Einfacher Test: Kannst du ruhig 1h sitzen?


  • Lieber Freund


    hier hat jemand gefragt, wie man ruhiges Sitzen lernen kann. Es geht also um Ratschläge und Tipps wie man da "rein kommen" könnte.



    Grüße
    TM

  • Geronimo:

    Es geht beim sitzen einzig und allein darum was in dir passiert. Und wenn jemand schon nicht 1h sitzen kann, ohne das er unruhig wird oder das er irgendwelchen Gedanken nachhängt, dann ist das durchaus ein Zeichen für den inneren Entwicklungsstand.


    Und weiter?


    Was bedeutet das für Dich,


    wenn jemand einen Entwicklungsstand hat, bei welchem er nicht eine Stunde sitzen kann?



    Alles Gute :) _()_


  • Es ist ein einfaches Mittel um sich zu prüfen.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Simo:

    Wieviele Hüner sitzen täglich stundenlang gleichmütig auf ihren Eiern und keines von ihnen wurde bis jetzt erleuchtet.
    Wie lange du sitzen kannst ist in keiner Weise ein Maß für deine innere Entwicklung. Der einzige Test, ob deine Praxis erfolgreich ist oder nicht, ist zu sehen, ob deine negativen Emotionen abgenommen haben.


    Simo


    Das finde ich einen sehr guten, weil pragmatisch-zielorientierten Hinweis.



    Grüße
    TM

  • Naja, die Hühner gackern dabei *schmunzel* und merken es nicht, das sie still sitzen. Ob man wenn man still sitzt immer merkt, was man gerade tut? Vielleicht hat man ja immer einen guten Film, ein internes ablenkendes gackern vielleicht. Wenn man keinen Film hat, ist es sicher nicht so leicht. *schmunzel*

  • Hanzze:

    Naja, die Hühner gackern dabei *schmunzel* und merken es nicht, das sie still sitzen. Ob man wenn man still sitzt immer merkt, was man gerade tut? Vielleicht hat man ja immer einen guten Film, ein internes ablenkendes gackern vielleicht. Wenn man keinen Film hat, ist es sicher nicht so leicht. *schmunzel*


    hast du schon mal hüner auf den eirer sitzen gesehen ?
    ich viele, die sind mux mäuschen still, und bewegen sich kaum in ihrem nest, zumindest in rumänien ist es so :D wenn sie brüten sitzen sie am stück mindestens 23 stunden ........3 wochen wochen lang....

  • Nein, ich dachte Hühner gackern immer *schmunzel* da sieht man's, auch aus scheinbarer Ruhe entsteht Wiedergeburt.

  • Geronimo:

    Es ist ein einfaches Mittel um sich zu prüfen.


    Ich z.B. konnte damit über mich herausfinden, das da viel Ruhelosigkeit (uddhacca-kukkucca) ist.


    Das wiederum braucht mich zum Nachsinnen darüber, was ich in meinem täglichen Leben tue/nicht tue, das zu dieser Ruhelosihkeit führt.


    Wie richte ich mich nach den Silas?
    Wie gebe ich? Besonders da merkte ich , wie verschlossen und selbstsüchtig mein Herz oftmals noch ist.



    Und, was hast Du über Dich herausgefunden, nachdem Du Dich mit Deiner Sitzdauer überprüft hast?



    Alles Gute, Mirco


  • Du hast natürlich recht Geronimo^^ die tieferen Zustände des Samadhi kann man tatsächlich nur in der ruhigen, sitzenden Versenkung erfahren, so wie ein Wissenschaftler (denke ich) seine meisten Entdeckungen im Labor macht :) Aber den Nutzen, die Folgen der Meditation und der Praxis, die sieht man wie ich finde wirklich nur im Alltagsleben, "wenns drauf ankommt" sozusagen. Wenn jemand drei Jahre, drei Monate, drei Wochen und drei Tage auf Mitgefühl meditiert hat und das erste, was er tut wenn er aus seiner Versenkung kommt ist, seinen Hund zu treten (überspitztes Beispiel^^) dann war der Nutzen der Praxis = 0 .
    Die anderen Wesen leben nunmal im Alltag, deswegen müssen wir ihnen auch da nützen. Aber um nützlich zu werden muss man wohl sitzend meditieren ^^ oder?
    Das allerbeste ist aber, wenn man keinen Unterschied mehr macht, zwischen Mediation und Nachmeditation.


