertiefung eintreten - ob durch "Konzentration" oder 6R's ob durch Atembetrachtung, Metta-Meditation oder stillem Gebet ...


    "Einsichten" sind nicht an Vertiefungen gebunden. Vielen ist beim Hören einer Lehrrede "das Auge der Wahrheit" aufgegangen.


    Liebe Grüße


    Norbert

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)

  • Hallo Hanze,


    kann schon sein das im traditionellen Theravada in den asiatischen Ländern der Fokus für „Laien“ auf metta als Meditationsobjekt liegen soll. Klingt in meinen Ohren etwas monastisch, dieser Hinweis. Deutet darauf hin, dass hier Alleinstellungsmerkmale gegenüber den „Laien“ wegschwimmen könnten. Die Theravada – Praxis hier im Westen beinhaltet doch in wunderbarer Weise so viele Möglichkeiten, warum sich da selbst begrenzen?


    Ebenfalls finde ich den Hinweis wenig hilfreich, dass Laien wenn diese weltliche Verantwortung tragen und andere Techniken seriös betreiben möchten, nicht die notwendige Geistesreinheit besitzen sollen?! Verstehe ich nicht, ist für mich keine ernsthaft überzeugende Argumentation, insbesondere die Warnung dass andere Techniken zu einer Abstumpfung führen sollen.


    Das Vorbringen von einseitigen Ansichten die wohl nur aus den Ursprungsländern stammen können, finde ich gelinde gesagt etwas ärgerlich.


    Das ganze kann abwertend verstanden werden gegenüber denjenigen die ernsthaft das Dhamma „in der Welt“ praktizieren und auch vermitteln. Auch vor dem Hintergrund das es hier im Westen eigentlich nur so genannte Laien gibt. Mit „in der Welt“ ist die Praxis im Hier und Jetzt gemeint, im Westen, mit all seinen Freiheiten und Verpflichtungen usw..


    Deine Sichtweise wird möglicherweise in einzelnen Regionen verschiedener Länder des monoastischen Theravada zwischen Orden und Laien Realität sein. Wer hier jedoch, diese Ansichten in dieser Art verbreitet, sollte auch treffliche Begründungen für die Darlegung seiner Meinung nachreichen können.


    Diese Techniken, Jhanas sind ja im Westen nicht erst seit gestern bekannt. Ganz abgesehen davon, realisieren viele Schüler im Westen die tieferen Stadien der Versenkungen im „weltlichen“ Leben. Nur gibt es leider immer noch wenige Lehrer die diese Techniken umfänglich, frei von Ihrer scholastischen oder sonstiger Ansichten vermitteln können oder wollen. Das ist unter anderem auch der Grund warum wir uns hier austauschen.


    An Norbert: Frei nach Ayya Khema: Metta kann leicht bis in die 3. Vertiefung führen oder so. Ayya Khema hat das Thema metta sehr betont ebenso wie die Jhanas in Ihren Lehrdarlegungen.


    Inwieweit die Einsichten an die erreichte Tiefe der Jhanas gebunden sind, könnte ein interessanter Austausch werden.


    Alles Gute

  • Lieber No Name,


    ich vertrete weder eine Tradition noch eine Nation, und gebe nur das wieder, was ich beobachtet habe. Es liegt in der Natur des Menschen immer alles zu ergreifen. Das ist beim Dharma nicht anders. Westliche Menschen sind oft weit überheblicher und haben selten eine Ahnung auf welcher "Stufe" sie stehen. Aus dem heraus entsteht meist ein verlangen nach Sternen, als sich besser um die Hausaufgaben zu kümmern.
    Wenn sich heute jemand nicht einmal annähernd an fünf Silas halten kann dann macht es nicht viel Sinn, sich mit Themen zu beschäftigen, die bei 10 Silas beginnen, um das ein bisschen in eine Fassung zu bekommen.
    Sich einmal in diesen Bereich aus dem Herzen begeben zu können, bedarf es weniger an viel Studium als an metta. Dies hat dann auch wirkliche unmittelbare Auswirkung und nicht nur eine "Ich will mich befreien"-Motivation.
    Es ist nichts gegen das Praktizieren in einer verbreiteten Manier hier zu sagen, außer, dass sie einfach nichts bringt. Man braucht sich auch keine Gedanken über West und Ost zu machen, mehr aber über bescheidene Menschen mit tiefer Verbundenheit zu ihrer Umwelt und modernen Menschen ohne jegliche Stütze.


