BigR:...
Demnach wäre es also unabdingbar Leben letztendlich als Leidvoll zu verstehen um Nirvana zu erlangen? Richtig? Oder kommt es nicht darauf an worauf man seinen Fokus innerhalb einer Meditation richtet?
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Ich bezweifle, dass man das so herum (im Ausschlussverfahren) sehen muss. Keine Ahnung, ob es nicht auch noch einen anderen Weg geben mag, wo man das Leid nur so nebenbei betrachtet.
Das Leid zu betrachten, erfordert zwar etwas Mut, ist dann jedoch sehr hilfreich, aufschlussreich, erhellend über diese ganzen Zusammenhänge. Buddhas Lehre ist da auch ein Geländer, dass man eben nicht in eine landläufige Depression rutscht. Nach dem Loslassen ist alles besser, nicht verloren.
Durch Verstehen des Leids (woher es kommt und wie es entsteht),mag man vielleicht überhaupt erst den Wunsch entwickeln, Nirwana zu erlangen. Wozu sonst Nirwana? Befreiung wovon denn?
Es geht darum den ganzen Daseinskreislauf zu erkennen. Nicht nur die paar Jahre, die wir hier als Mensch auf unserem Landsitz genießen, sondern den ganzen Kram, den man schon in den ganzen Leben durchgemacht hat. Es geht darum, davon die Nase voll zu haben, ernüchtert zu sein und zu erkennen "Dies ist es nicht, das ist es auch nicht."
Wenn man Träume von Ruhm, Reichtum und Eigennutz ernüchtert fallenläßt, weil das doch eh alles hohles Zeugs ist, dann kann man auch besser sehen, was wirklich wichtig ist und schließlich sagen: "Dies ist es, und das ist es auch."