    Liebe Grüße


    Simo

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:

    Das allerbeste ist aber, wenn man keinen Unterschied mehr macht, zwischen Mediation und Nachmeditation.


    was ist "Nachmeditation" ?

  • Simo:

    Aber den Nutzen, die Folgen der Meditation und der Praxis, die sieht man wie ich finde wirklich nur im Alltagsleben, "wenns drauf ankommt" sozusagen. Wenn jemand drei Jahre, drei Monate, drei Wochen und drei Tage auf Mitgefühl meditiert hat und das erste, was er tut wenn er aus seiner Versenkung kommt ist, seinen Hund zu treten (überspitztes Beispiel^^) dann war der Nutzen der Praxis = 0 .


    Ich würde eher sagen, dann wurde falsch geübt.


    Was heisst eigentlich "auf Mitgefühl" meditieren?



    Allea Gute :) _()_

  • Simo:

    Wenn jemand drei Jahre, drei Monate, drei Wochen und drei Tage auf Mitgefühl meditiert hat und das erste, was er tut wenn er aus seiner Versenkung kommt ist, seinen Hund zu treten (überspitztes Beispiel^^) dann war der Nutzen der Praxis = 0 .


    Nicht notwendigerweise. Vielleicht hat er ja hinterher Mitgefühl mit dem getretenen Hund, was er vorher nicht gehabt hätte ... ?


    Simo:

    Das allerbeste ist aber, wenn man keinen Unterschied mehr macht, zwischen Mediation und Nachmeditation.


    Noch besser ist keinen Unterschied wahrnehmen zwischen Meditation und Nach(der)meditation.


    Grüße
    TM

  • Simo, vielleicht passt das hier gut dazu: Unaufhörlich dranbleiben (im sitzen, gehen, liegen und stehen)


  • mirco:

    Und, was hast Du über Dich herausgefunden, nachdem Du Dich mit Deiner Sitzdauer überprüft hast?



    Alles Gute, Mirco


    Ist natürlich die entscheidende Frage. Ich finde dabei jeden Tag auf's neue heraus das in mir noch eine große Unruhe steckt, die ich eigentlich nur durch ausgiebiges, waches sitzen nach und nach ausgleichen kann. Ich kann zwar im Alltag ein gutes Fundament für ein reines Gewissen legen, aber einen echten Geschmack von Frieden bekomme ich im Moment nur im Rückzug auf das Sitzkissen. Der dort gewonnene Friede strahlt nach der Meditation natürlich auch noch eine Weile in den Alltag aus, aber ihn dort zu gewinnen ist von ungleich anderer Qualität als durch das aufmerksame sitzen.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:


    Ist natürlich die entscheidende Frage. Ich finde dabei jeden Tag auf's neue heraus das in mir noch eine große Unruhe steckt, die ich eigentlich nur durch ausgiebiges, waches sitzen nach und nach ausgleichen kann. Ich kann zwar im Alltag ein gutes Fundament für ein reines Gewissen legen, aber einen echten Geschmack von Frieden bekomme ich im Moment nur im Rückzug auf das Sitzkissen. Der dort gewonnene Friede strahlt nach der Meditation natürlich auch noch eine Weile in den Alltag aus, aber ihn dort zu gewinnen ist von ungleich anderer Qualität als durch das aufmerksame sitzen.


    Könnte es sein das "aufmerksames Sitzen" genau das ist das nicht gemacht werden soll wenn ich nur sitze?
    Hab die gleiche Erfahrung gemacht und wende das Aufmerksame Sitzen nur an wenn ich das auch wirklich will.
    Meditation dann wenn ich mich nicht zurück ziehen will oder kann.

  • Ellviral:
    Geronimo:


    Ist natürlich die entscheidende Frage. Ich finde dabei jeden Tag auf's neue heraus das in mir noch eine große Unruhe steckt, die ich eigentlich nur durch ausgiebiges, waches sitzen nach und nach ausgleichen kann. Ich kann zwar im Alltag ein gutes Fundament für ein reines Gewissen legen, aber einen echten Geschmack von Frieden bekomme ich im Moment nur im Rückzug auf das Sitzkissen. Der dort gewonnene Friede strahlt nach der Meditation natürlich auch noch eine Weile in den Alltag aus, aber ihn dort zu gewinnen ist von ungleich anderer Qualität als durch das aufmerksame sitzen.