    Da gibt es wenig ab- und aufzuwerten, es ist einfach eine Tatsache, dass es zu nichts führt. Die meisten Lehren sind nun mal für Menschen in Hauslosigkeit konzipiert. Auch wenn man noch so geschickt Häuselbauer nach Anleitung spielen kann, ist ein Mauer, Baumeister oder Architekt jedoch immer noch mehr eine Garantie um das ganze richtig zu errichten.
    Das hat alles nur mit dem "You can do it yourself" und der Fertigteilkultur zu tun. Die ist nun mal, auch wenn sie fantastisch wirkt, nur Illusion und Motor für viel unheilsames in der Welt.
    Das alles soll nicht heißen, dass es nicht Laien gibt, die auch andere Wege meistern, ich hab bisher jedoch noch keine gesehen und diese würden sicher auch nicht sehr "sichtbar" sein.

  • Hallo Hanzze,


    danke für deine Antwort. Ich denke nicht in Kategorien von westlich und östlich. Mich interessiert auch keine westliche Überheblichkeit. Wer oder was soll das sein? Wie willst du das aufrechnen oder darstellen? Verallgemeinerung?


    Wer sich in den Silas übt erfährt Unterstützung durch den 8-fachen Pfad. Ganz einfach. SilaSamadhiPrajna. Wer sitzt und einen einfachen Zugang zu den Vertiefungen hat, entwickelt Prajna. Daraus entsteht natürlich auch wieder eine Stärkung der anderen beiden Teile, Sila und Samadhi. Was sich gegenseitig wieder befruchtet. Ich sehe diese drei Bereiche als eins aber auch als Gleichung.


    Sila ist auch „nur sitzen“. Wer darüber hinaus sich anstrengen muß, in der Übung der fünf Sila, naja da wird dann schon viel passieren. Kann gar nicht anders sein! Mir kommt es so vor, dass manche dieses Sila als steiniges moralinsaures Gebiet betrachten. Die Dinge entstehen aus sich selbst mit der Praxis. Und ja, die Integration der Praxis und der Ergebnisse in den Alltag ist immer auch ein Übungsweg. Der aber von den Ergebnissen von Sila, Samadhi und Prajna geprägt ist.


    Daher kann ich deine Meinung nicht teilen, dass eine Praxis auch einer fortgeschrittenen Technik für Laien nichts bringt. Das führt mich wieder dahin zurück dich zu fragen, woher diese Feststellung kommt?


    Wer meint er sollte trockene Sila Praxis, verbunden mit ein bisschen metta und dana in einer Großstadt betreiben und nicht das Rüstzeug für diese Praxis (in der Welt) hat, für den wird der traditionelle Übungsweg der Silapraxis, von Ordinierten aus dem Osten, ganz schön lustig. Das mit der Hauslosigkeit und dem Befreiungsweg ist ein eigenen Thread wert. Aber auch hier bin ich anderer Meinung.

    Eine Übung die nur auf ein rein ethisches Verständnis beruht ist für mich wie zwanghaftes Trockenschwimmen. Aber die Menschen sind verschieden, ja. Daher haben wir auch die Wahl verschiedene Schwerpunkte in unserer Praxis je nach Neigung auszuwählen.


    Sitzen hat nur ein Sinn und Ziel, Befreiung.


    Für alles andere gibt es autogenes Training, Sport oder viele andere Techniken um eine Verbindung zu sich selbst herzustellen. Um sich selbst mal zu fühlen und einen Kontext zur Umwelt herzustellen, wie du so schön sagst.


    Wer aber nen bisschen spirituell und kuschlig sein möchte, ja. Der kann aus dem ganzen eine schöne Philosophie machen. Schaden wird es möglicherweise nicht …


    Alles Gute

  • Erst einmal, ihr habt alle recht


    Die gute Mischung macht es aber.


    Metta ist eine gute und wichtige Angelegenheit um einen friedlichen, freundlichen Geist und die silas zu konditionieren. Auch kann man es laut Kommentarliteratur bis ins 3. Jhana damit "schaffen". Aber die Jhanas sind nicht alles, wie schon bemerkt.


    Es gilt die Achtsamkeit zu trainieren, damit man auch im Alltag immer schneller be-merkt wann heilsames und unheilsames aufsteigt und es dann fördern bzw. sein lassen kann.
    Nicht jeder hat ein Talent und auch nicht die Ruhe für die Jhanas und man sollte sich auch nicht an "Jhana" festbeissen.


    Letztendlich kommt es darauf an , ob es auch im Alltag trägt und Früchte trägt, was man da in der Medi "fabriziert".


    Ich kritisiere Einheitsbrei.
    Meine Meinung: Jeder sollte von seinem Lehrer seinen individuellen Mediplan bekommen, denn jeder bringt etwas anderes an Voraussetzung und "Baustellen" mit.
    Zu sagen , die Westler brauchen Metta, die Westler brauchen dies oder jenes ...... absoluter Nonsens.


    Von einem Lehrer erwarte***** ich, dass er genau hinschaut was passt und individuell anleitet. Erst recht, wenn er sich selber damit rühmt wieviel Medi-erfahrung er hat.


    Für Theravadins ist, denke ich das Satipatthana-Sutta eine der Hauptanleitungen für die Medi. (Steht übrigens nichts von Metta drin)
    In diesem Rahmen gibt es aber jede Menge individuellen Spielraum, den es zu nutzen gilt.


    Auch zu sagen, dies ist für Mönche und jenes ist für Laien......... Nonsens.
    Es gibt Laien, die haben mehr Zeit und Ruhe als so manch Ordinierter.


    Noch einmal: Die Methoden des Buddha sind (Sammā-)Samādhi ("Versenkung, Konzentration, Andacht, Meditation") einhergehend mit Samatha ("Gemütsruhe") wodurch Klarsicht (vipassanā) entstehen kann.


    Im Grunde zählt aber das Ergebnis. Wenn man damit zufrieden ist, auch gut. Auch trifft man immer auf den Lehrer, der gerade zu einem passt. Insofern, alles darf so sein wie es ist und alles ist o.k. so wie es ist :)



    Mit Metta :)
    Kusala




    *****Erwartungen sind da, um ent-täuscht zu werden :grinsen:

  • Du hast natürlich recht Kusala, aber ich stimme dir nicht zu *zungezeig*


    Es ist sehr wichtig wo man steht, und wenn man sich ganz fantastisch in die Medi schmeißt und daneben ganz gewöhnlich lebt, ist die Medi nichts anderes als ein Ausgleich und mag gerade mal gut genug sein, den Schmutz den man sich unter Tags zugelegt hat etwas zu reinigen. Sie hat daher nur einen Recycling Effekt. Das ist sicher schön, wir alle freuen uns heutzutage, dass wir so viel recyceln tun. Und wir müssen damit nichteinmal unsere Alten Gewohnheiten ändern. Wir werden immer achtsamer und perfekt im recyceln, ohh sogar die kleinsten Dinge lernen wir zu unterscheiden und geben sie an den richtigen Ort.
    Das ist ein sehr großer Schritt, auf unserer Welt bemerken die meisten gar nicht, dass sie Mist machen.


    In unseren Breiten, sieht man das heute leider nicht mehr, wie und warum Mist entsteht, was damit passiert und wie er den Kreislauf nährt. Dafür haben wir uns ein ganz ausgeklügeltes System zugelegt, in dem wir uns um das recyceln kümmern und sogar davon leben.


    Nun ist es aber ein Irrglaube, dass wir mit recyceln irgend etwas verbessern. Im Gegenteil, die Probleme nehmen subtil immer mehr zu und die "Gefahr" bzw. der Effekt ist, dass wir oft aus diesem Kreislauf gar nicht mehr so leicht herauskommen, da wir unseren ganzen Lebensablauf darauf eingestellt haben.


    Selbst wenn wir, die zweite bis vierte Wahrheit verstanden haben, haben wir dennoch die erste noch nicht durchdrungen. Wenn wir dann eines Tages mit dieser konfrontiert werden und sie erkennen, wird uns unser Fehler dann in einer sehr heftigen Art bewusst. Wir kommen dann vielleicht darauf, dass wir nichts anderes gemacht haben, als das Essen nur verlagert zu haben, aber in keiner Weise reduziert. Wir haben das essen auf unseren größten Mund verlagert, der mit allen anderen Mündern stark verbunden ist. Wir haben stets nur Wiedergekaut und diese Gewöhnheit, wird man dann oft nur radikal los und wenn man dann nicht die Möglichkeit hat, einen anderen Weg zu gehen, da viele um einen herum von diesem Wiederkauen "abhängig" sind, wird es schwer, sehr schwer.