    Könnte es sein das "aufmerksames Sitzen" genau das ist das nicht gemacht werden soll wenn ich nur sitze?
    Hab die gleiche Erfahrung gemacht und wende das Aufmerksame Sitzen nur an wenn ich das auch wirklich will.
    Meditation dann wenn ich mich nicht zurück ziehen will oder kann.


    Kommt jetzt darauf an worauf du deine Aufmerksamkeit lenkst. Ich bin meist beim Atem, und um den immer im Blick zu haben ist schon einiges an Aufmerksamkeit erforderlich.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • TMingyur:

    Noch besser ist keinen Unterschied wahrnehmen zwischen Meditation und Nach(der)meditation.


    Haha.... das möcht' ich sehen. Zur Arbeit gehen im Gebiet der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung.


    Wenn Du aber meinst, das jeder Moment der Meditation gewidmet werden soll und kann, stiime ich nur zu.



    Alles Gute :) _()_

  • sumedhâ:
    Simo:

    Das allerbeste ist aber, wenn man keinen Unterschied mehr macht, zwischen Mediation und Nachmeditation.


    was ist "Nachmeditation" ?


    Nachtmeditation ist für Leute , wie ike !
    weil sie nicht schlafen können, begeben sie sich in
    die Meditation, das Sitzen.


    Tagsüber habe ich viel zu tun,
    die Nacht gehört mir und es ist wohltuend
    und einzigartig in dieser Stille der Nacht zu SEIN.
    Draußen, auf dem weichen Rasen in den Sternenhimmel zu schauen
    und sich verbunden wissend mit dem großen Geist.


    LG

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Geronimo:


    Ist natürlich die entscheidende Frage. Ich finde dabei jeden Tag auf's neue heraus das in mir noch eine große Unruhe steckt, die ich eigentlich nur durch ausgiebiges, waches sitzen nach und nach ausgleichen kann. Ich kann zwar im Alltag ein gutes Fundament für ein reines Gewissen legen, aber einen echten Geschmack von Frieden bekomme ich im Moment nur im Rückzug auf das Sitzkissen. Der dort gewonnene Friede strahlt nach der Meditation natürlich auch noch eine Weile in den Alltag aus, aber ihn dort zu gewinnen ist von ungleich anderer Qualität als durch das aufmerksame sitzen.


    Natürlich ist es das Beste in Abgeschiedeneit "zu sitzen". Der Geist kann so "effizienter" gesammelt werden.
    Aber Unruhe ist ja kein "Ding" das weggemacht werden muß. Sie ist ja nur ein Anzeichen dafür, daß es Dir nicht gelingt Dich zu sammeln.
    Dann, denke ich, ist es nötig, sich auf ein Meditatons"objekt" zu fokusieren, das Hara zb. oder einen Gegenstand, den man mit sich nimmt.
    Ich zb. finde da einen Bergkristall sehr nützlich. Auch ein Sinnspruch oder ein Gebet tun da sehr gute Wirkung.
    Man kann auch die Unruhe selbst hernehmen, schließlich hat alles einen friedvollen Kern.


    Für den Alltag, wo Du nicht sitzen kannst, suche und finde eine Sache oder einen Spruch, kurz und prägnant, der Dir persönlich Frieden und Mitgefühl vermittelt.
    Das gibt große Energie und so bist Du nicht enttäuscht über zuwenig Gelegenheit zum "Sitzen", so wird die Sammlung rund- zeittechnisch gesehen.

  • nachtmeditation wird von anderen einflüssen und energien bedrängt, das sollte man wissen.
    da sind die alben, die chimären, die chinnen, ja die geister, die hinabziehen, die bedrücken,die verwirren, wie das flackern von mondlicht auf einem düsteren see.
    nachts will das unbewusste hinauf, das verdrängte, der schatten der seele, das, was wir verleugnen und zu verbergen wünschen.
    gleichzeitig ist das was auftaucht weitaus weniger fassbar und differenzierbar.
    wer spürt dem noch nicht gewachsen zu sein, sollte es vertagen.

  • und der "tag" beginnt für die taoisten und kung-fu-menschen ca. 4.30 UHR. die yang-energie.