    Dies ist der Punkt, warum ich sage, dass eine Meditationsweise wie sie Mirco näher gebracht wurde und gerade auf Laien abgestimmt ist, sehr verantwortungsvoll ist. Da sie von Beginn an nicht Recyceln als Absicht hat, sondern Müllvermeidung.
    Die Schritte Dana, Sila, Bhavana, sind die Schritte die ein Laie (der in einer Verantwortung steht) geht. Wenn da keine Verantwortung mehr ist, kein Dana mehr notwendig ist, kann man dieses Vernachlässigen, da man sich voll und ganz einem tugendhaften Leben zuwenden kann (ohne andere in ihrem Weltlichen Kreislauf und ihrer Vorstellung zu "schaden").
    Metta hilft uns in der täglichen Arbeit vor allem die erste Edle Wahrheit zu verstehen, die Verbundenheit und Auswirkung unseres Essens zu verstehen und von Beginn an daran zu arbeiten, ehrlich in kleinen Schritten unseren Mist zu reduzieren. Das was wir mit uns tragen ohne es zu benötigen geben, teilen wir. Wir werden leichter und benötigen nicht noch weitere Energie um es zu tragen. Wir vermeiden Mist und sparen hier ebenfalls Energie ein anstelle unseren größten Mund zu fütteren.
    Auch wenn wir heute noch nicht in der Lage sind sehr tief einzudringen, sind die Ebenen die wir freigemacht haben klar und nie wieder ausgesetzt wieder verdeckt zu werden. Wir kennen sogar die Tücke des Genusses der Entzückung und werden von ihr auch nicht irre geführt, da wir von beginn an Schicht für Schicht den Mist abtragen und keinen mehr dazunehmen und auch keinen mehr anderwertig verursachen.


    Wir arbeiten uns in dieser Weise durch alle Paramis durch und schaffen eine angenehme Umgebung die uns festigt und stützt. Aus jedem Leiden entwickeln wir metta und lassen es nach und nach die Wahrheit durchdringen, keine Ecke wird in dieser Weise mit Schmutz bedeckt bleiben. Ein solch ein Weg, wird ohne harte Rückschläge und schmerzender Einsicht von Fehlern Schritt für Schritt zu einer Vervollständigung führen und in seiner Weise in jedem Aspekt in unserem Umfeld, der Familie, der Gesellschaft und letztlich der Sangha wirken und das heilsame stetig nähren.
    Selbst ein späterer Gang in die Hauslosigkeit wird uns keine Schwierigkeit bereiten und von Anbeginn nehmen wir alle um uns auf den wundervollen Pfad des Friedens mit. Wir lassen dabei keinen unberührt und zurück. Unser Alltag wird nach und nach wieder zu einem einheitlichen Leben und die bisher forcierte Zergliederung zwischen spirituellem Leben und der "Pflicht" des Alltags verschwindet. Wohingegen bei vielen, die diesen Weg in anderer Weise erreichen wollen und -ich behaupte- diesen nicht von Anfang an gehen es nur zu einen Symbiose der gewöhnlichen Lebens und der Meditation kommt, wo beide in gleicher maßen wachsen aber heilsames nicht wirklich unheilsames absorbiert.


    So wie Kusala bemerkt hat, ist für einen sicheren Weg als Laie das vertrauen zu einem Lehrer (der diesen Weg schon gemeistert hat oder schon sehr weit gekommen ist) sehr wichtig. Wenn man das Talent des Vertrauens nicht besitzt, heißt das nicht, dass man den Weg nicht tun kann, aber man wird es eben so schwer haben wie es einem jeden Häuselbauer ergeht.


    Leiden entsteht immer aus Gier, dass kann man drehen und wenden wie man will. Der Ausweg ist immer Vertrauen, man kann nichts verlieren außer seiner Wiedergeburt. Aber wer will die schon verlieren. *schmunzel*


    Die Verlockung ist wie immer die größte Herausforderung, und an der fehlt es uns heute nicht einmal auf dem spirituellen Weg. *schmunzel*

  • Hanzze:

    da wir von beginn an Schicht für Schicht den Mist abtragen


    Richtig Hannze..... Abschichten ist das Thema.


    Ansonsten haben wir halt unterschiedliche Standpunkte. Du gehst von der traditionell asiatischen Sichtweise "Dana-Sila-Bhavana" aus und ich gehe von "Sila -Samadhi - Panna" aus.


    Das macht nichts. Wir können es so stehen lassen. Beides führt uns "weiter". Das eine in den Himmel, dass andere zur Befreiung :)


    Mit Metta
    Kusala


    Sabbe sattā bhavantu sukhitattā
    Mögen alle Wesen glücklich in sich selber ruhen!

  • Wenn man so lehrt, darf man sich nicht wundern, warum einem die Puste unterwegs ausgeht, weil man das wichtigste für ein Bestehen der Sangha aus lässt. Und dann immer wieder auf Dhammabusiness zurückgreift und es einfach nicht geht. *schmunzel*


    Bei uns ist das halt so, damit müssen wir leben... und humpeln weiter auf einem Bein.


    Das ist nichts anderes, alles der wohlhabende Mensch, der glaubt glücklich sein zu können und Freiheit genießen zu können, ohne sich um sein Umfeld zu kümmern. Das geht nicht, da helfen auch alle möglichen Schutzeinrichtungen nicht.


    Tradition hat seine Quelle und ist meist ein geschlossener Kreis. Das hat nichts mit unterschiedlicher Sichtweise zu tun:
    "Dana-Sila-Bhavana" - Laien (ich sag jetzt mal 5 und 8 Silas)
    "Sila -Samadhi - Panna" Laien, Asketen und Menschen die nahezu oder klösterlich Leben und sich gänzlich der Meditation widmen können (10 Silas), sowie Mönche - da ist das Dana (teilen und großzügig sein) so hoch und selbstverständlich, dass es keinen Focus mehr braucht.


    Alles andere ist Quatsch und funktioniert nicht, und wenn es nur der Ärger ist, dass es nicht funktioniert hat das seinen karmischen Grund *zungezeig*


    Das erste führt zur der Möglichkeit des zweiten, mit dem Kopf durch die Wand führt leider zu nichts. Da kann man hunderte Leben versuchen sich gleich auf das höhere zu schmeißen, oder Einsicht haben, wo man karmisch steht und langsam in seinem Vermögen einen ehrlichen Weg gehen. Ein Weg aus der Eifersucht ist nicht der Umweg versuchen gleiches zu erreichen oder besser zu sein. Ein Weg aus der Eifersucht ist es die Dinge zu verstehen und Unzulänglichkeiten einzusehen und an diesen zu arbeiten. *schmunzel*
    Wir haben 1000ende ausreden für unsere Gier. *schmunzel* Besonders für unsere Befreiungsgier, dafür kennen wir jeden einzelnen Satz in den Suttas *schmunzel*


    Vielleicht ist es auch gut, wenn man immer dazu sagt, wo man sich befindet. Ich denke nicht Kusala, dass du ein "normales" Leben mit häuslichen Pflichten führst und dich mit Sicherheit schon zwischen 8 und 10 bewegst. Keinen Tag machst du ohne massig Dana um zu säubern, und willst diesen Vorzug hier auf einmal nicht mehr teilen. *schmunzel*

  • Eine vernünftige Praxis für Hausleute könnte so aussehen (natürlich neben Sila und Dana) : Zunächst die Heilskräfte zu entwickeln.


    Wer Heilsvertrauen hat, kommt zu Glück und Erfolg, nicht der Vertrauenslose.
    Wer Energie einsetzt, kommt zu Glück und Erfolg, nicht der Kleinmütige.
    Wer Wahrheitsgegenwart aufmacht, kommt zu Glück und Erfolg, nicht der Unbesonnene.
    Wer gesammelt ist, kommt zu Glück und Erfolg, nicht der Ungesammelte.
    Wer weise ist,kommt zu Glück und Erfolg, nicht der Unweise.


    Wenn du in diesen fünf Eigenschaften gefestigt bist, dann kannst du sechs höhere Dinge entfalten. (A11,12+13 / M84)



    Als Meditation für Hausleute empfielt der Erwachte :


    Die sechs unübertrefflichen Erinnerungen


    An den Erhabenen:
    Das ist wahrhaftig der Erhabene, geheilt, der vollkommen Erwachte, vollendet in Wissen und Wandel, zum Heil gekommen, der Welt Kenner, der beste Lenker der anzuleitenden Menschen, der Meister der Himmelswesen und Menschen, erwacht, erhaben.
    An die Lehre:
    Wohlverkündet ist vom Erhabenen die Lehre, unmittelbar einleuchtend, zeitlos, einladent: "Komm und sie selbst!" Sie führt hin. Sie ist bei sich selber nachvollziehbar für den, der Augen hat zu sehen.
    An die Gemeinde der Heilsgänger:
    Recht nachgefolgt ist beim Erhabenen die Gemeinde der Heilsgänger, offen und gerade. Sie hat ihr Leben nach ihrer Erkenntnis eingerichtet, führt das rechte Leben, nämlich als die vier Paare von Menschen nach acht Geraden von Menaschen; das ist die Heilsgängergemeinde das Erhabenen, wert der Verehrung, wert, zu Gast zu sein, wert des ehrfurchtvollen Grußes, das beste Feld in der Welt um Verdienste zu erwerben.
    An die Tugend:
    Unzerstückelt sind sie, unbeschnitten, unbefleckt, unbespränkelt, sie befreien aus der Sklaverei, werden von Verständigen gepriesen; hängt man nicht daran fest, führen sie zur Einigung.
    An das Loslassen:
    Getroffen hab iichs, gut getroffen, dass ich unter der von der Trübung des Geizes besessenen Masse mit einem der Trübung des Geizes entgangenem Gemüt im Haus lebe, das Befreiende am Zurücktreten merke, mit offenen Händen, beim Loslassen Glück empfinde, für Bitten anderer offen bin, Freude daran habe, Gaben auszuteilen.
    An die Himmelswesen:
    Da sind die Himmelswesen der Vier Großen Könige, die Himmelswesen der Dreiunddreißig, die gezügelten Himmelswesen, die stillzufriedenen Himmelswesen, die schöpfungsfreudigen Himmelswesen, die sich an Schöpfungen anderer erfreuenden Himmelswesen; es gibt Himmelswesen brahmischer Bereiche; es gibt Himmelswesen darüber hinaus.
    Die Art von Heilsvertrauen, Tugend, erfahrener Lehrkenntnis, Loslassen, Weisheit, durch welche jene Himmelswesen, hier abgeschieden, dort wieder erschienen sind., diese Art von Heilsvertrauen, Tugend, erfahrener Lehrkenntnis, Loslassen, Weisheit findet sich auch bei mir. A11,12+13 / M84


    Und von Zeit zu Zeit:


    Hausvater: ihr versorgt den Mönchsorden mit Kleidung, Almosenspeise, Lagerstatt, Heilmittel bei Krankheit und Bedarfsgegenständen. Meinen Mönchen damit zu versorgen, ist aber nicht alles was zu tun ist. Deshalb ist es gut für euch, folgendes zu üben : Wie wäre es, wenn wir von Zeit zu Zeit jenes Hochgefühl (piti) aufsteigen ließen, welches die Abgeschiedenheit gewährt, und darin verweilten? Das zu üben ist gut für euch. (A5,176)


    - z.B. mit Metta-Meditation ...


    Folgende Übung ist für Hausleute nicht zweckmäßig, da sie ja noch nicht die Voraussetzungen dafür erfüllt haben:


    Da verweilt ein Mönch indem er den Körper als einen Körper betrachtet, völlig achtsam und wissenklar, nach Überwindung von weltlichen Verlangen und Bekümmern.


    Da verweilt ... (M141)


    ... mal so meine Ansicht/Meinung zum Thema ...


    Liebe Grüße


    Norbert

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)

  • Hanzze:

    Wenn man so lehrt, darf man sich nicht wundern,


    Was spricht gegen individuelles Hinschauen und individuelle Praxisanleitung bei jedem Einzelnen?


    Im Rahmen des Edlen Achtfachen Pfades ist für jeden Platz.


    Kusala:

    Ich kritisiere Einheitsbrei.
    Meine Meinung: Jeder sollte von seinem Lehrer seinen individuellen Mediplan bekommen, denn jeder bringt etwas anderes an Voraussetzung und "Baustellen" mit.
    Zu sagen , die Westler brauchen Metta, die Westler brauchen dies oder jenes ...... absoluter Nonsens.


    Oder für Laien ist dieses gut und dieses nicht passend.


    Für manche ist Metta der Schlüssel. Andere kommen damit erst einmal gar nicht klar.


    Aber wir müssen hier nicht weiter darüber diskutieren. Jeder wird seinen Weg gehen, wie es karmisch gerade passt.
    Also warum soviel darüber schwätzen :)


    Jaaaaanz viel Metta
    Kusala