  • Onyx9:

    nachtmeditation wird von anderen einflüssen und energien bedrängt, das sollte man wissen.
    da sind die alben, die chimären, die chinnen, ja die geister, die hinabziehen, die bedrücken,die verwirren, wie das flackern von mondlicht auf einem düsteren see.
    nachts will das unbewusste hinauf, das verdrängte, der schatten der seele, das, was wir verleugnen und zu verbergen wünschen.
    gleichzeitig ist das was auftaucht weitaus weniger fassbar und differenzierbar.
    wer spürt dem noch nicht gewachsen zu sein, sollte es vertagen.


    Mir scheint, dass deine Phantasie mit dir durchgegangen ist. Vielleicht solltest du dich etwas disziplinieren?



    Grüße
    TM

  • Geronimo:
    Ellviral:


    Könnte es sein das "aufmerksames Sitzen" genau das ist das nicht gemacht werden soll wenn ich nur sitze?
    Hab die gleiche Erfahrung gemacht und wende das Aufmerksame Sitzen nur an wenn ich das auch wirklich will.
    Meditation dann wenn ich mich nicht zurück ziehen will oder kann.


    Kommt jetzt darauf an worauf du deine Aufmerksamkeit lenkst. Ich bin meist beim Atem, und um den immer im Blick zu haben ist schon einiges an Aufmerksamkeit erforderlich.



    Das mache ich am Anfang des Zazen. Ich lasse das los wenn Ich nicht mehr in den Atem eingreift. Dann gehe ich zur Haltung über und erkenne wie der Atme meinen Körper Auf-recht erhält. Dann lasse ich davon los, wenn Ich nicht mehr in die Haltung eingreift. Dann gehe ich dem Denken an den Kragen und lasse es wenn Ich nicht mehr in Körper und Atem durch denken eingreift. So und nun? Nun bin ich ganz da, alle Sinne sind offen gelegt und alle Eindrücke kommen rein Rein, keine Interpretation mehr nur noch Wahrnehmung. Falls Wahrnehmungen auftreten die Eine Reaktion erfordern werden sie sofort vom Nachdenken getrennt und als Wahrnehmung verarbeitet. Falls es Wahrnehmungen gibt die eine Handlung erfordert werden diese ohne zögern durchgeführt. Der Rückweg geht so das ich nach und nach dem Ich den Teil seiner Macht wiedergebe die er braucht und dann noch haben will. Das heisst ich lasse Interpretation wieder zu. Das Ergebnis des Zazen ist eine schnellere Umsetzung von nötigen Handlungen und eine erhebliche Vermeidung von Vorstellungen wie etwas denn nun zu verstehen ist. Wesentlich weniger Erregung und erheblich mehr Aufmerksamkeit. Auch schneller Antworten.

  • Ellviral:

    Das mache ich am Anfang des Zazen. Ich lasse das los wenn Ich nicht mehr in den Atem eingreift. Dann gehe ich zur Haltung über und erkenne wie der Atme meinen Körper Auf-recht erhält. Dann lasse ich davon los, wenn Ich nicht mehr in die Haltung eingreift. Dann gehe ich dem Denken an den Kragen und lasse es wenn Ich nicht mehr in Körper und Atem durch denken eingreift. So und nun? Nun bin ich ganz da, alle Sinne sind offen gelegt und alle Eindrücke kommen rein Rein, keine Interpretation mehr nur noch Wahrnehmung. Falls Wahrnehmungen auftreten die Eine Reaktion erfordern werden sie sofort vom Nachdenken getrennt und als Wahrnehmung verarbeitet. Falls es Wahrnehmungen gibt die eine Handlung erfordert werden diese ohne zögern durchgeführt. Der Rückweg geht so das ich nach und nach dem Ich den Teil seiner Macht wiedergebe die er braucht und dann noch haben will. Das heisst ich lasse Interpretation wieder zu. Das Ergebnis des Zazen ist eine schnellere Umsetzung von nötigen Handlungen und eine erhebliche Vermeidung von Vorstellungen wie etwas denn nun zu verstehen ist. Wesentlich weniger Erregung und erheblich mehr Aufmerksamkeit. Auch schneller Antworten.


    du greifst ein, du trennst, du hast ergebnisse vom zazen, du bekommst schnelle antworten.......... :?: